1860 wird nicht absteigen. Neben dem Fixabsteiger KSC sind der FCK und Würzburg sportlich in einer viel prekäreren Lage als 1860. Das Argument des schweren Restprogramms trägt nicht. Die Mannschaft wächst und schrumpft mit dem Gegner, also noch 5 Spiele für ein, zwei Zufallssiege oder zufällig überzeugende Auftritt.
Sollte es dann doch passieren, weil die Herren Aigner und co. das Runde nicht ins Eckige bringen (ein Aigner in Normalform, und wir wären jetzt alle bei der Saisonplanung 17/18), wird sich der Investor ganz sicher nicht zurückziehen sondern sich am FC Ingolstadt orientieren.
Das Argument oder Selbstbewusstsein oder die Beschwörungsformel (was von allemdem ist es eigentlich?) einiger, man sei nach einem Zwangsabstieg jetzt wieder im Profifußball, habe also nur Jahre verschenkt, besticht ja vor allem dadurch, dass es einen Beweis weder antreten muss noch antreten kann. Meine „Vorbilder“ für den Abstiegsfall sind trotz der sicher vorhandenen Zugkraft von 1860 in der Stadt München (die Münchner lieben 1860 weiter, keine Zweifel daran), eher die Situation von 1860 nach 1982 und aktuell Vereine wie Hessen Kassel, Kickers Offenbach, FC Saarbrücken. Es gab ein paar Versuche, da waren sie ganz nah dran, und dann war es das wieder, und irgendwann gab es die Endstation Erschöpfung. Aber vielleicht gelingt es ja dieses Jahr dem Waldhof, sich an den Lottern und Elversbergern und Würzburgern des Jahres 2017 vorbeizudrängeln.
Trotzdem kann natürlich jeder hier von dem einen oder anderen Szenario träumen, das eine oder andere Szenario verfluchen oder befürchten. Dafür sind sie ja auch da und werden von Fans getragen, mittlerweile ja nicht mehr finanziert: als große Projektionsfläche für eigene Wünsche und für den eigenen Lebensentwurf.
Und sollte Ismaik, schneller Nachtrag, kein Interesse mehr haben, wird er für seine Anteile einen Käufer suchen und finden. Weltweit werden Investitionsobjekte gesucht, und ein Zweitligist in der Stadt München mit dem Scheißhaus in Fröttanien ist so interessant, dass es irgendwelche geldigen Gruppen geben wird, die das Risiko 1860 wagen. Mit dem Anteileverkauf ist der Geist aus der Flasche oder der „Verein“ im Maul des Krokodils, und wird da nicht mehr rauskommen. 1860 wird die Investoren gleich welcher Couleur nicht mehr loswerden. Keine Hoffnung, keine Befürchtung meinerseits, sondern einfach eine logische Realität des vielen Geldes, das bereits investiert wurde