Freiheit (wohl die individuelle) und Fairness (wohl im Umgang miteinander) anstatt Gleichheit (vor dem Gesetz? in der Wertigkeit?) und Gerechtigkeit (juristisch? moralisch-ethisch?) zu proklamieren… das hat schon was. Auf so was schmuckes wär ich nie gekommen. Ihrem Denken wohnt ein faszinierender Zauber inne, der mir leider völlig fehlt.
Nur Pedigatiker oder ähnliche Blitzbirnen können dieses Kleinod von einem Satz in seiner vollen und entwaffnenden Bedeutung wirklich erspüren. Denn auch sie fordern die hehre Freiheit, v.a. in der Verbreitung ihrer Meinung, und auch Fairness, speziell im Umgang mit ihnen Selbst. Und man ist gegen diese linke und gutmenschelnde Gleichmacherei, weil ganz natürlich gibt es Bessere und Schlechtere. Die muss man doch wohl noch benennen und von einander scheiden dürfen. Auf Gerechtigkeit ist eh gschissen.
Aber ich begebe mich hier auf das unsichere Feld der Kunstinterpretation. Das will ich gar nicht. Es genügt mir zu staunen.
…und laut tz verpflichten die kleinen Löwen womöglich noch einen Ägypter … EINEN ÄGYPTER!!! Was soll der arme „echte Löwe“ tuberbuba denn jetzt machen? Ich seh schwarz …
[size=12]Islamversteher: Die Linke im Muff von tausend Jahren[/size]
Man konnte aus Algerien berichten, was man wollte, die kleine linke Dynastie im Frankfurter Nordend wollte von einem verknöcherten Islam nichts wissen. Sie sagte: Wer den Islam angreift, greift die Muslime an. Ein Weggefährte berichtet.
Na, eine Entschuldigung für all die linken hauptamtlichen Verleumder in diesem Land lässt sich halt nicht daraus zimmern, sorry!
Und eins steht auch fest: Zumindest die ganzen Sherlock-Wunder-Wuzis hier, die noch vor den Ermittlungen der Kripo lauthals verkündeten, wer’s denn gefälligst gewesen sein muss, haben mal wieder nichts gewusst. Sebnitz lässt grüßen!
Statt dann wie ein Mann (oder eine Frau) einzugestehen, daß mehr Wunschdenken als Realitätssinn am Werk waren, als man mit haltlosen Verdächtigungen gegen Pegida, gegen eine ganze Stadt, gegen „den Osten“ nur so um sich warf, hört man jetzt - nichts. Typisch.
Aber von anderen Redlichkeit und politische Tugenden einfordern …
was die vorschnellen Schuldzuweisungen angeht hast du recht. Die sind aus der NSU-Erfahrung zwar nachvollziehbar, aber trotzdem nicht ok.
Und du hast auch recht damit, dass Selbstkritik und Selbstreflexion uns allen gut anstehen. Und jeder sollte damit bei sich selber anfangen.
Muss noch an der Quote geschraubt werden? Will keiner dagegen halten? Kommt nicht unerwartet. Ich ergänze das Wettportfolio: Senfo und DaChecker haben die gleiche IP-Adresse. :-p
@Xanderl
Obwohl wir politisch wahrscheinlich grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sind: zwei Deiner letzten drei Beiträge fand ich wirklich gut. So kann sich die auftuende und mindestens mittelfristig bedrohliche Kluft bei der Masse der Leute wieder schließen.
Danke für diese Äußerung, weil sie perfekt zeigt, dass sowohl du als auch Pegida ein grundsätzliches Verständnisproblem mit der deutschen Rechtsstaatlichkeit haben. „Meinungen“ im Sinne der Meinungsfreiheit sind Äußerungen, die Elemente der Stellungnahme, des Dafürhaltens und des Meinens im Rahmen der geistigen Auseinandersetzung enthalten. Explizit nicht in den Bereich der freien Meinungsäußerung fallen z.B. Statistiken oder reine Tatsachenbehauptungen, deren Gehalt nicht bewiesen werden kann. In deinem Fall kann sogar das Gegenteil bewiesen werden, weil es ein Verbot, das „Eigene“ zu lieben, patriotisch oder nationalistisch sein, de facto schlichtweg nicht gibt. Du meinst aber wohl ohnehin kein staatliches, sondern ein gesellschaftliches Verbot, darauf gehe ich dann später noch gesondert ein. Lass uns aber erstmal zusammenfassen dass du dich nicht einfach hinstellen und sagen kannst 2+2=5, und dann behaupten, dass sei so aufgrund der freien Meinungsäußerung. Nicht jeder Blödsinn der irgendwo verbreitet wird fällt automatisch in den Bereich der freien Meinungsäußerung.
Dasselbe Problem ergibt sich in der Rezeption einiger Pegida-Anhänger mit der Versammlungsfreiheit. Diese gilt nur für Deutsche, die sich friedlich und ohne Waffen versammeln. Man könnte schon anfangen darüber zu streiten in wie weit eine Demonstration gegen „Islamisierung“ in den Bereich der Volksverhetzung fällt und somit nicht mehr friedlich ist. § 130 StGB: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, gegen eine […] religiöse […] Gruppe zum Hass aufstachelt, oder […] die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe […] beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,“ begeht Volksherhetzung. Davon abgesehen ist es das gute Recht des Staates unter gewissen Umständen Demonstrationen unter freiem Himmel zu verbieten, wie das z.B. am vergangenen Montag in Dresden der Fall war. Das ist kein Ausdruck von politischer Schikane, das ist schlichtweg Rechtsstaatlichkeit, die Pegida und ihre Anhänger gegenüber anderen vehement einfordern aber selbst nicht zu verstehen scheinen.
Diese grundsätzliche Verständnisproblematik zieht sich durch alle Bereiche der Diskussion und sorgt dafür, dass die Auseinandersetzung auf einer sachlichen und dementsprechend vielleicht gewinnbringenden Ebene nicht möglich ist, was schade ist, weil, wie ich schon oft geschrieben habe, Änderungen in der Einwanderungs- und Integrationspolitik durchaus wünschenswert wären. Pegida beschwört eigene religiöse Werte, will aber gleichzeitig religiöse Freiheit für andere einschränken. Pegida demonstriert gegen die angebliche Bevormundung von Politik und Medien, fordert aber gleichzeitig selbst diese Bevormundung gegenüber religiösen Minderheiten. Pegida schimpft gegen den Hass der Islamisten auf die ihnen fremde westliche Kultur, schürt aber selbst Hass gegen eine ihnen selbst fremde Kultur. Pegida fordert die rigorose Durchführung rechtsstaatlicher Prinzipien in der Abschiebungsthematik, und vergisst dabei das Prinzip der Verhältnismäßigkeit, dem der Staat verpflichtet ist, und das Pegida überhaupt erst ermöglicht, trotz eindeutigen rassistischen, volksverhetzerischen und verfassungsfeindlichen Tendenzen weiter zu demonstrieren. Ein Rechtsstaat wie der Deutsche lebt von der Gleichheit vor dem Gesetz und von der Freiheit des Individuums im Rahmen dieses Gesetzes. Man hat den Eindruck, dass die Anhänger von Pegida das nicht verstanden haben. Das verlangt auch niemand, die Thematik ist sehr kompliziert. Nur wenn diese Leute sich dann auf die Straße stellen und mit diesem wirren Mix aus Politikverdrossenheit, Überfremdungsangst und einer realen terroristischen Gefahr eine Diskussion anstoßen wollen, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie von den Medien als Deppen abgestempelt werden und sich die Politik schwer tut, komplizierte Zusammenhänge des staatlichen Wirkens zu erklären, wenns schon beim Fundament, auf dem dieses staatliche Wirken aufgestellt ist, hapert.
Nun zu dem von dir beschworenen „Verbot, das Eigene zu lieben“. Wie ich ja oben bereits festgestellt habe kannst du damit nur ein gesellschaftliches Verbot meinen. Es fällt mir schwer, das ernst zu nehmen angesichts der Tatsache, dass Deutschland noch vor einem halben Jahr ein schwarz-rot-goldenes Farbenmeer war, aber genau hier liegt glaube ich auch der Hund begraben. Aus der Tatsache, dass 99% der Fahnenraushänger und Schlandschreier ihre Farben bis Frankreich 2016 wieder eingepackt haben, schließt du eventuell ein gesellschaftliches Verbot, den „Stolz“ auf seine Nation außerhalb von Ausnahmefällen wie einer Fußball-WM zu zeigen. Woher kommt das? Gibt es irgendeinen sozialen Druck, die Fahnen nach dem WM-Titel wieder einzupacken? Ich sehe das nicht. Was ich sehe ist ein „deutsches Volk“, das ein - und diesen Punkt will ich dir geben - gespaltenes Verhältnis zur eigenen Nation hat. Das hat aber Gründe, die nicht nur in der deutschen Vergangenheit begründet sind, sondern in einem weitreichenderem Denkprozess im Rahmen der europäischen Einigung, der Globalisierung, der ja so falsch nicht sein kann, wenn man sich anschaut, wie der sture Patriotismus die USA in die Unregierbarkeit geführt hat, wohin Russland das nationale Gefühl in den vergangenen 12 Monaten getrieben hat, und welches Leid der Gedanke der Erhabenheit einer Nation über die andere der Welt gebracht hat.
Auch hier also wieder eine Begrifflichkeitsproblematik, eine Abgrenzungsproblematik. Liegt ein Verbot vor oder eher ein Verzicht aus rationalen Gründen? Fährt bei dir die Polizei vor wenn du eine Deutschlandfahne aus dem Fenster hängst oder bekundest, du seist stolz auf dein Land und seine Kultur? Oder kann es sein, dass das Volk (!!!) in freier Entscheidung lieber auf Patriotismus verzichtet und nur in Ausnahmefällen darauf zurückgreift, wie eben der Bayern"fan", der seinen widerlichen roten Fetzen nach einer Meisterschaft aus dem Fenster hängt.
Die nächste Begriffproblematik ist die der Toleranz, und der Gedanke, die Gesellschaft, die Medien, die Politik, zwingen einem auf, unbedingt tolerant sein zu müssen. Gegenüber Ausländern, Flüchtlingen, Andersgläubigen, Schwulen, Transsexuellem, also von der Norm der gesellschaftlichen Mehrheit abweichenden. Toleranz ist aber nicht zwingend gleich Akzeptanz, Verständnis oder Gut-Finden-Müssen. Toleranz ist viel mehr „aushalten“. Toleranz ist, wenn einen das Baby neben einem im Flugzeug tierisch nervt, man genau weiß dass die Mutter ohnehin unfähig ist, aber man halt einfach die Schnauze hält, weil es wird schon vorbeigehen. Du musst es nicht gut finden müssen, wenn ein Thomas Hitzlsperger sich outet, du darfst das was er im Schlafzimmer treibst sogar widerlich finden, hey, das tue ich auch, aber wenn der Hitzlsperger meint, das so machen zu müssen, dann soll er das halt so machen. Was interesiert mich das? Das, und nur das, ist Toleranz. Alles was darüber hinausgeht, ist keine Toleranz mehr, sondern Akzeptanz, Verständnis, Befürwortung usw. Und wenn´s Pegida nervt dass immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, dann ist das ihr gutes Recht. Es stellt sich halt die Frage ob wir als Deutsche wirklich nicht in der Lage sind, das auszuhalten, also zu tolerieren, angesichts dessen, aus welchen Verhältnissen diese Flüchtlinge kommen. Und ob wir es nicht aushalten, also tolerieren können, wenn unsere eigene Religion in unserer Gesellschaft an Bedeutung verliert, während andere bei uns die Möglichkeit haben, ihre Religion frei auszuleben.
Aber nichtmal dazu zwingt euch irgendjemand. Wenn die Pegidisten das nicht aushalten können oder wollen dann ist das ihr Bier, aber dann kann ich auch sagen dass ihr zurückgebliebene Idioten am rechten Rand der Gesellschaft seid, weil das ist - Achtung - Bestandteil meines Rechts auf freie Meinungsäußerung.
Diese Liste grundlegender Verständnisprobleme und Widersprüche bei den Pegidisten ließe sich unendlich weiterführen. Aber was bringt das wenn es sich die Diskussionspartner schon gemütlich gemacht haben in einem Nest aus diffusen Ängsten, gedanklichen Kurzschlüssen und latenter Fremdenfeindlichkeit? Von dem her wünsche ich weiterhin viel Spaß beim Herumreichen von irgendwelchen Internetlinks.