München ohne Kohle?

Keine Arbeit haben bedeutet z.B. auch oft dass man mehr zu Hause ist, dass man nicht im Fitness Center duschen kann, dass man sich oft keine energiesparende Geräte höchster Qualität kaufen kann, das man zu Hause kochen muss. Man kann sich als Normalsterblicher in einer Mietwohnung auch keine Solaranlage auf’s Dach klatschen und welche Form der Heizung man zu nutzen hat bestimmt ebenfalls der Eigentümer.

Welcher Normalverdiener wohnt denn bitte z.B. in einem „Passivhaus“ oder betreibt ein eigenes Blockheizkraftwerk!? Wird energetisch saniert so bedeuten die momentanen Umlagemöglichkeiten dass Mieter weitaus stärker belastet werden als durch das „Einpacken in Styropor“ eingespart werden kann.
Mal eben alle Lampen gegen LED austauschen. Bei armen Menschen sehe ich manchmal sogar noch Röhrenfernseher oder Monitore. Letztendlich wendet ein Geringverdiener prozentual auch einen viel höheren Betrag für Energie auf als echter Mittelstand.

Es ist auch nicht so dass Heizung und Strom immer vom Amt übernommen wird wenn man arm ist. Sondern es wird manchmal nur das bezahlt was ein Amt für angemessen erachtet. Wenn meine Schwiegermutter ihre Nebenkostenabrechnung bekommt und mal eben 400 Euro nachzahlen muss dann muss ich immer wieder erleben dass sie dieses Geld einfach nicht hat.

Ich habe vor Jahren mal eine Jahresstromabrechnung von Jemandem gesehen der eine, zugegeben sehr große, Solaranlage auf dem Dach montiert hatte. Da standen +15.000 Euro drauf. Die Anlage selbst hat damals keine 100.000 Euro gekostet. Klar ist der, der’s nicht macht dann blöd. Und wenn die Wetterlage ungünstig ist dann benötigt er trotzdem (ganz konventionellen) Strom denn eine Speichermöglichkeit ist in diesem Konzept eigentlich nicht vorgesehen.

Und der letzte Halbsatz ist genau das Problem, das es zu lösen gilt. Nicht nur für LatteMacchiato-SUV-Bioladen-Mütter und Ihre besserverdienenden Unternehmensberatungs-Männer, sondern auch dezentral in Dorfgemeinschaften, Genossenschaften und Kooperativen.

Können sich alle Ja-Stimmer bitte in ihrer Apple oder Google-ID einen Termin auf 05.11.2047 setzen? Und dann nochmal in diesem Thema begründen, warum sie mit „Ja“ gestimmt haben? Danke.

Ich hätte gemeint das Teil scheitert am Quorum. Zum Glück nicht.

Ich halte es absolut für richtig, dass München als eine der reichsten Metropolen schon eher den Kohle-Stecker zieht. Den „Schlechtrechnungen“ der tatsächlichen CO2-Einsparungen der Gegner schenke ich wenig glauben. Und selbst im schlimmsten Fall: Es wird durch die ehere Abschaltung in der Endbilanz doch (erstmal) kein CO2 gespart, so geht doch eine immense Symbolkraft von dieser Abstimmung aus, die hoffentlich (obowohl … mir kannt’s ja wuaschd sei, ge) Vorbild für viele andere Städte sein wird.

Kann’s sein, dass die Chinesen Europa gerade links-aussen in Sachen Energiewende überholen?

Nein, definitiv nicht.

Grüße von jemanden, der schon paarmal in China war.

Bei dem ganzen Thema wird extrem auf „Verschleppung“ gebaut.

In der Industrie, allen voran natürlich in der Automobilindustrie ist kaum wirkliche Innovation zu sehen (Alleine die Idee, Batteriepacks mit 750 kg Eigengewicht zu verbauen, damit man 600 km mit dem E-Auto fahren kann, lässt ein wenig am Konzept zweifeln). Alternative Antrieben werden kaum beachtet (das E-Auto ist sicher nicht die Lösung aller Probleme), weil man mit den bestehenden Konzepten genug Gewinn machen kann.

Interesse an neuen Konzepten kann man in der Industrie nur durch Druck erzeugen! Wenn man ein festes Datum für das Nichtzulassen von Verbrennungsmotoren setzt, wird man eine Entwicklung anstossen. Erst wenn man das Ende des Profits sieht, wird die Industrie nach neuen Wegen suchen. 5 Jahre vor dem Ende einer Technologie wird ein Innovationsschub zu sehen sein. Es bringt gar nichts, den Zeitpunkt zu verschieben, weil in der Zwischenzeit nichts passiert.

Alleine deswegen ist es so wichtig, Zeichen zu setzen, auch wenn es nur kleine Zeichen sind!

Die Bilder der Rauchschwaden kenne ich auch.

Ich bilde mir nur ein etwas von gigantischen Solar-Parks, sowohl zu Lande, als auch im Wasser, sowie Fahrverboten bzw. Quotenregelungen für Verbrennungsmotoren gelesen zu haben.

Das ist schon richtig. Aber China hat nicht nur einen deutlich höheren Aufholbedarf im Vergleich zu Deutschland, sondern aufgrund der Einwohnerzahl auch einen deutlich höheren Bedarf.

Im Vergleich zu China oder vor allem Indien sind wir hier ein relativ kleines Licht.

In die Zukunft schauen kann keiner, was aber zu sagen bleibt:

„Ich halte es absolut für richtig, dass München als eine der reichsten Metropolen schon eher den Kohle-Stecker zieht.“
→ Akzeptiert.
Wenn die Stadt München und damit eigentlich seine Bürger die Mehrkosten gerne tragen, top. Bekanntlich freuen sich ja immer alle wenn der zu verteilende Geldkuchen kleiner wird.

„Den „Schlechtrechnungen“ der tatsächlichen CO2-Einsparungen der Gegner schenke ich wenig glauben.“
→ Nicht akzeptiert.
Dass es ein CO2-Zertifikatemarkt europaweit gibt ist keine Erfindung von Gegnern oder Befürwortern, er ist Fakt, damit kalkulieren auch sämtliche Beteiligte in der Wirtschaft für ihre unternehmerische Zukunft. Dort wird zentral geregelt wie viele CO2 Zertifikate es gibt, und durch Verknappung der Preis hochgesetzt, womit die „schwächsten&schmutzigsten“ Kraftwerke zuerst raus aus dem Markt gehen.
Entscheide in München oder sonst wo interessieren nicht. Man müsste das System ändern, das seh ich aber nicht, dass das aktuell der Fall sein soll.

„geht doch eine immense Symbolkraft von dieser Abstimmung aus, die hoffentlich (obowohl … mir kannt’s ja wuaschd sei, ge) Vorbild für viele andere Städte sein wird.“
→ Wirklich? Bin gespannt, ob tschechische oder polnische Städte nachziehen. In diesen Ländern wird im Zweifel dann nämlich das CO2 emittiert anstatt hier

[url]http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kohleausstieg-rund-50-firmen-fordern-ausstieg-aus-der-kohle-a-1176208.html[/url]

Dies zeigt, dass ein Ausstieg nicht unbedingt negative Folgen hat. Man kann davon ausgehen, dass die Unterzeichner dieser Forderung durchaus finanzielle interessen verfolgen.

Das wirklichen Kosten werden sicher nie transparent dargestellt werden. Die Kosten, die auf den Verbraucher umgelegt werden, sind politische Kosten. Nachdem Kohle durchaus subventioniert wird, ist eine transparente Rechnung sicher nicht ganz einfach.

Mit dem Punkt „Energiespeicher“ steht und fällt der komplette Wandel hin zur Elektromobolität. Und ausgerechnet Deutschland hat in diesem Bereich keine einzige nennenswerte Produktion

Deutschland sicherlich, wenn bei uns selbst der Bau einer Hochspannungsleitung von Norden nach Süden mehr als 15Jahre dauert…

[url]Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Kommentare - SZ.de

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angesichts dieser Gesamtsituation ist es fast schon wieder rührend, dass man sich in München um ein einzelnes Kraftwerk Gedanken macht.