außerordentliche Mitgliederversammlung e.V., Donnerstag, den 28. Januar 2016, Heide-Volm

Einfach nur Mehrfachkandidatur ermöglichen.

Z.B: Änderungen in [color=#000000]schwarz[/color]
neu
11. Präsidium

11.1 Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und mindestens zwei Vizepräsidenten. Es kann um einen weiteren Vizepräsidenten erweitert werden; die tatsächliche Anzahl der Präsidiumsmitglieder wird vor der Wahl des Präsidiums durch den Verwaltungsrat bestimmt[color=#000000] und muss von der Mitgliederversammlung genehmigt werden.[/color] Ein Präsidiumsmitglied übernimmt das Amt des Schatzmeisters. Ein Präsidiumsmitglied ist in besonderer Weise für die Belange der Abteilungen zuständig.

11.2.2
[color=#000000]b Der Verwaltungsrat stellt für jede nach 11.1. zu vergebende Position im Präsidium einen oder mehrere Kandidaten zur Wahl. Die Ablehnung eines Bewerbers als Kandidat ist dem Vorgeschlagenen mit einer schriftlichen Begründung mitzuteilen. Kann nur jeweils ein Kandidat zur Wahl gestellt werden, so muss der Verwaltungsrat in der Mitgliederversammlung die Gründe benennen.

(2) Gewählt ist für jede zu vergebende Position der Kandidat, der jeweils die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht. Erreicht bei mehr als 2 Kandidaten keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen, so erfolgt eine Stichwahl unter den zwei Bestplatzierten des ersten Wahlgangs nach Vorgabe von Satz 1 dieses Absatzes.

(3) Wird die Mindestanzahl von 3 Präsidiumsmitgliedern, wovon eines der Präsident sein muss, nicht erreicht so schlägt der Verwaltungsrat jeweils einen oder mehrere neue Kandidaten vor, der/die sich in derselben, beziehungsweise in der darauffolgenden (gegebenenfalls außerordentlichen) Mitgliederversammlung zur Wahl stellt/stellen.[/b][/color]

11.2.3. Scheidet ein Mitglied des Präsidiums während seiner Amtszeit aus,[color=#000000] und wird dadurch die Mindestanzahl von 3 Präsidiumsmitgliedern unterschritten, wovon eines der Präsident sein muss[/color], wählt der Verwaltungsrat ein Ersatzmitglied für die Zeit bis zur nächsten (gegebenenfalls außerordentlichen) Mitgliederversammlung. Auf dieser Mitgliederversammlung [color=#000000]findet eine Neuwahl zur Besetzung aller nicht, beziehungsweise ersatzweise besetzten Positionen im Präsidium[/color] gemäß Ziffer 11.2.1 sowie 11.2.2 für die Restlaufzeit der Amtszeit statt, sofern keine turnusmäßigen Neuwahlen anstehen. Ersatzmitglieder können erneut gewählt werden.

neu
Wahlauschuss
15.6.2 Der Wahlausschuss prüft, [color=#000000]außer bei Präsidiumswahlen,[/color] die vorgeschlagenen Kandidaten gemäß den in dieser
Satzung geregelten Vorgaben zur Wählbarkeit und Eignung (bei der
Verwaltungsratswahl insbesondere nach den Kriterien gemäß Ziffer 13.1) sowie die
Bereitschaft der vorgeschlagenen Kandidaten zur Übernahme des Amts. Bei
Abteilungsversammlungen kann diese Prüfung auch durch die jeweilige
Abteilungsleitung unter Mitwirkung des Wahlausschusses erfolgen.

15.6.4
Die Ziffern 15.6.1 und 15.6.3 gelten nicht

a) [color=#000000]entfällt[/color]

[color=#000000]b) [/color] für Wahlen gemäß Ziffern 14.1 Sätze 10-12, 16.3 Satz 5 und 17.1
Sätze 6-7.

Das wars.
Es gäbe dann den Scheiß vom Rieber und Cassalette gar nicht.
Weil, die Mitglieder werden wie gewünscht zwar am Vorschlagswesen beteiligt, aber der VR bleibt weiterhin zwischengeschaltet.
Es gibt eine Mehrfachkandidatur und es liegt primär an den Kandidaten ob sie damit einverstanden sind oder nicht.
Die Kandidaten können sich auch die Position aussuchen für die sie kandidieren wollen oder es dem VR überlassen.
Alle Möglichkeiten sind flexibel gegeben, aber eben nicht mehr willkürlich, da jeweils eine Begründung erforderlich ist.

Dann hat man ein Verfahren dass praktikabel ist, ohne zu gravierende Veränderung.
Damit die Zeit, um alle Mitglieder in die mögliche Erarbeitung eines anderen Verfahrens einzubinden.

Das wäre schon ein arg abgespeckter Kompromiss allerdings gefällt mir der darin gelebte Pragmatismus. Lieber nehme ich so etwas als dass ich mit leeren Händen nach Hause gehe. Der Verwaltungsrat könnte an diesem Entwurf allerdings zu knabbern haben (was mir aber eigentlich egal wäre).

Das wäre einfach nur die Möglichkeit zur Mehrfachkandidatur und Einbindung der Mitglieder in den gesamten Prozess.
Z.B kann das Wahlverfahren zu den Vizes ja auch problemlos eingebaut werden wie das die Satzungskommission vorschlägt. Obwohl das auch nicht nötig wäre, weil es diese Möglichkeit ja auch so gibt.
Und genau darum ginge es ja. Ein Verfahren dass erst mal Alle weitestgehend soweit zufriedenstellt und sich jeder darin finden kann.

Es gibt in der neuen Satzung ja die Möglichkeit, nicht nur Vorstände sondern auch Verwaltungsräte einzeln abzuwählen.
Also auch hier kann gehandelt werden wenn man der Meinung ist, es gäbe Versuche den Willen der Mitglieder zu hintergehen.
Was fehlt ist die Transparenz. Deshalb die Pflicht zur Begründung.

Es gibt zig Möglichkeiten einen Vereinsvorstand zu bestimmen. Hier vom VR in 4 Monaten die perfekte Lösung zu fordern ist schwierig.
Besonders dann wenn man auch noch möglichst viele Mitglieder in die Entscheidungsfindung einbinden will.
Also erst mal ganz einfach aber möglich, und dann in Ruhe aber mit Hand und Fuaß.
So jedenfalls seh ich das.

Satzungsänderung wurde abgelehnt
263 abstimmungsberechtigte Mitglieder
144 dafür - 109 dagegen

Mir schleierhaft wieso man da dagegen stimmt.

Noch eine weitere Abstimmung:
234 Mitglieder sind für die klare Positionierung des Vereins für die 50+1-Regelung. Nur zwei stimmten dagegen.
Wenigstens das fand Mehrheit.

Wir haben heute wieder die Bestätigung bekommen:

Der Verein 1860 München hat sich erneut dank einer ziemlich verqueren Satzung durch einen Beschluss von knapp 1.5% der Mitglieder ins völlige Abseits befördert. Somit sind Führungsgremien erneut bestätigt und ermöglicht worden, die den Verein und die KGaA zusammen mit Ismaik endgültig ruinieren werden.

Seltsam finde ich es schon, dass zuerst die Delegiertenversammlung auf vielfachen Wunsch nach mehr Demokratie abgeschafft wurde und jetzt gefühlt keiner hin geht.
Den Vorteil haben jetzt eindeutig die Abteilungen, die ihre Mitglieder mobilisieren können.

Mir sind die Zahlen jetzt nicht bekannt, kann mir aber kaum vorstellen, dass wir mehr als 200 Delegierte hatten.
Jetzt kommen gerade mal ca 100 mehr bei 18 000 bis 19 0000 Mitgliedern.

Selbst wenn davon 6 000 Fördermitglieder dabei sind ist das doch recht wenig was bei der Versammlungen ankommt.

Habt ihr eine Idee woran das liegt?
Dass es nur so wenige interessiert glaube ich ehrlich gesagt nicht, oder ist es doch der Mehrheit einfach egal - und die Identifikation geht nur über die erste Mannschaft?

Vorab, knapp 3 Stunden Stehen ist immer noch drin, ich wäre bereit für die West.
Wieder zurück von der außerordentlichen MV mit dem zu erwartenden Ergebnis. Eine völlig überfüllte Heide-Volm, ein etwas an e.V. Themen lustlos wirkender Präsident und eine durchaus interessante Diskussion über die Satzungsänderung fassen den Abend für mich ganz gut zusammen.

Die Vorstellung von Dr. Markus Drees war informativ, umfassend und sehr ausgewogen. Leider ließ sich der Eindruck, dass dann letztendlich doch ein wenig mit der heißen Nadel gestrickt wurde nicht ganz aus der Welt schaffen aber ich denke für ein ehrenamtliches Engagement war das für mich eine sehr gute Arbeit (von allen Beteiligten). Die Wortbeiträge waren gut und größtenteils sachlich. Sascha Königsberg hat hier die kritischen Punkte aufgegriffen und mit guten Argumenten relativiert.
Auch Roman Beer hat diesmal nicht so sehr die beleidigte Leberwurst raushängen lassen (persönliche Wertung), sondern sachlich und im Zeitrahmen diskutiert. Ich erwähne das nur weil ich Ihn auf der vorherigen MV noch kritisiert habe.

Vom Verwaltungsrat haben Robert Reisinger (mit einem wirklich exzellenten Beitrag) und Richard Ostermeier für die Satzungsänderung ganz klar Stellung bezogen. Herzlichen Dank dafür, ich denke dass es für einen Verwaltungsrat keine Selbstverständlichkeit ist dass er einen Teil seiner Machtbefugnisse durch eine Satzungsänderung wieder abgibt. Robert von Bennigsen hatte die Gegenrede. Da bin ich nicht objektiv aber ich kann sein Gelaber dass der e.V. so Checker wie ihn brauchen damit die Superkontakte in die Wirtschaft den e.V. in neue Dimensionen heben einfach nicht mehr hören. Vermutlich tue ich ihm da jetzt unrecht und er ist unermüdlich für den e.V. unterwegs aber bei ihm gehen bei mir immer sämtliche Dampfplauderer Alarmglocken auf Sturm.

Schon während der Aussprache konnte man erkennen dass die Betonkopf- und Allesfahrerfraktion zahlreich vertreten war und den Untergang des blauen Abendlandes zu verhindern wusste. Es war leider auch wieder eine klare Abstimmung Jung gegen Alt (wobei ich selber ja gar nicht mehr jung bin) und das bereitet mir doch ein wenig Sorge. Wenn Du als junges Mitglied nur auf die Fresse bekommst dann reicht einem vielleicht irgendwann auch nur noch der Platz in der Kurve.

ich muss aber anerkennen dass die Satzungsänderung in einem absolut demokratischen Prozess gescheitert ist und daher kann ich den Bewahrern der alten Satzung nur gratulieren. Ehrlich gesagt hatten die Werber für die Satzungsänderung sogar die längeren Wortbeiträge. Die Löwenwelt geht sicherlich jetzt nicht unter und auch im Verwaltungsrat hat es ja bereits personelle Veränderungen gegeben, so dass ich hoffe, dass man in Zukunft nicht nur Luftpumpen vorgesetzt bekommt.

Zur Rundmail des Herrn Rieber wurde in mehreren Beiträgen Bezug genommen, ich muss aber zugeben dass ich mir da etwas mehr gewünscht hätte und dass dass z.B. das Präsidium hier für die Zukunft auch ein klares Stopzeichen setzt. Solche Aussagen sind im Rahmen der offizellen e.V. Kommunikation für mich einfach fehl am Platz.

Was bleibt für den Antragsteller? Vielen Dank für die Einbringung und das Engagement. Letztendlich war es eben kaum ein Kompromiss sondern ein relativ radikaler Vorschlag und da ist eine 3/4 Mehrheit leider schwer zu erreichen. Mit der Art und Weise wie diese Satzungsänderung diskutiert wurde nehme ich aber auch etwas Positives mit.

Markus Rejek hatte auch wieder seinen Auftritt indem er mitten in der Aussprache Karl-Christian Bay aus dem Saal gezogen hat. Vermutlich mussten sie dringend ein paar Panini Sammelbilder für die Euro 2016 tauschen.

Verstehe ich nicht ganz. Die jetzt gültige Satzung ist ganz sicher ein Fortschritt im Vergleich zur vorhergehenden. Ich hätte mir heute gemeinsam mit 143 anderen mehr Mut für den nächsten Schritt gewünscht, aber es hat leider nicht ganz gereicht. Jetzt besteht die Chance, in Ruhe einen neuen Vorstoß vorzubereiten. Ich wünsche mir, dass das Ziel, auch den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, Präsidentschaftskandidaten zu benennen, weiterverfolgt wird. Denn mir ist unbegreiflich, wovor man eigentlich Angst hat, wenn mehrere Kandidaten zur Wahl stehen, von denen jeder gut begründen und auch als Persönlichkeit überzeugen können muss, um gewählt zu werden. Das ist das Grundwesen einer Demokratie, nur beim TSV 1860 tut man sich damit immer noch ziemlich schwer.

Wenn Entscheidungen von 1,5 % der Mitglieder getroffen werden, dann ist das nicht die Schuld der 1,5 %, sondern der übrigen 98,5 %. Wobei man es vielen sicher auch nicht verübeln kann, dass sie unter der Woche stundenlange Fahrten mit open end auf sich nehmen. Im Endeffekt ist es vermutlich so ähnlich wie in der Politik. Viele wollen sich mit solchen Themen nicht beschäftigen und bleiben zu Hause. Das ist meiner Meinung nach kein löwenspezifisches Problem, sondern eher ein allgemeines gesellschaftliches.

Auch wenn heute nicht mein Wunschergebnis herausgekommen ist, war es trotzdem ein recht guter Abend. Denn es ist bei Sechzig möglich, für Veränderungen zu kämpfen. Und wer kämpft, kann in einer Demokratie eben auch mal verlieren.

Ja so schauts aus Jompi. Ich seh die Abstimmung heut auch gar nicht so negativ.
Das Ergebnis der Versammlung von 15.11.15 wurde bestätigt. Die Mehrheit der Mitglieder will eine Änderung der Satzung im Punkt Präsidiumswahlen. Bereinigt um die Enthaltungen erneut knapp 60%.
Es gilt also jetzt die Bedenken aufzugreifen und bei künftigen Vorstößen entsprechend zu würdigen. Man hat nun auch mehr Zeit dafür.

Was mich am Vorschlag auch nicht überzeugt hat, ist die Wahl der Vizes. Idealerweise haben die 3 Vizes ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche: Für mich wäre es ideal, wenn einer ein guter Schatzmeister ist, der zweite sich hauptsächlich um die Amateurabteilungen kümmert und der dritte eine gewisse Fußballkompetenz besitzt. *)

Wenn, wie in Satzungsentwurf vorgesehen, einfach unter meinetwegen 6 Kandidaten die 3 Stimmenbesten Vizes werden, kann es sein, dass z.B. keiner wirklich geeignet für die Schatzmeisteraufgabe ist. Genauso kann es dazu kommen, dass drei gewählt werden, die Schatzmeister sein wollen und das auch gut könnten, aber keiner wirklich im Bilde über die Anliegen der Amateurabteilungen ist. Das ist dann mehr oder weniger ein Lotteriespiel.

Sicher waren manche Argumente gegen die Satzungsänderung Blödsinn. Das gilt vor allem für die, die sich im Vorfeld der Versammlung geäußert haben. Aber nicht alle Einwände gegen den vorgeschlagenen Entwurf waren völlig unberechtigt.

*) mir ist durchaus klar, dass auch das jetzige Präsidium nicht so besetzt ist, wie es als Ideal beschrieben habe. Trotzdem ist es bei der aktuellen Satzung eher möglich, die Vizepräsidenten ausgewogen zu besetzen als es im Satzungsentwurf der Fall gewesen wäre.

Ich fand es eine durchaus gelungene Veranstaltung. Die Resonanz war deutlich höher als erwartet, was ein großes Interesse am e.V. und an Satzungsfragen beweist. Beide Seiten wurden gelungen dargestellt, auch wenn ich persönlich einige Argumente nicht nachvollziehen konnte.

Wichtig ist vor allem, dass wir überhaupt nach „neuer“ Satzung nun mal die Möglichkeit haben, uns über solche Themen auszudiskutieren.

Sehr, sehr, sehr wichtig war die „Probeamstimmung“ darüber, dass die 50+1-Regel erhalten bleiben muss! Ich ziehe meinen Hut vor der Versammlung, mit so einem deutlichen Ergebnis hätte ich nicht gerechnet!

(war ich eigentlich der Einzige, der mitbekommen hat dass der Antrag gar nicht vorgelesen wurde?)

Ich bin Deiner Meinung, dass die neue Satzung ein wichtiger Schritt nach vorne ist. Mein im gestrigen Frust über das Abstimmungsergebnis geschriebenes „reichlich verquer“ bezieht sich auf den Abstimmungsmodus. Ich halte nach wie vor den Weg für richtig, dass die Mitglieder im Vorfeld einer MV, die Möglichkeit zur Online-Abstimmung (oder/und auch per Brief) haben. Das Ergebnis wäre dann zwar nicht bindend, aber eine beachtliche Empfehlung an die MV, der gerade Präsidium und VR folgen sollten. Dem Verein sollte sehr daran gelegen sein, möglichst viele Mitglieder einzubinden. Hat es denn frist- und formgerechte Einladungen zu gestern gegeben? Ich und weitere 5 Mitglieder haben keine erhalten.

In jedem Fall sollte eine neue Beschlussvorlage von einem auf Vereinsrecht spezialisierten Juristen vor(!) einer MV geprüft werden. Möglicherweise waren RA Kamblis Bedenken gestern der Todesstoß für den Antrag.

Über die Qualität der MV gestern gibt es überaus unterschiedliche Meinungen. Und nicht nur zur Größe des Saals.

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Das Votum für 50+1 ist in der Tat, und hier besonders in seiner Eindeutigkeit, eine klare, sehr erfreuliche Ansage in Richtung Abu Dhabi aber auch an das Präsidium.

Zur gescheiterten Satzungsänderung: Da bin ich ganz bei Jompi und Harie. Es sollte erst einmal festgehalten werden, dass 60% der Mitglieder sich eine größere Einflussnahme bei der Präsidentenkür wünschen. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass 40 % der Mitglieder dem Verwaltungsrat vertrauen und somit die Räte noch einmal explizit wissen lassen, dass sie eine ihrer wichtigsten Aufgaben gewissenhaft und zum Wohle des Vereins ausüben mögen. Die gestrige Versammlung teilt jedem einzelnen Gremiumsmitglied allerdings auch unmissverständlich mit, dass man mehrheitlich nicht mehr gewillt ist, einfach das zu Essen, was auf den Tisch kommt. Ersteren Vertrauensbeweis sehe ich zunächst als eine Verpflichtung an den Verwaltungsrat. Letztere Aussage ist ein klarer Hinweis an jenes Vereinsorgan, dass es sich nicht in einem rechts- und/oder beratungsfreien Raum befindet, sondern durch die Mitglieder gewählt und hiermit auch kontrolliert wird.
Es steht auch weiterhin jedem Mitglied frei, dem Verwaltungsrat einen in seinen Augen geeigneten Präsidentschaftskandidaten vorzuschlagen. Die Einzelwahl der Räte gibt uns dabei ein starkes Mittel in die Hand etwaige ‚Sonnenkönige‘ an den demokratischen Grundgedanken unserer Satzung zu erinnern.

Daher: Es ist zwar schade, dass wir offensichtlich noch nicht so weit sind, wie so mancher es sich wünschen würde. Dennoch ist die derzeitige Satzung keinesfalls eine Katastrophe. Es liegt nur in den Händen jedes einzelnen Mitgliedes, dieses grundsätzlich nicht schlechte Werk auch mit Leben zu füllen oder in einem zweiten Anlauf vielleicht sogar zu verbessern.

Seit dem Abstieg 2004 können wir 11 verschiedene Präsidenten vorweisen - im Schnitt pro Jahr einen. Das kann sicherlich nicht für eine großartige (Vor-)Auswahl des VR zu jeweils einem einzigen Kandidaten dazu sprechen.

Aber unsere Mitglieder auf den Versammlungen lassen sich immer wieder zu sehr von bestimmten Gremienmitgliedern beeinflussen. Was dann letztlich nur sehr, sehr schleppend zu möglichen positiven Veränderungen führen kann. Wo das alles endet, sehen wir täglich mit Ismaik. Auch beim Investor wurde voll daneben gelangt.

Und Jahre später stimmen dann knapp 1,5 % der Mitglieder auf einer MV zu fast 100 % gegen die Abschaffung von 50+1 ab. Manche Mitglieder sollten sich selber abschaffen.

Du bist Dir aber schon bewußt, dass die meisten dieser Präsidenten nach der alten Satzung und damit nicht nach dem jetzigen Auswahlverfahren durch den VR ins Amt gekommen sind?

Meiner Erinnerung nach unterscheidet sich das Auswahlverfahren gar nicht großartig , es wird nur von manchem Verwaltungsrat clever in eine neue Verpackung gesteckt. Was sich allerdings geändert hat ist die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und dass hat dem Gremium meiner Meinung nach gut getan und könnte, wenn es nach mir geht, ruhig noch ein wenig tiefgreifender sein.

Das ist doch genau der Punkt, warum es eigentlich unverständlich ist, vor einer größeren Auswahl an Kandidaten Angst haben zu müssen. Das bisherige Verwaltungsratsverfahren hat letztendlich keinerlei Garantie für eine nachhaltige, stabile Präsidentschaft gebracht. Man möchte fast schreiben „eher im Gegenteil“, aber das lag natürlich auch an den schwierigen Rahmenbedingungen.

Abgesehen davon hat Robert von Bennigsen gestern ja klar gesagt, dass der Verwaltungsrat solche Kandidaten aussucht, die hinter den Zielen des Verwaltungsrats stehen bzw. zu diesen passen. Für mich klingt das überspitzt formuliert so, als wäre der Präsident mehr oder weniger Erfüllungsgehilfe des Verwaltungsrats. Ob man das als Mitglied gut findet, muss jeder selbst wissen. Man muss das ja auch mal unabhängig von den derzeit handelnden Personen sehen.

Am Auswahlverfahren selbst hat sich nichts oder zumindest nichts wesentliches geändert. Aber zwei entscheidende Sachen sind anders als früher:

  • Der Verwaltungsrat ist im Gegensatz zum früheren Aufsichtsrat in einer Einzelwahl und nicht in einer wenig demokratischen Blockwahl gewählt.
  • Das Präsidium ist nicht schon nach der Bestellung durch den AR im Amt, sondern erst nach der Wahl in der Mitgliederversammlung.

Ein sehr gutes Argument für die Satzungsänderung war übrigens, dass mit dem Vorschlagsrecht durch die Mitglieder auch kleinere Abteilungen des Vereins die Chance hätten, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Schade, dass dieses Argument gerade bei den gestern stark vertretenen Nicht-Fußballern nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Aber da waren die Vorfestlegungen von einigen, die im Vorfeld leider teilweise auch auf inakzeptable Weise gegen die Satzungsänderung gewettert hatten, wohl zu dominant.

Der Schrecken ist ja wohl sich als potenter Kandidat in einem Auswahlverfahren des VR zum Präsidenten mit Klein-Gastronom Waggershauser und dem zumindest zu 1860 so gut erfolglosen Dauerplauderer von Bennigsen zu befinden. Wie kommt man denn dazu, sich vorab von diesen beiden final beurteilen zu lassen?! Es muss natürlich eher(!!) ein offener Wahlkampf sein. Insofern gefällt mir der ergänzte Vorschlag von Friedhofstribüne schon gut. Aber den wollte ja die Vereinsführung nicht wirklich. Und so war er zum Scheitern verurteilt.

Das Präsidium Cassalette möge sich bitte nach dieser MV verabschieden.