Ein schönes Beispiel mit welch zweierlei Maß die Medien berichten- während Aiwanger für seinen Spruch „wir müssen uns die Demokratie zurückholen“ wie die Sau durchs (Medien-) Dorf getrieben wurde ist die Aussage von Frau Büning (politische Geschäftsführerin / Grüne) irgendwie durchs „Raster gefallen“:
…………Das Erstarken der Alternative für Deutschland bezeichnete Büning als „sehr besorgniserregend“. Daraus ergäbe sich der Auftrag für alle demokratischen Parteien sowie für Regierung und Opposition zu schauen, wie man gemeinsam agieren könne. „Unsere Demokratie ist stark, aber wir müssen sie uns nun zurückerobern“, sagte Büning bei phoenix.
Deutschland macht sich immer lächerlicher.
Aiwangers Aussage (als zweithöchster Repräsentant einer demokratisch gewählten Landesregierung) war klar eine populistische Anbiederung an den ultrarechten Rand, die der Grünen- Frau Ausdruck einer berechtigten Sorge vor der Zerstörung der demokratischen Kultur durch die Neofaschisten.
Diese Sorge, basiert auf einer realen politischen Entwicklung, die den Feinden der Demokratie im Bund und vor allem zeitnah absehbar in mehreren Ländern ( Regierungs-) Machtperspektiven eröffnet. Einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung ist unsere Geschichte und die Demokratie offenbar scheißegal. Sie lernen nichts, weil sie nichts lernen wollen. Das trifft indes auch auf die " etablierte" Politik zu, die sehenden Auges, vor allem in der Migrationsfrage, die berechtigten Sorgen und Mahnungen ignoriert und es zugelassen hat, dass sich ein Gefühl des " die machen Politik gegen die eigene Bevölkerung" verfestigen konnte. Eine Demokratie, auch das könnte man gelernt haben, muss halt stets zumindest bemüht sein, die ganze Bevölkerung mitzunehmen und die, auch bei Bemühen nahezu unvermeidliche, Ränderbildung nicht zu groß werden zu lassen.
Aber auch wenn die Regierungen der letzten Jahrzehnte ihren Anteil an der Erosion der demokratischen Kultur haben, rechtfertigt das für in keinster Weise- für Menschen mit Anstand und Kultur- die Hinwendung zu Kreaturen wie Höcke.
Wenn man sich die Entwicklungen auch in den westlichen Gesellschaften, als Vorreiter natürlich die USA, so anschaut, beschleicht einen die Furcht, dass die Demokratie nur eine temporäre Erscheinung ( ein wirklicher „Fliegenschiss“ in der Geschichte) sein könnte, die nur so lange mehrheitlich akzeptiert ( und verteidigt) wird, wie sie die vorrangigen materiellen Bedürfnisse befriedigt. Die Demokratie scheitert letztlich an zu wenigen Demokraten, das ist nicht neu und auch das könnte man aus der Geschichte lernen.
Letztlich wird wohl die Regierungsform obsiegen, die ihren Untertanen den größten materiellen Wohlstand bei eng begrenzten " Freiheiten" wie etwa Auslandsreisen verspricht. Die wichtigste Freiheit, die eine Demokratie im Kern ausmacht, die des Andersdenkenden, ist hingegen für die meisten Menschen nicht wichtig, für viele sogar lästig. Autokratien wie China sind auf dem besten Weg, sich die Welt- mit Zustimmung des größten Teils ihrer Bevölkerung- untertan zu machen. Nicht wenige werden sagen - ähnlich wie bei uns, wenn die AFD an die Macht kommt- dass dies ja auch irgendwie demokratisch sei.