Delegiertenversammlung am 02.12.2014

OK - aber dann meiner Meinung nach mit einer Enthaltung und nicht mit einer Gegenstimme.

Ich hätte da so meine Bedenken, dass der versteht, dass die Enthaltung wegen ihm ist und nicht wegen dem Stand der Dinge, dass man als Delegierter eigentlich gar nicht mehr derartige Entscheidungen treffen will. Das legt der danach zu 100% in diese Richtung aus. Eine klare Stimmenabgabe (Ja oder Nein) zu ihm hätte da mehr Aussagekraft in meinen Augen.

Durch die Möglichkeit einer Kampfabstimmung bei der Präsidentenwahl verbessert sich die Satzung eines Sportvereins mMn nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass die DFL es nicht zulässt, oder hab ich bei den endlosen Diskussionen über die Satzung etwas verschlafen?
Sollte der Mayrhofer wirklich nochmal kandidieren, wird er hoffentlich auch gewählt. Wer sich sowas freiwillig antut, muß doch total durchgeknallt sein und passt dementsprechend perfekt zu Sechzig. Da kann er ruhig auch mal einen Hund reinhaun, nobody is perfect.

Die Gewissensbisse, dass die Delegierten der Fußballabteilung gewählt wurden, um das Delegiertensystem abzuschaffen, haben sie 2013 nicht daran gehindert, Monatzeder abzuschießen. Warum also ist das jetzt ein Thema?
Einige werden sagen, dass Mayrhofer im Gegensatz zu Monatzeder bereits von einer MV gewählt wurde. Dabei vergessen sie aber, dass a) Mayrhofer bei dieser Wahl keinen Gegenkandidaten hatte, b) Mayrhofer vor dieser Wahl noch unbelastet war und c) dass diese MV ungültig ist.

Wenn man der Argumentation „wir haben als Delegierte keine Legitimation, den Präsidenten abzulehnen“ folgt, hätte man auch Monatzeder bei der DV 2013 durchwinken müssen, um drei Monate später den Mitgliedern die Wahl zu geben.

Damals hieß es dann, „ich kann nichts dafür, dass der Verein jetzt plötzlich auf einer DV, die einzig und allein dafür da war, die Satzung zu ändern, auch noch eine Präsidentschaftswahl abhält. Der Kandidat ist erwiesenermaßen ungeeignet, also werde ich nach bestem Wissen und Gewissen für den Verein entscheiden.“ Was hat sich geändert?

Wie auch damals schon würde ich ungern in den Schuhen der Delegierten stecken. Ich kann nur dazu appellieren, die gleichen Maßstäbe wie bei Monatzeder auch auf Mayhofer anzuwenden.

Vor der Bestätigung des bestellten Präsidiums durch die Delegierten wird es mit Sicherheit eine Aussprache geben. Hier sehe ich für die Kritiker des Notvorstandes durchaus eine Möglichkeit, dem Kandidaten unmissverständlich zu vermitteln, dass man mit seiner bisherigen Amtsführung nicht einverstanden ist. Bei ausreichendem Gebrauch vom Rederecht dürften letztlich keine all zu großen Zweifel daran bestehen bleiben, wie eine persönliche Stimmenthaltung konkret zu interpretieren ist.

Das stell ich mir sehr lustig vor. Wie hat man denn bisher reagiert, wenn Kritik kam? Man hat irgendwelche Horrorszenarien geschildert, wie schlecht es dem Verein gehen würde ohne einem und dann kam Noor Basha an und machte unmißverständlich klar, dass der arabische Investor dann abspringen würde, wenn man seinem Lakaien etwas „antut“. Das wird dann laufen wie immer, man wird den Mund halten und durchwinken.

So kann ich mir den Abend auch vorstellen. Man wird den Delegierten aufzeigen was passiert wenn man nicht nach Ihrer Nase Tanzt. Ich hoffe auch das man den Maßstab nimmt, den man damals beim Monatzeder angewendet hat!

Ich hoffe das man nicht einfach nickt und alles ist Gut! Der Sonnenkönig braucht eine Watschn…

@Giasinga: Also lustig kann ich an der ganzen Angelegenheit eigentlich gar nichts mehr finden. Auch sind mir die Jahrzehnte lang einstudierten Automatismen durchaus geläufig. Und dennoch bleibt es jedem Einzelnen frei, seinem Gewissen zu folgen. Das mag aus Angst vor dem einmal mehr apokalyptisch heraufbeschworenen Chaos die Zurückhaltung sein, darf nach meinem Geschmack aber auch gerne eine gepfefferte Brandrede darstellen. Niemand von uns wird das beeinflussen können.
Das einzig Positive mag sein, dass die außergewöhnliche Situation es dem einen oder anderen womöglich leichter machten könnte, dem Präsidenten die berechtigen Zweifel verbal um die Ohren zu hauen: Mit dem Verweis auf das Votum vom 14.07.2013 kann man sich anschließend dennoch salomonisch der Stimme enthalten, ohne dadurch in all zu große Gewissenskonflikte zu kommen.
Mir ist aber durchaus auch bewusst, dass damit dem eventuellen späteren Vorwurf, man hätte sehenden Auges weggeschaut, Tür und Tor geöffnet wird. Daher werde ich auch bestimmt keinen Delegierten verurteilen, der dem[size=10] Kandidaten in der Abstimmung satt der gelben gleich die rote Karte unter die Nase hält.[/size]
[size=10]Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich auf der einen Seite froh bin, keine derartige Entscheidung treffen zu müssen, auf der anderen aber auch traurig, dass ich erst auf der anschließenden MV die Möglichkeit haben werde, meine enorme, aufgestaute Enttäuschung vorzubringen. [/size]

Wird auf der Einladung zur DV wirklich auf die Tränendrüse gedrückt? Hab da grad was im TZ Forum gelesen.

Finde ich eigentlich nicht, aber sieh selbst:
http://www.dieblaue24.com/2014/11/16/mayrhofer-schreibt-delegierten-causa-kirmaier-erfordert-besondere-masnahmen/

In der Tagesordnung ist die Wahl zum Präsidium vor der Abstimmung über die Satzung vorgesehen. Ansonsten sehe ich das ganze aber ganz ähnlich wie du. Selbst wenn die Übergangsregelungen aus dem Satzungsentwurf gestrichen worden sind, können die Mitglieder bei einer hinreichend großen Anzahl an Unterschriften eine Abstimmung über das Präsidium bei der nächsten Mitgliederversammlung erwzingen. Es stimmt also nicht, dass das Präsidium automatisch bis 2016 im Amt ist, wenn es auf der DV bestätigt wird.

Im Prinzip ein sehr vernünftiger Beitrag.
Mir geht es aber eigentlich gar nicht so sehr darum, ob jetzt der Mayrhofer oder Präsident xy von der DV durchgewunken werden soll.
Mich stört inzwischen diese Attitude, was kümmert mich die Meinung der DV wenn ich einen Präsidenten ins Amt hieven will so dermaßén, dass ich mir als Delegierter als reines Stimmvieh vorkommen würde.
Und die Änderung der Übergangsregelungen stellt für mich genau das dar. Es wird ja nicht einmal darüber nachgedacht, die Delegierten in einem kurzen Wahlgang darüber entscheiden zu lassen, ob die Übergangsregelungen beibehalten werden sollen, oder
wie von den Verantwortlichen gewünscht einfach geändert werden. Für mich ist dabei schon seit längeren der Punkt erreicht, wo ich mich da einfach verweigern würde. Horrorszenarien hin oder her.

Aber letztendlich entscheiden die Delegierten.

Genau richtig, das ist mir heute auch schon aufgefallen, dass es mich im ersten Moment schon gar nicht mehr gestört hat, dass die Übergangsbestimmungen einfach kommentarlos entfernt wurden, anstatt dass man die Delegierten zumindest darüber abstimmen lässt. Es gibt ja durchaus auch gute Gründe, die Übergangsbestimmungen mit veränderten Datumsangaben zu übernehmen, auch wenn ich persönlich eher der Meinung bin, dass es so besser ist, wie es jetzt gemacht wird.

In anderen Vereinen oder Organisationen eine Selbstverständlichkeit, bei uns rechnet man schon gar nicht mehr damit.

Ich glaube, dass ich zu dem Scheiß erst gar nicht hin gehe!

Normalerweise müsste es zum Thema Mayrhofer 217 Enthaltungen geben - und aus.

Satzung bitte nochmal durchwinken"

Die DV 2013 gab es einzig und allein nur, weil sich 60 nach vielen Jahren voll hartem und zähem Ringen nun endlich eine neue Satzung geben wollte. Die Wahl oder besser Nichtwahl von Monatzeder war nur ein Nebenprodukt. Dieser Hauptgrund der DV geht hier bei der Wiederholungsveranstaltung völlig unter. Wichtig scheint nur die Wahl oder Nichtwahl von Mayrhofer. Diese ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, das war bei Monatzeder auch schon so. Präsidenten kommen und gehen. Eine neue Satzung ist da schon etwas gewichtiger, zumindest sollte sie es sein.
Wie haben wir gejubelt, als die neue Satzung endlich geschlossen war. Bin ich der einzige, dem es Übelkeit verursacht, dass es jetzt so zu sein scheint, dass wir die alte Satzung wieder haben? Wenn ich lese, dass der Vereinsrat wieder einen Wahlausschuss bestimmt hat, dann dreht sich mir der Magen um. Bitte nicht falsch verstehen, dass richtet sich nicht gegen die betroffenen Personen. Aber ich finde es sehr unappetitlich, dass diese Prozeduren wieder Anwendung finden. Dabei ist mir sehr wohl bewusst, warum die momentane Vereinsführung sich zu diesem Vorgehen gezwungen sieht und wohl auch keine andere Wahl hat.
Die Abschaffung des Delegiertensystems und die Wiedereinführung der Mitgliederversammlung war eines der wichtigsten Ziele bei der Satzungsreform. Es ist ja schon mehrfach erwähnt worden, dass die Delegierten der Fußballabteilung gewählt wurden, um dieses Ziel zu erreichen.
Zu den wichtigsten Rechten der Mitgliederversammlung gehört die Wahl des Präsidiums. Deshalb waren die Übergangbestimmungen ja auch so, dass sich das Präsidium der ersten MV nach der Satzungsänderung zur Wahl stellen sollte. Es war gewollt, dass die erste MV nach neuer Satzung ihr ureigenstes Recht zur Wahl des Präsidiums wahrnimmt. Und jetzt sollen wir eine Änderung der Satzung hinnehmen, die den Mitgliedern dieses Recht vorenthält. Das zu akzeptieren ist in meinen Augen ein größerer Verstoß gegen den Wählerauftrag, den die Delegierten bekommen haben, als es die Wahl oder Nichtwahl irgendwelcher Präsidenten je sein könnte.
Am besten lassen wir das mit der Satzungsänderung einfach ganz sein. Wenn es eh nur darum geht die Macht von Präsidien zu legitimieren, dann brauchen wir keine neue Satzung, das geht auch mit der alten Satzung.

Ich habe in den letzten Tagen sehr intensiv die hier geäußerten Argumente hin- und hergewälzt. Und Du kommst in Deinem Beitrag eigentlich auf des Pudels Kern. Und da bin ich, auch wenn es mir nicht leicht fällt, anderer Meinung als Du, was Dein fett gedrucktes Fazit oben betrifft.

Denn wenn ich es völlig emotionslos und ohne Ansehung von Personen betrachte (was niemandem leicht fällt, der so lange die Geschehnisse miterlebt und verfolgt wie wir), dann komme ich zu dem Ergebnis, dass die Mitgliederversammlung ihren klaren Willen bezüglich der Wahl des Präsidiums bereits erklärt hat. Dass das mehr als deutliche „Ja“ der Mitgliederversammlung vom 14.07.2013 zum Präsidium Mayrhofer aus anderen, zum Zeitpunkt der Wahl so noch nicht absehbaren Gründen womöglich unwirksam ist (oder noch wird), konnte damals niemand ahnen und es ändert meiner Meinung nach rein gar nichts an der klaren Willensbekundung an sich.

Wenn man also konsequent ist und sagt, dass es der Delegiertenversammlung nicht zusteht, das Präsidium zu bestätigen oder abzulehnen (und der Meinung bin ich auch, weil ich wie die überwältigende Mehrheit der anderen Delegierten auch damals gesagt habe, dass ich nie wieder was als Delegierter entscheiden möchte), dann muss man aber auch akzeptieren, dass die Mitgliederversammlung ihr eindeutiges Votum für Herrn Mayrhofer als Präsidenten bereits am 14.07.2013 abgegeben hat. Das damalige Wahlergebnis kann keinen Zweifel am damaligen (!) Willen der mehr als deutlichen Mehrheit der Mitglieder lassen, Rechtswirksamkeit hin oder her.

Wenn man also weiterhin inzwischen oder seit jeher der Meinung ist, dass Mayrhofer abgewählt gehört, dann muss man jetzt die neue Satzung (und nur diese) als Delegierter halt nochmal beschließen (ich habe kein Problem damit, mich selbst als Delegierter nochmal abzuschaffen) und so der Mitgliederversammlung den Ball wieder zuspielen. Diese kann dann im Rahmen ihrer satzungsgemäßen Rechte auf Antrag von 2,5 % der stimmberechtigten Mitglieder (dürften so zwischen 400 und 500 Mitglieder sein) über die Abwahl des Präsidiums oder einzelner Mitglieder des Präsidiums Beschluss fassen.

Was ich damit sagen will: Diese ganze Posse um eine womöglich rechtswidrige Einladung darf m.E. nicht dazu führen, dass das Votum einer Mitgliederversammlung einfach so vom Tisch gewischt werden kann. Was in die eine Richtung gilt, muss auch in die andere Richtung gelten. Auch, wenn es sicherlich gute Gründe dafür geben mag, das damalige Votum zu bereuen: Würde man in der Politik genauso verfahren wie es jetzt hier gefordert wird, dann hätten die Ergebnisse einer Bundestags- oder Landtagswahl vermutlich nur noch Halbwertszeiten von wenigen Wochen oder Monaten.

Natürlich wäre es ein äußerst wünschenswertes Zeichen von Größe und von Respekt vor den Mitgliedern, wenn das Präsidium sich von sich aus bei einer weiteren, außerordentlichen Mitgliederversammlung erneut dem Votum der Mitglieder stellt. Dies wäre auch im eigenen Interesse des Präsidenten als Standortbestimmung und als Signal, ob sein Kurs und sein Stil noch von der Mehrheit der Mitglieder getragen werden oder nicht.

sehr guter Beitrag, Jompi !

Ich frage mich immer noch, warum die Wahl eines unbeschriebenen Blattes ohne Gegenkandidaten bei der damaligen Drohkullisse ein „deutliches Ja“ der Mitgliederversammlung zu Gerhard Mayrhofer sein soll.

Vorausschicken möchte ich, dass ich Deine Beiträge zu diesem Thema sehr gut finde.

Jedoch sollten wir nicht den Fehler machen, uns anzumaßen, dass wir ganz genau wüssten, aus welchen Motiven heraus 95 % der Mitglieder Mayrhofer damals gewählt haben. Ich beispielsweise habe ihn damals ganz sicher nicht gewählt, nur weil er sozusagen „alternativlos“ war oder weil irgendwelche Drohkulissen aufgebaut wurden (gegen Letztere bin ich als Ewiggestriger ohnehin immun). Er hat mich damals als Kandidat schlicht und einfach auch überzeugt. Das Bild von ihm mag sich seither nicht nur bei mir gewandelt haben. Aber deswegen steht doch immer noch mein Votum von damals.

Vielen Dank für die Blumen, das Kompliment gebe ich gerne zurück, auch wenn wir in dieser Sache ausnahmsweise mal nicht ganz auf einer Linie liegen. ;)

Wenn wir uns über die Motive der Mitglieder bei der MV2013 unterhalten, befinden wir uns im Reich der Spekulationen.
Sicherlich hat Mayrhofer viele überzeugt, sicherlich haben aber auch viele mit einem Grummeln im Bauch abgestimmt, weil Mayrhofer der auserwählte Kandidat des damals noch deutlich unbeliebteren Verwaltungsrats war. Wiederum andere haben ihn mangels Alternativen abgenickt, einige fühlten sich bedroht von der drohenden Führungslosigkeit des TSV 1860 und haben deshalb ihr „Ja“ gegeben, der nächste wollte einfach nur Ruhe im Umfeld. Ich persönlich bin erst gar nicht hingefahren, weil die 650km einfach ein bisserl viel waren für eine Abstimmung, deren Ergebnis von vorneherein feststand.

Wegen all dieser Aspekte war das Ergebnis der MV 2013 kein „Eindeutiges Ja“. Da macht man es sich zu einfach. Die Waage zwischen „Votum der MV nicht über den Haufen werfen“ und „Entscheidung zum Wohl des TSV 1860 zu treffen“ ist daher imo sehr sehr ausgeglichen.