Kulturelle Mißverständnisse sind einer der höchsten Hemmnisse, wenn es um die Kommunikation bei wirtschaftlichen Beziehungen geht. Keiner muss seine Kultur oder auch religiöse Standpunkte leugnen, es ist jedoch wichtig entsprechend Respekt gegenüber dem Gegenpart im Hinblick auf seine Kultur entgegenzubringen. Deutschland hat eine sehr offene Kultur, was es oft deutlich einfacher macht andere Kulturen entsprechend Respekt entgegen zu bringen. Dennoch kann man auch aus deutscher Sicht einen gewissen Respekt erwarten. Unternehmer aus Nahost oder auch aus China oder Japan sind unternehmerisch im Hinblick auf Deutschland besonders dann erfolgreich, wenn sie das aufbringen. Das gelingt sehr vielen Arabern, ohne, dass sie ihre eigenen Werte aus dem Blick verlieren. Herrn Ismaik ist das meines Erachtens nie gelungen. Allerdings beruht das auf Gegenseitigkeit. Mancher Funktionär hat da durchaus ins Fettnäpfchen gegriffen. Auch Gerhard Mey hat da einige Regeln, die in der arabischen Geschäftswelt einfach wichtig sind, nicht ganz eingehalten. Der Widerstand gegenüber Herrn Ismaik ist ja geschichtlich gewachsen. Ein Brüskieren von Seitens des aktuellen Präsidenten sehe ich nicht. Und ich bin tatsächlich der Meinung, dass Herr Ismaik gegenüber Herrn Reisinger, aber auch gegenüber dem TSV entsprechende Würdigung missen lässt. Herr Ismaik ist zum Beispiel einfach nicht erreichbar. Weder für die Presse, noch für Funktionäre. Das halte ich schon für respektlos. Auch den Vergleich Reisingers mit einem Butler war anmaßend und falsch. Gerade in Deutschland hätte Herr Ismaik es sehr leicht haben können, denn unsere Gesellschaft ist weitaus offener als in anderen Ländern. Aus Jordanien hört man allerdings auch, dass der Respekt vor den eigenen Aktionären schon fehlt, er auch dort nicht erreichbar ist und Beschwerden ignoriert. Jordanien ist durchaus einer der am Westlichsten orientierten Länder. Das fängt ja schon im Herrscherhaus an. Ich sehe da auch eine Problematik bei Anthony Power, der übrigens ursprünglich kein US-Amerikaner sondern Palästinenser ist. Das wissen jedoch die Wenigsten.