Sodala, nach sechs Jahren Abstinenz aufgrund der jüngsten Ereignisse wieder am Start.
Da in der Fankurve schon dutzende andere meine Meinung wiedergeben, stürze ich mich in guter alter Tradition gleich ins offtopic (das es anscheinend als Unterforum nicht mehr gibt) und eröffne diesen essentiellen Fred, da es der alte anscheinend auch nicht ins neue Forum rüber geschafft hat.
Lohnenswerte Boazn-Neuentdeckungen der letzten Zeit:
Landshuter Bräustuberl / Oberländerstr fast bei der Großmarkthalle vorn
Bierschuppen in der Reifenstuelstr
Hellbar Angelo in der Zugspitzstr (vielleicht keine Boazn im ganz klassischen Stil, aber dennoch guter Laden)
Was gibts sonst so für Entwicklungen der Boazn-Szene in letzter Zeit?
Die Trauer um das Markt Stadl und vor allem auch um das Du&I in der Schleißheimer Str. sind immer noch nicht ganz vorbei
in Ober- und Untergiesing erscheint die Lage für den Moment halbwegs stabil. Ums alte Alt-Giesing ists ewig schad. Den „neuen“ Trepperlwirt find ich ganz gelungen, auch wenn ich die alten nikotingelben Wände und vor allem die Schafkopf-Collagen vermisse. Wirtsleut aber top. Ingrid hat nichts von seiner Klasse verloren, auch wenn die Jukebox seit Ewigkeiten in Reperatur ist. Die Wirtin selber ist wohl gesundheitlich recht angeschlagen, der Laden wird aber in Vertretung solide weitergeführt.
ganz gut aufgestellt sind nach wie vor das Schlachthofviertel und das Westend. Das Zenetti-Pils z.B. ist in meiner Boazn-Rangliste ganz vorn dabei.
Freue mich auf regen Austausch mit allen Boazn-Gängern
Seinerseits große Trauer um den Untergang in Menzing. Zuerst Abrißbirne und Komplettrodung, dann 1 Jahr Brachland, heute eine Luxusimmobilie mit 4 WE und einem Handtuchgrundstück.
So etwas wie der Untergang kommt halt leider nicht nach. Dafür ein Haufen Oaschlecha…
Ist da wieder ein neuer? Der letzte „neue“ Wirt, den ich vor ein, zwei Jahren erlebt hatte, wollte das ganze 60er Gschwerl raushaben. Eine Maßnahmen u.a.: Anti-TSV-Klopapier (so wurde mir zumindest berichtet). Auf jeden Fall war’s im Trepperlwirt nimmer halb so lustig als wie früher.
Also ganz im Gegenteil - mittlerweile ist drinnen alles blau gestrichen und alles mit Löwen-Zeug dekoriert. Der Wirt hat ein Löwentattoo und seine Frau ist Brasilianerin und ziemlich lustig drauf.
da ich nimmer in München wohne ist des mit de Boazn eher auf´s Land verlegt worden. Legendär waren für mich die Zunftstub´n in der Senserstraße (is ganz lang her) oder die Gruam an der Großmarkthalle. Kennt die no jemand? Bzw. war da jemand drin?
Die Gruam hat in den 90ern mal mein Spezl gepachtet gehabt. Da hieß die eine Zeit lang „Gibt´s ja ned“. Legendäre Partys, Monster-Abstürze. Unsere Stammkneipe über viele Jahre. Kam fast an die Zunftstube ran, aber das war noch früher in den 80ern
Eine brauchbare, aber lang nicht vollständige Boazn-Übersicht gibts übrigens unter [url]http://muenchnr.de/locations/[/url], filtern nach Boazn. Man kann zwar nicht nach Viertel filtern, aber immerhin nach München West, Ost usw
Fois eich unbekannt, i mecht eich amoi zagn, wie in Wean/Wien eiche Boazn ausschaun.
In Wean bzw. in ganz Österreich sagt man Beisl (Plural Beisln) dazu, in Wean sind das sogenannte Espresso-Bars, die in Gemeindebauten (eine Art sozialer Wohnungsbau) untergebracht sind.
Wie auch in Minga sterben diese Kneipen aus, es finden sich einfach kaum noch Frauen, die das machen wollen… fast immer stehen ja Frauen hinter der Theke, da sie oft etwas Mütterliches haben und auf die Drangla/Trinker beruhigend wirken. Zumindest ist es in Wean so.
In Österreich erschien sogar ein Buch über die Beisln/Espresso-Bars, deren Gäste und deren Aussterben…
Absolutes Highlight (wenn auch ein Kaffeehaus) ist das Cafe Weidinger am Gürtel bei der Stadthalle. War ich x-mal drin, weil ich oft im AO HOstel 100m weiter übernachtet hab.
Na jo… sie begegnete diesen Leuten wohl mit einer gewissen Achtung, da sie ja diese Leute filmen wollte, sie suchte sich ja bewusst Sandla aus. Oiso Sandla bedeutet eigentlich Obdachloser, aber man meint damit in Österreich auch heruntergekommene Typen. Du siehst ja in all ihren Beiträgen fast nur emotional kaputte Menschen, jetzt kann man natürlich sagen, dass sie das grindige/dreckige Wean zeigen wollte, aber irgendwo ist es schon eine Art Sensationslust. Ich sehe die Spira schon recht kritisch… sie stellt diese Leute nicht bloß, sie hält nur mit der Kamera drauf und lässt die Leute ihre Geschichte erzählen, dennoch ist es eine Art Zurschaustellung. Wobei sie einem Typ im Zug kontra gab, weil er über Juden schimpfte, die Spira hat ja jüdische Wurzeln, ihre Eltern flohen während der Hitler-Zeit aus Österreich nach Schottland, sie wurde in Schottland geboren. Falls Schindluder mitliest, ihre Eltern waren Kommunisten, kein Scherz.