BUND Naturschutz appelliert an Autofahrer:
Schrittgeschwindigkeit zum Schutz der Kröten
Die jährliche Wanderung der Amphibien von ihren Überwinterungsquartieren
zu den Laichplätzen hat wieder begonnen. Aus diesem Anlass appelliert
der BUND Naturschutz (BN) in München an alle Autofahrer, wenn möglich
zum Schutz der Tiere nur in Schrittgeschwindigkeit zu fahren.
Straßenabschnitte, auf denen mit wandernden Fröschen, Kröten und Molchen
gerechnet werden muss, sind während der Zeit der Wanderung mit einem
entsprechenden Gefahrzeichen (Zusatzzeichen mit Kröte, s. Bild)
markiert. Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie überfahren werden.
Bereits bei Geschwindigkeiten über 35 km/h erleiden die Tiere
Druckschäden an den Innereien, wenn Autos über sie hinweg fahren.
Insbesondere die Lungen sind betroffen. Die Tiere sterben dabei nicht
sofort, sondern verenden in der Folge.
Das Münchner Kreisverwaltungsreferat argumentiert in einer Antwort auf
eine Initiative des BN, dass mit Aufstellung der Gefahrzeichen der
Verkehrsteilnehmer gehalten sei, seine Fahrweise entsprechend der
Gefahrensituation auszurichten. Dies erfordert aus Sicht des KVR keine
weitere Geschwindigkeitsreduzierung auf Schrittgeschwindigkeit. Der BN
bezweifelt, dass den Autofahrern die tatsächliche Tragweite selbst von
Tempo 30 bekannt ist.
„Wir appellieren an alle Autofahrer, insbesondere in siedlungsnahen
Bereichen, in Wohngebieten am Stadtrand und auf kleinen
Verbindungsstraßen Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Schon Tempo 30 ist
für die Amphibien lebensbedrohlich. Wir vermuten, dass dies vielen
Autofahrern nicht bewusst ist. Ein Hinweisschild „Schritt fahren“ könnte
Hunderten von Amphibien das Leben retten. Auch für unsere ehrenamtlichen
Amphibienretter am Straßenrand wäre die Arbeit erheblich weniger
gefährlich.“ so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.
Der BUND Naturschutz bittet weiterhin um Unterstützung bei der
Amphibienrettung. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unter
www.bn-muenchen.de über die aktuellen Einsatzstellen informieren.
Ansprechpartner für Rückfragen:
BUND Naturschutz, Kreisgruppe München
Martin Hänsel, stellv. Geschäftsführer, Tel. 089 / 51 56 76 - 76