Olympia 2022 in München (?)

Ach, in GAP wird nur in der Marktgemeinde abgestimmt und nicht im Landkreis? Das ist ja interessant! Warum denn eigentlich?
Dann könnte TS tatsächlich eine Stolperfalle werden. Glaubs aber nicht wirklich, vermutlich wird im Norden des Landkreises eher die Wahlbeteiligung niedriger sein, was wieder den Stimmanteil der Befürworter in die Höhe treiben dürfte. Und wenn eine Party in Ruhpolding droht, waren da noch die wenigsten dagegen… Hm, spannend.

Warum das so ist weiß ich auch nicht, kann aber nur vermuten:
Die nach den (erfolgreichen) Bürgerentscheiden zu gründende Bewerbungsgesellschaft besteht aus der Stadt München, Markt Garmisch-Partenkirchen, den Landkreisen Traunstein,Berchtesgadner Land und dem DOSB. Der DOSB hat ja schon zugestimmt. Die Gemeinden Ruhpolding und Schönau am Königssee sind anscheinend zu klein um das Projekt alleine zu stemmen und nehmen anscheinend den Kreis mit an Bord. Garmisch möchte das alleine durchziehen, was mich auch beim profilierungssüchtigen Bürgermeister nicht wundert. Die Bundesrepublik Deutschland beteilgt sich übrigens wieder nicht an der Bewerbungsgesellschaft und der DOSB ist zwar Hauptgesellschafter (51%), zahlt aber keinen Cent.

In den Unterlagen der Bürgerentscheide werden bei der Begründung übrigens nur die Vorteile von olympischen Spielen dargestellt. Nachteile gibt es anscheinend nicht oder werden ganz einfach dem „normalen Stimmvieh“ vorenthalten…

@casa azul

Nachtrag zum Bürgerentscheid:
Der Pressesprecher des Landratsamt GAP zum Thema Bürgerentscheid Olympia nur im Markt GAP.

Was ich mich frage, ist welche anderen Orte außer Ruhpolding im LK Traunstein sind von den Spielen noch betroffen? Hm… Interessant ist im Artikel noch, dass anscheinend Nolympia in Garmisch wahrscheinlich aufs Ganze geht. Da ich den Döring persönlich kenne, und ich ihn in seinem Amt als Revierförster nicht gerade als angenehmen Zeitgenosse kennengelernt habe, glaube ich dass der sich jetzt so richtig reinbeissen wird.

Ich habe nun auch meine Wahlunterlagen bekommen.

Aufgrund meiner beruflichen Lage bin ich tatsächlich soweit, dass ich mich enthalten werde. Persönlich möchte ich die schöne Stadt München nicht unter dem Joch des IOC sehen, ebensowenig halte ich München als einen geeigneten Wintersportort für die Austragung olympischer Winterspiele.

Allerdings stellt sich die Situation tatsächlich so dar, dass der Anstoss für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen in München, welche meinen beruflichen Weg sichern werden, nur durch ein „Ja“ gegeben werden wird. Selbst wenn ich persönlich der Meinung bin, dass diese Maßnahmen auch ohne die olympischen Spiele notwendig wären.

2 Dinge missfallen mir noch an der aktuellen Wahlkampagne:

  • Es wurde vor einigen Monaten erläutert, dass der Stadtrat zugegeben hat, den HostCityVertrag (bzw Vorvertrag) des IOC ohne Kentnisse über den Inhalt unterschrieben hätte. Es wurde erklärt, dass die Unterschrift nicht geleistet worden wäre, wenn der Inhalt bekannt gewesen wäre. Der Vertrag für das Bidding 2018 ist auf nolympia einsehbar, und er enthält teilweise Abschnitte, die gegen geltende Gesetze (Einreisegesetz, Geldwäschegesetz, Steuerfreiheit für IOC-Mitglieder, Partner oder weitere Personen) verstoßen. Dem Bürger wird nun mit dem Bürgerentscheid dem Stadtrat die Entscheidung abgenommen, einen Vertrag zu unterschreiben den er eigentlich gar nicht unterschreiben will (und unter bestimmten Vorraussetzungen auch nicht unterschreiben darf). Dem Bürger wird im Wahlkampf diese Entscheidungsabnahme aber vorenthalten. Sprich: „Ich (als Stadtrat) würde den Vertrag zwar nicht unterschreiben, unterschreibe ihn aber wenn du (Bürger) es willst - sorge aber dafür, dass du den Vertrag gar nicht bekommst und von seiner Existenz nicht erfährst!“.

  • Punkt 2 ist, dass die Bestrebungen der FIFA dahin gehen, die Fußball-WM 2022 in Katar in den Winter zu legen. Dies würde bedeuten, dass 2 hochrangige Sportveranstaltungen binnen kürzester Zeit (Fußball-WM in 4 Wochen ab Anfang/Mitte Januar und Olympische Winterspiele im Februar) abgehalten werden, was zu einer Übersättigung des Konsumenten und damit dem Verlust der Attraktivität für die Austrager führen würde. Ich wage zu prognostizieren, dass die Olympischen Winterspiele hier im Vergleich zur Fußball-WM das Nachsehen im Ansehen haben, und man sich dahingehend mehr vornimmt, als am Schluss dabei heraus springt.

In der SZ wurden nun einige für mich offene Fragen thematisiert:
[list][]Inzell soll demnach in der modernen Eishalle ein Medienzentrum installiert bekommen, zudem einen Teil des olympischen Dorfs, welches bishier in GAP vorgesehen war. Gehts noch? Da hat man eine der besten Eisschnelllaufhallen und stellt dann Schreibtische rein? Und Athleten sollen dort in Inzell untergebracht werden, obwohl es vor Ort gar keine Wettkämpfe gibt (nur Ruhpolding liegt wirklich nah)? Und Skifahrer und -springer sollen in Inzell wohnen und nach GAP fahren? Hää?
[
]Wird das Quorum nicht erfüllt, entscheidet die Politik. Na dann…
[/list]Sollten die Abstimmungen für eine Bewerbung reichen, müsste es jedoch bei der Wahl des IOC scheitern. Da man jedoch ahnen darf, dass nicht die Konzepte, sondern das Bakschisch entscheidet und man hier inzwischen dazu gelernt haben dürfte, scheint alles möglich. Bin daher nun tendenziell auch gegen diesen 2-Wochen-Wahnsinn.

Für SZ Leser empfehle ich zur Meinungsbildung Die Seite R13

Olympia muss nach Bayern !
Aber … warten wir die Abstimmung ab .

NOlympia!!!

Abgelehnt!

Koa Olympia :slight_smile:

Finde ich gut…das IOC soll woanders brandschatzen…

Der Heuschreckenschwarm des IOC wird mit anzunehmender Sicherheit nicht über unsere Gefilden herfallen. Und das alles trotz einer fast schon unsäglichen Propagandamaschenerie der Politiker, Sportler, Adabeis und des komischen Seitenstraßenvereins in den verschiedensten Medien und in der Öffentlichkeit.

Aber auch mir, als entschiedenen Gegner von olympischen Winterspielen in Oberbayern schmerzt ein klein wenig das Sportlerherz. Wünschte ich mir doch auch wieder „sportliche“ olympische Spiele, abseits von Gigantismus und Größenwahn. Das solche Spiele in naher Zukunft wieder stattfinden werden bezweifle ich aber, und solange wird es auch in unserem Oberbayern keinen Rückhalt in der Bevölkerung geben.

Die Königsseer werden weiterhin ihre Bob-, Rodel-, und Skeletonwettbewerbe austragen, und die Bevölkerung dahinter stehen!
Die Ruhpoldinger werden weiterhin ihre Biathlonwettberwrbe austragen, und die Bevölkerung dahinter stehen!
Die Inzeller werden weiterhin ihre Eisschnellaufwettbewerbe ausrichten, und die Bevolkerung dahinter stehen!
Die Garmischer werden weiterhin ihre Ski-Alpin Rennen ausrichten, und die Bevolkerung dahinter stehen!
Die Partenkirchner werden weiterhin ihr Skipspringen ausrichten, und die Bevolkerung dahinter stehen!
Die brauchen kein Olympia!

Und das ist heute klar geworden,
Danke

Ich finds schade .
Nachdem Wir mit der EU schon nachträglich den Griechen ihre Olmpiade von 2004 finanziert haben (den die waren ja schon damals pleite) hätte man auch ruhig die eigenen Spiele finanzieren können .
Hoffentlich bleiben nun auch weitere Großereignisse wie Fußball EM , ect. der bayrischen Bevölkerung erspart .
Konsequent wärs . Weil die UEFA/FIFA sind mit ihren Verträgen keinen Deut besser wie wir alle wissen .
Gottseidank hatten wir vor 150 Jahren noch keinen Bürgerentscheid, weil sonst hätten wir heute noch nicht mal die Eisenbahn .
Aber als Demokrat respektiere ich natürlich die Entscheidung .
Gottseidank steigen jetzt die Mieten ja nun nicht mehr ;-))

Das erinnert schon sehr an die Pro-Arena Argumentation vor nicht allzu langer Zeit…

Mag sein, aber die Gegenargumente sind auch oft die gleichen ;-))

Der altlöwe63 liebt ja auch seine Arena.
Daraus eine generelle Ablehnung von Großprojekten zu formulieren ist mir zu einseitig. Das insbesondere Großprojekte fast durch die Bank scheitern liegt oft an den dreisten Lügen der Politik.
Flughafen Schönefeld, Stuttgart21, Elbphilharmonie.
Der Berliner Hauptbahnhof wurde mir 300 Mio. projektiert und mit 1.2 Mrd. realisiert.2015 muss der dann erst acht Jahre alte Hauptbahnhof drei Monate lang gesperrt und saniert werden. Die jährlichen Mieteinnahmen von unter 10 Mio. Euro werden dieses Projekt niemals nachhaltig finanzieren können. Den Schaden trägt allein der Steuerzahler.
Der Nürburgring, ein Lieblingsprojekt der Regierung von Kurt Beck wurde jahrelang schön gerechnet und mit teilweise höchst fragwürdigen Verträgen künstlich am Leben erhalten. Bisheriges Investitionsvolumen geschätzte 350 Mio. Euro.
Eigentlich muss man als Bürger inzwischen bei nahezu allen Grossprojekten davon ausgehen dass alle Zahlen schön gerechnet sind und sämtliche Risiken am Ende immer vom Steuerzahler übernommen werden. Das IOC hätte in diesem Fall ein Rundum-Sorglos-Paket gebucht. Um die Sportler tut es mir natürlich ein wenig leid allerdings finden die olympischen Spiele ja trotzdem statt, nur eben nicht in Deutschland. Ein Umstand den ich persönlich verschmerzen kann.
Selbstverständlich wird man auch zukünftig die Menschen für Großprojekte begeistern können wenn sie einen Sinn ergeben und gut vermittelt werden. Die vorherige Olympiabewerbung für 2018 hat man ja ganz ohne Mitspracherecht der Bevölkerung durchgezogen. Das alleine könnte schon den Sieg bei der diesjährigen Abstimmung gekostet haben.
Mir persönlich gingen die Erpressungsversuche der Politik gegen den Strich, Infrastrukturmaßnahmen, teilweise völlig sinnbefreit, an die Vergabe der olympischen Spiele zu koppeln.

So, da der Kas jetzt gegessen ist und von meiner Seite alles gesagt, geschrieben wurde was ich für relevant sehe möchte ich mich auch hier nicht mehr in eine Diskussion pro/contra Bürgerentscheid einlassen. Nur soviel, wäre der Entscheid pro Olympia ausgegangen, würden die Befürworter von diesem ach so tollen „Wille desVolkes“ sprechen und nicht wie jetzt von eine „Volk von Neinsagern“. Trotz vieler Bürgerentscheiden lebt die Schweiz ja auch nicht in der Steinzeit. Dort wurde übrigens in einer der Wiegen des Wintersports und der Olympischen Winterspielen, im Bündner Land, ebenfalls eine Bewerbung zu den Winterspielen 2022 mittels Volksentscheid abgelehnt.

Von mir nun als Abschluss noch ein Link zu einem Kommentar der FAZ den ich zu 1860% unterschreibe:
FAZ online vom 10.11.2013

@HHeinz
gerade erst gelesen, unterschreibe ich auch so…

Ich war dafür, aber des ist mir jetztvauch wurscht. Dann halt ned.
Nur eine Sache noch zum Willen des Volkes:es ist schon durchaus allgemein bekannt, dass die Nein Fraktion logischerweise fast vollständig abstimmt, während die ja sager daheim bleiben aus verschiedenen Gründen.

Bin generell dafür, dass bei Volksentscheiden aller Art die Abstimmung erleichtert wird. Sprich, briefwahlunterlagen incl rückkuvert gleich der Wahl Benachrichtigung beilegen bzw online Abstimmung klar machen. Zudem mindest Wahlbeteiligung von 2 Drittel. Das würde genau dieses leidige Thema bzgl tatsächlichem Willen beenden und evtl auch zu intensiverer Auseinandersetzung mit den jeweiligen fragen führen.
Kosten für die pauschalen Brief wahlunterlagen wären teils aufgefangen da ja keine Wahllokale gebraucht werden, aber vor allem wäre eine wirklich belastbare Wahlbeteiligung sichergestellt.

War mir bislang nicht bekannt und halte ich auch für einen absoluten Blödsinn.

Edit: Keine Ahnung, warum das mit dem Zitieren nicht klappt.

klappt doch ;) war mir aber bisher auch nicht bekannt