Vorhin in der Sportschau: Die Roten und auch andere Profiklubs engagieren ihre Jugendtrainer bis zur U14 nur auf Minijobbasis. Folglich wird der Mindestlohn nicht eingehalten und auch dadurch Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen. Die Mitarbeiter werden ausgebeutet.
Mich wundert das nun nicht, wenn die in Katar keine Menschrechtsverletzungen erkennen, wenn sie selbst die deutschen Sozialversicherungs- und Steuergesetze mißachten.
Ob der Mindestlohn eingehalten wird, weiß man erst wenn man den Stundenlohn kennt. Kennst du Ihn?
Sozialversicherungsbeiträge werden auch keine hinterzogen, da pauschal versteuert wird und jeder kann selbst entscheiden ob er auf seinen Minijob-Lohn Rentenversicherungsbeiträge zahlt oder nicht.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt es auch, allerdings kein Krankengeld. Aber geringfügige Beschäftigungen gibt es zu Millionen und in ziemlich allen Berufssparten. Gezwungen so einen Job anzunehmen wird auch keiner. Klar, für den Arbeitgeber rechnet sich das schon, ein Alleinstellungsmerkmal der Roten ist das aber sicher nicht.
Jahreskarten bei den Roten gibt es ab dieser Saison nicht mehr als Plastikkarte mit bequemer Zusendung an die Wohnadresse.
Sondern ausschließlich Online.
Offiziell: „Umweltschutz“.
Inoffiziell: „Einsparungen in Millionenhöhe“. Gerade für Ältere und auch für Behinderte finde ich diese Vorgehensweise ein Graus.
Klar, wenn du geldgeile Spieler hast denen 10 Millionen im Jahr nicht genügen, muss man halt anderweitig sparen wo es geht.
Sorry für den Fettdruck, wollte ich natürlich nicht.
Das mit dem Mindestlohn bei Geringfügiger Beschäftigung lässt sich sehr leicht nachprüfen.
Da ziehst du die Übernahme Pauschale Steuern von knapp unter 10€ ab und dann musst du bloß den Lohn durch 9,60€ teilen. Schon hast du die maximal erlaubten Stunden. Bei voller Auslastung von 455€ kommt man auf ca. 10-11h in der Woche. Bist du drüber bescheißen der AN und der AG den Staat. Bist du drunter passt alles. So einfach ist das.
10h in der Woche erscheint mir jetzt nicht unbedingt viel, wenn ich Training und während der Saison die Spieltage dazu rechne. Also kann man davon ausgehen, dass sich zumindest etliche Sachen im kriminellen Graubereich befinden. Das passt natürlich zu einem Uhrenschmuggler, Steuerbetrüger und Quatarversteherverein ganz hervorragend. Hier stinkt es aber gewaltig, weil die genug Geld haben. Trotzdem ist es sicher kein Einzelfall, sondern zig Tausend Fälle in Deutschland werden wohl so gehandhabt. Wie sagte einer aus der BZL. Ohne diese Tricksereien könnte ich gleich zusperren.
ps Mach das Fette halt weg.
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Soweit ich weiß genießen die Roten bei der Erbpacht des Trainingsgeländes ja auch nahezu Amateurfußballkonditionen von der Stadt München. Da muss man es mit Sozialabgaben auch nicht so genau nehmen. Was wäre der Fußball ohne seine freiwilligen Helfer.
Tja… dies ist doch eben genau der Grund, warum man einen Mindestlohn eingeführt hat. Die Arbeitgeber haben durch ihre Vormachtstellung hier den Arbeitnehmer nach Strich und Faden ausgenutzt… Gibt halt immer einen, der das billiger macht. Jetzt kann man vielleicht Paketdienst und FCBäh nicht direkt vergleichen, da die beiden verschiedene Vorgaben zur Erpressung des Arbeitnehmers machen. Besser wirds dadurch auch nicht unbedingt.
In der Sportschau war von rund 25 Stunden Arbeitszeit wöchentlich die Rede. Das ergibt bei einem 450 -Euro-Job einen Stundenlohn von 4,15 Euro. Würde ein Mindestlohn von 9,50 Euro pro Stunde bezahlt, ergäbe das ein Monatsbrutto in Höhe von 1029,13 Euro. Aus diesem Betrag sind wiederum Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten. Daher werden diese hinterzogen. Ein Prüfer der Rentenversicherung - wenn er denn das auch gewissenhaft prüft - müßte das im Prüfbericht nachfordern.
Interessant auch die Frage von Berger 2.0. Wie das bei uns gehandhabt wird, weiß ich natürlich nicht. Der Löwe ist allerdings in der Regel ehrlich und fair.
Das Problem dabei ist die Lex Amateurfußball. Wenn du das konsequent anwendest sind 85% der Amateurvereine Steuerhinterzieher, und schinden die Sozialversicherungsbeiträge. Das eklige daran ist ja, dass sich Profivereine nicht zu schade sind, das auch anzuwenden, obwohl es bei denen auf die paar Nuschen wirklich nicht ankommt.
Das mag ja alles richtig sein,
aber was hat das mit dem Lex zu tun? Ausserdem heisst es DER Lex und nicht DIE Lex. Oder hast du seine Frau gemeint? Sehr verwirrend alles…
Den Mindestlohn und Arbeitszeiteinhaltung kontrollieren grds. eher der Zoll. Aus Gründen der Gleichbehandlung bei einer deutschlandweit geübten Praxis von allen Sportvereinen stell ichs mir außerdem sehr schwierig vor, das dann tatsächlich durchzusetzen.
Ich vermute die Betriebsprüfer der DRV schauen in ihren Prüfungen nur ansonsten stichprobenartig, ob alles passt.
Nicht vergessen sollte man übrigens noch die Übungsleiterpauschale.
Hast ja recht, das sehe ich genauso. Aber wenn der Staat diese ganzen Tricksereien (bald hätte ich Sauereien geschrieben, aber das hätte wohl auch gepasst) mit den jeweiligen Gesetzen noch Vorschub leistet, dann braucht sich auch keiner wundern wenn es ausgenützt wird. Aber gerade die Roten hätten dies, als ewig hingestelltes Vorbild sicher nicht notwendig.
Schama soin se olle!
Erinnert mich irgendwie an unsere Schiedsrichter Diskussion im Spiel gegen Würzburg. Es gibt eine Regel, es wird offensichtlich gegen die Regel verstossen aber der breite Konsens ist, dass das trotzdem alles so ok ist. Geübte Praxis.
Prinzipiell richtig, aber das Leben ist halt nur in seinen ganzen Schattierungen so richtig spannend.
Wenn der kleine Fc aus der Kreisliga seinem Zeugwart für seine Mühen eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Minijobs anbietet, muss die Zollfahndung m.E. nicht unbedingt kontrollieren, ob er das Zeitlimit überschreitet.
Wenn ein Profiverein aus finanziellen Gründen von seinen Angestellten eine 25h Woche erwartet, aber dafür nur einen sozialversicherungsfreien Minijob bezahlt, könnte man schon mal genauer hinschauen.
In beiden Fällen hast du die gleiche Ausgangssituation. Bei beiden sogar eine Freiwilligkeit. Der eine weil er gerne seinen Verein hilft, und der andere weil er wahrscheinlich auch umsonst arbeiten würde, um bei den Strichern zu arbeiten. Aber trotzdem ist es nur schwerlich vergleichbar.