Mal alle einzelnen Themen wie Trainer, Vorstand, Stadion, Geld, Spieler, Fans… zusammengefasst:
Irgendwie lässt sich das alles beim TSV und auch bei vielen anderen Proficlubs mit der Lage in vielen Amateurvereinen bis runter in die Kreisklassen vergleichen!
Spieler: Die guten, die ausgebildet werden, lassen sich mit Geld und guten Versprechungen in die etwas grösseren Clubs locken. Dort werden sie entweder verschlissen, oder, was auch einmal in 10 Jahren vorkommt, sie starten richtig durch. Die Heimatvereine schauen dabei allerdings in die Röhre!
Kinder werden gar direkt bei ambitionierteren Vereinen angemeldet, weil ja heute in jedem Rotzbengel ein Draxler, Reuss, oder was weiss ich schlummert! Alles wird hinten angestellt, weil der Junge ja mal Profi werden soll. Fazit: Der Bengel wird, sofern er denn doch Talent hat, gefordert, verliert mit 14 oder 15 die Lust, weil andere annehmlichkeiten wie Helles oder Mädels locken, und das Thema Fussball ist erst mal durch!
Stadion: Fast jeder Dorfclub der noch auf einem Aschenplatz spielt, schreit mittlerweile nach Rasenplätzen der unterschiedlichsten Art: Naturrasen, Kunstrasen, oder dem neusten Schreei: Hybridrasen! Logisch, weil auf Asche keine Sau mehr spielen möchte, und die Spieler lieber zu Clubs mit attraktieverem Geläuf abwandern. Sogar F Jugendliche (oder eher die Eltern) rümpfen die Nasen, wenn auf einem Hartplatz gespielt werden soll, weil der Rasen gesperrt ist.
Trainer: Oft ein ehemaliger Held der ersten Mannschaft, der einfach seine Erfahrung eingebracht hat: Er kannte die Gegner, die Tricks Schwächen und Stärken jener, er wusste mit Vorstand, Verein und Fans umzugehen und konnte sich deshalb voll und ganz auf die Hauptsache nämlich den Fußball konzentrieren. Heute werden auch in den Kreisklassen Leute geholt, die großes Versprechen, wa man vielleicht garnicht braucht! Bei vielen Clubs ist plötzlich das Große da, weil man ei mal zu viel aufgestiegen ist, und plötzlich wächst dem Verein die ganze Sache über den Kopf! Fazit: es muss Geld her, egal wie! Folgen: siehe Vorstand!
Vorstand:Ein gutes Beispiel dafür : Kaiserslautern!! Sicher, früher mal ein großes Stück der Liga! Ja, früher! Damal haben die Mannen um Fritz Walter für den WM Titel noch Tausend Mark und ein Kaffeeservice oder so bekommen. Aber heute! Der damalige Ministerpräsi von Rheinland Pfalz hatte den grossen Traum, die WM aufs Dorf zu holen. Den hat er auch mit viel Geld vom Steuerzahler umgesetzt. Das Stadion wurde umgebaut und Massen in die Infrastruktur gesteckt. Heut ist der Betzenberg Eigentum der Stadt, der FCK bezahlt lächerliche Miete und hat sonst kaum noch Geld um den Strom für das Flutlicht zu bezahlen. Der Vorstand ist bemüht, alles zu tun, um aufzusteigen, weil sich der Zweitligabetrieb sonst nicht mehr lange bezahlen lässt. Kaiserslautern ist halt mal keine Metropole und lockt damit halt auch net grade solvente Sponsoren! Wenn ich nicht irre, spielen bei denen im Moment 4 Spieler auf Leihbasis in der Stammelf!
Fans: Wer geht denn noch ins Stadion, um mit seinem Verein zu zittern! Heut sind Eventfans in! Bei der WM sind alle Schwarz Rot Gold! Sogar Leute, die maulen, wenn Kinder auf der Straße beim Fußballspielen zu laut sind! Bei der Bundesliga sind immer mehr Anhänger der CL Teilnehmer! Ein Teufelskreis! Ein Verein wie zum Beispiel die roten ist lange sehr erfolgreich, die Kinder bekommen immer nur FC Bayern zu hören und zu sehen, sie möchten sein wie Schweineberger und CO, sie kaufen Trikots,gehen ins Stadion, der Verein bekommt Geld!
Tradition ist heute für viele nurnoch ein Fremdwort. Bei uns im Ort wohnt eine Familie: Die Mama ist geborene Münchnerin und sie ist mit Leib und Seele blau. Ihr Sohn ist ein roter, der Mann hat mit Fußball nix am Hut. Neulich hab ich den Sohn mal angesprochen und im Spass gefragt, ob er eigentlich weiss, dass der FC damals großes Glück hatte, das Gerd Müller sich für die Roten entschieden hat. Bei den Blauen, die damals noch Münchens Aushängeschild waren, hatte er sich nicht getraut, weil er Angst hatte, als Bankdrücker zu enden. Beim Kaiser war es ähnlich, wenn ich nicht irre.
Der Junge hat mich angeschaut, und gefragt: Welcher Müller?
Fazit: Sollte jeder für sich selber ziehen!