Fazit Saison 2014/2015

@Stolzer Löwe

„Wahrscheinlich meinst du mich ;)“

War aber weder böse noch kritisch gemeint, und du hast ja auch mit vielen Spielern recht.
Ich wollte ja lediglich zu denken geben, dass man nach diesem megageilen Abend jetzt nicht den Fehler machen darf, alles auf diese letzten 15 Minuten gegen Kiel zu reduzieren.
Letztendlich hing ja alles an zwei Zentimeter-Aktionen:

  1. Der abartig geile Reflex vom Vitus, so einen Ball hält definitiv nicht jeder Goalie. Vitus ist für mich eh derjenige, der sich am meisten entwickelt hat, was aber immer noch nicht von den Fans registriert und gewürdigt wurde.

  2. Lass den Pfostenschuss nur einen einzigen Zentimeter mehr nach rechts an den Pfosten gehn, dann kommt der Kai da nicht mehr hin.

Die 70 Minuten vorher waren doch übelst gruselig, wie eigentlich die ganze Saison. Ein Fazit zu ziehn ist für mich schwierig, das meiste war eh von Chaos und sportlichem Misserfolg geprägt. Wir haben ganz einfach zu viele Baustellen… Stadionfrage, Sportdirektor, Fehleinkäufe, überforderter und teilweise zweitliga-untauglicher Kader, Lizenz, Investor, sportliche und wirtschaftliche Zukunft, und und und. Diese Baustellen haben die Saison zu dem gemacht, was sie war, ein Fiasko.

Noch was zu den Baustellen:

„Spiegel online“:

Chris Schindler: Der Kapitän wirkte aber eher erschöpft als in Feierlaune: „Ich bin einfach nur heilfroh, dass diese Scheißsaison vorbei ist“, sagte er. Fast jede Woche habe man sich mit irgendeiner anderen „Eskalation“ beschäftigt, „nur nie mit dem nächsten Gegner“.

Siehste, genau DAS meinte ich mit zuvielen Baustellen, da hats doch seit dem 1. Spieltag nur Stress gegeben, wie solln sich Spieler da jede Woche aufs Spiel konzentrieren?

„Spiegel online“:
„Wie so oft bei 1860 scheinen einer Phase relativer Zufriedenheit die nächsten Konflikte bereits gesät: Präsident und Geldgeber reden nicht miteinander, Sportchef und Trainer haben eine komplett andere Spielauffassung. So geht es nun in die Sommerpause“

Siehste, auch DAS ist eine von vielen Baustellen. Wir hatten doch die ganze Saison NULL Zusammenhalt im Verein, keine erkennbare Harmonie, keine Struktur, kein Konzept. Das Schlimmste mMn war die fehlende Transparenz, wir Fans wurden doch NIE vom Verein mit ins Boot genommen, immer aussen vorgelassen und ignoriert. Konkrete und klare Informationen zum Stand der Dinge wurden uns nie gegeben. Wir waren doch letztendlich nur wild spekulierende Noobs.

Mecki und Mayerhoher im Clinch, Poschi und Trainer uneinig übers System, wie soll denn ein Verein da noch funktionieren? Und die Fans warn die ganze Saison auch sehr gespalten. Die einen (was ich nie begreifen konnte) schrien laufend: „Hoffentlich steigen wir ab“, die anderen hofften auf den Klassenerhalt und auf eine positive Wende, wie ich zB.

Letztendlich wars mMn eine desaströse Saison, die zu 95 % hausgemacht und definitiv vermeidbar war.

Eigentlich müsste man feststellen: „Es kann eigenlich nur besser werden …“
Aber als Löwenfan musst du mit einer solchen Aussage äußerst vorsichtig sein.

Als erstes bräuchten wir eigentlich einen anderen Präsidenten.
Der, den wir (ich auch) gewählt haben ist ein eitler Geck, der gerne um sich schlägt, auf Kritik überempfindlich reagiert und so gar nichts integratives hat.
Aber gibt es überhaupt jemanden, der sich das Amt antun möchte und eine Alternative wäre?

Bei einem halbwegs „normal“ und seriös geführten Verein ist der Präsident nicht gerade des schlechteste Job. Bei Sechzge ist das jedoch ein „klein wenig“ anders gelagert :wink:

Ich würds schon gerne machen, immerhin habe ich schon viele Vereine bis in die Champions League gebracht, ich habe geile Stadien gebaut und einen Titel nach dem anderen eingefahren, das war aber alles an der Playstation :wink:

Spaß beiseite, es ist wahrlich nicht einfach, irgendeine Funktionärsposition beim TSV zu bekleiden. Bei anderen Vereinen klappts aber auch.
Die elementarsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen und gesunden Verein sind Seriösität, Kontinuität, Zusammenhalt und der Blick aufs Wesentliche. Das vermisse ich seit Jahren beim TSV. Zuviel Eitelkeiten, zuviel interne Grabenkämpfe, zuviel Selbstüberschätzung, zuviel Profilneurosen und zuwenig Kompetenz und zuwenig konstruktives Miteinander, so erlebe ich unsern Verein seit vielen Jahren.

In der jetzigen Situation ein Heilmittel zu finden, ist mMn fast unmöglich. Aber es MUSS endlich was passieren.

Mei, wenn man ehrlich zu sich und den Fans ist, dann muss man

  • die Hälfte der Leute auf der GF rausschmeissen
  • die Jugendarbeit um die Hälfte eindampfen
  • Den Kader um die Hälfte eindampfen

Aber mei, stattdessen haben wir jetzt wieder Infront an der Backe, und der Zukunftsverkauf geht wieder von vorne los.

Deswegen kann ein Fazit lauten:

Einen Haufen Geld für nix und wieder nix zum Fenster rausgeschmissen.

Absteigen kann man auch mit deutlich weniger Geld.

Der Verein müsste halt mal sein strukturelles Defizit loswerden, und dieses Defizit hat einen Namen: Allianz-Arena.

Wenn die Arena voll ist, ist es ein wirklich schönes Fußballstadion, nur kriegst du in der 2. Liga und mit Fußball zum Abgewöhnen, wie ihn 60 seit Jahren leider vorwiegend spielt, halt keinen Zuschauerschnitt von 50 000 zusammen.

Wäre schon viel gewonnen, wenn wir endlich mal gute Leute aus dem Nachwuchsbereich bei 60 halten könnten, aber wir müssen die halt immer wieder für ein paar hunderttausend Euro verramschen an andere Vereine, wo sie dann oft genug groß rauskommen. Trotzdem wäre es der größte Blödsinn, jetzt genau bei der Jugendarbeit den Rotstift anzusetzen. Für die gute Nachwuchsarbeit wird 1860 deutschlandweit gelobt.

Aber heute zehre ich immer noch von diesen unglaublichen letzten 15 Minuten gestern… ;-))

Eine grausame Saison mit massig Fehlern und Fehlentscheidungen, die in den Augen der unfähigen Verantwortlichen garantiert auf die letzten 15 Minuten von gestern und das tolle Potential der Fans reduziert wird. Wenn Poschner weiter rumstümpern darf, dann wird das auch nicht besser. Denn erstmal müsste er seinen ganzen Fehler ausbügeln.