Wenn das kürzliche Angebot über 40 Mio für die Anteile stimmen sollte, dann hat der werte Hasan Ismaik schon wieder einen groben Fehler gemacht.
Wie viel Kohle will er denn noch sinnlos verbrennen? Seinen Invest kriegt er nie komplett zurück und sein Ärger wird mit jeder Saison wachsen.
An den sportlichen Erfolg, sprich Aufstieg, glaubt doch kein Mensch mehr. Dafür müsste er erstens noch mehr Geld verbrennen, und zweitens etwas Geduld haben.
Aber Pauli ist wirtschaftlich und vom Ruf / Standing her so aufgestellt, dass sie ein Abstieg nicht umhaut. Das ist der entscheidende Unterschied. Und in der Außendarstellung waren sie schon immer professionell wie sich es ein kapitalorientiertes Unternehmen nur wünschen kann. Die Verantwortlichen werden nicht in aller Öffentlichkeit demontiert. Und erst recht nicht von jemanden, der sich alle paar Monate in die „Niederungen“ Mitteleuropas begibt und mit Menschen wie Dreck umgeht.
Sportlich hast du immer Höhen und Tiefen. Ich seh das wie ein Freizeitbad, was vom Wetter abhängt. Aber ich kann Faktoren schaffen, die solche Schwankungen aushalten.
Die hat St. Pauli und auch die allermeisten anderen (Traditions-)Clubs.
Wir nicht. Wir hängen mit schlechten Voraussetzungen am Glücksspielautomat „Sportlicher Erfolg“.
Entweder war seine Aussage eine schamlose Lüge. Oder er hat in Sachen Fußball-Business jegliche Rationalität verloren - falls da jemals was vorhanden war.
Wenn ich Ismaik etwas Gutes will, dann kann ich nur hoffen, dass er sein Investment irgendwie „wäscht“ oder einen anderen positiven Nebeneffekt hat, den ein Normalo nicht erkennt.
Naja der große U.H. hat doch Pauli gerettet mit so einem Freundschaftsspiel vor paar Jahren, die 3.Liga tut ihnen sicher schon sehr weh, wie jedem anderen Club auch, kannst ja Rostock usw fragen.
Naja Geschichte mit Meggle vor 2 Jahren, hätte wir auch nicht besser schreiben können, erst wird er Trainer um dann später Sportdirektor zu werden, und nach nur 10 Spielen wo es nicht läuft wird er entlassen…
[size=18]WER[/size] hat die Vorstandschaft aufgefordert etwas zu machen?
[size=18]WER[/size] ist so wichtig dass ihr gleich so abgeht wenn er was fordert?
St.Pauli hat es damals geschafft, so viel Sympathien zu erwecken, dass ihnen ganz Fussballdeutschland helfen wollte. Auch so mancher Löwenfan hat sich ein Retter T-Shirt gekauft oder gespendet. Diese allgemeine Sympathie endet dann für viele erst wegen dem Spiel der roten am Millerntor. Dass 60 eine ähnliche Sympathiewelle auslösen könnte, wage ich zu bezweifeln.
Angeblich hatte er anfangs Gebote für ein besseres Taschengeld, inzwischen sind wir bei 40 Mio. Keine Ahnung ob er sein Geld jemals wieder sehen wird aber die „Wertsteigerung“ finde ich schon beachtlich. Der Preis für einen Fußballverein ist auch nicht immer rational begründbar.
Was die ARGE betrifft. Letztendlich muss jeder Fanclub selbst entscheiden ob die ARGE Führung die Interessen gut vertritt. So wie es momentan ausschaut, wenn sogar 5 Clubs (wieder) eintreten, weil man mit Hasan Ismaik auf Schmusekurs geht,läuft aus Sicht der ARGE ja alles bestens.
Ich bin mir nicht einmal sicher ob man die ARGE kritisieren kann wenn im e.V. selbst alle Hasan Ismaik machen lassen. Gefühlt ist ja jede Mitteilung inzwischen mit einer Lobpreisung auf den KGaA Mehrheitseigentümer versehen.
@Dynamike:
Schreibt doch das nächste mal, wenn ihr für eine größere Gruppe an Fanclubs eine Meldung rausgebt einfach drunter, welche Fanclubs hinter der Mitteilung stehen?
Wenn „die Szene“ etwas veröffentlich, stehen auch immer die Gruppierunen drunter. Offen, transparent und ehrlich.
Stehen dann 468 Fanclubs drunter (und die wurden auch wirklich befragt!) ok, dann ist das übergreifend und wird von einer breiten Masse getragen.
Aber in diesem Falle bezweifle ich stark, dass ihr die breite Masse befragt hat.
Und mal ehrlich: Deine Kommunikation hier im Forum verbessert mein persönliches Bild gegenüber der ARGE überhaupt nicht …
Wenn Mr. dynamike hier schon im Namen der Arge amtwortet, sollte er sich auch die gebührende Zeit dafür nehmen und nicht zwischen irgendwelchen Terminen hier was hinrotzen. Das machts in meinen Augen nur noch Schlimmer.
nach dem was ich bis jetzt von ihm so lese, bezweifle ich dass eine representative Menge an Clubs befragt wurde.
So lässt man sich instrumentalisieren vom Investor. Einen persönlichen Vorteil in Form von Lustreisen haben die wenigen Leute an der Spitze. Der ganz normale Fan(Club) wird zumindest teilweise vor den Karren gespannt um Medienwirksam den Steigbügelhalter zu geben.
Eine schöne Dachorganisation seid ihr.
Pfui Deife!
Mei, man traut sich ja fast nimmer zu sagen, daß man Mitglied in einem ARGE Fanclub ist Ich bin einer davon.
Erstmal: Ich bin nicht um meine Meinung zu Ismaik gefragt worden. Ob unser Vorstand gefragt worden ist, weis ich nicht. Kann aber morgen mal nachfrgen.
Meiner Meinung nach sollte sich die ARGE komplett aus der Vereins- und KGaa-Politik raushalten. Vor allem wenns um Personalentscheidungen geht, sondern das machen, für was sie eigentlich da ist: Fanbetreuung vor allem für weiter entfernt wohnende Mitglieder. z.B. Kartendilemma beim Dresden-Spiel.
Es ist halt schwierig als ARGE-Mitglied mit Leuten zu diskutieren, welche uns pauschal vorwerfen, wir würden so gern in die AA, weil es da so schöne Busparkplätze gibt. Ganz ehrlich, es ist mir scheissegal, ob ich mit dem Zug 3,5h in die AA fahre oder 4h ins GWS. Das GWS wäre mir persönlich allerdings lieber. (nur um auch ein bissl die Stadiondiskussion rein zu bringen ) Wie oft kann bekommt man zu Gehör „ihr habts ja nicht amal eine Dauerkarte“ Ja mei, wennst normal zur Arbeit gehst, dann schaffts es eben nicht mal so nebenher, daß du am Freitag oder Montag zum Spiel fahren kannst.
Ganz nachvollziehen kann ich Kritik an der Aussage der ARGE-Vorstandschaft „die ARGE steht hinter Ismaik“ auch nicht. (Also abgesehen, daß ich ja der Meinung bin, die ARGE soll sich aus solchen Sachen raushalten). Für was sollte ich dann überhaupt eine Vorstandschaft haben, wenn sie jede Meinung erst mal von den Mitgliedern absegnen lassen muss?
Meine persönliche Meinung zu Ismaik (soweit ich das von der Ferne beurteilen kann): Die aktuelle Situation könnte man wohl mit Goethes Gedicht vom Zauberlehrling vergleichen.
[…]
O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!
[…]
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
[…]
Das erinnert jetzt schon stark an „Leben des Brian“
Aber machts nur so weiter. Von 50.000 auf 38.000 Mitglieder innerhalb von ein paar Jahren, also knapp -25% - a bisserl Schwund is ja immer
Du hast es doch selbst herausgearbeitet: die ARGE soll organisatorisch wirken; und dafür ist der Vorstand befugt.
Wenn der Vorstand es für notwendig hält Stellung zu beziehen (ich finds Quatsch, weil beim HI was falsches ankommt), dann hätte es heißen müssen: der Vorstand der ARGE steht hinter Ismaik (ob HI den Unterschied bemerkt hätte bezweifle ich) - das wäre ehrlicher gewesen
Mit dem Zug bist du aber definitv schneller am GWS als an der Arena.
Hörts mir auf mit 38.000 Mitgliedern. Wenn jemand bei z. B. 5 Fanclubs von der ARGE Mitglied ist, wird er auch 5 mal gezählt. Oder soll das etwa anders sein.
Unser „Gönner“ soll sich mal bei einer offiziellen MV blicken lassen und nicht nur bei Denen die sowieso alles nur abnicken.
Ich zähl wirklich die Tage bis der Spuck endlich vorbei ist !!!
Ein guter Kumpel von mir ist Hertha-Fan. Er kann ziemlich gut kicken und ist daher gerne in der Mannschaft für ARGE-Fanclubturniere gesehen. In der Mannschaft sind Anhänger der halben Bundesliga vertreten. Alles ARGE-Mitglieder. Ein anderer Kumpel, der mich vor rund zehn Jahren zur Mitgliedschaft in seinem ARGE-Fanclub überredet hat, ist Dortmund-Fan.
Ich bin Mitglied bei drei Fanclubs und da interessiert es mich einen feuchten Kehricht ob einer davon der ARGE angehört.
Ich will mit Löwenfans zusammen sein, Spass haben und Fußball sehen.
Ich bin Mitglied bei drei Fanclubs und da interessiert es mich einen feuchten Kehricht ob einer davon der ARGE angehört.
Ich will mit Löwenfans zusammen sein, Spass haben und Fußball sehen.
Genau so wird es bei vielen Fans sein.
Ich möchte bezweifeln, ob die ARGE auch nur annähernd die Meinung der eigenen Mitglieder kennt oder sich auch nur darum kümmert.
Also wegen so einer Lapalie so a Gschieß…
Der Löwensport-Verein verleiht Papst Franziscus die Ehrenmitgliedschaft und der Löwenfanclub-Verein dem Hasan die Ehrenmitgliedschaft. Wo is’n da groß der Unterschied?
Ja gut, einen gibts wohl:
Während der TSV seinem Objekt der Begierde die Ehrenmitgliedschaft praktisch untergejubelt hat, wars im Fall der Arge und Hasan wohl scheinbar eher umgekehrt. Irgendwie. Könnt ma zumindest zum meinen kommen, aufgrund der besonderen und großzügigen Umstände - natürlich nur, wenn man bösartig ist. Und da redt ma a no von „instrumentalisieren“ und so…
So ein Schmarrn. „Instrumentalisieren“, das ist kein Wort aus dem bairischen Sprachgebrauch und trifft die Sache in keinster Weise, verfehlt sie komplett. Da gibts auf bairisch bestimmt einen besseren Ausdruck, der es wahrhaftig trifft, der nicht so unverdient ehranrüchig ist, irgendwas, was mit „gstandne Manner“, „Handschlag“, „Hund sans scho“, „Ja leck, sauber“ zu tun hat und im Nachhinein allein schon aufgrund seines bodenständigen Wortklangs jedem ein verzeihendes Lächeln auf die „ja mei, was soi’s“-murmelnden Lippen zaubert. Fällt mir jetzt so ad hoc bloß keines ein und mag nicht recherchieren. Gibts aber bestimmt.
Doch ansonsten… gibts wirklich keinen Unterschied. Beides sind eingetragene Vereine, die soetwas laut Satzung tun können. Ein Verein besteht aus seinen Mitgliedern - im Grunde ist der Verein seine Mitglieder. Mitglieder, die aus ihren Reihen demokratisch einen Vorstand, Präsidenten whatever wählen, die vorrangig die Aufgabe haben den Verein (=Mitglieder) und dessen Interessen nach aussen zu vertreten, nach innen die Arbeitsabläufe und Organisation zu koordinieren und die Satzung zu wahren. Dafür sind sie gewählt: zu Vertretern und Organisationsverantwortliche für die Summe aller Mitglieder.
Bloß ist das schon recht blöd in so einer Position. Ständig hast mit Kritikern in den eigenen Reihen zu tun. Und noch schlimmer: Ständig hast mit Leuten von aussen zu tun. Mit dem DFB und der DFL, mit den Medien, mit anderen Vereinen, Oberbürgermeistern, Stadträten, Geschäftsleuten, Sponsoren, VIPs. Alle habens ihre Interessen. Und man selber hat das Interesse des Vereins zu vertreten. Man ist ständig am reden, verhandeln, agieren und reagieren, strategieren, rumsinnieren, man muß sich ständig quasi politisch verhalten… Des geht dann ganz leicht, dass man sich persönlich irgendwann als wichtiger empfindet, als man sich formell aufgrund seiner Funktion empfinden sollte. Immer ganz tragisch, sowas.
Weil dann kanns wieder ganz leicht amal sein, dass man sich, also die eigene Person und Rolle, ganz plötzlich verwechselt. Und zwar mit dem Verein, also der Summe seiner Mitglieder. Man redt dauernd für und über den Verein und handelt für ihn, da gibts bald keine klar abgesteckten Grenzen zwischen ICH und VEREIN mehr, zumindest verschwimmen diese.
Dann hat man da jemanden, der getrieben von Handlungsnotwendigkeiten, Medien und innervereinlicher Obligatorkritik irgendwann den kürzesten Weg der Entscheidungsfindung zwischen sich und dem Verein (= selbstgefühlt eben man selbst) gefunden hat und praktisch über die ihm zugemessene Rolle hinauswächst. Man muaß ja des alles stemmen, irgendwie. Und es wird ja auch erwartet, dass man lenkt, entscheidet, was voranbringt, halt seinen Job macht.
Dann aber leider das Problem mit der Grundlage der Entscheidungen und dem Verwechseln und so. Weil man mit allen redet und ständig von jemanden was hört, meint man gleich alles zu wissen, über die Stimmungen und über das was wann mal zu tun ist. Durch die vielen Informationen glaubt auch leicht genau abschätzen zu können, was richtig, wahr oder falsch ist. Und wenn man das intuitiv oder gefühlt eh schon weiß, dann braucht man auch nicht mehr groß rum- oder nachfragen, holt sich aber zur Absicherung noch bestätigende Meinungen ein und ist dann froh, weil man hats eh scho g’wußt und siegst as: ma hod se wieder ned teischt.
Anläße für so eine Automatik kann eine eigene lustige Idee sein, wie beim TSV:
„Ha, des waar doch a pfundiga PR-Gag, wenn ma an Babst a Ehrenmitgliedschaft einedrucka kanntn!“
Oder eine herangetragene Bitte wie offenbar bei der ARGE:
„Du Vorstand, da Hasan hod so vui fia uns do und sogt er is aa a Fan, genau wia mia. Und er hod des Puiver und ramt gscheid auf und der bringt uns wieda hoch. He, oana vo uns quasi. Da waar doch a Ehrenmitgliedschaft bloß recht, oda? Da Loisl und da Kare san a dafia.“ [eventuelle Antwort, rein spekulativ: „Ah geh du, sowas hob i ma fei a scho denkt. Und mia ham grod eh so a Einladung…“]
San scho guade Anlässe über die man nachdenken kann. Und dann der kleine Dienstweg zur Entscheidungsfindung, vielleicht no a bisserl Nachfragen um zu erfahren, was man eh schon „gefühlt“ weiß, subba Idee und jetzt mach ma wos.
Also hier (TSV) wie dort (ARGE) doch eigentlich genau das Gleiche.
Was regt man sich über solche Gschichterln des Alltags groß auf?
Satzung. Verein. Mitglieder. Entscheidungen. Funktion. Verantwortung. Auch hierfür gibts bestimmt geschmeidigere bairische Vokabeln, die einen ned so bierernst auf ihre Bedeutungen darniederblicken lassen. Und irgendwie ist das alles küchenpsychologisch ja auch irgendwie menschlich zu verstehen. Wir sind doch alle nur Opfer der Umstände.
Bloß es gibt unter diesem Typus des Verwechslers auch welche, die ihre empfundene Rolle (jetzt nicht die Opferrolle, weil die merken die selber gar nicht) vielleicht ein bisserl zu speziell interpretieren. Die Verwechseln sich selber nicht nur mit dem Verein, sondern vergessen auch was. Nämlich, dass sie ihn oder die korrekt ermittelten satzungsgemäßen Mehrheiten in erster Linie vertreten sollen. Und nicht ihn führen sollen. Führen im Sinne der unangemessenen alleinigen Form, ohne die Mitglieder bzw. ihrer klar oder nachvollziehbaren ermittelten Mehrheitsinteressen, die zu satzungskonformen Handlungen legitimieren.
Klingt furchtbar formell, aber deswegen ist man ja ein eingetragener Verein und kein chaotischer Haufen halbwegs Gleichgesinnter ohne Struktur.
Also praktisch nur: gewählter Vertreter. Nicht gewählter Führer (vielleicht sogar im unappetitlichen Sinn). Kann man leicht vergessen, was der Unterschied ist, wenn man ständig am tun und reden ist und eh schon Wesentliches verwechseln tut.
Ja mei, und die gemeinen Mitglieder, also ja quasi der Verein, was soll der tun?
Vielleicht genau hinschauen, hinterfragen (das Recht jeden Vereinsmitglieds) und abschätzen lernen, was das für Leute sind und wie sie sich entwickeln in ihrer gewählten Position. Verwechseln die was, interpretieren sie ihre Rolle richtig, wie läuft die Kommunikation und Transparenz unter ihrer Amtsperiode, agieren sie in meinem bzw. Vereinsinteresse, aber auch unabhängig von Interessens- und Mehrheitslagen: handeln sie nachvollziehbar satzungskonform, ja machen die ihre Sache gut und richtig?
Und dann kann man überlegen, was zu tun ist. Ausser, es ist einem anderes wichtiger, als das, wie der Verein funktioniert, in dem man Mitglied ist. Dann läßt mans halt bleiben. Fragt eh bald keiner mehr danach, passiert eh ständig und überall irgendwas und nach ausreichend langer Zeit bleibt einem ohnehin nur eine weitere Lapalie im Gedächtnis, die einem höchstens ein süffisantes „Ah geh, Hund sans scho owei gwesn“ auf die Lippen zaubert.
Und überhaupt. So an Firlefanz kennt man doch irgendwie in jedem Verein, Betriebsrat, in Parteien, Clubs und nach Elternklassensprecherwahlen. Was scherts?
Also wegen so einer Lapalie so a Gschieß…
Der Löwensport-Verein verleiht Papst Franziscus die Ehrenmitgliedschaft und der Löwenfanclub-Verein dem Hasan die Ehrenmitgliedschaft. Wo is’n da groß der Unterschied?
Ja gut, einen gibts wohl:
Während der TSV seinem Objekt der Begierde die Ehrenmitgliedschaft praktisch untergejubelt hat, wars im Fall der Arge und Hasan wohl scheinbar eher umgekehrt. Irgendwie. Könnt ma zumindest zum meinen kommen, aufgrund der besonderen und großzügigen Umstände - natürlich nur, wenn man bösartig ist. Und da redt ma a no von „instrumentalisieren“ und so…
So ein Schmarrn. „Instrumentalisieren“, das ist kein Wort aus dem bairischen Sprachgebrauch und trifft die Sache in keinster Weise, verfehlt sie komplett. Da gibts auf bairisch bestimmt einen besseren Ausdruck, der es wahrhaftig trifft, der nicht so unverdient ehranrüchig ist, irgendwas, was mit „gstandne Manner“, „Handschlag“, „Hund sans scho“, „Ja leck, sauber“ zu tun hat und im Nachhinein allein schon aufgrund seines bodenständigen Wortklangs jedem ein verzeihendes Lächeln auf die „ja mei, was soi’s“-murmelnden Lippen zaubert. Fällt mir jetzt so ad hoc bloß keines ein und mag nicht recherchieren. Gibts aber bestimmt.
Doch ansonsten… gibts wirklich keinen Unterschied. Beides sind eingetragene Vereine, die soetwas laut Satzung tun können. Ein Verein besteht aus seinen Mitgliedern - im Grunde ist der Verein seine Mitglieder. Mitglieder, die aus ihren Reihen demokratisch einen Vorstand, Präsidenten whatever wählen, die vorrangig die Aufgabe haben den Verein (=Mitglieder) und dessen Interessen nach aussen zu vertreten, nach innen die Arbeitsabläufe und Organisation zu koordinieren und die Satzung zu wahren. Dafür sind sie gewählt: zu Vertretern und Organisationsverantwortliche für die Summe aller Mitglieder.
Bloß ist das schon recht blöd in so einer Position. Ständig hast mit Kritikern in den eigenen Reihen zu tun. Und noch schlimmer: Ständig hast mit Leuten von aussen zu tun. Mit dem DFB und der DFL, mit den Medien, mit anderen Vereinen, Oberbürgermeistern, Stadträten, Geschäftsleuten, Sponsoren, VIPs. Alle habens ihre Interessen. Und man selber hat das Interesse des Vereins zu vertreten. Man ist ständig am reden, verhandeln, agieren und reagieren, strategieren, rumsinnieren, man muß sich ständig quasi politisch verhalten… Des geht dann ganz leicht, dass man sich persönlich irgendwann als wichtiger empfindet, als man sich formell aufgrund seiner Funktion empfinden sollte. Immer ganz tragisch, sowas.
Weil dann kanns wieder ganz leicht amal sein, dass man sich, also die eigene Person und Rolle, ganz plötzlich verwechselt. Und zwar mit dem Verein, also der Summe seiner Mitglieder. Man redt dauernd für und über den Verein und handelt für ihn, da gibts bald keine klar abgesteckten Grenzen zwischen ICH und VEREIN mehr, zumindest verschwimmen diese.
Dann hat man da jemanden, der getrieben von Handlungsnotwendigkeiten, Medien und innervereinlicher Obligatorkritik irgendwann den kürzesten Weg der Entscheidungsfindung zwischen sich und dem Verein (= selbstgefühlt eben man selbst) gefunden hat und praktisch über die ihm zugemessene Rolle hinauswächst. Man muaß ja des alles stemmen, irgendwie. Und es wird ja auch erwartet, dass man lenkt, entscheidet, was voranbringt, halt seinen Job macht.
Dann aber leider das Problem mit der Grundlage der Entscheidungen und dem Verwechseln und so. Weil man mit allen redet und ständig von jemanden was hört, meint man gleich alles zu wissen, über die Stimmungen und über das was wann mal zu tun ist. Durch die vielen Informationen glaubt auch leicht genau abschätzen zu können, was richtig, wahr oder falsch ist. Und wenn man das intuitiv oder gefühlt eh schon weiß, dann braucht man auch nicht mehr groß rum- oder nachfragen, holt sich aber zur Absicherung noch bestätigende Meinungen ein und ist dann froh, weil man hats eh scho g’wußt und siegst as: ma hod se wieder ned teischt.
Anläße für so eine Automatik kann eine eigene lustige Idee sein, wie beim TSV:
„Ha, des waar doch a pfundiga PR-Gag, wenn ma an Babst a Ehrenmitgliedschaft einedrucka kanntn!“Oder eine herangetragene Bitte wie offenbar bei der ARGE:
„Du Vorstand, da Hasan hod so vui fia uns do und sogt er is aa a Fan, genau wia mia. Und er hod des Puiver und ramt gscheid auf und der bringt uns wieda hoch. He, oana vo uns quasi. Da waar doch a Ehrenmitgliedschaft bloß recht, oda? Da Loisl und da Kare san a dafia.“ [eventuelle Antwort, rein spekulativ: „Ah geh du, sowas hob i ma fei a scho denkt. Und mia ham grod eh so a Einladung…“]San scho guade Anlässe über die man nachdenken kann. Und dann der kleine Dienstweg zur Entscheidungsfindung, vielleicht no a bisserl Nachfragen um zu erfahren, was man eh schon „gefühlt“ weiß, subba Idee und jetzt mach ma wos.
Also hier (TSV) wie dort (ARGE) doch eigentlich genau das Gleiche.
Was regt man sich über solche Gschichterln des Alltags groß auf?
Satzung. Verein. Mitglieder. Entscheidungen. Funktion. Verantwortung. Auch hierfür gibts bestimmt geschmeidigere bairische Vokabeln, die einen ned so bierernst auf ihre Bedeutungen darniederblicken lassen. Und irgendwie ist das alles küchenpsychologisch ja auch irgendwie menschlich zu verstehen. Wir sind doch alle nur Opfer der Umstände.Bloß es gibt unter diesem Typus des Verwechslers auch welche, die ihre empfundene Rolle (jetzt nicht die Opferrolle, weil die merken die selber gar nicht) vielleicht ein bisserl zu speziell interpretieren. Die Verwechseln sich selber nicht nur mit dem Verein, sondern vergessen auch was. Nämlich, dass sie ihn oder die korrekt ermittelten satzungsgemäßen Mehrheiten in erster Linie vertreten sollen. Und nicht ihn führen sollen. Führen im Sinne der unangemessenen alleinigen Form, ohne die Mitglieder bzw. ihrer klar oder nachvollziehbaren ermittelten Mehrheitsinteressen, die zu satzungskonformen Handlungen legitimieren.
Klingt furchtbar formell, aber deswegen ist man ja ein eingetragener Verein und kein chaotischer Haufen halbwegs Gleichgesinnter ohne Struktur.
Also praktisch nur: gewählter Vertreter. Nicht gewählter Führer (vielleicht sogar im unappetitlichen Sinn). Kann man leicht vergessen, was der Unterschied ist, wenn man ständig am tun und reden ist und eh schon Wesentliches verwechseln tut.
Ja mei, und die gemeinen Mitglieder, also ja quasi der Verein, was soll der tun?
Vielleicht genau hinschauen, hinterfragen (das Recht jeden Vereinsmitglieds) und abschätzen lernen, was das für Leute sind und wie sie sich entwickeln in ihrer gewählten Position. Verwechseln die was, interpretieren sie ihre Rolle richtig, wie läuft die Kommunikation und Transparenz unter ihrer Amtsperiode, agieren sie in meinem bzw. Vereinsinteresse, aber auch unabhängig von Interessens- und Mehrheitslagen: handeln sie nachvollziehbar satzungskonform, ja machen die ihre Sache gut und richtig?
Und dann kann man überlegen, was zu tun ist. Ausser, es ist einem anderes wichtiger, als das, wie der Verein funktioniert, in dem man Mitglied ist. Dann läßt mans halt bleiben. Fragt eh bald keiner mehr danach, passiert eh ständig und überall irgendwas und nach ausreichend langer Zeit bleibt einem ohnehin nur eine weitere Lapalie im Gedächtnis, die einem höchstens ein süffisantes „Ah geh, Hund sans scho owei gwesn“ auf die Lippen zaubert.
Und überhaupt. So an Firlefanz kennt man doch irgendwie in jedem Verein, Betriebsrat, in Parteien, Clubs und nach Elternklassensprecherwahlen. Was scherts?
Einer der wohl besten Kommentare die ich je im Löwenforum gelesen habe .