Tower
19. März 2020 um 13:57
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Die Bewertung des Menschenlebens aus ökonomischer Sicht wurde ja bereits im Vorfeld durchgeführt - es gibt eine bestimmte Anzahl an Inventsivbetten, die deutlich höher ist als der gewöhnliche „Tagesbedarf“. Das muss ja irgendwann einer berechnet haben. Das erfolgt im Endeffekt durch eine Gegenüberstelung von Kosten und Nutzen. Eine solche Berechnung wird beim Militär-Etat genauso vorgenommen, wie bei Krisenreaktionen im Hinblick auf mögliche Pandemien. Es wirkt unmenschlich, wenn man bei der Kosten-/Nutzenanalyse bei älteren Menschen ein anderes Verhältnis sieht als bei jüngeren Menschen. Und die Politiker vermeiden das nicht nur öffentlich, sie sprechen ja sogar ganz klar davon, dass es die Kernaufgabe ist, ältere Menschen zu schützen. Das mag zwar sein, im Grunde denke ich jedoch durchaus, dass es Ökonomen gibt, die unsere Regierung beraten und eine andere Kosten-/Nutzenanalyse berechnen als wenn viele Kinder sterben würden. Ich behaupte, wenn es uns im Land deutlich schlechter gehen würde, wäre die Bewertung auch eine andere. Auch dann, wenn eine weitere Epidemie entstehen würde, die zum Bsp. alle Kleinkinder befällt. Dann müsste man, das hört sich hart an, aber sofort umswitchen und sich auf die Pandemie II konzentrieren.
Vielleicht solltest Du in Deine Berechnungen noch einflißen lassen, dass alte Menschen sehr wohl wählen können, Kleinkinder aber nicht. Dann kommt man der wahren Substanz unserer Solidarität etwas näher. Aber wieso sollte auch nur ein Politiker etwas aus menschenfreundlichkeit machen?