Berechtigter Einwand.
Nichts desto trotz:
Wir hatten meiner Einschätzung nach 2015 und 2017 vier gewaltige Probleme: 1.) Das Stadion war sowohl Gift für die Identität von Sechzig, als auch für die ganz harten Zahlen in der Bilanz. 2.) Die e.V.-Führung war zu sehr auf die mutmaßliche Optimierung des sportlichen Erfolgs zu Lasten der nachhaltigen finanziellen Tragfähigkeit der KGaA fokussiert, 3.) mit jedem Jahr der Umstände 1) und 2) wurde die bilanzielle Situation der KGaA schlimmer und 4.) Die Gesellschafterstruktur der KGaA war nachhaltig nicht tragbar.
Problem 1 ist erledigt. Problem 2 ist mindestens deutlich weniger schlimm geworden. Problem 3 ist erst nach 2015 und damit nach dem Tor von Kai Bülow nochmal um ein Vielfaches eskaliert. Und bei Problem 4 ist zumindest vermutlich bei Herrn Ismaik die Erkenntnis, dass die Gesellschafterstruktur so nicht funktioniert, weiter, als sie 2015 war.
Das würde ich als Wiederaufbau bezeichnen.
Das negative Eigenkapital der KGaA lag zum 30.6.2015 bei EUR 3.914.582. Nach dem Abstieg zum 30.06.2017 bei EUR 19.845.748. Im Ergebnis wurde in den zwei weiteren Allianz Arena Zweitligajahren also die aktuelle Hypothek nochmal vervielfacht.
Im Ergebnis bleibe ich also dabei: Erstens verstehe ich selbstverständlich jeden, der sich über Tore von Sechzig freut. Aber uns würde es heute besser gehen, wenn Kiel das Ding gewonnen hätte. Und Zweitens ist die Entwicklung seit 2017 ausgesprochen positiv, wenn natürlich auch beileibe nicht perfekt. Aber angesichts des zweifachen Paktes mit dem Teufel 2001 und 2011 haben wir das Erstens überhaupt nicht verdient und ist es Zweitens auch in einem Zeitraum von wenigen Jahren vollkommen unrealistisch.