Alles zum Investoreneinstieg oder auch -ausstieg

  1. Diesen Vertrag zu kündigen ist so einfach eben nicht.
  2. Ebenso wenig einfach ist es zum Amtsgericht zu gehen und Insolvenz anzumelden.
  3. Und genauso dämlich ist das Argument „dann übernimm doch selbst die Verantwortung“.

zu 1. Für eine Kündigung braucht man die entsprechenden Voraussetzungen die bisher nicht gegeben waren.

zu 2. Zur Anmeldung einer Insolvenz muss ein Anmeldegrund vorliegen, der aber nicht gegeben ist wenn die Fortführungsprognose über das laufende und folgende Geschäftsjahr positiv ist.

zu 3. Dieses Übernehmen der Verantwortung im Verein verhindert die Satzung des Vereins selbst! Damals noch mehr als heute.
Wenn der Aufsichtsrat und Teile des Präsidiums persönliche Interessen verfolgen, was 2011 definitiv der Fall war, dann ist es auch schon wieder vorbei mit Verantwortung zu übernehmen, wenn Du mit konträren Vorstellungen daher kommst.
Insofern ist dieses Argument 3. das lächerlichste überhaupt.

Heute in der SZ ein interessanter Kommentar zu „Tradition vs. Kommerz“. https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-rb-leipzig-herbstmeister-feindbild-1.4733962

„Auf dem Markt der Mythen gelingt es den Dortmundern selbst im Erneuerbare-Energie-Zeitalter noch, sich als der Verein der rußgeschwärzten Kohlekumpels zu positionieren. Ein paar Kilometer weiter kicken die angeblichen Malocher von Schalke, die sich vom russischen Staatskonzern Gazprom hauptsponsorn lassen. Und in Berlin-Köpenick wird der 1. FC Union wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit als „ehrlicher Schlosserklub“ verehrt, obwohl auch dort längst keine Schlosser mehr mitspielen.“

„Es ist schon erstaunlich, dass es im Milliardengeschäft Profifußball immer noch Vereine gibt, die es schaffen, bei ihren Sympathisanten das Gefühl zu erzeugen, es hätte sie schon immer gegeben. Sie nennen sich gerne „gewachsene Vereine“, als wären sie in einem unschuldigen Fußballparadies an Bäumen herangereift.Dabei handelt es sich um ein romantisches Märchen, das sich in diesem modernen Traditionsgewerbe nur deshalb erzählen lässt, weil da - man kann schon fast sagen: traditionell - auch die Wolfsburgs, die Leverkusens oder die Hoffenheims mitmischen.“

→ Wir haben sicherliche den brutalsten „Investor“ aller Zeiten abbekommen. Aber deshalb sind die anderen oft nicht so viel besser, was Kommerzialisierung angeht.

Ich sehe den großen Unterschied darin, dass die einen letzten Endes mitgliedergeführt sind (auch wenn ausgegliedert ist, gehört der fussball Konzern am Ende mehrheitlich den Mitgliedern), während die anderen konzern- oder mäzengeführt sind. Bei Dortmund können Fans zumindest selbst Anteile des Fussballkonzerns kaufen. Der zweite große Unterschied: die einen wurden des fussball Spielens oder des sport treibens wegen gegründet, die anderen rein aus marketinggründen, oder wurden zur Unterhaltung einzelner Personen nach oben gepusht.
Was überdies pervers ist, dass Kritik an diesem betreiben mittlerweile sogar mit fanausschlüssen geahndet werden soll, siehe Dortmund.

Und zum „brutalsten investor“: das mag in Deutschland sein (wobei ein Ponomarev scheinbar auch eher zwielichtig ist), international gabs aber leider schon ganz andere Kaliber. Insofern seh ich einen möglichen Abgang ismaiks auch eher mit gemischten Gefühlen, da ein Nachfolger (wir selbst können wohl kaum das Vorkaufsrecht nutzen) noch schlimmer sein könnte. Btw auch die HAM an sich kann ganz locker verkauft werden, ohne dass wir irgendwas mitschnabeln können.

St. Pauli

[url]https://reshape.sport1.de/c/t/52D6BAD4-8D66-11E7-B3CE-F80F41FC6A62/0x482[/url]

Achtung: Klicken auf eigene Gefahr…

Union Berlin hatte übrigens 2004 und 2013 ein Retterspiel mit den Seitenstrasslern…

wie definiert ihr mäzen oder extrem sponsor? ne gewisse prozentzahl an anteilen oder wie?

Das wäre dann wohl eher ein Investor. Mäzene und „extremsponsoren“ sind wohl eher natürliche Personen oder Firmen, die übermäßig viel Geld in einen Verein stecken, den sie als hobvy oder aus regionaler Verbundenheit heraus unterstützen. Oft sind Mäzene gleichzeitig auch Präsident des jeweils Vereins. Beispiele sind früher Jean Löring (Fortuna Köln), Klaus Steilmann (Wattenscheid) oder auch Seinsch (Augsburg) und Hack (Fürth).

Sowas wie Flyeralarm in Würzburg?

wie sieht es dann mit stuttgart frankfurt aus?
oder selbst die seitenstrassler. die firmen machen da ja eher aus eigennutz das sponsoring

Ich behaupte nicht, dass Profifußball aus den eigenen Einnahmen finanzierbar ist. Dass es jedoch zwingend „Investor/Mäzen/extremSponsor/Geldgeber“ (wobei letzteres ja eigentlich Quatsch ist, oder?) bräuchte, ist mir neu. Sponsoren braucht es, klar. Aber es geht ohne Menschen oder Institutionen, die sich einen Verein (sic!) kaufen.
Soweit ich bislang mitbekommen habe, verkaufen sich auffällig nur die Vereine, die mit dem Vorhaben, ohne vernünftiges Wirtschaften Anschluss zu halten, auf die Schnauze gefallen sind.

P. S. Sponsoren handeln auch meist aus Eigennutz.

Mäzen ist jemand der Geld in ein Projekt steckt und dessen Benefit darin besteht dass dieses Projekt erfolgreich ist.

Extremsponsor hat mit Prozentzahlen einer Beteiligung nichts zu tun.
Wenn man so will, dann wäre ein Extremsponsor jemand der sich an einem Projekt beteiligt um Starthilfe zu leisten und in der Folge mithilft den Laden am Laufen zu halten. Meist aus dem Werbeetat. Der Erfolg liegt dabei nicht in der Rendite aus der Investition(Starthilfe), sondern der positiven Entwicklung des Projektes und damit Werbeeffekt.

Sponsor: Unterstützung des Vereins mit Geld (Sach- Dienstleistungen) in der Erwartung eine Gegenleistung in Form von Kommunikations- /Marketingeffekten zu bekommen.
(„Kauf von Emotionen“ für die eigene Firmenmarke). Der Sponsor ist glücklich, wenn der Marketingeffekt tatsächlich eintritt.
Mäzen: Unterstützung des Vereins mit Geld (Sach- Dienstleistungen) ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen. Wenn der Verein seine Ziele erreicht, dann ist der Mäzen glücklich.
Investor: Kauft sich eine Anlageform (z.B. Anteile an einem Verein) zum Zweck einer erwarteten Vermögensentwicklung /-mehrung.

Schlau-Modus aus. :slight_smile:

Edit meint noch: Ein Mäzen kann aber durchaus sein Geld über seine Firma einbringen und „hohes“ Sponsoring betreiben, also den Kommunikationseffekt etwas vernachlässigen. Kommt auf „Governance“ und „Controlling des Marketings“ an. Ein Sponsor kann sich durch Investieren einen „Vorteil“ gegenüber Sponsoring-Wettbewerbern sichern. (Siehe lange Zeit Audi gegen BMW bei den Seitenstrasslern) Und nicht zuletzt kann ein Investor auch zusätzlich als Sponsor auftreten (HI2-Planen in der Arena).
Also die Rollen sind nicht ganz klar trennbar, sondern vielmehr eng überlappend.

Eine Person oder ein Unternehmen das einen Verein…oder ein Unternehmen über viele Jahre hinweg finanziell Unterstützt. Wobei man hier allerdings die Höhe des finanzielle Aufwandes auch auf den Empfänger ummünzen muss… Beispiel
Fa. XY unterstützt den FCB seit 25 Jahren jährlich mit 100000€…Peanuts
Fa. QZ unterstützt den FC Barfuss Jerusalem jährlich mit 100000€ und bringt ihn von der Bezirksliga hoch in die 3 Liga…Messias

Das kann man glaube ich nicht ganz genau Abwägen…ab wann man Mäzen–extrem Sponsor ist…Eigentlich nur dann, wenn er maßgeblich am finanziellen Überleben des Clubs mitwirkt…und das Beginnt schon in der C-Klasse!

dann muss man leider in meinen augen anerkennen dass die bauern wahrscheinlich die erfolgreichste mannschaft weltweit sind die es ohne extremes sponsoring geschafft hat…

Wer fies ist könnte sagen, dass die CSU und das Finanzministerium der Extremsponsor des FCB sind.

Und der bayerische Staatssender die Propagandaabteilung der Unnötigen.

Naja, der bayerische Staatssender überträgt uns so oft live, wie sonst wohl - Sportarten übergreifend - kein anderes Team. Dürfte unsere Sponsoren sehr freuen, und die Verantwortlichen anderer bayerischer Drittligavereine regelmäßig dazu bringen, vor Wut ins Kopfkissen zu beißen.

bei uns ist aber auch das Zuschauerinteresse höher als bei anderen Drittligavereinen…

Mit dem Argument kannst aber auch Live Schaltungen zur Beinenthaarung vom Thomas Mueller rechtfertigen.

immernoch besser als Schlager