Du meinst also mit links nicht die SPD oder die Grünen, sondern Parteien wie “Die Linken” ?
Dann brauchen wir nicht mehr weiter diskutieren, mit Extremisten lohnt sich das nicht.
Du meinst also mit links nicht die SPD oder die Grünen, sondern Parteien wie “Die Linken” ?
Dann brauchen wir nicht mehr weiter diskutieren, mit Extremisten lohnt sich das nicht.
Anekdotische Evidenz. Hilft keinem weiter, in leiner Diskussion. Ich bin auch in der IT-Branche, meien Erfahrung ist genau andersherum. Wir haben die fähigen Entwickler nicht hergebracht, am Gehalt lags nicht, das wäre branchenüblich eher überdurchschnittlich gewesen.
Zusätzlich geh bitte davon aus, dass nicht nur ITler Fachkräfte sind, diese fehlen vor allem im Handwerk. Konkret sind Installateure. Anlagenmechaniker, Heizungsbauer ein gutes Beispiel. Auch Pflegekräfte brauchen eine mehrjährige Ausbildung, sind ebenfalls Fachkräfte (wobei da das Gehalt wieder ein deutlich größerer Faktor ist. Sozialer Sektor, da sieht kaum einer ein, dass das ja bezahlt werden sollte)
Diese sind aber, aus verschiendenen Gründen, nicht als arbeitssuchend eingestuft. Altersteilzeit udn Folgen sind da ein nicht unwesentlicher Anteil.
Was aber für Deutschland erstmal nur einen untergeordneten Einfluss hat. Wie hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt?
Unterm Strich bleibt aber, dass die eher schrumpfende Bevölkerung nicht mit dem von Adenauer 1957 eingeführten Umlagerentensystem zusammenpasst. Die Probleme wurden schon in den 1960er Jahren vorhergesagt und seit der Rentenreform, bei der das Renteneintrittsalter auf 67 hochgesetzt wurde, sind die Probleme offenkundig, nicht mehr zu leugnen und real.
Denen man aktuell damit droht dass sie gefälligst bis 70 arbeiten sollen weil sie angeblich länger immer länger leben. Das Handwerk hat meistens nur für den Chef goldenen Boden. Der angestellte Elektriker bei mir im Nebenhaus ist 60 Jahre und verdient 3700 € brutto. Davon kann man leben, aber ich kann nachvollziehen dass das nicht besonders attraktiv ist. Stimmt auch wieder anekdotische Evidenz. Mein Schwager bekommt seit 23 Jahren Bürgergeld. Anekdotische Evidenz. Mein ganzes Leben ist voll anekdotischer Evidenzen aber das prägt eben. Meinem Schwager mache ich im übrigen keinen Vorwurf. Die Jobs die er früher angeboten bekommt möchte ich auch nicht machen wollen und irgendwann resigniert unser System eben.
Und das ändert jetzt an der Situation des Rentensystems was genau? Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst.
Edit: um die Bürgergeldausgaben, und ob wir sie uns leisten können gings ursprünglich auch noch, auch dazu sehe ich wenig Zusammenhang.
Ich weiß nicht einmal was Du mit der Situation des Rentensystems meinst. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung ist seit 2018 stabil geblieben. Wir haben heute schon Armutsrenten die 40 und mehr Beitragsjahre eher bestrafen als belohnen. Wir haben aktuell eine „Haltelinie“ bei 48%, da rede ich doch lieber über Beamtenpensionen . Da gibt es nach 40 Dienstjahren 71,75 % des letzten Grundgehalts (eine sehr vorteilhafte Berechnung im Gegensatz zur gesetzlichen Rente).
Das kostet auch heute schon rund 90 Mrd. Euro und niemanden stört’s. Die Beamten sollen sich natürlich auch möglichst privat krankenversichern und natürlich arbeiten die Homeoffice Bourgeoisie heute oft nicht mehr sozialversicherungspflichtig sondern als Freiberufler. Fast alle Berufe mit hohem Verdienst haben sich aus der gesetzlichen Rentenversicherung ausgeklammert und haben eigene Versorgungswerke in denen jeder quasi nur noch für sich selber vorsorgt.
Aber wenn die Politik ein Alibi braucht, auf was Du auch noch herein fällst, ist es die schlechte Demografie. Ich bin immer für eine faire Rentenreform zu haben. In Deutschland bedeutet das aber immer nur länger arbeiten und weniger bekommen, während mein […] gerade seine Villa steuerfrei für 3,8 Mio. Euro verkauft hat. War aber auch ein schönes Haus.
Ich hänge nicht an diesem System. Ich selbst würde auf alle Ansprüche verzichten wenn ich für die letzten Arbeitsjahre (bin deutlich über 50) die Beiträge selber sparen könnte. 10 Jahre private Vorsorge erwirtschaftet mehr als 40 Jahre gesetzliche Rentenversicherung.
Trotzdem möchte ich dass insbesondere diejenigen die fleißig waren im Alter nicht dafür bestraft werden. Die Krankenversicherung ist aktuell in einer viel schlimmeren Situation als die gesetzliche Rente.
Naja, ich hatte gar nicht so viel weiter oben etwas dazu geschrieben, mit Bezug zu den Postings davor und zum aktuellen Bundeshaushalt. Du hast halt jetzt, ohne den Diskussionszusammenhang richtig zu kennen, was reingeantwortet, was den Kontext nur am Rande streift. Das erklärt das thematische Abdriften dann natürlich ganz gut.
Der Ursprung war eine aus meiner Sicht falsche Behauptung deinerseits dass Deutschland schrumpfen würde. Mit gefühlten Fakten habe ich eben meine Probleme.
Das war keine Behauptung meinerseits, sondern ein Zitat aus einem vorher von anderer Seite verlinkten Statista-Artikel. Entsprechend würde ich Dich um etwas mehr Sogfalt an dieser Stelle bitten, bevor Du hier mit Anschuldigungen wegen Falschbehauptungen hantierst.
Dafür entschuldige ich mich. Du hast nicht die Zitatfunktion der Forensoftware verwendet, daher war das für mich so auf die Schnelle nicht ersichtlich.
Ändert allerdings nichts daran dass Deutschland (noch) nicht schrumpft. Es wird aber schrumpfen wenn wir die Wirtschaft nicht wieder flott gekommen und/oder wir den Sozialstaat runterkürzen. Letzteres werden vermutlich viele als nicht so schlimm erachten.
Unsere Demografie ist nicht gut, aber sie sollte auch nicht immer als Ausrede herhalten wenn man gerade mehr Geld für Krieg, Klientelpolitik oder 500.000 neue Bäume in Berlin benötigt.
Das Verhältnis Rentner*inenn:Beitragszahler*innen hat sich seit der Einführung der umlagefinanzierten Rente dramatisch geändert, ohne den immensen Zuschuss aus Steuermitteln, wäre das Rentensystem aufgrund der sich weiter ändernden Demografie längst kollabiert. So viel zum Thema „nicht gut“
Diese drei Themen im gleichen Kontext zu behandeln, ist aus meiner Sicht mindestens fragwürdig. Den Begriff „Klientelpolitik“ in dieser Aufzählung mit der von außen aufgezwungenen Kriegsproblematik (die aktuell mit ca. 8,5Mrd. € im Bundeshaushalt steht, das nur als Info nebenbei) oder dringend notwendiger klimapolitischer Maßnahmen (die übrigens gerade einmal 213 Mio. € pro Jahr kostet und eigentlich in Berlin doppelt so viele Bäume umfasst, bis 2040!) stehen zu haben, wertet die beiden anderen Themen in aus meiner Sicht unzulässiger Weise ab.
Die Österreicher haben eine ähnliche Demografie, haben 30% höhere Renten und gehen auch früher in den Ruhestand. Wenn man auf den Bundeszuschuss schaut sollte man nicht ignorieren dass da jede Menge politische Wohltaten finanziert werden (die ich auch gar nicht alle kritisieren möchte), für die keine Beitragsleistungen erbracht wurden / werden.
Auf die hohen Kosten für die Beamtenversorgung habe ich bereits hingewiesen. Es macht aus meiner Sicht viel mehr Sinn zuerst die Beamtenversorgung zu reformieren als an der Pfandflaschenrente für Geringverdiener herumzuschrauben.
Österreich ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Hier mal ein Vergleich von mehreren europäischen Rentensystem bzw zu den Kosten im internationalen Vergleich
Nein, ist es auch aus meiner Sicht nicht, weil man bisher versäumt hat die deutlich besseren Rentenzahlungen an zukünftige Entwicklungen anzupassen. Aber es funktioniert aus meiner Sicht besser weil man den Riester Schmarrn nicht mitgemacht hat und dort Besserverdiener sich nicht aus der Verantwortung stehlen können und inzwischen auch Beamte einzahlen müssen.
Es macht halt am Ende doch einen Unterschied ob man irgendwann bei der Rente vielleicht mal die 14. (!) Monatszahlung wegkürzt oder die deutsche Rente unter das Bürgergeldniveau absenken muss.
Ich finde es völlig absurd z.B. in München den Bürgergeldanspruch für einen Single bei maximal 1.453 zu fixieren und gleichzeitig zu behaupten für 45 Jahre Lebensleistung müssen zukünftig, provokant formuliert, 1.000 € reichen.
Die aber, im Gegensatz zur Rente, keine Versicherungsleistung sind. Das ist gerade Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Doch: Steuern. Für die „politischen Wohltaten“, die aus dem Haushalt finanziert werden, hat vermutlich fast jeder Bürger in irgendeiner Form Steuern gezahlt
Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung hat nichts mit Beamtenpensionen zu tun, die sind ein eigener Posten.
Alles, was Du anführst, ändert nichts an der Tatsache, dass der Hauptgrund für die aktuelle Schieflage des Rentensystems ist, dass es erstens für die aktuelle Demografie nicht geeignet ist, und dass zweitens dieser demografische Wandel niemals zu einer echten Reform des Rentensystems geführt hat.
Dass es durchaus andere Schwachpunkte gibt, die Du ja auch aufführst, will ich gar nicht bestreiten, im Gegenteil. Diese sind aber nicht „designbedingt“, denn die Beantenversorgung war auch damals schon aus Steuergeldern. und die Beitragsbemessungsgrenze gibts auch schon mindestens seit 1959.
Wenn Beamte merken, dass ihre Altersversorgung immer unsicherer wird, steigt auch die Versuchung, sich Vorteile auf anderen Wegen zu verschaffen. Und genau da beginnt Korruption. Ein korrupter Beamter ist Gift für jeden Rechtsstaat.
Man darf auch nicht vergessen, dass Beamte in den letzten Jahren unterm Strich Reallohnverluste hatten. Und ja, niemand behauptet, dass Beamte die härtesten Arbeitenden im Land sind. Aber sie entscheiden sich früh für ein Leben mit klaren Grenzen nach oben. Ohne Boni, ohne große Karrierechancen.
Bevor man also wieder nach Kürzungen bei Sozialleistungen oder Beamten ruft, sollte man lieber fragen, warum normale Arbeitnehmer und Leute im Niedriglohnsektor nicht endlich besser bezahlt werden. Die Gehaltsschere zu den Führungskräften geht seit Jahrzehnten weiter auseinander. Wenn da mehr Ausgleich geschaffen würde, müssten sich viele auch nicht mehr fragen, ob Bürgergeld die lohnendere Alternative ist.
Da gebe ich dir Recht. Steuerhinterziehung ist das eine Problem. Das größere Problem sind die vielen legalen Wege um Steuern zu vermeiden. Hier habe ich schon lange das Gefühl, dass mithilfe von Lobbypolitik, bewusst weggesehen wird.
Ich rufe nicht nach Kürzungen bei Sozialleistungen oder Beamten. Ich habe nur angemerkt dass wenn man unbedingt an den Renten rumdoktern möchte bitte auch die Beamtenpensionen nicht ausspart.
Und was den Niedriglohnsektor betrifft. Wenn der Staat am Mindestlohn schraubt dann erhöht sich ja für den Arbeitgeber nicht nur der Stundenlohn, sondern auch die Beiträge zur Renten-, Kranken- Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.
Gleichzeitig steigt der Druck die Entlohnung bei allen darüber liegenden Gehaltsklassen auch zu erhöhen. Das ist per se nicht schlecht, aber es ist nicht so dass es allen Wirtschaftszweigen gerade glänzend geht. Der Mindestlohn ist ja vor allem im Dienstleistungssektor ein Thema und nicht unbedingt in der Auto-, Metall- sowie Elektroindustrie, oder bei Beamten.
Ich persönlich reagiere da einfach mit Konsumverzicht. Weniger Essen gehen, weniger Bier auswärts, kein Lieferservice mehr. Die Butterbrezn bei der Bäckerei Wolf für 1,80 € gibt es dann halt einfach nicht mehr. Mein eigener Lohn steigt nämlich nicht automatisch staatlich verordnet.
Soll keine Neiddebatte werden, aber wäre ich Beamter, verheiratet und 3 Kinder dann würde die Rechnung so aussehen:
Dann Vergleich mal die Nettogehälter von angestellten Lehrern und den verbeamteten Kollegen. Da fehlts um mehr als 500€
Dann fairerweise auch dazuschreiben dass eine verbeamtete Lehrkraft in Bayern mit A13 ohne Kinder in Lohnsteuerklasse 1 in Vollzeit in der Regel über 4.000 € netto verdient.
Mit Familie, Kinder, zunehmenden Alter entsprechend mehr. ich habe gewisse Zweifel dass man das als angestellte Lehrkraft auch verdienen kann, aber da kenne ich nur jemanden am Nymphenburger Gymnasium und die werden schon immer schlechter bezahlt als im Staatsdienst.