Olympia 2022 in München (?)

Gerade die nunmehr vor sich gammelnden Sportstätten in Griechenland sind doch ein mahnendes Beispiel.

Und auf ein Fußball-Länderspiel vor den Toren Münchens kann ich tatsächlich gut verzichten. Da findet sich ein dermaßen peinliches Publikum ein, daß ich mir den Scheiß einfach nicht mehr antun will. Glaub mir bitte, da kann ich mitreden.

Hast du schon einmal etwas von einem „Briefwahllokal“ gehört oder dir zumindest Gedanken darüber gemacht, wer wann und wo deine Briefwahlunterlagen auszählt?

Habe mir gestern noch blickpunkt sport zum Thema angeschaut. Da war dieser designierte DOSB Präse, dessen Namen ich schonwieder vergessen habe. Was der für einen Müll vom Stapel gelassen hat, ist schon erschreckend.
Die Gegner sein schuld dass nun Generationen von Sportlern und natürlich die lieben Kinder(Tränendrüse) einfach viel schlechtere Möglichkeiten haben, auf Spitzenniveau zu trainieren usw.
Ausserdem bezichtigte er den Hartmann von NOlympia, nun auch gegen einen mögliche EM in Deutschland zu agieren, da das Projekt NOlympia jetzt ja rum sei. Zum Thema Steuerfreiheit, Nachhaltigkeit, Intranzparenz etc. kam natürlich nix.

Ude war auch noch zu Gast und sieht natürlich in „seinem“ Konzept für München nur Vorteile. In bekannter Manier hat er die Schuld schön dem IOC rüber geschoben, was ja nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Aber Fehler in der eigenen Darstellung? Abbsolut nicht. Die Bürger habens halt nicht verstanden.

Unterm Strich bin ich froh das die Spiele in ihrer jetzigen Form nicht nach Bayern kommen.
Aber irgenein Diktator wird sich schon finden, der sein Land dem IOC zur Verfügung stellt.

Da kann ich vielleicht etwas Linderung verschaffen. Einfach den beleidigten (und beleidigenden) Sermon von Frau Höfler-Riesch und Herrn Hannawald durchlesen und das mitgefühl reduziert sich wieder auf ein verträgliches Maß:

@altlöwe
Eine Fussball EM/WM ist doch von der Infrastruktur her was komplett anderes. Die Stadien existieren doch alle und werden danach entsprechend weiter für Profisport genutzt. Ausnahme bildet da Leipzig.

Man muss hier auch der UEFA zu gute halten(!) das sich dort um alternative Konzepte bemüht wird. Siehe europaweite EM.

Für mich wurde da eine historische Chance versemmelt .
Die Jugend braucht einen sportlichen Anreiz und der wäre schon stark gegeben mit den Spielen in der Heimat .
Und wer so wie ich die Spiele von 1972 live miterleben durfte, die ganze Heiterkeit und Farbenpracht, die Aufbruchstimmung nicht nur in München sondern in ganz Deutschland die Herzlichkeit u. Freundlichkeit gegenüber den Gästen aus aller Welt, der musste einfach dafür sein .
Noch dazu hätte es München mehr als verdient nachdem uns die palästinensische Terror - Bagage 1972 die Seele aus dem Leib geschossen hat .
Wir hätten es gekonnt, sehr gut gekonnt sogar im überragenden Olympiapark und den Aussenstädten .
Und die Kosten ?
Wir haben das 1972 souverän geschultert und hätten das auch 2022 souverän geschultert .
Wenn nicht wir, wer dann ?
Kasachstan und Krakau ? Gut, wenn manche meinen .

@HHeinz: Ja, ich mag die Arena. Weil es ein tolles Fußball-Stadion ist. Denn nur zum Fußball schauen gehe ich hin .
Dass die Arena nicht zu Sechzig passt und Sechzig nicht zur Arena passt steht eh zweifellos ausser Frage !
Auch für mich ! ;-))

Zumindest solange die Vereine nicht an den Folgekosten der im WM-Taumel teuer neu- oder umgebauten Supidupi-Arenen zugrunde gehen.

Welcher Verein ist denn bis dato Zugrunde gegangen bzw. von der Bildfläche verschwunden?
Das es Einigen(inkl. 60) dreckig geht, ist unbestritten. Hängt aber wohl mehr mit der sportlichen Situation zusammen.

@sagax: Bei uns sind das aber keine „vor sich hingammelnden Sportstätten“ wie in Athen .
Alles wurde nach 1972 genutzt (auch von uns Löwen ;.-)) und es würde wieder genutzt werden für 2022 .
Weil nämlich das allermeiste schon da ist . Nachhaltigere Spiele kann es doch kaum mehr geben .

Mit dem „Scheißpuplikum in der Arena bei Länderspielen“ gebe ich dir teilweise recht .
BRD-Tschechien, BRD-Argentinien u. gegen Österreich waren keine Glanzleistungen. Wir sind halt verwöhnt und nur bei richtigen Tunieren begeisterungsfähig .
Ich war bei der WM 2006 beim Eröffnungsspiel gegen Costa Rica, bei Brasilien-Australien und in der Ko-Runde Deutschland gegen Schweden in der Arena und bei allen drei Spielen war eine bärige, ausgelassene und friedliche Stimmung .
Und Stimmungs-Magerkost hatten wir auch öfters im Olympiastadion bei Länderspielen.
BRD - CSSR in den Achtzigern z.B. vor 22000 Zuschauern .

@Chris: Welcher Verein ist denn aufgrund der WM-Stadien von 2006 zu Grunde gegangen ?
Keiner. Und wenn dann nur aufgrund der sportlichen Situation (1860) .
Und nicht zu vergessen … beide ! Vereine wollten die „Superdupi Arena“ in Fröttmaning !
Auch die Bürger mittels Bürgerentscheid .
Das wir es nicht gebacken haben können ist und war unsere eigene Schuld. Da kann das sportliche Großereignis WM 2006 nichts dafür .
Wir, unsere damaligen Verantwortlichen wollten das unsägliche 50 zu 50 !

(Um Gottes Willen, jetzt hier nicht auch noch eine Stadiondiskussion)

@altlöwe63

Wir reden aber nicht über 1972, sondern über 2022.

Der Moecko hat doch sehr schön aufgeschlüsselt, was schon alles da ist und z.T. temporär neu gebaut werden soll. Die Halfpipe mit zwischenzeitlichem Zuschütten des Olympiasees oder Eisschnelllauf in München statt in Inzell z.B. kann ich mit dem Wort „Nachhaltigkeit“ schon mal in keinen Zusammenhang bringen.

Aber selbstverständlich war das blinde Hineinrennen ins AA-Verderben auch der WM geschuldet. Dass Sechzig das letztlich selber zu verantworten hat, ändert ja nichts daran, dass durch den Zuschlag zur WM auch die letzten paar Gramm Restvernunft jauchzend über Bord geworfen wurden. Ich hatte aber bei meinem Beitrag noch nicht einmal Sechzig speziell im Kopf. Es sind ja vor und nach der WM nicht nur die WM-Stadien umgebaut worden, sondern diese WM hat ein bundesweites Stadienwettrüsten in Gang gesetzt, an dem sich einige Vereine sauber verhoben haben. Natürlich sind dabei nur wenige so tief gestürzt wie Alemannia Aachen - aber dran zu beißen haben viele.

Ar…!!! Naja, die könn ja auch leicht reden. wer weiss wo die in 9 jahren stecken. Wahrscheinlich irgendwo in ihrer finca in der karibik oder so?! hab bisher eigentlich keine probleme mit dene ghabt aber!!!

Was „das“ Maria so alles von sich gibt - Interviews, Bücher, Modedesign - kannst eh alles in die Tonne treten. Das Arme Mädchen ist seit ihrer Heirat mit dem Beckenbauer-Fuzzy so was von fremd- und sch…z-gesteuert. Der Werdegang von einem nicht gerade hübschen und schüchternen, aber doch sympathischen Skitalent zu einer hochstilisierten Sportikone und MeinungsBILDnerin der Blöd-Zeitung durfte ich aus relativer Nähe beobachten. Das Fazit ist, ich kann sie schon seit langem nicht mehr ausstehen, geschweige in Jubelstürme bei ihren Siegen mit einstimmen.

Zur Maria noch ein kleiner Witz, der in Garmisch seine Runden macht:

@altlöwe:
Zu den Sportstätten habe ich weiter oben schon einiges geschrieben, vielleicht solltest du dir auch mal die Arbeit machen und es durchlesen, denn dann würdest auch du zu der Feststellung kommen, dass die Aussage von diesen 86% vorhandener Sportstätten eine große Mär ist, der die uninformierten Olympiabeführworter aufgesessen sind. Denn im Gegensatz zu Obude glaube ich nämlich, dass sich die meisten Oly-Gegner durchaus informiert haben und genau deswegen mit nein gestimmt haben.
Deine Vergleiche mit den Sommerspielen 1972 mit Winterspielen 2022 sind hanebüchen

Die Edith meint noch:
Auch der SPON bringt heute einen sehr guten Kommentar zum Thema:
SPON: Aufstand gegen die olympische Allmacht

Merci! Genau diese Unverschämtheiten habe ich gebraucht, denn ganz hinten in meinem NOlympia-Herz wohnte ein kleines Männchen, das mir immer zuflüsterte: „Aber denk doch an die jungen Sportler!“

Und jetzt auch noch der Herr Neureuther jun…

Wenn man mal die Aussagen der „OJa“-isten zum Votum zusammenfaßt, haben ja nur grenzdebile Hosenscheißer in Lederhosen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, dagegengestimmt, denen es einfach zu gut geht. Sie werden das aber noch bitter bereuen, wenn sie somit die Fortentwicklung Bayerns unterbinden und die Jugend all ihrer Chancen berauben. Es wird wohl auch nie wieder eine Rodel-WM am Königssee, ein Biathlon-Weltcup in Ruhpolding oder eine Eisschnelllauf-EM in Inzell stattfinden. Nachdem München eh bald nicht nehr angeflogen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir alle hier wieder mit Pferdekutschen unterwegs sind.

Zum Glück gibt es immerhin das Teil Fröttmaningen draußen, sonst müßte man als Münchner glatt ein schlechtes (Kollektiv-)Gewissen haben.

bei der Propaganda über die „grünen“ Spiele habe ich mich immer daran erinnert, wie ich letztes Jahr in den Tagen vor dem Jahreswechsel im Olympiapark joggen war. Es war angenehm warm, unpassend für die Jahreszeit, und ich bin in kurzen Hosen gelaufen. An der einen oder anderen Stelle kamen schon die Schneeglöckchen zum Vorschein - zumindest dort, wo nicht verzweifelt versucht wurde einen Skihang zu errichten. Da wurde mit LKWs Schnee von irgendwo her angekarrt, durch Schneekanonen noch ergänzt und das alles mit Folien gegen die Sonne verteidigt. Und tatsächlich, der World Cup konnte gefahren werden. Von mir aus ist das eine tolle logistische und technische Leistung, ganz sicher ist es völlig bescheuert, aber eins ist es ganz sicher nicht - ökologisch und nachhaltig. Vielleicht sollten Leute wie der Herr Neureuther jun. sich sowas mal anschauen und dann können sie sich noch mal überlegen, ob solche Absurditäten wirklich Ausdruck von Mut zu Neuem sind. Aber der Herr Neureuther jun. hatte sicher Spaß daran, da runter zu fahren und das ist doch das wichtigste. Aber keine Angst es wird auch 2022 zur Zeit der Winterspiele, die dann passend zum IOC hoffentlich in Nordkorea stattfinden werden, im Olympiapark Sport geben. Ich geh dann wieder joggen.

Respekt, Christian Neureuther!

Allerdings - da kann sich der Sohnemann eine Scheibe abschneiden (von der Bussi-links-Bussi-rechts-Stanglwirt-Maria mit dem Sattheitsgeschwätz ganz zu schweigen).

Sauber!!! Fairer Mann!!!