Der Spiegelartikel vermengt wieder einen Haufen Halbwahrheiten zu einer Suppe mit dem ständigen Spiegel-Ziel des Bayern-Bashings. (Ich lese den Spiegel Woche für Woche, daher behalte ich mir die Meinung vor, dass in Bezug auf unseren Freistaat in der Redaktion Komplexe vorherrschen).
Es gab genau 1 Bundesland mit Ferien in der letzten Februarwoche (bis Sonntag, 1. März), das war Bayern. Vermutlich jeder hier kann aus dem Stegreif 10 Leute aufzählen, die in Tirol/Südtirol beim Skifahren oder Skiurlaub waren. In München&Umgebung leben mehr Südtiroler als in den meisten Südtiroler Städten.
Hamburg hatte die Woche danach Winterferien und die hohen Infektionszahlen wurden in HH wurden ebenfalls mit den Urlaubern erklärt. Nur, dass das restliche Hamburg keinen Grenzverkehr mit Österreich hat.
Die Infiziertenzahlen in den Landkreisen Miesbach, Rosenheim und Traunstein sind ähnlich wie in Tirol, eher niedriger. Die Zahlen in Berchtesgadener Land ähnlich wie im Bundesland Salzburg.
Innerhalb Bayerns fallen Tirschenreuth mit Nachbarlandkreisen auf mit hohen Zahlen, wie Rottal-Inn.
In ganz Bayern wie vermutlich auch in ganz Deutschland wurden bis inkl. des Wochenendes 7./8. März (Stand Infizierte damals round about 500 in ganz Deutschland) Feste gefeiert, ein Starkbierfest hat da keinen anderen Effekt wie ein Fest wo es Pils oder Wein gibt.
Die Nähe zu Österreich/Italien ist einfach das Pech von Bayern, wie auch das Saarland (sehr hohe Infektionszahlen auf 100k EW) die Nähe zu Frankreich zum Verhängnis wurde, mit etwas Recherche wird man auch dort Feste&Veranstaltungen Anfang März finden.
Hätten alle jetzigen Maßnahmen schon im Februar gegolten, wäre es bestimmt besser gewesen. Später hätte man es natürlich früher gewusst.
Um Ende Februar/Anfang März Veranstaltungen flächendeckend abzusagen, hätte es eine klare Ansage vom Bundesgesundheitsminister/Kanzlerin bedurft, deren Hofberater das RKI ist. Da kam nichts und niemand dort hatte einen Arsch in der Hose Einschränkungen zu verkünden/darauf zu drängen. Während Mitglieder der Bundestegierung Schulschließungen und ähnliche Maßnahmen als lächerlich abraten, hatte Söder den Arsch in der Hose und ist vorgeprescht.
Man muss ihn nicht mögen, aber da wurde entschieden. Jetzt das Gscheidhaferl raushängen zu lassen finde ich nicht fair. Einzig die Durchführung der Kommunalwahlen ist kontrovers zu sehen mEn. Hier wurde abgewogen Risiko/Nutzen (was bei den Erleichterungen jetzt auch getan wird), kann jeder kritisch sehen. Aber auf Starkbierfesten rumzuhacken ist doch Käse und soll nur das Spiegel-Bild vom saufenden dummen Bajuwaren zementieren.