Ich dachte tatsächlich da gäbe es noch eine Unterscheidung zwischen Kommentarbereiche, bei journalistischen Medien, und zwischen banalen Blogs und Internetseiten. Der schlechte Blogger beruft sich da immer auf seinen Presseausweis, und ist soweit ich weiß immer damit durchgekommen. Versucht wurde das doch sicher schon genügend oft.
So, hab nochmal nachgelesen, ich hab da etwas Amok geschrieben. Und keiner der vielen Juristen im Forum hat mich gebremst, aber das nur nebenher…
Also: Das mit dem NetzDG ist natürlich Unfug, das gilt tatsächlich nur für Soziale Medien, also sowas wie Insta, Facebook, etc.
Aber: das ändert nichts daran, dass Hassrede, Beleidigungen etc. strafbar sind. Je nachdem, was es ist, muss da nur der direkt betroffene Anzeige stellen (da sind wir wieder bei den Antragsdelikten). Inwiefern der Betrieber haftet, ist seit 2007 endgültig geklärt: wenn der Betreiber kurz (innerhalb 24h) nach Kenntniserlangung, als wenn darauf hingewiesen wurde, löscht, ist alles für ihn gut (der Verfasser ist natürlich weiterhin dran). Das gilt aber für alle, egal ob echt journalistisch mit Verlag oder mit gekauftem Presseausweis (der ist nämlich nicht gesetzlich geregelt, es gibt nur welche, die von der Exekutive anerkannt/akzeptiert werden) oder als privater Seitenbetreiber.
Das kommt ja auch noch erschwerend hinzu. Der DFB hat hier quasi seine eigene Gelddruck-Maschine erfunden. Kann nicht sein, sowas. Nicht in einem demokratischen Rechtsstaat.
Kann eigentlich nicht mehr lange dauern, bis sich da mal jemand ans BVerfG in Karlsruhe wendet, zwecks Klärung.
Überspitz bedeutet das also, dass ich im Stadion lautstark meinen Nachbarn beleidigen kann und die KGaA Geld an den DFB überweisen muss. Wenn also ein Vertreter des DFB so etwas macht, muss er vielleicht nicht mal Eintritt zahlen.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob mancda nicht gleich eine „Flatrate“ zahlen kann. Also die KGaA überweist €10 000 pro Spiel und die Fans dürfen unbegrenzt pöbeln. Vielleicht käme das einer „win-win“ Situation recht nahe?
Mir fällt da noch etwas anderes ein. Kann ich Professor Lutz nachträglich noch anzeigen für sein “Abschaum und Idioten”? Wenn jemand Zeit und Lust hat, könnte man da doch mal an den DFB schreiben.
ich hätte auch einen Vorschlag: bie den PK´s haben der AG und der Pressesprecher Kasperlmützen und Rätschen dabei…und immer wenn der Unsägliche ne Frage stellt, setzen die sich die Mützle auf und singen „dridradrullala, es Kaschperle is wieder da“
ich finde aber , wir müssen auch zum DFB/DFL Brücken bauen…so kanns ja nicht weitergehen
immer die Gleichen Unverbesserlichen ,die konfrontieren, tststs…
Der gelernte und sehr erfolgreiche Sportredakteur hat wieder einen Artikel geschrieben, diesmal über Dauerkartenpreise. Er hat dabei ohne jegliche journalistische Arbeit oder gar Recherche den Inhalt des Artikel von liga3-online (Link zum liga3-online.de-Artikel) übernommen. Nur die Überschrift hat er offenbar selber formuliert, diese ist dann entsprechend leider auch krachend falsch: „Keiner ist teurer als 1860“. Diese Aussage impliziert, dass man eine Karte beliebiger Kategorie kaufen kann, in jedem Fall wäre die Karte bei den Löwen die teuerste. Das ist schlicht falsch.
Nachdem das Wetter hier recht greislig ist und die Sauna noch eine gute Stunde braucht, bis sie aufgeheizt ist, gehen wir mal ins Detail. Im liga3-Artikel wurden fünf Preise verglichen, die jeweils teuerste und günstigste Karten für Sitz- und für Stehplätze, sowie der daraus errechnete Durchschnittspreis.
In der teuersten Sitzplatzkategortie kostet die Jahreskarte bei Wehen-Wiesbaden 680,- €, bei den Löwen kostet sie 650,- €. Hier ist Wehen-Wiesbaden schonmal teurer als wir. Erstes Mal falsch.
In der günstigsten Sitzplatzkategortie kostet die Jahreskarte uns 450,- €, hier ist tatsächlich niemand teurer.
In der teuersten Stehplatzkategorie kostet die Jahreskarte bei Aue 288,- €, bei den Löwen kostet sie 285,- €. Hier ist Aue also (wenn auch nur gut 1%) teurer als wir. Zweites Mal falsch.
In der günstigsten Stehplatzkategorie kostet die Jahreskarte bei Aue 288,- €, bei den Löwen kostet sie 285,- €. Hier ist Aue also teurer als wir. Drittes Mal falsch. (wobei es bei Aue & bei uns offensichtlich nur eine Stehplatzkategorie gibt, dies wurde im Check nur unterschieden, weil das nicht bei allen so ist)
Dann haben wir noch den Durchschnittspreis. Hier schnalzt der Mathematiker (wie auch vermutlich der Statistiker) mit der Zunge, bevor er bewusstlos nach hinten umkippt: es wurden einfach die vier Preise genommen, addiert und die Summe durch vier geteilt. Kann man schon so machen, ist nur vollkommen nutzlos aber dafür auch ohne jegliche Aussagekraft. Ist halt ein Durschnitt vierer Zahlen.
Warum ist das nutzlos und ohne jegliche Aussagekraft? Weil es nur ein hypothetischer Preis ist, ohne jeglichen Realitätsbezug. Man kann eine solche Karte schlicht nicht kaufen. Wie würde das aussehen? Teils Sitz-, teils Stehplatz? Wo im Stadion wäre das, vereint eine solche Karte ja auch verscheidene Kategorien? Man sieht bei näherer Betrachtung: das ist Schlunz. Man könnte noch den Durchschnittspreis je Karte berechnen, dafür müsste man aber die genauen Zahlen kennen, wie viele Karten der jeweiligen Kategorie verkauft wurden. Nur dann könnte man tatsächlich beurteilen, wieviel der „durschnittliche Dauerkartenbesitzer“ für eine Karte bezahlt hat. Wieviel Aussgaekraft das hat, kann ich nicht beurteilen, ich bin selber kein Statistiker.
Richtige Feststellungen dieser Rechnung wären: Ein rein hypothetischer Durschnittspreis ist bei den Löwen am höchsten. Den teuersten Sitzplatz gibt es bei Wiesbaden, den teuersten Sitzplatz der untersten Kategorie bei den Löwen. Den teuersten Stehplatz hat Aue. Aber das ist halt nicht mehr so reißerisch zu vermarkten.
Den Hauptvorwurf muss man natürlich liga3-online.de hier machen, dem Griss ist nur vorzuwerfen, dass er ohne jegliche (vor allem intellektuelle) Eigenleistung etwas übernommen hat, um gegen GWS und damit mittelbar gegen die Verantwortlichen zu stänkern. Ich bin etwas enttäuscht von OG, von einem ausgebildeten Sportredakteur hätte ich mir eine etwas kritischere Herangehensweise gewünscht.