Die CN war aber halt auch aus heutiger Sicht ganz anders aufgestellt, da es eigentlich keine anderen Gruppen gab.
Zudem haben sie in Teilen auch den Grundstein zur Spaltung gelegt, da dieses Machtvakuum nie wieder gefüllt werden konnte. Ansehen wurde im Nachgang nur noch durch Mannstärke definiert.
Eine gewachsene Gruppe, gibt es so leider nicht mehr bei uns außer ggf. MF.Würde mich persönlich freuen, wenn jemand mal mit Diplomatie die Gruppen und Kurve ordnen könnte. Aber aktuell seh ich da nichts.
Nach meiner Wahrnehmung gibt es ein Hauptproblem und das ist die Stadionfrage.
Die CN hatte immer wieder versucht auch mit der ARGE irgendwie einen Konsens zu finden der am Spieltag diese Frage außen vor lässt.
Zum Beispiel als man die ARGE Fahne sowohl in der Arena mit hochgezogen hatte, als auch geholfen hatte sie im Sechzgerstadion in J auszulegen.
Deshalb hatte die CN auch ein gewisses Ansehen auch bei supportwilligen Fanclubs und auch beim neutralen Zuschauer, weil erkennbar war, dass es primär um den Support ging.
Der Einstieg von HAM hatte dann nicht nur einen weiteren Graben in den Klub sondern auch einen in die Ultraszene gerissen. Dieser Graben war viel tiefer als die Stadionfrage. Sowohl bei den Ultras als auch in der ARGE.
In der Konsequenz werden dann Dinge die zuvor noch toleriert wurden immer höher gehängt bis eben nur noch Blasen existieren in denen man sich bewegt.
Besonders im Sechzgerstadion ist ja ein Konfliktpunkt schon mal entschärft. Die Schwenkfahnen. In der Arena waren die in der Regel unten platziert während sie im Sechzger immer oben oder allenfalls in der Mitte waren und wieder sind. Damit ist dieses „Dua moi Dei Fahna weg man siegd ja nix!“ schon mal erheblich reduziert wenn nicht sogar komplett ausgeschaltet.
Entscheidend ist, dass die einzelnen Splittergruppen in der Szene für sich festlegen um was es ihnen wirklich geht. Support der Mannschaft oder einfach nur Party, Beschäftigungstherapie oder was auch immer. Und dann sollen sich die zammsetzen, denen es primär um den Support geht, weil darum gehts bei einem Fußballspiel in der Kurve.
Um ein Ansehen und eine Akzeptanz auch im Umfeld zu erhalten, würde ich den Ultras raten die Kritik am Investor sachlich und über der Gürtellinie zu halten. Und ihrer Führung sich mit der „anderen Seite“ darauf zu verständigen diese Meinungsäußerung zu akzeptieren und dann gilt der Support 90 min wieder nur dem Spiel, aber dann gemeinsam.
So jeden falls meine Wahrnehmung und möglicherweise wie man eine Basis finden könnte. Wenn man sich als Teil der Kurve bezeichnet, dann heißt das zwar nicht keine Meinung zur Vereinspolitik zu haben, aber wenn die Mannschaft auf dem Platz ist, dann zählt nur noch das Spiel und sonst gar nix.
Das habe ich anders in Erinnerung. Das Verhältnis war eher von solchen Sätzen geprägt: „Fotografiert die Typen, und den Rest erledigt der Verein.“
Und zumindest damit, dass die ARGE Fahne bei X-Tausend im Block J war, hatte die CN nichts zu tun.
Das war glaub ich etwas später, kurz vor dem Verkauf der Arena Anteile, als die ARGE unter Manni Riedl permanent Stress gemacht hatte. Dafür ist er dann ja auch von den eigenen Leuten abgewatscht worden und zahlreiche Fanclubs wollten mit der Fahne auch nicht mehr in Verbindung gebracht werden. Und letztendlich hat man dann auch die Delegiertenverloren.
Soweit ich mich erinnere was es der 60er Mane höchstpersönlich der mitgeholfen hatte. Würde ich schon noch zur CN rechnen wollen. Aber Ok, kann man auch anders sehn.
Und wenn mich nicht alles täuscht hatte sich das mit der Fahne von selbst erledigt, weil da dann irgendwas mit dem Material war das die Feuerwehr nicht mehr genehmigt hatte.
Also zumindest bei X-Tausend war da niemand von der CN dabei. Die ARGE Fahne wurde von 2 Leuten der ARGE, 2 von den LFGR und einem von FDS im Block J ausgelegt. Das weiß ich aus erster Hand
Wenn ich das so nehme, dann stehen Ultras zwar auch gegen den Investorenfußball, aber in erster Linie der Vereinsführung kritischer gegenüber als die üblichen Fans. Stichwort Kommerzialisierung.
Natürlich neben den Protesten gegen repressives Vorgehen der Polizei.
Und diese Prinzipien stelle ich ja gar nicht in Frage. Zudem habe ich kein Wort über diese Fahne verloren.
Meine Meinung dazu ist allerdings, dass ich sie als Meinungsäußerung akzeptiere, vor dem Spiel in der Halbzeit, aber nicht das ganze Spiel, weil sie mit Support einfach nichts zu tun hat. Genauso wenig wie alle anderen vereinspolitischen Aktionen während des Spiels.
Primär aber ist die Intension der Ultras der Support der Mannschaft, mit teils wirklich grandiosen Choreos völlig ohne politischen Hintergrund. Erkennbar daran, dass dann auch das ganze Stadion mitmacht, Stichwort Akzeptanz und Führung in der Kurve.
100% Zustimmung darin ,dass der größte Teil des Problems im Verein liegt das sich einfach in die Fanlandschaft und ins Stadion überträgt.
ich bin leider nicht so oft im Stadion aber wenn ich mal auswärts dabei bin, habe ich das Gefühl, dass zum bespiel scheiss auf den Scheich schon gerne lautstark von vielen gesungen wird, was sich auch okay finde. Leider ist halt sonst nicht viel Liedgut dabei, was den ganzen Block mitnimmt. Bamboleo finde ich zum Beispiel immer ganz gut, aber sehen die Vorsänger halt anders. Ich würde mir auch wünschen, da vor ne am zaun stehen Leute , die wissen, wie man den block abholt und auch ausstrahlen, dass man sich für 90 Minuten zerreißt. Bin mal wieder in Essen dabei und hoffe es geht mal wieder aufwärts mit der Stimmung
Diskussionen über die Stimmung gibt es hierzulande vermutlich bei jedem (Profi-)Klub. Hier mal ein Kommentar aus dem Aachener Forum nach unserem gestrigen Gastspiel (vieles kommt einem vertraut vor):
Wirklich gewöhnungsbedürftig, wenn der Auswärtsmob teilweise lauter ist als wir. Ich finde das ehrlich gesagt ein wenig traurig. Wir waren stimmungstechnisch auf einem richtig guten Weg. Dann unnötige Streitigkeiten zwischen unseren beiden Ultragruppierungen (beide werden ihre Schuld haben) und seitdem gab’s einen richtigen Dämpfer. Die Schuld liegt sowohl bei den Ultras, als auch bei den restlichen Fans. Die Stimmung müsste auf jeden Fall mehr spielbezogen sein, da stimme ich definitiv zu. Warum nichtmal Gesangspausen von 1/2 Minuten einbauen? Das ist natürlich Ansichtssache und eine Grundsatzfrage, wie der Support gestaltet werden soll. Dazu haben wir zu wenige Lieder, die wirklich die breite Masse anspricht. Die „anspruchsvolleren“ Lieder zieht einfach die Masse nicht mit. Jedoch muss ich auch nach wie vor sagen, dass von den restlichen Fans fast garnichts kommt, egal wie die Liedauswahl ist. Da kann der Capo anstimmen was er möchte, oben wird 0 mitgesungen. Der Großteil unserer Fans auf dem Steher ist einfach nur zum genießen da und nicht um die Stimmung selbst zu unterstützen, sehr schade.
Eine Umverlagerung des Stimmungsblocks nach oben unters Dach wäre eine Sofortlösung, aber da scheinen die Ultras überhaupt kein Interesse dran zu haben, ebenfalls sehr schade. Am Beispiel Bielefeld sieht man, was für einen Unterschied das macht. Oder aber auch bei uns früher, wo KBU noch unterm Dach stand. So schieben sich beide Seiten die Schuld in die Schuhe, ohne das sich was ändert. Allerdings haben sowohl Ultras als auch „Normalos“ ihren Teil daran, dass wir gegen starke Fanszenen im eigenen Stadion untergehen. Und das ist schon ein wenig peinlich meiner Meinung nach.