Donald Trump und amerikanische Präsidentschaftswahl

Ja aber du würdest doch niemals sagen
HI hat einen großen Beitrag zur Demokratie geleistet

Als „Gewinn für die Demokratie“ würde ich DT nicht bezeichnen. Wenn es auf der anderen Seite einen Links-Trump gegeben hätte, wäre jetzt in den USA eventuell der Teufel los…

Aber HHeinz benennt damit ein Problem der Demokratie. Sinkende Wahlbeteiligungen jucken die Politkerkaste (von rechts bis links) meistens nicht.
So wurde diese in den USA schon seit Jahrzehnten (niedrige Wahlbeteiligung hat unser GK-Lehrer schon als negatives Merkmal benannt) hingenommen, ohne die Politik auf diese Nichtwähler auszurichten.
Und diese Tendenz gibt es auch in D.
Wenn sich das Establishment dann wundert, warum die auf einmal einen DT wählen, übersehen sie, dass sie daran eine deutliche Mitschuld haben.

Ich sehe DT nicht als Ursache von Problemen, sondern als Symptom.

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Hmm, jemand der von vornherein sagt, er werde das Wahlergebnis nur anerkennen wenn er gewinnt, der rmonatelang Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl säht, sich vor Auszählung der Stimmen zum Sieger erklärt und fordert, man solle gefälligst nicht weiter auszählen soll ein Gewinn für die Demokratie sein? Mehr Untergrabung der Demokratie geht eigentlich gar nicht. Der Fakt dass ihn trotzdem 70 Mio wählen spricht eher dafür, dass diesen demokratische Prinzipien viel unwichtiger als andere Grunsätze sind.

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Also ich sehe als Argument für die Demokratei nicht eine hohe Wahlbeteiligung, sondern den Umgang damit. Demokratie ist schlicht und ergreifend den Mehrheitswillen zu akzeptieren. Ob das nun mit oder ohne Diskussion geschieht oder ob sich an der Bildung Viele oder Wenige direkt beteiligt haben spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Entscheidend sind nur zwei Dinge.
Jeder muss die Möglichkeit haben seine Stimme zum Ausdruck zu bringen. Und das muss ohne Druck der Zwang von Außen geschehen.

Daraus ergibnt sich dann automatisch das mit dem wir im Weiteren die Demokratie beschreiben. Gleichheit. Meinungsfreiheit, Akzeptanz einer Opposition etc …

Trump ist durch die hemmungslose Instrumentalisierung der Probleme vom Symptom selbst zu einem der Probleme geworden.

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Da stimme ich zu.

Volle Zustimmung. Eine hohe Wahlbeteiligung beschädigt aber die Demokratie nicht unbedingt. Schadet quasi nicht. Und wenn man nicht immer über die absurden Stöckchen vom HHeinz springen würde, müssten wir gar nicht erst versuchen DD aus der Nähe einer Demokratie zu schreiben.

Für mich ist das bisher nur Show (wenn auch eine ziemlich schlechte). Die Übergabe ist im Januar und ich rechne weiterhin damit dass es da keine Probleme geben wird. Vielleicht täusche ich mich auch, aber das würde ja nur dazu beitragen dass sich so etwas wie Trump so schnell nicht wiederholt. Große Teile der Republikaner sind ja auch alles andere als begeistert.

Vielleicht bin ich auch einfach entspannter wie viele hier. Für mich ist das Thema Trump bleibt Präsident halt schon vorbei, während andere vielleicht immer noch der Meinung sind dass das irgendwie weiter gehen könnte. Die Betrugsvorwürfe die ich bisher gesehen habe sind jedenfalls lächerlich, da wird auch der Supreme Court nichts machen (Einschätzung / Meinung).

Da gehe ich voll mit.

Ach ja, und zur Demokratie gehört auch, dass ich die gesetzliche Spielregeln des Staates akzeptiere und mich nicht darüber stelle, so wie es dieser trotzige, kleine Wicht gerade tut.

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Im Prinzip ist/war die komplette Trumpsche Präsidentschaft eine einzige Show, er kam ja aus dem Showbusiness und entsprechend hat er das Amt auch ausgeübt. Viel Effekthascherei und Symbolpolitik, bis auf die Ernennung der erzkonservativen Richter wenig substanzielles. Des Problem is halt auch, wenn teils bewaffnete Anhänger vor Wahllokalen auftauchen und meinen die Auszählung unterbinden zu müssen, dann ist die schlechte Show in dem Fall einfach zu weit gegangen, selbst wenn das nur eine kleine Randgruppe ist.

Als Mitarbeiter einer US-amerikaninschen Firma kann ich die extreme Spaltung der Gesellschaft bestätigen. Bei meinen Kollegen hat man extrem den Unterschied zwischen denen gesehen, die auch ab und zu in Europa waren und denen, die gar keinen Reisepass hatten, weil man nach Mexiko, Kanada, Bahamas und Bermudas auch mit Führerschein (und Kreditkarte) reisen kann. Man darf auf keinen Fall den Stolz ankratzen, aber nach ein paar Bier geben sie schon zu dass außer Militärtechnik, Mikroprozessoren und Apple iPhones bloß noch Finanzprodukte von der Wall Street international konkurrenzfähig sind. Manche waren völlig vor den Kopf gestossen, dass in Europa der Sprit 2008 vor der Lehmann-pleite 10$/Gallone kostete und Europa deswegen nicht pleite gegangen ist. Die Mietautos, die ich die letzten 12 Jahre bei den Besuchen hatte, sind auch gemessen an Ford, VW und Opel-Modellen schlichtweg Crap. Nicht umsonst ist der Opel Insignia 1 zu 1 als Buick Premium Modell vermarktet worden. Und da fällt natürlich die Trump’sche Einschätzung, dass Klimaschutz, Welthandel etc. alles Schwindel ist, um Amerika in die Knie zu zwingen, auf fruchtbaren Boden. Er war angetreten um den „Sumpf“ in Washington trocken zu legen, hat aber selber einen Parallelsumpf etabliert. Die Mobilisierung der republikanischen Wähler war durch die Angst, dass sie bei einer Abkehr von nationalistischen Inselwirtschaft weiter hinten runterfallen. Es gibt dort immerhin ca. 29% Analphabeten und „Quasi-Analphabeten“, die sich nichts anders als einfach Tätigkeiten vorstellen können.

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Das beschreibt es für mich ganz gut warum die USA eigentlich etwas ganz anderes bräuchten als einen ehemaligen Milliardär oder einen Politikveteran.

Was sie bräuchten, ist eigentlich irrelevant.
Das mit dem Biden war schon ok und ihm eine flottere und deutlich jüngere Frau an die Seite zu stellen, war erst recht richtig.
Hätte man einen revolutionäreren jüngeren Demokraten aufgestellt, wäre der im konservativen Amerika gegen Trump gescheitert.
Jetzt sind wir ihn endlich los, diesen Volldeppen (wenn nicht noch etwas ganz Verrücktes passiert)

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Biden sollte nicht so resistent gegenüber Beratung sein, wie Trump es offenbar war. Es geht also nicht alleine um „seine“ Politik, sondern um die Mannschaft, die mit ihm aufgestellt wird. Offenbar sind auch Sanders und Warren für hohe Positionen im Gespräch. Man kann hier eventuell das Volk breit abbilden und vielleicht einiges erreichen. Auch mit den Republikanern sollte man mit etwas Geduld zusammenarbeiten können, zumal die eigentlich anfangs die Linken waren (zumindest hat Marx den Republikanern schon einmal zum Wahlsieg gratuliert …). Soweit ich weiss, gab es in Chicago schon einmal einen kommunistischen Bürgermeister und der Tag der Arbeit kam wohl auch aus den USA. Ich denke schon, dass da eine Basis jenseits der „Teaparty“ existiert …

Genau. Wie ich ja schon sagte geht der geographische Horizont bei den meisten Amerikanern bis zur Staatsgrenze max. aber bis zur Landesgrenze. Geschichtlich ist das nicht viel anders und das Bildungsniveau insgesamt ist ziemlich mäßig.

Wirtschaftlich bedeutend in der Welt ist Amerika gerade mal seit 70 Jahren und hat dabei wie kein anderes Land vom 2. Weltkrieg profitiert.
Was die Militärtechnik angeht habe ich erhebliche Zweifel an der Führung der USA.
Das erste Düsentriebwerk wurfe von einem Deutschen und einem Engländer entwickelt.
Das erste Düsenflugzeug bauten die Deutschen.
Den ersten Stealth Bomber(Horten H-9) bauten die Gebrüder Horten schon 1944/45.
Das beste und größte Kreigsschiff der Welt war die Bismark.
Die erste funktionsfähige U-Boote wurde von einem Deutsch-Amerikaner gebaut und bereits im 1. Weltkrieg war die deutsche U-Boot-Flotte technisch führend.
Der beste Kampfpanzer weltweit war der Tiger und ist aktuell der Leopard II.
Die erste Atombome wurde von einem Deutschen entwickelt.
Die ersten ballistischen Waffen bauten die Deutschen. v. Braun der Leiter der Raketenentwicklung das Raumfahrtprogramm der USA.
Die Raketentechnik für das spätere Apolloprojekt wurde ebenfalls unter der Leitung von deutschen Wissenschaftlern entwickelt.

Und was das Ingeniurwesen und den Maschinenbau angeht ist Deutschland nach wie vor führend in der Welt. Dass wir keine Atombombe haben, keinen Stealthbomber, keine Flugzeugträger etc, liegt sicher nicht an der führenden Roll der USA in der Militärtechnik. Ganz im Gegenteil. Bis vor 30 Jahren galten wir noch als besetzt und waren unter der strengen Kontrolle der Besatzungsmächte was unsere Waffenentwicklung anging.
Es liegt ganz einfach an der völlig anderen Rolle die wir in der Welt inne haben.

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Da wär ich mir aber nicht so sicher. Im Grunde war das ja eine Anti-Trump, „weg mit dem Volldeppen - Wahl“
Die Dems hätten wahrscheinlich sogar mit Ted, dem kiffenden Teddybären noch eine reelle Chance gehabt ;)

Mit einem kiffenden Teddybären hätten sie vielleicht eine Chance gehabt - aber nicht unbedingt mit jemandem, der eine klare politische Agenda verfolgt und damit angreifbar ist. Da gebe ich dem Löwe1860 recht, dass v.a. ein revolutionärer, jüngerer Demokrat (also z.B. ein unter-70-jähriger, der so was wie eine soziale Grundsicherung gefordert hätte) den Republikanern viel mehr Angriffsfläche geboten hätte.

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Biden war von den Kandidaten, der einzige der wirklich eine Chance hatte, alle andere waren entweder zu weit Links, was für die Swingstates wohl nicht wählbar wäre. Und andere hatten einfach kein Profil um gegen Trump überhaupt bestehen zu können.

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Denke ohne harris wäre es auch nicht geglückt…

@ schweinfurterloewe: Ja, hast du einen Bezug zu Amerika ? […]

ja, privat (schwerpunkt TX) + wo sich sonst noch kontakte ergeben haben, im wahrsten sinne auf der strasse auch in anderen ländern als D/US bzw. durch ein spezielles interesse (schwerpunkt KT), z.T. auch jobbedingt.

@JB:
JB als politikveteran hat weitere vorteile:

  • er gilt als gut vernetzt, im piranjabecken Washington/US-politik durchaus wichtig.
  • einer der bekannteren namen national + international.
  • in der lage, im laufe der jahre auch überzeugungen anzupassen/zu ändern, dies auch öffentl. zu äussern bis sich zu entschuldigen, weil in der vergangenheit mit sicht auf spätere jahre suboptimale entscheidungen/abstimmungen erfolgt sind - wenn auch ursprüngl. unter anderen rahmenbedingungen - kommt in den USA bei der bevölkerung i.d.R. gut an.

im vorfeld (vorwahlen, wahlkampf) auch ein zugpferd, um erfolgreich die benötigten hohen spendengelder zu akquirieren !

@zusammenarbeit mit GOP:
aktuell sieht es da eher schlecht aus. es ist nicht allein T, der das votum nicht anerkennt - er ist nur das gesicht nach aussen. große teile der GOP sind offensichtl. auf konfrontation aus, so hat der minority leader in einem statement von „unregelmäßigkeiten“ bei der wahl gesprochen !

von einer geordneten transition ist derzeit nicht unbedingt auszugehen.

vor diesem hintergrund ein kurzer blick auf die parallel stattfindenden wahlen zu senat (nicht alle staaten) + kongress (house).

Senat

blue 48 : 48 red (51 zur mehrheit)

4 uncalled : Alaska, Georgia, North-Carolina

House

blue 225 : 210 red (218 zur mehrheit)

California - 7 uncalled
Idaho - 1
Illinois - 1
Louisiana - 1 (runoff seat)
New York - 7
Texas - 1
Utah - 1

(quelle: nbcnews. com [AP] )
bei tieferen interesse sind via nbcnews - oder einem andeten link der grossen medien die detaillierten ergebnisse einsehbar.

OT: bei CNN vorhin ein einspieler der reaktion/rede (ausschnitte) nach call von Sen. John McCain (2008 vs. Barack Obama), er sprach u.a. von „dignity“ + „respect“.