Nein, natürlich nicht. Aber z.B. 1970 hatten wir z.B. in Westdeutschland 150.000 gemeldete Arbeitssuchende und es gab 700.000 Sozialhilfeempfänger( bei 59 Mio. Einwohnern).
Für mich ist das halt Propaganda wenn man versucht den Menschen einzutrichtern dass das jetzt das beste Deutschland aller Zeiten sein soll, dabei zeigen viele Indikatoren in eine andere Richtung. Aber man kann es natürlich persönlich so empfinden und für Millionen von Menschen trifft das vermutlich auch immer noch zu.
Es bleibt natürlich tragisch dass eine AfD Regierung an dieser Situation vermutlich gar nichts ändern würde.
Dass Deutsche und Franzosen oder Portugiesen und Spanier (die zumindest untereinander, intern haben die ja erst kürzer friedliche Verhältnisse), seit 80 Jahren in Frieden leben ist den institutionellen Rahmensetzungen der handelnden Parteien seit dem 2. Weltkrieg, namentlich dem Schaffen insbesondere der Europäischen Union, ihrer Vorgängerorganisationen und der NATO zu verdanken. Also genau die institutionellen Rahmenbedingungen, an denen die AfD und ihre Brüder ihm Geiste, und übrigens auch die äußere Linke, herumsägen wollen. Damit sind 80 Jahre Frieden, glücklichweise nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und Portugal, kein Zufall, sondern bewusste politische Entscheidungen, in Deutschland von Politikern der Unionsparteien, SPD, Grünen und FDP.
Nein, ich denke nicht, dass es allen Menschen zwangsläufig ökonomisch gut gehen muss. Meine Erwartungshaltung an staatliches Handeln ist schlicht eine andere. Und meine Faktenbasis ist eine andere.
Deutschland hat „zahlenmäßig“ den größten Niedriglohnsektor Europa, weil wir „zahlenmäßig“ das bevölkerungsreichste Land Europas sind (wenn man mal Russland und die Türkei nicht zu Europa zählen, die über unseren Niedriglohnsektor bei sich wohl sehr zufrieden wären) und damit zahlenmäßig eben auch eine höhere Kriminalität, mehr Scheidungen oder tote Fische in Flüssen wie Luxemburg oder die Slowakei haben.
Der Niedriglohn ist ein Lohn, der zwei Drittel unter dem Medianlohn (der Lohn des fünftreichsten der Personen 1-9) liegt. Wenn also viele Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten, dann liegt das auch daran, dass der Medianlohn in Deutschland deutlich höher ist als in den meisten anderen Ländern Europas. Nur in Belgien, Dänemark, Luxemburg und Irland liegt die Schwelle zum Niedriglohnsektor noch höher als in Deutschland. Dass der Medianlohn, also der buchstäblichste mathematisch Mittelstand hier in Deutschland mehr verdient als in den meisten anderen Ländern Europas, und dass damit auch der Niedriglohnsektor deutlich weiter oben beginnt als in den meisten anderen europäischen Ländern, erwähnst Du nicht. Dass das so ist, ist eine positive Entwicklung, und keine negative. Davon abgesehen fordern SPD und Grüne regelmäßig höhere Mindestlöhne und konnten das zuletzt auch in die Tat umsetzen. Wie wirken sich die Positionen der AfD auf den Niedriglohnsektor aus? Vermutlich sogar positiv, weil es dem Medianeinkommen nicht gut tun wird aus der EU auszutreten und Deutschland zu Renationalisieren. Damit wären dann alle ärmer und unter der Niedriglohndefinition der Niedriglohnsektor geringer. Das wird die AfD dann als Erfolg für den kleinen Mann verkaufen.
Man lebt im Niedriglohnsektor in Deutschland bedeutend besser als in der Mittelschicht der meisten anderen Länder. Nicht nur europäisch, sondern weltweit. Das ist keine provokante These, sondern eine mathematische Tatsache. Und man lebt im Niedriglohnsektor 2025 auch deutlich besser als in dem von 1970, 1980 oder 1990, weil das damals oftmals kein Niedriglohnsektor war, sondern die Arbeitslosigkeit mit einhergehender sozialer Isolation und Sozialhilfe.
Und dass das so ist liegt an den institutionell gesetzten Rahmenbedingungen der sozialen Marktwirtschaft eines 1945 moralisch und ökonomisch kaputten Landes seit dem 2. Weltkrieg.
Wenn man etwas will, was viele andere auch wollen, so wie eine Wohnung in Schwabing, dann kostet das eben mehr Geld als etwas, das weniger Leute wollen. Und wenn man in der reichsten Stadt Deutschlands zum Essen gehen will, kostet das eben mehr wie in Gelsenkirchen.
Wir haben scheinbar unterschiedliche Erwartungshaltungen an den Staat. Ich erwarte vom Staat, dass er Rahmenbedingungen schafft, dass möglichst viele Menschen möglichst gut leben können. Dazu gehört beispielsweise das Ansiedeln erfolgreicher Unternehmen in und um München.
Wenn man vom Staat Fixpreise für Restaurantbesuche und Mieten in zentraler Lage der attraktivsten Stadt Deutschlands erwartet, die jeweils deutlich unter Marktniveau liegen, dann kann ich nur nicht ohne eine gewisse Polemik auf die Ergebnisse derartig staatlich gelenkter Wirtschaft östlich von hier verweisen.
Fakt ist schlichtweg auch, dass jemand, für den heute eine TÜV-Untersuchung eine finanzielle Belastung darstellt, vor 40 Jahren niemals genug Geld in der Tasche für ein Auto gehabt hätte. Von Fernseher, Tiefkühltruhe und anderen Konsumgütern ganz zu schweigen. Ja, es gibt in Deutschland Menschen, die verhältnismäßig arm sind. Aber auch denen geht es im Durchschnitt immer besser.
Und wie viel Arbeitslosigkeit? Wie hoch war der Konkurrenzdruck aus dem billiger produzierenden oder Dienstleistungen anbietenden Auslands damals? Welche Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft hätte es, wenn wir uns von diesem Ausland abschotten und wirtschaftlich die Grenzen wieder mehr hoch ziehen?
Was ist Dein Lösungsvorschlag? Renten rauf? Damit steigen die Abgaben der arbeitenden Bevölkerung weiter. Renten an den Finanzmärkten anlegen? Der Aufschrei, als die Ampel das in sehr geringem Umfang versucht hat, dass man unsere Renten jetzt an der Börse verspielt, habe ich noch gut im Kopf.
Am demographischen Wandel kommt man nicht vorbei. Wenn immer mehr Leute Rentenansprüche haben, muss das irgendwie finanziert werden. Aktuell mit einem für mich skandalösen Drittel des Bundeshaushalts Quersubventionierung für die Renten. Zahlen kann man nicht anschreien, damit sich was ändert. Wir haben den größten Sozialstaat der bundesdeutschen Geschichte, trotzdem beschwert sich alles über mutmaßliche soziale Ungerechtigkeit.
Du beschwerst Dich immer nur über oftmals mutmaßliche Missstände, hast aber keinerlei Lösungsansätze.
Politik ist die Kunst des Machbaren. Das sollte der Anspruch des Wählers sein. 90 Euro in Schwabing und steigende Renten bei gleichbleibender Sozialabgabenbelastung in einer extrem alternden Gesellschaft sind Zauberei und keine Politik.
Die angesprochenen Problemfelder sind sehr wohl bestritten. Wenn man darüber spricht, warum eine rechtsextreme Partei in Deutschland inzwischen so stark ist, dann gehört da auch dazu, dass man immer nur, in heute show Manier, die Finger in mutmaßliche Wunden legt, ohne sich das gesamte Bild anzusehen oder realistische Handlungsalternativen vorzulegen, sodass ein Bild von Deutschland entsteht, das deutlich schlechter ist als die Realität.
Ich behaupte dass ich schon oft genug Mitleser in diesem Forum mit Lösungsansätzen gelangweilt haben. Zum Beispiel mit dem osteuropäischem Wohnungsmodell wie in Wien.
Indem Gutverdiener wieder in die Sozialsysteme einzahlen müssen, die Beamtenpensionen abgeschmolzen bzw. gedeckelt werden, die Bahn, die Autobahn GmbH, sowie kommunale Versorger wieder verstaatlicht werden um die teilweise obszönen Gehälter in den Führungsetagen zu deckeln. Ein Chef der Bahn muss auch mit 300.000 Euro zurecht kommen und braucht keine 2,X Mio. pro Jahr für Null Verantwortung (jegliches Defizit wird vom Steuerzahler getragen).
Im Gesundheitssystem muss man an die hohen Kosten für Medikamente und Spezialoperationen ran und der Verwaltungsapparat muss endlich wirklich reduziert werden.
Was die Sozialabgaben betrifft muss menschliche Arbeit entlastet werden. Notfalls muss man an die Verbrauchssteuern ran. Bei Gold- Krypto und Immobilien kann man die Spekulationsfrist abschaffen, dafür erhöht man den jährlichen Freibetrag (von 1.000) auf 3.000 Euro.
Es klingt hart aber Geringverdiener sollten nicht in die Renten- und Arbeitslosenversicherung einzahlen. Dafür hebt man den Beitrag für die KV etwas an. Denn wer Geringverdiener ist erwirbt leider keine Leistungen oberhalb der Grundsicherung, und leider ist das auch beim Arbeitslosengeld so dass man mit 70% oft im Bereich der Grundsicherung landet.Von einem höheren Mindestlohn profitiert aktuell am meisten der Staat. Wenn aber Arbeitgeber mehr Geld bezahlen sollen muss sich der Staat auch zurücknehmen.
Ich brauche auch keinen OERR aus Zwangsgebühren. Bringt vielen Bürgern 220 Euro Entlastung pro Jahr. Wenn das so ein toller Rundfunk ist finden sich schon genug Freiwillige die einem Herrn Böhmermann 800.000 Euro pro Jahr bezahlen möchten. Und wenn man der Meinung ist dass man das unbedingt braucht kann man es auch aus Steuermitteln finanzieren.
Energie und Wohnen muss günstig bleiben / werden. Wir haben jetzt schon massive Probleme dass diejenigen die bei uns die dreckigen Jobs machen sollen 50% ihres Nettogehalts in die Miete stecken sollen. Dabei darf man sich auch fragen ob es richtig ist dass arbeitende Pendler oft lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen während man aus Bedürftiger eine günstige Wohnung in der Stadt vermittelt bekommt (denen ich das nicht wegnehmen möchte).
Ansonsten besteht Dein Beitrag größtenteils aus Legenden. Dass es armen Menschen im Durchschnitt immer besser geht lässt sich statistisch schlichtweg nicht belegen. Es hat ja einen Grund dass schon innerhalb der EU immer weniger Menschen bereit sind in Deutschland zu arbeiten. Es lohnt sich schlichtweg nicht mehr sich hier für kleines Geld den Rücken krumzubuckeln und wir müssen in immer ferneren (und ärmeren) Regionen suchen um Menschen zu finden die bei uns die Scheissjobs machen wollen. Zum Beispiel Busfahrer aus Kenia, die bei uns sogar den Führerschein noch einmal machen müssen.
Den Kenianern mache ich keinen Vorwurf, kann allerdings passieren dass sie bei uns todunglücklich werden
Das Demografieproblem beruht auch darauf dass Kinder immer mehr zum Armutsrisiko werden. Das dritte oder vierte Kind ist in München oft nur noch für Spitzenverdiener finanzierbar. Für Kinder muss man entweder arm oder sehr gut verdienend sein. Dazu kommen allerdings auch andere Faktoren. Es steht aber noch gar nicht fest ob zukünftig eine gute Demografie auch automatisch Wohlstand bedeuten wird. Dieser entsteht aus meiner Sicht nämlich nur wenn auch in Zukunft die Menschen gute Arbeitsplätze haben in denen ordentlich verdient wird. Aktuell fahren wir aber mit der Abrissbirne durch das Land und hauen alles kurz und klein. Insbesondere in der Industrie.
Subventionen für Erneuerbare Energien zurückfahren, die EEG Umlage einstellen, Rüstungsetat reduzieren und ein ehrlicher Umgang mit Armutszuwanderung müssen keine rechtsradikalen Positionen sein.
Besonders im Osten Deutschlands, wo die AfD noch größer und verwurzelter ist als im Westen, halten viele CDU-Politiker die Brandmauer für schädlich. Manche wollen gemeinsam mit der AfD in Landtagen und Kreistagen und Gemeinderäten abstimmen und haben das mitunter schon getan. Einige halten sogar Koalitionen für denkbar.
Mit Gruß an alle, die sich immer echauffieren, wenn man die C-Parteien als „schwarz-braun“ bezeichnet.
Frau Reichinnek glaubt also, das der Sturz des Kapitalismus der richtige Weg ist.
Auch strebt sie einen demokratischen Sozialismus an, kann mir einer mal erklären was das sein soll?
Linke sollen linke Sachen machen. Bisserl blauäugig, denn wird so vermutlich nie passieren ,aber prinzipiell finde ich es gut wenn abseits der beliebten (oder beliebigen) Mitte mal provokante Thesen formuliert werden.
Wenn du katholisch bist, kann ich dich beruhigen. Nix Schlimmes ;-)
Josef Ratzinger hat es in einer Rede „Europas Kultur und ihre Krise“ vor fast 25 Jahren so formuliert:
Zu den zwei europäischen Modellen, von denen wir vorher sprachen, hat sich noch im 19. Jahrhundert ein drittes gesellt, nämlich der Sozialismus, der sich alsbald in zwei unterschiedliche Wege aufteilte, den totalitären und den demokratischen. Der demokratische Sozialismus hat sich von seinem Ausgangspunkt her als ein heilsames Gegengewicht gegenüber den radikal liberalen Positionen in die beiden bestehenden Modelle einzufügen vermocht, sie bereichert und auch korrigiert. Er erwies sich dabei auch als die Konfessionen übergreifend; in vielem stand und steht der demokratische Sozialismus der katholischen Soziallehre nahe, jedenfalls hat er zur sozialen Bewusstseinsbildung erheblich beigetragen.
War irgendwie klar, Merz im ersten Wahldurchgang durchgefallen.
Schon jetzt historisch: Friedrich Merz ist der erste designierte Kanzler, der bei der #Kanzlerwahl im ersten Wahlgang durchfällt. Gab es in der Geschichte noch nie.
Vielleicht sollte man mal mit der Subvention des Diesels beginnen oder hat diese Subvention Ewigkeitsgarantie. Und die EEG_Umlage ist doch seit Juli 2022 eingestellt und sollte mit jeder rausfallenden Anlage weniger werden, oder?
Die Absicht wird sein, Friedrich Merz eins auszuwischen oder den Protest gegen einen in sozialdemokratischen Augen zu konservativen Koalitionsvertrag auszudrücken.
Alles, was beim Volk ankommt ist, dass es die Hamperer wieder nicht auf die Reihe kriegen. Einschließlich eines großen Teils der (ehemaligen) SPD-Wählerschaft. Das untergräbt dann nicht die Beliebtheit von Friedrich Merz, sondern in erster Linie das Vertrauen in die parlamentarische Demokratie.
Leider ein erneuter Bärendienst der Sozialdemokraten. Schadenfreude halte ich da für unangebracht.
Ein Gut weniger zu besteuern ist für mich keine Subvention. Bei einer Subvention bekommt man etwas vom Staat um ein (politisches) Ziel zu erreichen. Ich persönlich würde eine City Maut bevorzugen denn in den Städten gibt es wenigstens einen oft relativ gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr.
Und was die Belastung betrifft so bevorzuge ich die Besteuerung nach Verbrauch, Schadstoffausstoß, Gewicht, Effizienz, Kaufpreis, Nutzungsverhalten oder Platzbedarf. Aber mein Seelenfrieden hängt nicht an der unterschiedlichen Besteuerung von Benzin/Diesel.
Die EEG Umlage wird soviel ich weiß jetzt direkt aus dem Steueraufkommen gezahlt. Das ist schon mal besser, weil durch die Steuerprogression die Belastung hoffentlich besser verteilt wird.
Aber wir brauchen aus meiner Sicht im System mehr Marktanreize. Es muss sich lohnen Strom dann einzuspeisen wenn er wirklich gebraucht wird und er sollte möglichst dort produziert werden wo es auch genügend Abnehmer gibt. Dass bei negativem Strompreis nicht mehr vergütet wird ist schon mal ein guter Ansatz. Da geht aus meiner Sicht noch mehr.
Man muss halt aufpassen dass man z.B. mit der Pflicht Solaranlagen auf Neubauten zu installieren sich die Probleme nicht auch noch selber schafft.
Alter die sind alle durch, auf phonix live wird nur noch rungestammelt. Keiner weiss, was nun, wann…
Carsten Linnemann grade Frierdrich Merz ist der richtige Mann zur richtigen Zeit. Unfassbar so einen Dreck zu erzählen in der Situation
Grünen-Politiker Anton Hofreiter erklärte im Interview mit der ARD: „Es gab Stimmen, die das befürchtet haben, innerhalb von Union und SPD“.
Merz habe in beiden Fraktionen Gegner, insbesondere nach seiner „AfD-Aktion“
Ich denke:
Die Wahl ist geheim, da sind alle die gegen die Brandmauer sind sicher dass sie nicht erwischt und öffentlich zerlegt werden. Wäre die Wahl nicht geheim wäre er schon durch.
Da hast Du natürlich Recht. Mir erschienen SPD-Abweichler im ersten Moment am plausibelsten. Wissen kann ich das natürlich nicht. So ein zynisches Spiel, innerhalb der Union gegen Merz zu stimmen um öffentlich der SPD die Schuld in die Schuhe schieben zu können traue ich nicht mal CDU und CSU zu. Die Unionsparteien halte ich derzeit im Vergleich zur Merkel-Zeit für relativ geschlossen.