Sehr geehrte Löwenfans und Community,
ich bitte darum, die nächsten Zeilen und Absätze vollständig und genau durchzulesen und sich dann seine eigene Meinung zu bilden - wenn dieser Fred hier nicht erlaubt ist (warum auch immer) kann man ihn gerne löschen, will kein Unruhestifter sein, aber es muss jetzt raus.
Seit knapp 40 Jahren bin ich jetzt Mitglied, kanpp 2 Monate Forenmitglied. Habe immer mit der Mannschaft mitgefiebert und mir liegt mehr an diesem Verein, als es Worte beschreiben können. Eine unerklärliche Liebe, die ich zu keinem anderen Verein hab. Aber ich bin gehe nur gelegentlich in Stadion, zum einem wg. der hohen Anfahrtszeit und zum anderen aus Protest dagegen, dass die Miete an den verhassten FCB geht. Die Fans, aus den vielen Fanclubs und allgemein die Löwen in der Kurve, die zu fast jedem Spiel, egal ob zuhause oder auswärts, Sonne oder Regen, Testspiel oder DFB-Pokal gehen, respektiere ich sehr, denn bei ihnen ist 60 nicht nur eine Liebe sondern ihr Leben, und nun komme ich daher und rufe zu einem Stadionboykott auf.
So leicht will ich es mir nicht tun. Ich möchte mit fundierten Argumenten darlegen, warum es so nicht weitergehen kann und warum wir Fans und vor Allem die bei 60 sehr mächtigen Fanclubs, lieber gestern als heute Vereinsgeschichte schreiben müssen, als Retter oder als die, die ein neues Kapitel beginnen.
Blicken wir mal zurück:
Als vor 4 Jahren ein gewisser Hasan Ismaik für 18 Mio. Euro 60% der Anteile der KGaA (Fußballabteilung) unseres Vereins kaufen wollte, herrschte eine große Euphorie (mia hom ja an Scheich), aber es gab auch einige Skeptiker. Diese wurden lautstark von den Befürwortern, die unseren Platz in der Champions League 2015/16 schon reserviert sahen, übertönt.
Nun, unsere jetzige Situation hätten sich auch die größten Skeptiker nicht im Traum ausdenken können, dass Spieler lieber zu Heidenheim als zu den Löwen wechseln.
Egal, zurück zu 2011 - damals wurde (zu spät, nach der Unterschrift aller Verträge) Ismaik langsam aber sicher klar, dass er nicht die angestrebte Komplett-Herrschaft über diesen Verein erlangen kann, sondern dass es in Deutschland ja 50+1 gab! Super, oder?
Was 50+1 ist, muss ich auf dieser Plattform nicht breit erklären, da kennen sich die meisten hier wahrscheinlich besser aus als ich.
Diese Regel wollte Ismaik nie so richtig akzeptieren, woraus er keinen Hehl macht, siehe bspw. „Menschen in München“ von 2013 wo er von einer „schwierigen Entscheidung“ sprach, wenn er von 50+1 gewusst hätte. In der arabischen Welt will man natürlich keinen Gesichtsverlust riskieren und eine direkte Aussage wie „Nein, hätte ich nicht. Es war ein Fehler, 18 Mio. in einen Verein zu investieren, in dem ich nicht der Alleinherrscher bin, jetzt stehe ich da, halte den Verein bloß so über Wasser und warte auf den Fall dieser Regelung“ kann man von ihm nicht erwarten, sondern man muss zwischen den Zeilen lesen.
Der Schock - was viele nicht merken: Herr Ismaik würde in der jetzigen Situation auch bei einem Fall von 50+1 faktisch nicht richtig investieren.
Der erste Grund ist eine zweifelhafte finanzielle Situation, zu dieser Zeit letzten Jahres knickte die Arabtec-Aktie in die Ismaik im großen Stil angelegt hat, um etwa 20% ein. Er bleibt zweifelsohne ein sehr reicher Mann, nur stellt sich die Frage, ob er sich diesen Luxus erlauben und diesen Stress auf sich nehmen will, eine Bundesliga-Mannschaft zu leiten wie Martin Kind, zu der er im Gegensatz zu Kind absolut keinen persönlichen Bezug hat bzw. deren Spiele er nur wenige Male im Jahr besucht.
Daran knüpfe ich den zweite Grund, den ich persönlich noch sehe und mit dem ich sogar noch weitergehe. Dass er’s einfach satt hat. Wir hatten und haben zweifellos auch inkompetente Leute von der Vereinsseite in Führungspositionen… und vllt. sogar mehr Spaß daran hätte uns gegen die Wand zu fahren und anderswo zu investieren. Ihn verbindet gar nichts mit 60, er lebt nicht hier in der Region, weiß nicht was wir an den Löwen lieben und was sie so besonders macht. Er kann dahergehen und in einen französischen Zweitligisten investieren. Nur ein Gedankengang - nicht fundiert wie Grund eins.
Mit diesen vielen Eindrücken stellt sich zwangsläufig die Frage: Warum verkauft er dann nicht?
Der einzigen Grund, der sich mir erschließt, ist Noor Basha. In der arabischen Welt steht die Familie über alles, und so weh es einem Löwenherz wie mir tut wenn er sagt das Sechzig sein Spielzeug ist - seien wir mal ehrlich - wer will seinem Cousin schon sein Spielzeug wegnehmen, wenn man sich die 6 Mio. pro Jahr die es auszugleichen gilt, erlaubt? Der Leidtragende ist der Fan, wir sind die Deppen.
Nun komme ich zum Sprengpunkt: Ein Stadionboykott ist notwendig, wenn wir das noch aufhalten wollen. Noch ist es nicht zu spät. Hier die zwei Schlüsselgründe:
Durchschnittszuschauerzahl in der Arena ist 20.000.
20.000 x 20 (Liga II und DFB-Pokal) = 400.000 Zuschauer pro Saison
400.000 Zuschauer x 15€ Ticketsdurchschnitt (untertrieben…) = 6 Mio. Euro
So, wenn jetzt nur die Hälfte der Zuschauer komischerweise ausbleiben, bedeutet das schonmal ein finanzielles Leck von 3 Mio. Euro. Außerdem - und das ist noch viel wichtiger - Ismaik und sein Cousin bemerken, dass sie bei uns nicht mehr erwünscht sind.
Ich glaube sogar, dass Noor Basha im Falle eines Stadionboykotts unser Retter sein wird. Wenn er sehen wird, dass sie „persone non grate“ sind, wird er möglicherweise Hasan’s Wut bändigen und ihn zu Vernunft (also einem Verkauf der Anteile) raten. Denn Noor IST ein Löwe, aber leider mit 0 Fußballverstand bzw. Respekt bei Beratern. Wenn er sieht, dass er hier einfach nicht mehr erwünscht ist, nicht mehr und nicht weniger, wird er derjenige sein der abzieht und Platz dafür bietet, dass es endlich wieder aufwärts geht. Ihm liegt was an diesem sympathischen Chaosclub den wir alle lieben, er lässt uns nie und nimmer verbluten. So meine Vermutung.
Viel lieber trägt er sich als Retter des Vereins 2011 in unsere Geschichtsbücher ein, und der der einen Umbruch einleitet, der uns dann neue Möglichkeiten bietet.
Dann würde man schauen, es bestehen auch mit einem neuen Investor Risiken, aber ein seriöser Münchner Investor, der mit uns was vorhat, würde sich SICHER finden, wenn auch der Anteilsbesitzer ernsthaft nach einem sucht. Nach diesen Spielen gegen den Glubb und Kiel, wo man unser Fanpotential und unsere Leidenschaft sah.
Wenn er ausrastet folgt eine Kündigung der Darlehen, Insolvenz, Neuanfang in der Bayernliga und in 5-10 Jahren auf EIGENEN Beinen zurück im Profifußball, kompetente Leute in die Führung und gesund wachsen - wir haben wie erwähnt auch ein großes ligaunabhängiges Fanpotential, das unweigerlich zu anderen Mannschaften da unten den Unterschied machen wird. Besser als nochmal 5 Jahre diese lähmende Qual.
Dazu wird es aber mMn nicht kommen, aufgrund von Basha aber vor allem auch aus Gründen finanzieller Natur. Es ist anzunehmen, dass Ismaik es sich nicht erlaubt, sein eigenes Invest dem Erdboden gleich zu machen und 40 Mio. Euro abzuschreiben, von denen man durch einen Anteileverkauf einen Großteil zurückbekommen würde.
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Es muss uns bloß folgendes klar sein - und das schafft einen kühlen Kopf: Sechzig wird nie untergehen und Liebe kennt keine Liga.
Mit diesen zwei Geboten kann uns Fans nichts und niemand aufhalten.
Leidtragend am Boykott sind natürlich 11 kämpfende Löwen auf dem Platz, sie werden mir am meisten Leid tun. Aber eine schwache Heimbilanz spricht nicht gerade dafür, dass wir in der Arena mit einem Drittel Stadionauslastung die Atmosphäre hinbekommen, die die Spieler beim Kampf um Punkte stark positiv beeinflusst…
Nach diesen Eindrücken frage ich euch:
Seid ihr der selben Meinung und wenn ja wie könnte man möglichst viele von dieser Idee überzeugen?
Wenn dann MUSS es was großes werden, sonst wird’s keine Wirkung haben, das muss uns klar sein.
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Beste Löwengrüße.