Bundestags und Politikverdrossenheit

Ist das wirklich so?
Oder ist er nur deshalb grantig, weil er dazu manipuliert wird?

Es muss schon wahnsinnig ernüchternd, enttäuschend und frustrierend sein, wenn du versuchst hier in Bayern in der SPD oder FDP oder bei den Grünen gute Sachpolitik zu machen.
Du wirst abgestraft für die Fehler anderer und vor allem, weil sich kaum einer wirklich für Sachpolitik interessiert.
Vielen sind die Sachverhalte zu komplex, sie wollen sich nicht wirklich vertiefen. Man sucht nach einfachen Lösungen. Dafür braucht es dann ………
Das Ergebnis für die Afd ist nicht die Schuld der Politiker, es ist eine Schande für die Gesellschaft und unser ganzes Land. Die Ursachen sind vielfältig, eine liegt auch in der Sattheit im Wohlstand vieler Bürger begründet.
Manchmal wird mir übel, wenn ich daran denke, wie diese Bürger agieren, wenn es ihnen wirklich ernsthaft schlecht ginge.

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Und diese Stabilität erreicht man in dem man Nazis wählt?

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Bei dir kommt die bildung auch nicht an herr superschlau

Es an der Bildung fest zu machen ist nicht zuelführend. Es ist aber auch Tatsache, dass in vielen Städten die Grünen und die SPD besser abgeschnitten haben als in ländlichen Gegenden und in den Städten vor allem die FW aber auch die AFD etwas schlechter. Ich habe da grob München, Augsburg, Würzburg und Regensburg angeschaut. Es ist auch Fakt, dass in den Städten deutlich mehr Studenten wohnen, als auf dem Land. Es wird also deutlich mehr Akademiker in den Städten geben, bzw. werdende Akademiker, einfach weil dort die Unis sind.

Bayern
Der Hubsi hat sogar sein Direktmandat gewonnen.
FW zweitstärkste Kraft mit Zugewinn zu 2018. Die werden der CSU weiteres Ministerium abringen.

Hessen
CDU räumt ab, SPD schmiert dank Faeser gewaltig ab. Sogar in ihrem eigenen Wahlkreis das Direktmandat verloren.

AFD bei 18,4 %, das sind schon Ostverhältnisse.

Schade, dass man nur ein Herzerl vergeben kann. Für den Satz würde ich dir mehrere geben.

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Dann könnte man ja auch die Union statt der AfD wählen, aber der trauen viele das wohl auch nicht zu.
Grundsätzlich hast du aber recht. Viele Menschen wollen, du sagst Stabilität, ich würde eher sagen keine Veränderung. Und die AfD ist die Anti-Veränderungspartei schlechthin. Deshalb sind die auch im Osten so stark. Da hatten die Menschen in den letzten 30 Jahren ja ziemlich viel Veränderung und sind davon einfach müde. Und die Union wird gerade im Osten als Veränderungspartei wahrgenommen. Zur Erinnerung, wer hatte die Treuhand zu verantworten? Das Problem ist nur, dass wir um Veränderungen nicht herumkommen werden. Das wissen auch Söder, Merz und sogar Aiwanger, auch wenn sie im Wahlkampf so tun, als wäre das nicht so und die AfD kopieren.

Aber natürlich ist die CSU „rechts“. Das heißt ja nicht gleich, dass sie rechtsradikal oder rechtsextrem ist. Aber so wie die SPD grundsätzlich eher links ist, ist die CSU grundsätzlich eben eher rechts. Zu den von vielen glorifizierten Zeiten vom F.J. Strauß hatte man mit dieser Einordnung auch kein Problem, anders würde die oft zitierte Aussage, rechts der CSU dürfe es keine demokratisch legitimierte Partei geben, auch gar keinen Sinn ergeben.
Das ist ja ein Symptom der Neuzeit, dass jeder für sich beansprucht, „die Mitte“ zu sein, egal wie weit rechts man sich inhaltlich orientiert.

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Aber immerhin bekommst du deine Kritik recht sachlich rüber ^^

Das Ausfüllen in der Wahlkabine ging noch einigermaßen. Aber das Auszählen, wo man mit diesen Fototapeten zig Stapel bilden durfte hätte leider einen Auszählraum in mindestens Turnhallengröße erfordert.
Auch freue ich mich alle fünf Jahre über die großartige Idee, für die Bezirkstagszettel die an sich absolut edle Farbe blau zu wählen. Da macht zur mitternächtlichen Stunde die Suche nach den mit zittriger Hand hingekrakelten Kreuzlein, die zu 90% mit feinster blauer Kugelschreibermine gesetzt wurden, gleich doppelt Spaß.

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Bei uns gab’s immerhin dicke blaue Buntstifte.

Danke für’s zählen übrigens.

Ich durfte/musste Briefwahl auszählen, da sucht sich leider jeder das Schreibgerät selber aus. Und da war die Wahl des Stiftes leider meist auch nicht intelligenter als die damit getätigte Wahl der Volksvertreter.

Fürchte, wir sind uns noch gar nicht im Klaren, was Ostverhältnisse bei der AFD bedeuten. Nächstes Jahr werden die dort erstmalig Ministerpräsidenten stellen und auf Unionswerte kommen. :(
Wenn man die blauen Möchtegernnazis & die rechts draußen fischenden aber in Bayern zusammenrechnet, dann kommt man auch hierzulande auf einen mehr als 50-prozentigen Teil der Bevölkerung, der scheinbar gerne die Uhr zurückdrehen würde. Gruselig.

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Wir haben auch so manches Kreuz zunächst übersehen, daheim war ich um 01:30 Uhr. Fast 1500 Stimmzettel, das Ergebnis war deutlich anders als bayernweit.
Die Gefahren für unsere Demokratie werden tatsächlich immer größer. Wer keine andere Staatsform und Gesellschaft will, wird den Spaltern und Hetzern noch konsequenter begegnen müssen. Wir müssen die Scheinlösungen der Extremisten und Populisten noch klarer entlarven und im sachlichen Diskurs sinnvolle Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit finden. Die Antidemokraten zu kopieren und außen überholen zu wollen, wird nicht von Erfolg gekrönt sein. Alle Demokraten müssen sich noch öfter fragen, was wirklich wichtig ist: Der kurzfristige „Erfolg“, die Schlagzeile, die „Niederlage“ des demokratischen politischen Gegners? Oder doch eher der Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie? Das schließt eine Kontroverse nicht aus, es braucht diese eher mehr als weniger, aber inhaltlich und sprachlich sachlich muss sie sein.
Klingt pathetisch? Ja, aber es wird Zeit, etwas zu zun, sonst wachen wir in einem Land auf, das wir Demokraten sicher nicht wollen.

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Mit Deiner Einschätzung von „Rechts“ kann man auch gut leben. Du siehst noch die Demokraten bei der CSU. Siehst Du aber die Freien Wähler auch als Demokraten? Es gibt hier offenbar sehr viele die diese Wählervereinigung eher als rechtsradikal einstufen!

Mit einem Minihitler* an der Macht in der Partei, ist doch dieser Gedanken nicht abwegig.

*Bruder natürlich, er weiß von nichts.

Also aus meiner kommunalpolitischen Warte sehe ich schon auch noch die Demokraten bei den Freien Wählern. Wobei ich mir da mit einer Einschätzung schwerer tu.
Bei der CSU gibt es halt sehr viele, die zwar konservativ, meinetwegen auch bürgerlich sind, für die aber das „C“ und das „S“ im Namen noch eine inhaltliche Bedeutung haben - und mit denen kann man gut inhaltlich diskutieren und dann im Idealfall sogar eine gemeinsame, pragmatische Lösung finden. Das sind dann meistens auch Leute, die einem unter vier Augen auch sagen, dass für sie Schwarz-Grün eigentlich die ideale Kombination wäre und denen das permanente Grünenbashing ihrer Parteispitze eher peinlich ist.
Bei den Freien Wählern stelle ich fest, dass das schon ein bestimmter Menschenschlag ist, der bei denen landet. Häufig sind das ja Ex-CSUler, meistens (nicht immer) aber auch ziemliche Selbstdarsteller. Und gerne auch Populisten. So wie ich auch den heutigen Aiwanger nicht als rechtsradikal oder rechtsextrem (was er in seiner Jugend ziemlich sicher war), aber auf jeden Fall als Rechtspopulisten bezeichnen würde. Und zumindest nach außen sind die FW ja eine ziemliche One-Man-Show, der Rechtspopulismus wird von der Parteibasis also entweder inhaltlich mitgetragen oder aufgrund der Wahlerfolge zumindest toleriert.

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Gute Analyse!
Bemerkenswert ist auch, dass die Antidemokraten so viel Vertrauen in die Demokraten haben, dass sie ihnen die Arbeit am Wahltag kampflos überlassen. Von den bekannten (Edit: und bekennenden) Populisten und Extremisten sieht man bei mir keinen in den Teams, für die ist das nix.

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Mit diesem Ergebnis können wir nun auch den oft und gerne benutzen Satz in die Tonne treten, das die AfD nur oder hauptsächlich im Osten stark ist.

Absolut gesehen haben wir in Bayern sogar die meisten AfD Wähler.

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