Was ist jetzt konkret menschenverachtend? Das Virus? Dass das Virus statistisch gesehen nur sehr wenige toetet? Dass das Virus vor allem alte Menschen toetet?
Wie ist denn die Situation in Bangkok? Ist da alles ganz normal?
Es gibt ja momentan auch nur vorläufige Statistiken. Ich weiß nicht auf was du dich da genau beziehen willst.
Das RKI sagt täglich, dass man erst am Anfang ist. Es ist ein sich schnell verbreitender stark infektiöser Virus.
Der wichtige Punkt ist nicht, wie viele Menschen an dem Virus sterben, sondern wie viele erkranken und damit die Ressourcen des Gesundheitssystems blockieren um eben Situationen wie in Italien zu vermeiden. Damit meine ich beispielsweise, dass überlegt wird, wem Atmungsgeräte zugestanden werden oder nicht.
Auch ist nicht bekannt, wie der Virus mutieren wird.
Im Nachgang, kannst du dann betrachten, welche Maßnahme ausreichend gewesen wäre, oder ob schneller mehr hätte getan werden sollen.
Wäre ich 70 oder hätte eine starke Vorerkrankung, wäre ich auf jeden Fall sau froh, dass man zumindest versucht das ganze einzudämmen um mich zu schützen.
Auch ältere Menschen sind schützenswert. Was ist daran jetzt so schwer zu verstehen?
Und mei, dann fahr ich halt die nächsten 5 Jahre oder so eben nicht ein paar tausend Kilometer in den Urlaub. Daheim ist’s auch schön oder ich mach’s mir da schön.
Kann mir mal einer erklären wie die das hinbekommen wollen ohne die Banken zu verstaatlichen? im Moment ist doch so, dass großflächig Geld verteilt wird um die Wirtschaft (eig, den Kapitalismus) zu retten. Das wird schonmal einiges an Milliarden kosten, dann wenn die Realwirtschaft wieder einigermaßen läuft haben wir das nächste Problem. Die Banken sind pleite, weil die Kurse der Aktien im Keller sind, die Eigenkapitalreserven weniger geworden sein werden. Also pumpen wir dann wieder Milliarden in die Banken, oder müssen sie dann verstaatlichen (siehe Commerz und Dresdner Bank).
Wenn noch was gerettet werden kann dann doch nur so, dass ich jetzt den radikalen Schritt machen muss, alle Banken und Versicherungen (ausser die Rückversicherungen) verstaatliche, dann sofort alle ausländischen Wertpapiere verkaufen um den Schaden zu begrenzen (ausser der Aktienhandel wird endlich weltweit ausgesetzt) und dann einen Neustart mit Banken die den gesellschaftlichen Zweck erfüllen zu dem sie erfunden wurden.
Dabei ist das Problem der Inflation die kommen wird noch gar nicht eingepreist, man denke an die ernormen Geldmengen die nach der Krise im System sind, was soll man damit dann anfangen? Eine Nachfragekrise wird es nach Corona vermutlich auch geben.
Bei aller Emotionalität, Emotionen bringen derzeit nichts um die Situation des Einzelnen oder der Allgemeinheit zu verbessern.
Es werden/wurden schon immer Entscheidungen getroffen - auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten - die Leben retteten oder eben nicht und genau das Gegenteil eintrat.
Jede Krankenhausschließung, jede Veränderung an Ärzten, Pflegekräften etc und/oder deren Arbeitsbedingungen, jede Entscheidung von Krankenkassen bestimmte Therapien/Medikamente zu zahlen oder nicht, ggf sogar jede Entscheidung ein Verkehrsschild aufzustellen kann das zur Folge haben.
Beispiel: 2019 sind 3.000 Menschen im Straßenverkehr gestorben, meist waren PKWs oder LKWs Ursache. Die Jahre zuvor waren es mehr. Eine Höchstgeschwindigkeit von - sagen wir - 20 km/h pro Fahrzeug hätte vielen tausenden Menschen das Leben gerettet. Macht man aber nicht aus diversen Gründen, kostet aber vielen Leute das Leben.
Nur mal zum Nachdenken (diese, fast schon philosophische Überlegung kam in einem Telefonat mit Freunden gestern Abend auf) Natürlich kein „passendes“ Beispiel und auch auf die jetzige Situation nicht übertragbar. Als Staat kann und darf ich es mir nicht erlauben, dass ein Chaos an Krankenhäusern entsteht wegen mangelnder Betten usw. Das schädigt das Vertrauen derart nachhaltig, das wäre fatal.
Falls dieser jetzige Zustand ein monatelanger werden soll, ist das aber ebenso der Fall, so zumindest meine Vermutung.
Wieviele Arbeitsplätze und Existenzen ist mir das Leben von 1 Menschen, 10, 1.000 oder 100.000 Menschen Wert? 1 Mio, 5Mio, 10Mio, 15 Mio? Wieviel Aufgabe von Freiheit, Grundrechten und sozialen Leben?
Ich weiß es nicht, und bin auch froh, nicht derjenige zu sein, der darüber entscheiden muss. Man selbst kann sich nur sklavisch an die derzeitigen Vorgaben halten und hoffen, dass der Sturm eher früh als spät vorübergeht. Aber je länger die Situation anhält, desto mehr werden sich die Entscheidungsträger diese Fragen auch stellen müssen.
Persönlich halte ich zB nichts von der Aussage vom „Primat der Medizin“, Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen müssen die, deren Beruf das ist und die dafür gewählt wurden. Und dafür auch abgewählt werden können.
Ebenfalls persönlich hoffe ich, dass aus der jetzigen Situation manch Lehre gezogen wird. Und der Staat sich wieder stärker im Gesundheitswesen engagiert und auch bestimmte Industrien bzw Produkte entsprechend (wieder) aufbaut und hier ein Maß an Autarkie schafft.
Naja, ich mache mir da keine Illusionen. Wir alle, und - leider - vorneweg die nicht gut bezahlten Arbeitnehmer, die derzeit den Laden am Laufen halten, werden auf Jahre ihren Gürtel enger schnallen müssen.
Werden schon genügend Argumente gefunden werden, wieso es nicht anders geht (am meisten „freue“ ich mich schon auf das Argument des globalen Wettbewerbs).
da hat jemand seine antikommunisischen Refelxe nicht im Griff:). Ich freue mich über diese Entwicklung keineswegs. Es wird hart werden und weh tun, das alles wäre aber so oder so, früher oder später passiert.
Dieser kleine Virus zeigt, auf was wir unser wirtschaften gebaut haben, nämlich auf Sand.
P-S- zuviel Marx lesen geht gar nicht, nur zuwenig, wie man jetzt auch wieder in Sachen Wirtshaftspolitik sieht.
Natürlich wird es so kommen wie immer, da darf man sich gar nichts vormachen. Der Markt, der ja bekanntlich alles am besten regelt, bzw. dessen angebotsseitige Teilnehmer, betteln wieder um Geld vom Staat, das jener durch die (normalerweise völlig überzogenen, eigentlich überflüssigen) Abgaben erst bereitstellen kann. Sobald jenen weitgehend geholfen ist, dass sie wieder die Marktmacht besitzen, geht es seinen gewohnten Gang und der Staat, der sich einmischt, ist der böse.
Die Systemfrage ist tabu, egal ob Klimakrise, Covid-19 oder irgend ein anderes Ereignis. Den „Big Bang“, der das (moderne) Sklavereisystem vernichtet, wird man auch künftig vergeblich suchen.
(P.S.: alles stark vereinfacht, bitte nicht an Einzelheiten aufgeilen.)
ich bin zuversichtlich, dass den Verfechtern dieses Systems nach der Krise eine Menge ihrer Argumente abhanden gekommen sind, so auch in Sachen globalisierte Wirtschaft. Ich glaube nicht, dass es ein weiter so geben wird und geben kann. Dem @apollo1860 fällt ja ausser alten Parolen offenbar grad auch nix mehr ein.
Wenn z.b. die Menschheit oder zumindest wir hier in D, nach dem ersten Schock einen Teil unserer Energie dafür aufwenden uns ein neues, besseres, dem Menschen und nicht dem Kapital dienendem Wirtschafts- und damit auch Gesellschaftsmodell zu überlegen, sind wir auf dem richtigen Weg. Dafür ist zugegebnermaßen jetzt nicht die Zeit, aber was z.b. die Banken betrifft, könnte man die Fehler der Vergangenheit zumindest nicht wiederholen.
klar, so könnte man es historisch so erwarten, Du solltest aber dabei m.E. bedenken, dass die Kapitalisten durch diese Krise viel an Kapital und damit auch an Macht und Einfluss verlieren werden. Sie werden sich viele Fragen gefallen lassen müssen auf die sie keine Antwort haben werden.
Das wäre ja eigentlich eher ein Thema für den anderen Thread aber um die Frage zu beantworten:
Es gibt meiner Meinung nach keinen Automatismus eine Deutsche bzw. Commerzbank zu retten. Ob es überhaupt zu einer Bankenkrise kommt wird man sehen denn der Staat hat ja bereits die Absolution erteilt. Banken werden Schuldnerausfälle 1:1 an den Staat weiterreichen können, was erstmal ein Kreditausfallrisiko von nahezu Null bedeutet. Gleichzeitig erhalten Banken für die Ausgabe staatlicher Kredite und Garantien (dazu soll man sich ja an seine Hausbank wenden) Abwicklungsprovisionen.
Der Eigenhandel von Banken mit Aktien ist überschaubar und was die Eigenkapitalreservern betrifft wird man einfach alle Augen zudrücken, ebenso wie die EU Auflagen bei den Schadstoffausstößen von Neuwagen vermutlich erstmal Makulatur sein werden (wie praktisch). Für die Banken dürfte diese Krise eher eine vorläufige Rettung als den totalen Zusammenbruch bedeuten.
Ob es zu Inflation kommt wird man sehen. Auch da sehe ich keinen Automatismus denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten schränken die Menschen ihren Konsum eher ein und bei den meisten Gütern des täglichen Bedarfs hat der Staat ja sowieso schon lange die Finger drauf. Manche Dinge könnten kurzfristig sogar eher günstiger werden.
Wenn der Staat mutiger wäre könnte er sogar gezielt eingreifen und durch vereinzelte Maßnahmen Spekulationen aus dem Markt nehmen. Denn die, die es am Markt bisher ganz toll getrieben haben indem sie mit geliehenem Geld die Marktpreise nach oben gedrückt haben stecken jetzt teilweise in einer Kapitalklemme. Wird leider nicht passieren, Chance vertan.
Den Untergang des Kapitalismus zu prophezeien kommt meiner Meinung nach zu früh und notfalls ist der Kapitalismus auch zynisch genug Menschenleben zu opfern. Global betrachtet reicht es sogar aus wenn ein bedeutender Industriestaat das tut. Den Rest kauft man dann einfach billig auf. Wer es noch nicht bemerkt hat. China meldet schon seit einigen Tagen so gut wie keine Neuinfektionen mehr.
Aktuell beschäftige ich mich tatsächlich mit anderen Dingen.
Wenn dir jetzt, am Anfang der Krise, nicht anderes einfällt als an die Banken zu sinnieren, solltest du mal über deine Prioritäten nachdenken.
das kann ich nur bestätigen, grade mit einem Mandanten telefoniert, der meinte, das kann ja wohl nicht sein, dass wenn die Wirtschaft droht zusammen zu brechen, kann man die paar alten Knacker doch biserl früher sterben lassen, hätte ja auch Vorteile, mehr leerer Wohnraum in den Stadten z.b. (natürlich seineszeichens Immobilienmakler).
Den Rest beurteile ich, aus genannten Gründen anders als du. Ich sehe bei deiner Argumentation eher Wunschdenken. Zumindest wenn das Ganze noch länger als einen Monat dauert, kann den globalen Finanzkapitalismus und damit das System als Ganzes m.E. nix mehr retten. zu Bedenken; Die US-Wirtschaft ist momentan noch gar nicht bei unseren Verhätnissen angekommen. Wenn da alle zuhause bleiben, gibts noch mal nen richitgen Krisenschub.
Arrogant wie immer, aber ein Tip: wenn man sich mit etwas nicht beschäftigt, sollte man dazu evtl auch die Klappe halten. Meine Prioritäten setze ich schon, schön selber, so wie du das auch darfst und machst.
Das du anderen Arroganz unterstellst, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Deine selektive Wahrnehmung hat im Übrigen auch wieder zugeschlagen…mein erstes Wort im Text hast du glatt ignoriert.
Und dir, Luderchen, unterstelle ich ganz bewusst ein Stück weit Zufriedenheit mit der jetzigen Situation. Nicht was die Menschen betrifft, jedoch was den Arbeitgeber angelangt. Oder wie Du es nennst -Ausbeuter, Slaventreiber etc.
Aber lassen wir das hier im Thema geht es um viel wichtigere Dinge.
Der professionelle Sport hat sich einzuordnen, sonst nichts. Ich las gerade, daß die Verantwortlichen der French Open „out of the blue“ verkündet haben, daß die Veranstaltung auf Ende September/Anfang Oktober geschoben wird - ohne jede weitere Rücksprache mit irgendjemanden. Da bin ich fassungslos, diese Leute haben den Schuss nicht gehört.
Wenn wir am Ende dieser Grütze angekommen sind und wenn wir uns dann aufmachen die Grütze aufzukehren, weg zu machen - dann werden wir Tote beklagt haben und wir werden ganz mächtig in die Hände spucken müssen, um Strukturen wieder aufzubauen. Jeder hat mein volles Mitgefühl, der jetzt um seine Existenz und seinen Arbeitsplatz bangt und jeder hat das Recht auf unsere, auf die gesellschaftliche Solidarität, wenn es tatsächlich zum Jobverlust kommt. Und es wird kommen, keiner soll sich da Illusionen machen und wir müssen die Leute auffangen. Das ist unsere Pflicht…den kleinen Mann, der seinen Job bei einem Dienstleister verliert. Die Kellnerin, deren Restaurant pleite macht.
Es wird Zeit, dass die Regierung schnell handelt. Bei den zu erwartenden Fallzahlen müssen schleunigst im großen Stil stationäre, personelle und materielle medizinische Kapazitäten geschaffen werden. Ansonsten drohen italienische oder schlimmere Verhältnisse.
Hier geht es um den Notfallplan der Bundesregierung für die Krankenhäuser:
aus .menem Beitrag vorher reinkopiert, ggf damit leicht aus dem Zusammenhang.
Wieviele Arbeitsplätze und Existenzen ist mir das Leben von 1 Menschen, 10, 1.000 oder 100.000 Menschen Wert? 1 Mio, 5Mio, 10Mio, 15 Mio? Wieviel Aufgabe von Freiheit, Grundrechten und sozialen Leben?
Ich weiß es nicht, und bin auch froh, nicht derjenige zu sein, der darüber entscheiden muss. Man selbst kann sich nur sklavisch an die derzeitigen Vorgaben halten und hoffen, dass der Sturm eher früh als spät vorübergeht. Aber je länger die Situation anhält, desto mehr werden sich die Entscheidungsträger diese Fragen auch stellen müssen.