Ich möchte hier mal die Werbetrommel für eine interessante Initiative rühren:
Heute wurde ich Mitglied und Genossenschaftler im neuen und ersten kooperativen Supermarkt Deutschlands, der im Juni in der Deisenhofener Straße 40 in Obergiesing eröffnen wird. Das Kozept ist simpel und überzeugend: Alle Kunden sind Mitglieder und Mitarbeiter des Markts, die jeden Monat 3h Arbeit verrichten müssen, um dort einkaufen zu können. Dafür können die Preise vergleichsweise niedrig gehalten werden und die Produkte trotzdem fair, ökologisch-nachhaltig und regional produziert werden. Damit sich das Proejkt rechnet, benötigt der Food Hub zum Start im Juni mindestens 800 Genossenschaftler.
Wer im Viertel wohnt und Interesse hat, kann sich hier informieren:
Wenn ich die Adresse richtig deute, hat da in den Sechziger Jahren auch der erste Supermarkt - DS - in der Umgebung eröffnet - ist wohl eine Adresse, an der Innovatives gedeiht!
Gutes Gelingen - leider aus Wohngründen keine Mitmachmöglichkeit!
Supermarkt - DS? Kenne ich nicht. Was war das? Als ich hierher nach Giesing zog, war dort ein Plus, der nach dem Verkauf des Unternehmens 2010 an Edeka zum Netto wurde. Also beides nicht gerade innovativ.
Natürlich ist die „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“ (EDEKA) genauso genossenschaftlich organisiert der „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften“ (REWE). In beiden Fällen handelt es sich jedoch um genossenschaftlich organisierte kooperative Unternehmensverbünde. Im Food Hub organisieren sich hingegen nicht die gewinnorientierten Unternehmer und Marktbesitzer genossenschaftlich, sondern die Kunden, indem sie gleichzeitig zu Eignern des Supermarkts werden und letztendlich im direkten Kontakt zu den Produzenten stehen. Viele, die auf dem Land leben, praktizieren diesen direkten Kontakt mit seiner hohen Transparenz der Produktionsbedingungen beim Einkauf in Hofläden oder beim Bauern nebenan ja schon lange. In der Stadt muss man eben andere Wege gehen.
DS = deutscher Supermarkt
war in den 60er Jahren eine der ersten Ketten.
DAS war damals innovativ, da man noch nichts von Gewinnorientierung, -optimierung etc. wusste. Es war damals ein Gegenentwurf zu den kleinen spezialisierten Läden und wurde deshalb mit Hurra! begrüßt. Ich weiß noch genau, wie stolz ich als Kind war, das erste Mal mit einem Einkaufskorb einkaufen zu dürfen/können.
Was sich daraus entwickelt hat, ist bescheuert, war aber dennoch damals innovativ - das war ein Kassettenrecorder ja auch mal!
Natürlich braucht’s heute andere Strukturen, aber auch bei denen weiß man nicht, wie sie sich entwickeln, so wie man damals nicht absehen konnte oder wollte, dass die hochgepriesenen Supermärkte nahezu alles an kleinem Einzelhandel verdrängen würden.
Für alle, die den FoodHub kennenlernen wollen, gibt es eine online Veranstaltung. Präsentiert werden das Konzept, die Idee dahinter, der Status des Projektes und wie es weiter geht.