Pyro-Diskussion

Dir wärs also egal wenn ein paar Hansel aus der Seitenstraße Dein Privateigentum mit roten Fcb Parolen “verschönern“, da Du ja froh bist, überhaupt welches zu haben?

Wie soll eigentlich eine Diskussion stattfinden, wenn ich mein imaginäres Gegenüber immer als
Pyro-Depp bezeichne?

Habe mal einen schönen Porzellanteller an einer Zimmerwand gesehen, auf dem die ganze Bürgerpflicht so zusammengefasst war:

„Schaff’ und erwirb’
zahl Steuer und stirb’.“

Hehe, guter Spruch.

@Störzenhofecker

Ich hab nichts, was angesprüht werden könnte. Nur mein Fahrrad, das stell ich immer in den Hof, sonst wirds geklaut. Hab es vor paar Wochen vergessen vor der Tür (eine Nacht) und prompt war mein Fahrradlicht weg.
Ich find Graffiti cool, aber wenn es auf privaten Autos oder so was landet ist es natürlich Mist. Bei Hauswänden, zumindest Mietshauswänden, hab ich aber kein Verständnis. Die Hausbesitzer hier in München scheffeln doch Kohle ohne Ende von den Mietern, als würde das Tag an der Wand die jucken. Ausserdem sieht ne leere Wand schlechter aus als eine angesprühte. Außer da ist der größte Schund drauf, was leider öfter vorkommt.
Es hat wenn überhaupt nur eine kleine Wirkung, aber es kann auch ne Waffe sein gegen die Gentrifizierung.

Aber ja, es wäre mir egal. Dann hätte ich so viel Geld, dass ich mich von so was nicht stressen lassen würde. Die FCB-Tags würde ich natürlich nicht dulden, würde ich überstreichen oder crossen. Und total verschandelt ausschauen sollte ‚meine‘ Wand auch nicht, aber ein paar kleine Tags oder im besten Fall ein schönes großes Graffito wäre mir wurscht bzw gerade recht.

Sorry, dass ich abgeschwiffen bin. Hier geht’s ja eigentlich um Pyrotechnik.

In der Freibad-Straße prangte lange das schöne Graffito „Weiße Wände= hohe Mieten“, das erst kürzlich mit einem großen „CN“-Tag übersprayt wurde. Warum auch immer „CN“.

Ja, netter Spruch. Der ist bei mir um die Ecke auch irgendwo zu lesen.
Leider will der Umkehrschluss „Beschmierte Wände - Niedrige Mieten“ in München nicht so recht funktionieren.

Zum Thema Graffiti auf Hauswänden hätte ich schon noch ein paar Kommentare, aber ich glaube wir schweifen hier etwas ab…

Richtig. Die Annahme wurde auch schon mehrmals als falsch entlarvt. Besonders in Berlin wurde das mehr als deutlich:
„Graffiti und Streetart sind oft die Vorreiter der Gentrifizierung“ Zitat Martin Gegenheimer vom Archiv der Jugendkulturen

Auch in anderen Großstädten waren Graffitis eher die Vorreiter zur Gentrifizierung. Besonders wenn man Graffitis nimmt die man als Kunst anerkennt. Was heist das nun genau?
Heist nichts anderes, dass Graffiti Kunst nichts anderes ist als ein Vorreiter zu Gentrifizierung. Also jeder Graffiti Künstler arbeitet eher für die Gentrifizierung als gegen sie.

Dumme Tags sind für mich keine Kunst und haben keinen EInfluss auf die Gentrifizierung. Aber du hast Recht. Wir schweifen wirklich ab ^^

Also die 1860, CN, PK, TSV und ähnliche Tags als Kunst zu bezeichnen, halte ich jetzt schon für überzogen.

Kann es sein, daß du einen leichten an der Waffel hast?

Du findest es in Ordnung, wenn irgendwelche Leute Sachbeschädigung betreiben?

Hast du in deinem Leben schon mal irgendwas selbst geschaffen?

Ja

Kommt drauf an, doofe Frage

Ja

Du bist vermutlich so ein konservativer Bayer. Ich hab mehr gearbeitet in meinem Leben als die meisten Leute in meinem Alter und mir wurde noch nie was geschenkt im Leben. Weiss nicht was du mit schaffen meinst… Nein, ich habe kein Motorrad vor der Tür stehen oder ein Haus mit ner Wand, die beschädigt werden könnte. Ganz angenehm eigentlich, je weniger man hat, desto weniger kann man verlieren. Ich wohne in ner Wohnung zur Miete und der Rest da draußen ist mir egal. Es gibt viel zu wenig Tags und Streetart da draußen für meinen Geschmack. München ist ne schöne Stadt, aber leider ist sie mit sehr vielen saudummen Leuten bevölkert.

Irgendwie entwickelt sich dieser Thread in ne ganz komische Richtung und vor allem ziemlich am Thema vorbei.
Kann den Zusammenhang von verbotener Pyrotechnik und niedrigen Mieten irgendwie nicht erkennen… (bezweifle auch, dass es den gibt).

Bei den Vorfällen rund um den Sonderzug und dem anschließenden Statement der ML springt einem die Doppelmoral ja quasi ins Gesicht.
Damit unterscheidet man sich in keinster weise von den oft kritisierten Verbänden/Funktionären, die ständig als Feinbilder präsentiert werden.
Denen wird ja auch immer vorgeworfen, sich Regeln so hinzubiegen, wie man sie gerade braucht.

Die Revolution frisst ihre Kinder… (wäre nicht das Erste mal)

Hervorragender Post.

Man könnte wirklich einen Teil der Diskussion abkoppeln und in die Politik & Lifestyle verschieben…

Nachdem Pyro, Graffiti und Sticker visuelle Ausdrucksformen aktiver (Ultra-) Fanszenen sind, verwundert es aber nicht, dass die Diskussion in diese Richtung gegangen ist.

Postmaterialistische Leute mit „einem an der Waffel“ finden Subkulturen mit eigenen Regeln und einen gewissen Grad an zivilem Ungehorsam gut, Leute mit Häusl und für die „Besitz“ wirklich was bedeutet, halt nicht. Pluralismus ist doch was feines.

PS: Daumen Hoch an Troublemaker, wir sind anscheinend auf einer Wellenlänge was das Thema hier angeht :slight_smile:

Da hoada aber wieder oan raus’ghaun.
Gefällt mir sehr gut.
Note 1 mit Stern.

das dachte ich mir bei Deinem Post auch…

Stopp den irrsinnigen Pyro-Fred !!

Find ich auch, unbedingt. Wenn ich auf die Straße scheißen will, dann scheiße ich eben auf die Straße.
Mir doch wurscht, irgendwer macht´s schon weg.

Und wenn ich einem die Wände beschmieren oder die Fenster einschmeißen will, dann mach ich das halt.
Der soll sich gefälligst freuen, dass er überhaupt eine Bude hat.
Wenn der das nicht geil findet, mir doch wurscht.

Toll auch, wenn ich einer Oma die Handtasche klaue.
Wurscht, kann sich ja eine neue kaufen, die alte Kapitalistin.

Ich sehe keinen Unterschied zwischen der Geschichte mit der Oma und der Schmiererei auf meinem Haus.

Sieht also so das Miteinander aus, bei dem man Eigentum anderer nicht achtet?
Das ist schlicht und einfach eine aus sozialem Neid geborene Oppositionshaltung.
Das mag man sich halt unter keinen Umständen vor sich selbst eingestehen.

Sorry Troublemaker, wenn das nicht in dein eigenes Robin-Hood-Weltbild passt.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein erbärmlicher Spießer.

Bekenne mich insoweit auch zum Spießer. Danke rais für diese „Richtigstellung“.

Hmm, dieses Schwarz-weiss denken finde ich schon fast zu extrem.
Ich sehe durchaus einen großen Unterschied zwischen Raub und „Sachbeschädigung“.
Keiner wird es begrüßen wenn einer Oma die Handtasche geklaut wird - ein schönes Tag an einer Hauswand könnte manchem jedoch gefallen. Geschmack ist halt unterschiedlich.
Wenn ich an meinen Schüleraustausch in Danzig denke, da sah man kilometerweit besprühte Häuser, Mauern, Züge… Ich persönlich fand das ein wunderbares Bild.
Würde es mich stören wenn es an meiner Hauswand wäre… Hmm, ich denke nicht… Allerdings wohne ich zur Miete, macht das einen Unterschied?

wenn es soviele so toll finden, wieso ist dann noch keiner auf die idee gekommen sich selbstständig zu machen und leuten für geld die wand besprühen?