Aktuell läuft gerade die gefühlt 10. Staffel von „Kuschen oder Insolvenz“. Und wie jedes Jahr frage ich mich zum Staffelfinale: „Der Verein wird es doch nicht schon wieder versemmeln?“ Kaum später stelle ich ernüchtert fest, dass es sich, wie jeden Herbst, um eine rein rhetorische Frage handelt. Der Generaldirektor Heinrich Haffenloher hat uns ein weiteres Mal mir seiner Kohle zugeschixxen und die Damen und Herren in der Infanteriestraße sitzen sich den Hintern platt.
Wäre für eine spannende 11. Staffel mit dem Ausscheiden des Serienbösewichts. Ab Staffel 12 gibt es ein harmonisches Serienende und Konzentration auf Sport und Verein.
Ich blicke aktuell nicht mehr durch - kann mich bitte jemand aufklären, der in diesen Finanzdingen mehr Expertise hat:
Überall wird von einem Darlehen von Hasi geschrieben, aber es geht doch um eine Bürgschaft für die positive Fortführungsprognose, nicht um frisches Geld, das geliehen wird und unsere Schuldenlast weiter erhöht, oder?
So wie ich das bisher verstanden habe, sind doch eine Bürgschaft und ein Darlehen zwei grundverschiedene Dinge …
Eine Bürgschaft reicht leider nicht denn die KGaA möchte das Geld in den kommenden 2 Jahren auch ausgeben. Bei einer Bürgschaft geht man davon aus dass das Geld eigentlich gar nicht gebraucht wird und nur als zusätzliche Sicherheit hinterlegt wird.
Wenn man tatsächlich den Mut hätte, im äußersten Fall die Insolvenz zu riskieren, wäre doch die einzig richtige Strategie, auf Teufel komm raus Geld auszugeben. Das würde den Betrag, den HI dann jedes Jahr locker machen müsste, deutlich erhöhen. Und plötzlich sind wir nicht mehr erpressbar oder wenn dieser Begriff zu extrem ist nicht mehr unter Druck setzbar, sondern HI wäre unter Druck, weil sich seine finanzielle Fallhöhe bzw. sein möglicher Verlust deutlich vergrößert.
Motto:
Hast du € 100.000,- Schulden bei der Bank, schläfst du schlecht.
Hast du € 100.000.000,- Schulden bei deiner Bank, schläft dein Bänker schlecht.
Ich meine aber, richtig, also richtig, richtig viel Geld auszugeben. So wie z.B. 2017.
Wenn wir HI glaubhaft versichern, dass wir mit z.B. 10 Mio zusätzlich nun wirklich sicher aufsteigen, wird er das schon locker machen und schaufelt sich damit letztlich sein eigenes Grab (drastisch ausgedrückt)
Und wie man das Statuten und Fortführungsprognosekonform hinbekommt, da wird uns schon was einfallen.
Nicht das ich diesen Weg wirklich gehen will, aber so wie es die letzten Jahre läuft, ist es ja auch kein zukunftsfähiges Konzept. Und die wirkliche Alternative nur auszugeben was reinkommt hat in den letzten 45 Jahren, die ich als Löwenfan beurteilen kann, leider noch nie funktioniert.
Ich fürchte, dieses Problem hat eine noch viel viel längere Historie. Man braucht ja bspw. nur mal schauen, warum und seit wann das Stadion der Stadt gehört…
Formal ist dieses Szenario nicht vorgesehen. 50+1 zwingt den e.V. aus meiner Sicht immer in die Letztverantwortung. Herr Ismaik unterschreibt keine Verträge, verpflichtet keine Spieler. In vielen Fällen (bei größeren Ausgaben) müssen e.V. Gremien zustimmen. Das war im übrigen auch 2017 schon so.
Außerdem haben wir immer noch eine Stadionbaustelle bei welcher Herr Ismaik jede Menge Unfug treiben könnte.
Trotzdem könnte man das natürlich probieren. Alternativ könnte man sich auch als handlungsunfähig erklären, Herrn Ismaik machen lassen und dann darauf setzen dass der Verband der KGaA die Lizenz entzieht. Dann hockt Herr Ismaik auf einer Kapitalgesellschaft die kein Spielrecht mehr hat bzw. im Amateurbereich ohne Aufstiegsmöglichkeit spielen muss (wobei auch da ja inzwischen 50+1 verankert wurde).
Letztendlich fehlt es aus meiner Sicht aber auch am Willen im e.V. die Situation grundlegend zu verändern. Das Risiko ist allen Beteiligten vermutlich einfach zu hoch, was ich auch nachvollziehen kann.
Natürlich redet man sich als nicht in der Verantwortung stehender leicht. Aber das ist eines der wenigen Privilegien, die wir als Fans haben.
Aber irgendwie ist die Situation im übertragenen Sinne doch so:
Wir haben einen nahen Angehörigen, der im Wachkoma liegt mit wenig Aussicht auf Besserung.
Dann gibt es da eine Behandlungsmöglichkeit, die aber ein deutliches Risiko birgt. Nehmen wir die Behandlungsmöglichkeit an mit einem nicht unerheblichen Risiko, dass es schief geht oder entscheiden wir uns weiter dafür unseren Angehörigen weiter im Wachkoma zu lassen in der Hoffnung auf ein gewisses Wunder ?
Bei allen, die einen Angehörigen in einer solchen Situation haben möchte, ich mich für den Vergleich entschuldigen. Denn hier geht es letztlich nur um ein Hobby, aber mir ist gerade kein besserer Vergleich eingefallen.
Wenn man ehrlich ist langt auch Herr Ismaik zuletzt nicht mehr in das oberste Regal. Auch der aktuelle GF Vorschlag, ein Immomakler aus dem Bündnis Umfeld, ist ja jetzt nicht gerade eine Top Adresse im Profifußball.
Da bin ich mit Theo Liedl (ehemaliger Manager SV Pullach), den ich gut finde, gar nicht mehr sooo weit weg. Der hätte immerhin im Amateurbereich schon bewiesen dass er es kann.
In unserer Konstellation, wenn der e.V für die KGaA verantwortlich zeichnet, ist das schlichtweg Selbstmord. Genau diese Einstellung hat uns dahin gebracht wo wir sind. Wohlgemerkt ohne Aussicht auf Verbesserung.
Wenn ich schon den Mut habe, dann kündige ich lieber den Kooperationsvertrag und fange als „TSV 1860 München e.V“ mit einer eigenen Lizenz neu an. Wenn nötig auch in der Bayernliga. Dann soll die HAM und seine Hasanis schauen wie weit sie kommen. Alle sind glücklich. Die einen können final durchstarten, die anderen bewahren die Tradition und erfreuen sich am schrittweisen Erfolg. Spätestens in 5 Jahren ist man wieder in der 3. Liga.