Die Popmusik hat resigniert

[size=12]Verrauchte Wut, verlöschtes Leben[/size]
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Von ein paar Details abgesehen spricht der mir sowas von aus der Seele!
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Langweilig. Alte Männer jammern drüber, dass alte Musik und sie selbst nicht mehr jung sind. Die Wut im Rock ist deshalb nicht mehr da, weil das inzwischen etablierte Unterhaltung ist für eine satte Mittelschicht zwischen 45 und 65, zu der ich selber auch gehöre . In den 80ern waren bei einem AC/DC- oder Metallica-Konzert Typen mit Kutte über der Lederjacke, die mit dem Motorrad oder dem Opel (mit einem Kofferraum voller Dosenbier) da hin gefahren sind. Heute sind da Leute in gore tex Jacken, die Fruchtsmoothies oder Cola Zero schlürfen und SUV fahren.
So mancher Elektro- oder Technoact ist mehr Punk als massentaugliche Kommerzevents bei denen dann z.B. die Toten Hosen auftreten.

Von ein paar Details abgesehen sprichst du mir sowas von aus der Seele.

In den 80ern waren beim Saalfeldener Jazzfestival Leute denen es glatt gereicht hat in einem Zelt das alternative 1+ der Jazzszene zu hören. Zu essen gab es irgendwas, das Bier ist nicht ausgegangen und gegenüber war eine Wiese zum schlafen. Heute bespielen sie die ganze Ortschaft und vor lauter Kunstsinn wissen sie gar nicht mehr in welchem Boutique-Hotel sie einchecken sollen.

Jede slawische Vorortboazn mit Combo in Wien hat mehr kreativen Output.

„Rock ist rotzig, wütend, laut, energetisch, unnachgiebig. Es gibt keinen braven Rock. Egal, ob man Rock mag - man muss anerkennen, dass er voller Energie steckt, dass er sperrig ist, sich nicht einpassen will“

Also die früheren Kuschelrock-Platten sagen mir was anderes ^^

Es gibt doch genauso heute Künstler im jeglicher Gattung in deutschland (z. B. KIZ, FSF etc.) und woanders, die was zu sagen haben.
Auch früher gabs nichtssagende Mainstreammusik.

Dass hip hop ala Capital Bra und Co. abgeschafft gehört steht aber eh außer frage:)

Es gab und gibt schon immer geile Musik. Die wird halt nur nicht im Radio gespielt, das war früher doch genauso wie heute. Und in den öffentlich rechtlichen Sendern schon gleich drei mal nicht.

Zum Glück gibts heute aber Internet Radio und man kann sich die Mucke die man mag relativ leicht nach Hause oder sonstwo hin holen.
BTW, gibts auch Bands aus meiner Jugendzeit(so Anfang/Mitte der 90er)die heute noch aktiv sind und m.E. immer noch gute Songs schreiben.
Und das ich heute nicht mehr mit zerrissenen Klamotten und zugedröhnt zum Konzert gehe, sehe ich nicht als Nachteil, sondern eher als Weiterentwicklung :-)

Und zur Popmusik. Der Name sagt doch schon, wo der Hase hin läuft. Wenn man sich die Charts so anschaut, wird’s ja richtig grausam.
Ein Land wo selbst David Hasselhoff einen Nummer 1 hat, ist musikalisch hoffnungslos am Arsch!

Wir sollen Bands noch Ausdruck von Wut oder gar Protest sein, wenn man das T-Shirt mit dem Bandlogo bei h&m kaufen kann.

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Überhaupt nicht langweilig!
Das Musikthema ist ja bloß ein illustrativer Aufhänger für eine ziemlich treffende Betrachtung dieser spießigen, angepassten, stromlinienförmigen, systemkonformen und strebsamen Karriere-Robotergeneration, die da nachgewachsen ist.

Ach; das waren noch Zeiten!

stimmt schon. Sieht man ja beim Wahlverhalten, ab einem Alter von 45 sind CDU/CSU die meistgewählten Parteien, das ist mal so richtig progressiv und freakig. Da können die jugendlichen Spießer echt noch was lernen. Und jetzt alle aufs E-Mountainbike, strampeln gegen die Midlife-Crisis, natürlich mit Classic-Rock im Kopfhörer.

Prima; gleich der nächste Unmuterzeuger:
Smartphone- und sonstige Zombies, die keinen Schritt (und auch keinen Strampler) mehr ohne ihre bekackten Kopfhörer machen. Man könnte ja sonst am End noch einen Vogel zwitschern hören.