Ich meinen Augen gehts hauptsächlich darum, wer die Macht über die Kurve hat. Die Themen sind vielfältig, aber eig. ist da nichts dabei, was eine geeinte Kurve unmöglich macht.
Im Grunde haben wir seit der Auflösung der Buam ein Machtvakuum, das keiner so richtig füllen kann. Durch diese krasse Zersplitterung in zig Gruppen ist es auch schwer, wieder eine gemeinsame Basis zu schaffen. Hab manchmal den Eindruck, für einige steht der größte Feind im anderen Block und nicht mehr bei Rot/Mannheim/etc.
Ok, Macht in der Kurve ist ja prinzipiell Ok, wenn man sich dann auch der Verantwortung bewusst ist die sie mit sich bringt.
Dass im Moment nicht Sechzig im Mittelpunkt zu stehen scheint habe auch ich als stiller Beobachter den Eindruck.
Giasing ist da aus meiner Sicht zu einem überwiegenden Teil nur eine Umschreibung für Sechzgerstadion. Weil Sechzig ist kein Stadteilverein, noch nie gewesen.
Sind unsere verschiedenen Gruppierungen in G und H eig alle in etwa gleich groß? Oder sticht da eine Gruppe zahlenmäßig raus?
Wird da prinzipiell eigentlich noch miteinander gesprochen oder ist da wirklich Funkstille?
Was mich auch brennend interessieren würde, wie die aktuelle Situation von den alten Gruppierungen wie eben CN und GB gesehen wird… Weiß das jemand?
Ja wie heißt es manchmal so schön: „Nichts ist größer als der Verein!“
Das gilt scheinbar nicht jeden Tag.
Und dann kommt eben ab und zu mal das Totschlagargument, in dem Falle von Xanderl:
Alle, die auf die Ultras schimpfen, hätten heute die Chance gehabt zu zeigen, dass die Stimmung ohne sie besser ist.
Ich weiß nicht wie ich jetzt darauf komme aber, mir fällt da der Spruch eines verurteilten Straftäters ein, der (wenn auch in einem anderen Zusammenhang) vor langer Zeit mal sinngemäß sagte: „Für eure Scheiß-Stimmung seid ihr doch selbst verantwortlich.“
Macht bekommst du, wenn du ein dementsprechendes Auftreten/Fähigkeiten hast und die Mehrheit dich natürlich als Anführer akzeptiert. Olaf Scholz wird ja auch nicht als Anführer respektiert, weil er Sprüche ala „wer Führung bestellt, bekommt sie auch“ von sich gibt.
Mit dem zweiten Teil hast du Recht, aber das ist in meinen Augen auch kein großer Streitpunkt. Hab eh den Eindruck, dass Fanpolitik (sei es Fanrechte, Stadtpolitik) ein Relikt des letzten Jahrzehnts ist. Aktuell geht es mehr um Straße, Boxen und Jogginghosen ;)
Ist nicht diese „Macht in der Kurve“ und der „Kampf“ darum das eigentliche Problem? Und sollte nicht das „Ansehen“ anstelle von „Macht“ entscheidend sein, da erstes auf Anerkennung und letztes auf Aneignung basiert?
"Die Kurve gehört uns!" fällt mir da wieder ein, ein unsäglicher Spruch unter Löwen, ebenso Barbaras Beitrag hier, als sie ein Transparent fotografieren wollte und ihr das verwehrt wurde.
So erscheint mir die West seit langem als „Block“ (in doppeltem Sinn), in welchem es vorrangig darum geht, wer „das Sagen“ haben soll. Wenn nebenbei auf dem Rasen Leute einem Ball nachrennen, stört das nicht weiter.
Unbestritten, in der West gibt es sehr viele echte Löwen. Nur die Prioritätensetzung finde ich gelegentlich befremdlich…
Vollkommen richtig, an dieser Kausalkette scheitern einige unserer Ultras leider. Was nützt mir die „Macht“ über die Kurve, wenn die Hälfte mich nicht respektiert und bei den Gesängen nur halbherzig mitmacht.
Vllt. verkläre ich die alten Zeiten, aber eine CN war doch von vielen „normalen“ Fans respektiert und wurde als fanatisches Stimmungszentrum angesehen. So eine Gruppe fehlt uns heute leider, deswegen ist die Westkurve auch so zerrissen.