Ich denke, dass unser verein schwer amateurhaft an die sache ran gegangen ist. Man hätte sicherlich sehr gut einfluss nehmen können auf die berichterstattung über 1860 und dabei die aufbruchsstimmung herausstellen. Stattdessen lässt sich reisinger mit der unklaren aussage über eine „verkettung unglücklicher umstände“ filmen. Da war der magdeburger präsident doch deutlich schlauer. Aber die presse- und öffentlichkeitsarbeit von 1860 ist seit jeher ein grauen…
Für mich klingt das so, als wäre die ARD bereits mit einer festen Meinung beziehungsweise einem festen Konzept an die Sache herangegangen, die da heißt: Magdeburg macht es super, Essen und 60 schlecht. Ist übrigens nicht ungewöhnlich, ähnliche Beschwerden hört man bei ARD-Produktionen auch zu anderen Themen. Gedrehtes Material, das nicht dazu passt, wird halt einfach weggelassen. Das passt dann auch zu Kraiburgers Bemerkung, dass man doch auch gute Szenen aus Giesing gefilmt hätte, die dann aber nicht gezeigt wurden. Insofern will ich Reisinger auch in Schutz nehmen. Der wird im Gespräch auch deutlich mehr gesagt haben, gezeigt wurde dann halt nur der Satz mit den „Umständen“. Verweigern, Armageddon, kann er sich einem Interview nicht. Das kann er nicht machen, wenn er von der ARD angefragt wird. Stell dir mal vor, es heißt dann in dem Bericht: „Der Präsident von 1860 München wollte sich vor der Kamera nicht äußern.“ Was glaubst du, was dann bei Griss und Konsorten los gewesen wäre. Aber auch neutrale Fans hätten dafür wohl kein Verständnis gehabt.
Ich wurde selbst schon mehrfach interviewt und man hat sehr wohl die möglichkeit die stossrichtung eines pressebeitrags zu lenken. Wenn man nicht vorsichtig ist, kann man aber auch voll rein laufen und man könnte sich aufgrund des ergebnisses die haare raufen. Das ist mir einmal passiert, aber da war ich selbst schuld, da ich mir einfach nicht die mühe gemacht hatte ausgiebig mit den autoren zu sprechen. Presse- und öffentlichkeitsarbeit ist eben aufwendig.
…haben aber auch den Auswärtssieg in Garching gezeigt, der in Memmingen wäre sicher die bessere Wahl gewesen.
Vom Kindertraining mit Lorant wurde auch viel zu lang berichtet, ok, um die Sendezeit hat es in Deutschland wohl eh kaum
einer geschaut, was solls.
Mir sind schon die absonderlichsten Sachen passiert, glaub mir einfach mal. :-)
Aber im Ernst: Ich hätte mir von unserem Präsi halt gewünscht, dass er mal auf die erstaunliche Mitgliederentwicklung seit dem Abstieg eingeht, auf die mördermäßige Stimmung im GWS, auf die überragende sportliche Entwicklung unter Daniel Bierofka…solche Dinge halt. Aber vielleicht hat er das ja, bloß der ARD passten diese Aussagen nicht in das negative Bild, das sie anscheinend von unserem Verein übermitteln wollten. Dann hätte ich ihm natürlich schwer Unrecht getan.
Ich glaube weniger an Absicht als an schlechte Arbeit. Die haben sich nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt.
Dass der Absturz eine Chance sein könnte, dass können die sich gar nicht vorstellen.
Das war für das Kommerz-Publikum nur das Vorführen der Exoten.
Jetzt oute ich mich mal: Ich wurde auch für diese Doku interviewt und zwar sehr ausführlich. Das Team hat mich (und andere auch!) an dem Tag des Spiels gegen Ingolstadt II fast den ganzen Tag begleitet – bei der Löwenführung durch Giesing und im Stadion. Ich wurde zwei mal während der Führung interviewt, dann zwei mal im Stadion und dann nochmal in Garching im Stadion. Zum Teil wurden mir wohl die gleichen Fragen gestellt wie den anderen auch, z.B. ob jetzt eine Generation an Fans wegbricht. Ich habe das verneint und auch auf die 2000 neuen Mitglieder hingewiesen. Ich habe über die tolle Stimmung an den Spieltagen gesprochen, über das vorbildliche Verhalten der Fans in Giesing, über den sportlichen Erfolg der jungen Mannschaft und auch darüber, dass ich den Abstieg bei aller Trauer auch als Neuanfang und Chance empfinde, ohne die ungeliebte Arena und ohne neue Schulden und die massive Einflussnahme von Ismaik. Ich habe über 50+1 geredet und was der Antrag von Ulla Hoppen bedeutet. Und dass ich mir eine Zukunft im Sechzgerstadion wünsche.
Nichts von alldem wurde in die endgültige Fassung der Doku übernommen, obwohl man mir in Garching noch erzählt hat, dass der Teil mit der Löwenführung, in der ja auch andere Leute vorkamen, schon fertig geschnitten sei. Am Tag der Ausstrahlung wurde mir in einer SMS mitgeteilt, dass unser Part komplett aus der Doku entfernt wurde, wegen Trumps Rede bei der Uno. Ich halte das aber für vorgeschoben, denn meines Wissens war die Sendung von Anfang an auf 45 Minuten geplant. Ich kann es mir nur so erklären, dass eine differenzierte und auch durchaus widersprüchliche Darstellung der Situation des TSV 1860 nicht in das Konzept der Sendung gepasst hat und als zu kompliziert empfunden wurde. Lieber bedient man Klischeebilder (Absteiger, Chaosverein, unprofessionell!), wie ja schon jemand anderes beschrieben hat.
Ich finde das sehr schade. Nicht, weil ich so gerne im TV wäre, sondern weil die Doku so total eindimensional geworden ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass bei den beiden anderen Vereinen auch nicht jeder mit der Doku zufrieden ist. Auch in Essen gibt es sicher Leute mit einem anderen Blick auf den Verein als der abgehalfterte Rotlichttyp in der Loge.
ren, das ist natürlich sehr interessant! Rückt die ARD in kein gutes Licht. Wozu drehe ich eine Doku, wenn ich dann nur eine bestimmte (vorgefertigte?) Ansicht zeige? Da kann ich doch gleich was mit Schauspielern drehen…
Sei bedankt für Deine Klarstellung der Sachlage, Ren. Das ist natürlich ganz mies. Ich würde an Deiner Stelle ernsthaft über ein Protestschreiben an den Intendanten der zuständigen ARD-Anstalt nachdenken. So geht’s wirklich nicht. Erst diese vollkommen einseitige Darstellung und hernach noch mit Trump als „Entschuldigung“ kommen. Wo sind wir denn eigentlich…?? Das kann man doch nicht einfach so hinnehmen, denke ich.
Magdeburg ist halt aufstrebend und hippstermässig cool und wir sind gemeinsam mit essen abgefuckt und hoffnungslos. Offensichtlich sollte - warum auch immer - dieses bild vermittelt werden. Dazu passten der alternde zuhälter und unsere depressiven allesfahrer perfekt. Die macher haben verein und fans anscheinend sauber übern tisch gezogen. Alles filmen, um danach ins drehbuch passende passagen raus zu picken. Traurige geschichte. Ich hab der ard mal meinen unmut mitgeteilt
ich glaube dass man bei diesen Sportberichterstattern sagen kann was man will, sobald man aber einen kleinen negativen Satz ausspricht wird halt der hergenommen. Man hat ja schon Magdeburg in Aufbruchstimmung präsentiert. die doku war allgemein schlecht finde ich.