Ich möchte mich gerne vorstellen und hoffe auf regen Austausch. Ich bin Jahrgang 1982 und mein eigentlicher “Heimatverein” liegt für mich bereits 250 km weit entfernt, und das Sechzger sogar satte 560 km (laut Google Maps).
Ich erwarte keine Jubelstürme, wenn ich meinen Heimatverein nenne, jedoch handelt es sich dabei um den 1. FC Kaiserslautern.
Und bevor hier irgendwelche Unkenrufe kommen, möchte ich gleich beschreiben, was mich so umtreibt. Mir gefällt nämlich vor allem die Entwicklung seit voriger Saison nicht mehr.
Mir persönlich bedeutet die Fanfreundschaft zu Euch doch sehr viel und mein Sohn (9 Jahre alt) verfolgt beide Vereine mit gewaltigem Interesse. Ich hingegen habe mein Interesse in die oberen Ligen beinahe verloren. Irgendwie finde ich das schade. Schließlich hatte ich mit die schönsten Zeiten meines Lebens in den Stadien dieswr Republik. Aber es muss ja weitergehen. Die Dauerkarte in unserer West halte ich in Ehren, wobei ich aktuell den Sohn eines Kumpels überlassen habe. Genauso ergeht es meiner Auswärtsdauerkarte, die ich glücklicherweise noch mein Eigen nennen kann. Der Verein gibt nämlich keine neuen mehr aus.
Ich halte es für einen paradoxen Zufall, dass ich am 19. April in München ankam (als 60 gegen Aachen 2:1 gewonnen hat) und den 21. April am Chiemsee verweilte. Dazwischen lag der Tag, dem der Werner Lorant starb. Irgendwie hat das auf mich bleibenden Eindruck hi terlassen und ich verfolge 60 nun mehr als jemals zuvor.
Was bleibt noch zu schreiben? Ich bin einfach Fußball-Fan und mag es, in Ruhe eben jenen zu schauen. Ganz im Frieden. Wo ich weiß, dass ich mit meinem Sohn hingehen kann.
Ihr habt ein geniales Stadion. Wirklich: ich liebe es!
VG
PS: Dank an die Admins für die Freischaltung des Accounts!
Das Grünwalder hat auch meinen Sohn, seit unserem ersten gemeinsamen Besuch dort sofort in seinen Bann gezogen, mich sowieso.
Aber nicht nur das Stadion selbst, das gesamte drumherum bietet einmalige Spieltagerlebnisse.
Ich wohne auch in Rheinland Pfalz, natürlich gibt’s ne Menge Lautern Fans hier, die meisten, die ich kenne, stehen auch nach wie vor zu dem Verein, so soll das ja auch sein. Dass sich immer mehr Fußballfans vom Bundesliga Fußball abwenden, kann ich auch nachvollziehen, der finanzielle Aspekt stellt den sportlichen Wettkampf leider immer mehr aufs Abstellgleis.
Über Lautern kann ich seit Kurt Becks Größenwahn nur noch müde lächeln, das hat dem Verein und der Region genauso geschadet, wie sein Größenwahn hier bei uns am Nürburgring.
Solch monumentale Projekte in ländlichen Gegenden können halt böse in die Hose gehen.
Nur hab ich beim FCK das Gefühl, dass er oftmals vom DFB und der Politik künstlich am Leben gehalten wurde, als der Verein eben wegen des Stadions schwer angeschlagen war.
Sei es, Punktabzüge wegen nicht erfüllter Auflagen erst zur folgenden Saison zu verhängen oder die Stadionmiete zu reduzieren .
Egal, ich gönne jedem sein Fußballvergnügen bei seinem Herzensverein, besonders aber den Löwenfans.
Ich sehe gerade die verdammt vielen Tippfehler in meinem Text. Das kommt davon, wenn man mal was längeres vom Handy aus tippt.
Bezüglich “künstlich am Leben gehalten”: Ich habe für eine gewisse Zeit in Köln gelebt, und ich kann Euch sagen: Bei anderen Vereinen ist das nicht anders.
Am Ende muss der Stadtrat - egal wo - immer sehen, wo die Kneten herkommen, und muss dann abwägen, wo es sinnvoll ist, Geld hinterherzubuttern, und wo einfach die Relevanz fehlt. Ich erlebe das auch gerade bei dem Verein meines Sohnes, die nicht mal einen neuen Kunstrasenplatz bekommen. Der jetzige liegt bereits seit über zehn Jahren. In dieser Zeitspanne hatten andere Vereine schon zwei Plätze verschlissen.
Es kommt eben auf die Pflege an. Und dann schaut man zum Lokalrivalen, wo die Stadt über 2 Millionen bezuschusst, damit dort neue Kabinen gebaut werden.
Bezüglich “Fußball, Fanfreundschaften und Feindseligkeiten”:
Natürlich gibt es auch bei mir den ein oder anderen Club, den ich nicht mag - oder eben mehr. Mit den Stuttgartern kann man mich beispielsweise jagen. Das liegt aber an unseren supertollen Ultras, die in ihrer freien Zeit mit den Stuttgarter Ultras wasweißich veranstalten. Ich möchte es gar nicht wissen. Zu den Baracklern, wo Ihr am Wochenende gespielt habe, habe ich eine geteilte Meinung.
Zum einen kam der Sepp Herberger dort her. Außerdem finde ich die Ursprünge dieser “Feindschaft” eher lächerlich - denn sie ging von den Vereinsoberen des FCK damals aus: “Wir hatten mit deren Aufstieg plötzlich 4 bis 5000 Zuschauer weniger” heißt es da nicht selten von Zeitzeugen.
Ganz ehrlich? Ist das denn dann die Schuld derer, die aufsteigen?
Zum 1. FC Köln kann ich keinerlei Sympathien aufbauen. Das liegt wohl daran, dass ich jahrelang mitbekommen habe, was in dieser Stadt rund um den Verein so abgeht. Nein danke.
Ich hoffe, ich kann im März dann zur Viktoria nach Köln kommen und die Löwen dann nochmal bei ihrem Spiel beäugen. Kürzlich hätte es beinahe mit Wiesbaden gepasst. So weit ist das gar nicht von mir. Aber dann kam leider doch noch was dazwischen. Mit Familie ist die Leidenschaft doch nur schwer vereinbar. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht finde ich irgendwann auch mal wieder mehr Zeit für diesen schönen Sport.
Ach, eine Anekdote möchte ich gerne noch loswerden: Zu dem Fan Alexander Zeilhofer, der in der Doku vorkommt, sagte mein Sohn spontan: “Der sieht aus wie der Niederlechner”.
Eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht verleugnen.