Lieber György,
ein ehemaliger Trainer riet uns immer „Jungs, Ruhe an der Wurst…“. Als ich dich Fußballspielen sah, wusste ich endlich, was er meinte. Stressen hast du dich nie lassen mit dem Ball am Fuß. Zwar warst du mit deinen Tippelschritten und dem leicht durchgedrückten Rücken nie der Schnellste, aber warum auch? Du wusstest ja vorher schon, wo der Ball hinkommt und musstest dich nicht beeilen.
In dieser Saison hast du leider nicht oft gespielt. Für mein Highlight in der Vorrunde hast du trotzdem gesorgt. Als du gegen Schweinfurt endlich mal von Beginn an ran durftest, stand es bald 2:0, dann 2:1 und schließlich waren wir nur noch zu zehnt. Das Spiel war auf Messers Schneide. Um in aller Bescheidenheit die Dinge mal wieder klarzustellen und zu zeigen, wo der Barthel den Most holt, blieb nur noch eins: Sich am eigenen Sechzehner vom Torwart anspielen zu lassen und erstmal als letzter Mann ins Dribbling zu gehen. Du hast dich dieser Aufgabe gestellt und diese natürlich mit Bravour gemeistert. Wahrscheinlich hast du dabei den Schweinfurtern noch leise „Am Arschlecken könnts mich mal…“ hingesäuselt… Bin ich normalerweise bei solchen Aktionen dem Herztod nahe, bin ich bei dir, unterstützt von davor eingenommenen zwei Mass Oktoberfestbier, völlig in mir geruht.
Bis zur nächsten Saison, György! Wenn wir den ersten Platz oder die Relegation verkacken, wovon bei uns ja eher grundsätzlich davon auszugehen ist, dann freu ich mich schon, dir im Mittelfeld beim Zocken zuzuschauen…Hau rein