- Wechsel auch nach der Transferperiode noch möglich.
- „kannst ja nicht mal richtig trainieren“ - stimmt, aber solche Spieler haben kaum Spielpraxis und stehen teilweise nicht einmal im Spieltagskader. Der Spieler kostet also Geld, muss trotzdem irgendwie beschäftigt werden und nimmt eigentlich einem Jugendspieler den Platz weg (falls eine Jugend vorhanden ist). Aus Spielersicht kann man sich seine Zukunftsaussichten durch eine Trainingsverletzung verschlechtern, eventuelle Degradierungen zur 2. Mannschaften schaden dem Marktwert und im schlimmsten Fall mangelt es derart an der Einstellung (zu spät zum Training erscheinen, sich mit Mitspielern / Trainer anlegen etc.) und schon ist der Ruf auch noch ruiniert.
Also Vertrag auflösen spart dem Verein Geld und der Spieler kann sich mal ein paar Wochen um sich selbst kümmern und im Sommer wieder neu angreifen.
Denke ich nicht. Nach der im Sommer „ja“, ab dem 1. Februar nicht mehr. Was auch ein großes Risiko für Spieler von bsp KFC Uerdigen oder TürkGücü sein könnte. Wenn am 15. Februar jemand deinen Laden zu sperrt und den Spielbetrieb einstellt, dann ist bis 1. Juli „game over“.
Bei dem Punkt war ich mir nicht sicher und wahrscheinlich hast Du recht. Kann es sein, dass es vor ein paar Jahren noch anders war und man vertragslose Spieler immer verpflichten konnte?
Also für einen potentiell aufnehmenden Verein eher nicht attraktiv. Momentan kannst ja nicht mal in ein privates Fitnessstudio.
Ja das ist das Argument für den abgebenden Verein, aber davon profitiert der Spieler nicht. Das könnte ja nur interessant sein, wenn etwas Geld fließt und es schon relativ sicher ist, dass Du einen Anschlussvertrag bekommst. Es liegt wohl auch an der Vertragsgestaltung. Wenn der überwiegend leistungsbezogen ist und man nicht zum Spielen kommt oder gar zum Kader gehört, dann wird die Festgage natürlich eher schmal ausfallen. Da ist es dann vielleicht interessant bei einem anderen Verein bei zwar möglich geringeren Gesamtverdienst aber etwas höherer Festgage anzuheuern.
Keine Ahnung ob bei solchen Vertragsauflösungen noch etwas Geld fließt, oder ein Drittligaspieler genug finanzielle Reserven hat um ein paar Monate zu überstehen. Eventuell hat der Spieler einen Wohnsitz in seinem Heimatort und in der Nähe seiner Fußballarbeitsstätte. Löst er den Vertrag auf, dann hat er zwar keine Einnahmen mehr, er spart sich aber auch den zweiten Wohnsitz. Vergessen sollte man auch nicht die eventuell vorhandene Familie im Hintergrund. Gerade durch die Coronaeinschränkungen kann es durchaus befreiend sein wieder mit der Familie in der Heimat zu wohnen, und nicht zwei mal in der Woche auf Corona getestet zu werden, mehrmals die Woche pünktlich und gut gelaunt zu trainieren und alles ohne eine echte Chance zu haben am Spieltag zum Kader zu gehören.
Der Richard Neudecker hatte das Thema beim Merkur-Interview
" Und wie lief sonst die „Wiedereinbayerung“? Sind Sie oft in Mühldorf, Ihrer Heimat? Essen Sie wieder Weißwürste statt Labskaus und Hering?
Beides. Ich hab zwar eine Wohnung in Perlach, wo auch der Haini wohnt (Hachings Stephan Hain, der Ex-Löwe). Ansonsten bin ich tatsächlich viel bei meinen Eltern. Jahrelang haben wir ja fast nur telefoniert.
Man darf bei den Profis im Bereich 2. und 3. Liga den menschlichen Aspekt nicht vergessen. Bei den Millionarios kann man alles mit Geld regeln, da braucht dann die engste Verwandtschaft nicht mehr buckeln und man quartiert sie halt im Gästezimmer der Villa ein. Ich glaube ein Drittligaprofi auf dem Abstellgleis kann im schlimmsten Fall sehr einsame Tage und Wochen ohne Spaß am Kicken und weit weg von der Familie haben.
Heute gibt es ein großes Interview mit GGS in der SZ (online im Bezahlbereich: 1860 München: Interview mit Günther Gorenzel - Sport - SZ.de). So ein bescheidener Mensch .
Man muss dazu sagen, dass sich das „Modell Liverpool“ im Interview lediglich auf einen Ausfall von Mölders bezieht und man dann wie Liverpool ohne echten Mittelstürmer spielen will. Insofern ist die Überschrift (für die SZ eher ungewohnt) reißerisch.
Ich meinte die Gesamtheit der Aussagen.
Muss ich zustimmen . Gorenzel ist ein sehr selbstbewusster Mensch mit sehr vielen Stärken und nur wenigen nicht ganz so stark ausgeprägten Attributen. Zu letzterem gehört die Bescheidenheit.
Eine große Stärke ist im Nachhinein zu analysieren wieso man alles richtig gemacht hat.
Aufgrund der Reichweite der SZ hege ich die leise Hoffnung, dass zahlreiche Erst- und Zweitligisten nun endlich auf ihn aufmerksam geworden sind und jemand ihn gegen eine veritable Summe im Sommer zu sich lotst. Dank Ablöse und eingespartem Gehalt können wir dann mindestens vier Granaten verpflichten. Und ich glaube nicht, dass MK da die Hilfe des Steinwenders braucht.
Hihi, ich habe mal den ersten Absatz vor der Bezahlschranke gelesen.
„Löwen-Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel erzählt, wie er die Karriere von Nagelsmann anschob, warum er den Vertrag von Mölders verlängert hat - und wie es ihm gelang, den Streitklub zu befrieden.“
Muhaha. Ist das Satire?
Das wird noch viel besser.
Ich habe mir auch verwundert die Augen gerieben. Irgendwas muss ich verpasst haben in den letzten Jahren…
Hast Du SZ+? Könntest Du evtl. das komplette Interview hier reinstellen?
Hast ne PN
Die Jüngeren unter uns wissen das ja nicht mehr … aber Zeitung gibt es auch auf Papier
Ganzseitiges Gorenzel-Interview, geführt von Schäflein und Schneider.
Zwei Drittel davon behandeln den (nicht uninteressanten) beruflichen Werdegang von Gorenzel.
Ich habe daraus gelernt, dass er immer und überall unstrukturierte Strukturen strukturiert …
Zum Schluss kommt er dann zu „meinem“ Thema, der Kaderplanung.
Wieder kein Wort dazu, dass da evtl. was nicht geklappt hat, weil man nicht attraktiv genug für Spieler auf seiner langen Spielerliste war. Das Problem mit dem einzigen Mittelstürmer wird notfalls dadurch behoben, dass mit dem Plan B, der Liverpool-Variante, gespielt wird. Biankadi - Neudecker - Lex sollen einnetzen, so wie Mane - Firminho - Salah. Liverpool hat seiner Meinung nach auch keinen Zielstürmer, da Firminho ja auch aus dem Mittelfeld kommt, so wie dann halt Lex … oder Neudecker …
Am interessantesten fand ich seine Aussage zum Sechser („defensive zentrale Position“) . Da hat man ja neben Wein noch Erdmann … und … Dressel!
Zitat: " - und mit Dennis Dressel, den ich final ganz stark auf dieser Position sehe, von seiner Körperlichkeit und seinem strategischen Denken her."*
Kann sein, dass Dressel tatsächlich umgeschult wird. Wie ich ja schon öfters geschrieben habe, als OM wird er es bei der Konkurrenz in Zukunft schwer haben.
- „final“ ist ja ein Lieblingswort von Gorenzel … aber hier passt es iwie gar nicht, oder?
Ist mir bewusst. Hab ne Tageszeitung. Darum kaufe ich mir ungern wegen 1 Artikel extra nochmal nen Wälzer wie die SZ…
Noch als Ergänzung zum Beitrag des MutigenLöwen:
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Gorenzel wuchs im 3Ländereck Ös, Ita, Slowenien auf. Simonitsch kommt aus dem slawischen und bedeutet wohl im weiteren Sinne Bergbauer.
Durch die Herkunft hat er Verständnis für viele Mentalitäten und sieht sich schon als Menschenversteher -
Hat in der Jugend v.a. Volleyball auf hohem Niveau gespielt als auch Fußball. Hatte eine langwierige Verletzung, damit hatte sich zumindest der Fußball auf Profiniveau erledigt.
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Stieg so richtig in den Fußballbereich ein als Co vom Schachner. So kam er dann ja auch zu uns
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Bei seiner Tätigkeit in Russland hat er viel gelernt, v.a. viele verschiedene Mentalitäten, aber da hat er ja einen „natürlichen“ Vorteil (s.o.)
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das Thema Strukturen zieht sich wirklich durch. Überall wo er ist herrscht wohl keine Struktur oder zumindest keine nach seinem Gusto. Die gilt es dann Gorenzelmäßig zu schaffen (pers. Meinung: Jeder kennt die Kollegen die gern strikt nach Arbeitsanweisung arbeiten, mit allen Vor-und Nachteilen, so kam mir GG im Interview rüber)
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bei 60 galt es seit seiner Rückkehr 2018 natürlich extrem viele Strukturen zu schaffen
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dass es bei 60 mittlerweile recht ruhig ist - so meine Lesart - wird auf seine geschaffenen Strukturen, Prozesse, und dass er mit allen gut klarkommt zurückgeführt
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Köllner war SEIN Königstransfer. Er hat ihn durchgeboxt in den Gremien, auch gegen kritische Nachfragen.
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Köllner und ihm war gemeinsam schnell klar, dass man das Spiel noch viel mehr auf Sascha Mölders zuschneiden muss
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Dressels vielversprechendste Position, wo er sein max. Potential abrufen kann, sieht er in der 6er-Position („final auf der 6“)
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2 Stürmer bei 60 hat ja nie geklappt (er nannte die Beispiele Owusu und Grimaldi), daher braucht es keinen 2. Stürmer à la Typ Mölders (persönliche Meinung: Gab es dann hinsichtlich der Spielzuschneidung auf Mölders unterschiedliche Meinungen zw Biero und Gorenzel, oder wieso wurden Grimaldi und Owusu (2×) geholt. Wieso wurde dann Pusic geholt? Wieso schneide ich ein Spiel total auf einen 35-jährigen bewusst zu wenn ich gleichzeitig so stark auf Perspektiven ausgerichtet bin und stets 2,3 Schritte vorausdenke)
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Wenn Mölders ausfällt, spielt man mit anderen Stürmertypen wie zB Lex und Biankadi. Hier wurde Liverpool als Bsp genannt. Die haben auch kleine Wusler und keinen „Brechertyp“ als Stürmer
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er hatte im Trainerlehrgang die Note 1,0. Ein paar „Mitschüler“ wurden noch erwähnt, aber die krieg ich nimmer zam.
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Grundsätzlich kam schon durch, dass er bei sich eine hohe Komperenz sieht, hohe Arbeitsqualität sieht, und von anderen geschätzt wird
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Es war kein kritisches Interview, sondern gab Gorenzel Raum sich auch zu präsentieren
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Seinem Sprachstil bleibt er treu. Alles wirkt etwas hochgestochen, manchmal gestelzt und manchmal umständlich. Die Worte „Struktur“, „final“ und „Prozesse“ gehören halt zum Repertoire.
Noch als Ergänzung zum Beitrag des loewengraetscherRs
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Dressel
Wie gesagt, er sprach von einer „defensiven zentralen Position“ … kann ja nur die „Sechs“ gemeint sein, oder? -
Sturm
Dein Beitrag kommt mir so bekannt vor … hab ich den wo niedergeschrieben oder hatte ich den nur im Kopf
Jedenfalls sind wir da absolut einer Meinung. Jahrelang bemüht er sich um einen zweiten Stoßstürmer (Owusu 2 X) , verpflichtet im Sommer mit Pusic und Linsbichler die nächsten Ersatzmänner, und jetzt, wo ihnen die Spieler abhanden gekommen sind, verkaufen sie es als ihren Masterplan … einfach lächerlich!
Außerdem stimmt es so nicht, dass es mit Grimaldi und Owusu sportlich „nicht geklappt“ hätte, oder? Und noch eins, sie wollten das Spiel auf Mölders , den Stoßstürmer, zuschneiden. Wenn der aber längerfristig ausfällt, muss die Mannschaft doch ein völlig anderes Offensivsystem spielen. Ist das logisch? -
Trainer
Im Trainerlehrgang hat er sich mit Rose , Frings und v.a. Kohlfeld um die 1,0 geschlagen, die er und K. erreichten. Nagelsmann wurde damals, auf seinen Ratschlag hin, von Kurz aus dem Jugendtrainerteam in den Profitrainerstab befördert.
Moooment, das ist wirklich viel zu verkürzt.
GGS war auch ein toller Skifahrer, Tennisspieler und Judoka. Er hat mit Schachner in Ö die Viererkette und die Raumdeckung eingeführt. Er durchschaut und konstruiert die komplexesten Komplexitäten (wie oft kommt dieses Wort vor?). Bei 60 laufen alle Fäden mehrfach am Tag nur bei ihm zusammen, ihm vertrauen seit Jahren alle Gremien. Er hat auch lauter „Zugänge“ (also nicht neue Spieler) zu ganz verschiedenen final komplexen Strukturen. Zudem braucht er niemals Top-Etats, weil er so siehe vorn. Nagelsmann war übrigens seine Entdeckung, den hat er gegen Vorbehalte zu den Profis geholt. So, jetzt wissts es, da muass ma scho penibel sei.
Was er aber nirgends sagt, ist, dass er MK entdeckt hat. Wörtlich heißt es: „Es hatten auch andere Top-Trainer Interesse an Sechzig (…)“. Kann das nicht auch bedeuten, dass sich Trainer bei ihm beworben haben? Schmarrn, kann nicht sein, weil siehe oben.