Bundestag ändert Vereinsrecht: Brief- und Onlinewahl jetzt möglich – kommt diese jetzt auch beim TSV 1860?

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Der Bundestag hat auf die Corona-Krise reagiert und im Vereinsrecht die Online- und Briefwahl ermöglicht - kommt diese jetzt auch beim TSV 1860?

Und jährlich grüsst das Murmeltier! Wenn es nicht auf der MV einen satzungsändernden Antrag (zum wie vielten Mal dann?) gibt, dann wird eben das Vereinsrecht für dieses Jahr geändert…
Klar wissen wir Stand heute nicht, ob oder wann es möglich sein wird die MV abzuhalten, aber wir werden das schon irgendwie hinbekommen.

Vielen Dank für die Beleuchtung des Themas, kurz und knapp, reicht vollkommen, denn wir haben ja schon oft stundenlang drüber diskutiert!

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Es ist ja erstmal in diesem Jahr nur die Lockerung vorgesehen. Sollte dann keine Satzungsänderung zur Onlinewahl kommen, fällt das ganze wieder in den alten Modus zurück.
Dieses Jahr kommt auch die TO möglicherweise eine Entscheidung zur Kapitalerhöhung und satzungsändernde Anträge. Wahlen sind erst in den nächsten beiden ord. MVs nötig

Nächstes Jahr wählt man Verwaltungrat, Ehrenrat, Wahlausschuss, Kassenprüfer, Seniorenvertreter. Wahrscheinlich am klügsten wäre eine Kombilösung aus Briefwahl (für die Gremien und satzungsändernde Anträge) und Abstimmung vor Ort für die anderen Fragestellungen oder man entkoppelt Wahlen von Abstimmungen auf den Präsenz-MVs. Eine Onlineveranstaltung für x-Tausend Leute scheitert wahrscheinlich an der Technik.
Die Welt nach Corona wird eine andere sein, also gibt es keine Denkverbote mehr.

Es gibt keinen dringenden Grund diese Ausnahmeregelung überhaupt ins Auge zu fassen.

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Es ist nur für dieses Jahr vorgesehen, und bei uns stehen in dem Jahr keine Wahlen an oder?

Es geht dabei zwar nicht nur um Wahlen, auch wenn das vermutlich der Hauptgrund für diese Ausnahmeregelung ist. Um Vereine nicht in die Geschäftsunfähigkeit laufen zu lassen weil z.B. Amtszeiten auslaufen oder Vorstände krank werden.
Auch können Abstimmungen erforderlich sein, weil sie für den Verein in der Krise existenziell sind.

Zudem kann es auch sein, dass im Juni wieder Versammlungen möglich sind.
Sollte das nicht der Fall sein dann kann man immer noch entscheiden wie man vorgeht.

Nope, keine Wahlen. Darüber hinaus ist die diesjährige MV auf den 12. Juli terminiert, wenn ich das korrekt mitbekommen habe. Das sind noch dreieinhalb Monate Zeit. Gut möglich, dass wir bis dahin wieder annähernd Normalzustand haben.

Eine Online- bzw. Briefwahl macht bei Vereinen absolut keinen Sinn. Dennoch bin ich ganz froh, dass dieses Jahr auf der MV ohnehin keine Wahlen stattfinden werden/sollen.

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Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Heute versendet an die Geschäftsstelle. So hat das Präsidium auch dahingehend einen Handlungsauftrag, bzw. von der Seite her schon mal eine Zuschrift. Kann ja auch beim argumentieren helfen: „So und so viele baten uns nicht die mögliche Neuregelung anzuwenden.“

Liebes Präsidium,
Lieber Ekkehardt Krebs,

in Zeiten von Corona hat der TSV 1860 München e.V. nun die Möglichkeit Mitgliederversammlungen so abzuhalten, dass auch per Brief- oder Onlinewahl abgestimmt werden kann. Dies sieht eine aktuelle Änderung des Vereinsrechts für das laufende Jahr vor.

Ich bitte ausdrücklich darum diese neue Regelung nicht in Anspruch zu nehmen, da sie lediglich dafür sorgen würde, dass die Löwenfamilie zu dieser wichtigsten Veranstaltung im Jahr und dem obersten Organ sonst nur noch dezimierter zusammenkommen würde.

Dies könnte der Bequemlichkeit wegen passieren, die Diskussion von zu Hause aus zu verfolgen. Oder einfach nur deswegen, weil man den Mitgliederversammlungstag dann anders freizeitmäßig nutzen möchte. Wer hatte nicht schon mal die Überlegung? Im Kopf findet dann weniger die angebrachte geistige Einstellung auf dieses wichtige Instrument der Meinungs- und Willensbildung des Vereins statt. Stattdessen wird „das Event“ nebenbei konsumiert. Ähnlich wie beim Fußball schauen live im Stadion oder vor dem TV besteht ein gewaltiger qualitativer Unterschied. Auch da wirkt es sich aufs Spielfeld aus, wenn es leere Ränge gibt, weil das Spiel auf dem Monitor stattfindet.

Es gilt auch in Zeiten von Corona keinen Anreiz für eine Minderung der Diskussions- und Meinungsfindung unseres Vereins zu schaffen.

Weiterhin sehe ich eine Gefahr bei dieser Verfahrensweise darin begründet, dass Mitglieder über Dinge abstimmen, ohne sich über die Tragweite und Folgen für den Gesamtverein im Klaren zu sein. Die Meisten sind schließlich der Fußballabteilung zuzuordnen. Bekommen diese bestimmte Diskussionen andere Abteilungen/Bereiche tangierend nicht mit, so könnten sie via Briefwahl großen Schaden anrichten. Nur wer vor Ort ist ist entsprechend auf das Geschehen fokussiert.

Nebenbei gibt es noch viele Andere Gründe. Diese wurden im Verein in der Vergangenheit zur Genüge diskutiert.

Stattdessen schlage ich vor, dass wegen Corona Sicherheitsmaßnahmen anderer Art getroffen werden. In Form von Hygiene- und Abstandsregelungen. Man könnte beispielsweise die Versammlung in der Olympiahalle ausrichten, mit jeweils freien Stühlen zum Sitznachbarn. Und der Ausgabe von Atemschutzmasken.

Möglichkeiten gibt es genug, wenn Versammlungen wieder stattfinden dürfen.

ELIL

Florian Pollok