Homosexualität und Homophobie im Fußball

Im Rahmen der FARE Aktionswochen 2013 widmen sich die Löwenfans gegen Rechts Ende Oktober dem Thema „Homosexualität und Homophobie im Fußball“.
Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir für das Tabuthema „Homosexualität im Fußball“ sensibilisieren, wollen dazu homosexuelle Sportler vorstellen, wollen Formen der Diskriminierung gegenüber sexuellen Minderheiten im Sport aufzeigen und wollen Fußballfans, aber auch alle anderen Menschen, auffordern aktiv gegen Homophobie einzutreten. Denn es gibt wohl kaum einen Bereich der Gesellschaft, in welchem die Teilnahme Homosexueller so unnormal erscheint wie im Männerfußball. Homophobe und sexistische Verhaltensmuster sind in den Fußballstadien Deutschlands stark präsent, und der Gebrauch des Wortes „schwul“ als Schimpfwort bzw. Beleidigung dort ist gang und gäbe.

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Programm

22. bis 30. Oktober, Öffnungszeiten täglich von 16 Uhr bis 22 Uhr
Ausstellung „Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport“
Die Wanderausstellung der European Gay & Lesbian Sport Federation (EGLSF) porträtiert berühmte und weniger bekannte homosexuelle Sportlerinnen und Sportler (u.a. Amelie Mauresmo, Billie Jean King, Greg Louganis, John Blankenstein, Judith Arndt, Justin Fashanu, Marcus Urban und Martina Navratilova) und informiert über die vielfältigen Diskriminierungen, mit denen Schwule und Lesben im Sport leben – aber auch über die große Chance, die der Sport ihnen bietet, ihr Leben selbstbewusst zu gestalten.

Donnerstag, 24. Oktober, 19 Uhr
Lesung: „Seitenwechsel. Coming out beim Fußball“ mit Tanja Walther-Ahrens (ehem. Bundesliga-Fußballspielerin, Delegierte der EGLSF bei FARE, ausgezeichnet mit Tolerantia-Preis 2008, Mitglied der DFB-Kommission für Nachhaltigkeit)

Montag, 28. Oktober, 19 Uhr
Podiumsdiskussion: „Homosexualität und Homophobie bei Fußballfans“
u.a. mit Vertretern der „Fußballfans gegen Homophobie“, der Queer Football Fanclubs (QFF), von BAFF und den MonacoQueers

Mittwoch, 30. Oktober, 19 Uhr
Lesung und Vortrag: Ronny Blaschke (Sportjournalist, Ehrenpreisträger Julius Hirsch 2013) liest aus seinem Buch „Versteckspieler“ und geht dabei ausführlich auf das journalistische Versagen bezüglich Homosexualität im Sport ein.

Ort für alle Veranstaltungen: Feierwerk Farbenladen, Hansastraße 31, 81373 München (www.feierwerk.de)

Homophobie ist voll schwul.

Ein erster Schritt wäre, das unsägliche „schwul“ beim Beleidigen des gegnerischen Torwarts zu lassen.
Das geht mir seit Monaten/Jahren auf den Sack.

ich bin fuer die einfuehrung einer schwulenquote in deutschen stadien.

jetzt darf man nicht mal mehr schwul zum torwart sagen , wahnsinn man kanns auch übertreiben !!! und ja ich werde dieses thema nie als normal betrachten weil homo zu sein einfach nicht normal ist.

Dazu fällt einem einfach nichts mehr ein.

Und bevor man hier wieder mit „Jetzt darf man nicht mal…“ daherkommt. NEIN. Darf man nicht. Warum ist Homophobie in irgendeiner Form anders zu beurteilen als Rassismus? Warum sind schwule Fußballer deiner Meinung nach nicht „normal“? Sind Dunkelhäutige auch „nicht normal“? Falls doch: Mit welchem schiefen Maß misst Du denn dann?

Eines abschließend, denn dahin würde die Diskussion sicher wieder hinführen: Niemand, auch ich nicht, will Emotionen im Stadion verbieten, auch nicht „aggressive Stimmung“ gegen Gegner und deren Spieler. Das gehört dazu, seit die Leute ins Stadion gehen. Ob einsames Gestänker des Gegengeradensitzers oder wütendes Gebelle in der Kurve. Dahingeträllerte Beleidigungen sind - obgleich für Außenstehende bestimmt genauso zu verurteilen - einfach Teil der Stimmung in einem Stadion, das ist schon immer so und lässt sich weder vermeiden noch will das wirklich irgendwer. Solange das nicht ausartet und sich auf 90 Min. beschränkt, tut das auch im seltesten Fall weh.

Aber nach der ultimativen Beleidigung, die ein Löwenfan aussprechen kann, ein „schwul“ folgen zu lassen, ist absichtlich und recht offenkundig gelebte Homophobie und das zigmal pro Heimspiel und jedesmal laut hörbar. Genauso wenig, wie ich mit Nazis und Rassisten und derlei Gesocks zusammen in einer Kurve stehen will, will ich mit Menschen, die „Schwul“ als Beleidigungsform betrachten, in einer Kurve stehen.

Da irrst du aber gewaltig.

Frag mal einen Biologen: Tiere, die sozial leben [color=#999999](damit ist nicht ‚christsozial‘ oder ‚sozialdemokratisch‘ gemeint, sondern, dass sie Herden oder Gruppen bilden)[/color], weisen durch die Bank ‚homo‘-Verhalten auf, und zwar je nach Spezies von 5 % bis 95 % [color=#999999](wobei bei den einzelnen Individuen die Häufigkeit von ‚gelegentlich‘ bis ‚ausschließlich‘ geht)[/color]. Also normal.

Wozu das jetzt gut ist [color=#999999](sofern die Frage überhaupt sinnvoll ist - die Evolution funktioniert nun mal nicht eindeutig zielgerichtet wie z.B. die Verfahrens-Optimierung in der Industrie)[/color], kann niemand beantworten.

Jedenfalls schadet es nicht wirklich - vgl. Entwicklung der menschlichen Bevölkerungszahlen: vom Aussterben wegen mangelnder Reproduktion aufgrund homosexueller Umtriebe ist der Mensch definitiv nicht bedroht.

Fakt ist: Auch beim Menschen ist ‚homo zu sein‘ normal - zu jeder Zeit, in jeder Gesellschaft, selbst wenn horrende Strafen drohen. Du musst mir das nicht glauben, du kannst dich völlig frei informieren - vermutlich hast du sogar Internet.

Übrigens ist es genauso normal, mit ‚Homos‘ nichts anfangen zu können, oder sich die besten Spezln nicht gerade unter B**ern-Fans zu suchen, oder Vespa-Fahrern, Roller-Bladern, Albaniern, Ostwestfalen, … [color=#999999][size=8]you name it.[/size][/color]

Nicht normal ist allerdings, alle, die man aus irgend einem Grund nicht mag oder versteht, als unnormal, abartig, von Dämonen besessen oder ähnliches zu brandmarken - das ist deppert [color=#999999](sorry Ratzinger)[/color].

Menschen sind sehr unterschiedlich [color=#999999](und andererseits doch ähnlicher als die meisten glauben)[/color]. Der eine kennt nur das Wort ‚ich‘, der andere steckt seine ganzen Möglichkeiten in ein Ehrenamt beim Sportverein. Der eine steht auf Vollsuff, der andere mag keinen Alk. Der eine haut jedem ‚Rivalen‘ aufs Maul, der andere will mit jedem befreundet sein und evtl noch mehr [color=#999999](hast du schon mal einen Hund gehabt? - da gibt es das auch, sehr ausgeprägt sogar, und die sind definitiv zu blöd, um streng vorsätzlich zu handeln)[/color].

‚Normal‘ ist nicht das, wo jemand ‚Normal‘ draufschreibt [color=#999999](z.B. an der Tankstelle)[/color], sondern das, was die Natur vorgibt, ob es dem Einzelnen oder einer der vielen Weltanschauungs-Konzerne nun passt oder nicht.


Beim Sport, insbesondere bei Fußball-Fans, ist das allerdings anders:

Da definieren sich die 50 Prozent nach Gauss als ‚normal‘ und lassen jedenfalls in ihren Reihen nichts anderes zu [color=#999999](ohne sich bewusst zu sein, dass sie genau so viele Leute für unnormal wie für normal halten - 50 von 100 sind gewiss keine Minderheit mehr)[/color]. In Verbindung mit völkischen Vorurteilen [color=#999999](egal, wer jeweils der ‚Böse‘ ist und warum, das ist nicht wichtig)[/color] werden aus den statistischen 50 Prozent ‚Normalen‘ schon mal nur noch 20 Prozent [color=#999999](Frage: Wie viele Türken hast du unter deinen Sechzger-Spezln?)[/color].


Fakt ist allerdings auch, dass sich die Sport-Event-Veranstalter mit diesen Gegebenheiten ganz wohl fühlen.

Die sind nämlich [color=#999999](jedenfalls im gesamten gesehen - es gibt auch da die üblichen 50 % Ausnahmen, vgl. Gauss)[/color] kaum überlegter in ihrem Rest-Denken und Handeln als die Cappos irgendwelcher Säufer-Fanclubs, das ist leider so.

Ich persönlich sehe deshalb in solchen Aktionen wie der hier angekündigten absolut keinen Sinn:

Unsere Funktionäre halten xyz-phobes Verhalten für Sportsgeist, ‚normal‘ und erstrebenswert.

Die niemals wirklich benutzten Finger dieser Funktionäre vor ihrer eigenen eigentlichen Arbeit zu verschonen, ist nicht Aufgabe der Fans.

Mein Vorschlag: Lieber Perlen an Säue verfüttern, das ist wenigstens für alle Beteiligten lustig.

[color=#9999ff]»Ist das das Ihr Stein, Herr Sisyphos?« … stups rumpel rumpel …[/color]


Typen wie du widern mich extrem an

Naja, eine Minderheit, ähnlich wie die Schwulen …

Studien zeigen ja, dass schwule oft selbst Kritiker ihrer eigenen Neigung werden. Dazu gab es eine guten Artikel in der süddeutschen

Das unterstelle ich dem Vorredner jetzt nicht wirklich, …

aber es ist schon bezeichnend, dass gerade im Umfeld von ‚Sport‘ und ‚Fairness‘ sich die Abschaffung des § 175 nach nur 19 Jahren (1994) immer noch nicht herumgesprochen hat.

Außerdem geht es nicht um Neigung [color=#999999](besoffen ändern sich Neigungen manchmal in sehr seltsamer Weise)[/color], sondern um Ablehnung, genauer gesagt, Definition als Abartigkeit.

Berührungspunkte, vor denen man [color=#999999](noch dazu als unglaublich starker Fußball-Fan)[/color] Angst haben müsste, gibt es eh nicht. Dass einem beim Pissen in der Allianz-Arena jemand an den Kurzen langt, ist ja jetzt nicht so die ganz hochwahrscheinliche Gefahr.

Wie es in den Fanclubs nachts zugeht, dazu kann ich allerdings nichts sagen. Vielleicht gibt es da Probleme … wer weiß.

Habt ihr auch irgendwo ne Abteilung „Loewenfans gegen Links und gegen Homosexualitaet im Sport“?

Ohne Worte.

Schwer zu glauben, was man hier von manchen Leuten lesen muss. Als sei man in einem niederbayerischen Dorf, wo vor 50 Jahren die Zeit stehen geblieben ist.

Vorsorglich weise ich euch schon mal darauf hin, dass im Löwenforum die selben Regeln gelten, die man gemeinhin für ein verträgliches Miteinander in einer zivilisierten Gesellschaft zu Grunde legt. Das heißt, dass diskriminierende und beleidigende Äußerungen zu unterbleiben haben und ggf. geahndet werden. Und das gilt selbstverständlich auch für homophobe Verunglimpfungen.

Das unsägliche „und schwul“, das an das übliche „Arschloch, Wichser…“ angehängt wird, ist eine relativ neue Erscheinung in der Löwenkurve. Vor ein paar Jahren wurde noch mit „Ziffzer“ ergänzt. Nach meiner Wahrnehmung wurde das „und schwul“ von den einschlägigen Leuten in 132 in die Kurve getragen. Besondern deutlich war das letztes Jahr im Ismaninger Exil, wo diese Menschen recht auffällig vertreten waren.

Mir persönlich ist es relativ Wumpe ob jemand schwul oder lesbsich ist. Das macht aus demjenigen/derjenigen keinen besseren oder schlechteren Menschen. Von mir aus darf auch jeder seine Neigungen dießbezüglich ausleben, wenn er seinen Mitbürgern damit nicht auf die Nüsse geht. Damit ist aus meiner Sicht alles zum Thema gesagt.

Interessant finde ich, dass hier von der lieben Ren gleich wieder Parallelen zu dem braunen pack gezogen werden. Gibt zwar keine Beweise dafür, passt aber natürlich besser ins Bild als wenn solche Texte von Otto-Normalbürgern kommen würde.

ist es ned eher offtopic? find des ganze thema ist mir beim fußball relativ wurscht!

Ich sage nicht, dass solche Texte nicht von „Otto Normalbürgern“ kommen (wie auch immer das definiert sein mag), denn das tun sie leider durchaus. Ich habe gesagt, dass das „und schwul“ nach meiner Wahrnehmung ursprünglich von den leuten aus Block 132 kam. Und in Ismaning war das eben besonders deutlich, denn wegen der geringen Zuschauerzahl konnte man sehr gut ausmachen, wer das „und schwul“ anstimmt und wer nicht.

Beweise kann ich dir keine liefern, aber ich war in den letzten sechs Jahren bei jedem Heimspiel der Profis und bei jedem Heimspiel der Amateure (bis auf einem einzigen) und ich beobachte solche Sachen sehr genau.

Na, wenn wir ehrlich sind, hören wir das unsägliche „schwul“ auch aus den Blöcken 128-133 in der Arena und wahrscheinlich auch weit verbreitet aus den anderen Blöcken und das auch laut und vernehmlich… Da muss man mit dem Zeigefinger nicht nur in die untere Hälfte von Block 132 zeigen, in der allerdings ganz ausgesprochen widerliche Leute stehen.
Ich bin der Meinung, da ist wirklich jede/r Einzelne gefragt - wie bei allen Formen der Diskriminierung: zivilcouragiertes Einschreiten mit einem herzhaften „Schnauze“ oder „Halts Maul“ oder eben einfach mal selbst die „Klappe halten“.

Aber diskriminierende Pauschalurteile und Klischees über Niederbayern zu verbreiten ist also in Ordnung? Aha.

Zu deiner Info: Die von dir beschriebenen Dörfer, in denen angeblich die Zeit stehen geblieben ist, gibt es dort schon lange nicht mehr …

Echt nicht? Also in Oberbayern gibt’s die noch.