Also ich bin ja völlig verrückt, so wie ich das für mich so regle. Das wird hier wahrscheinlich keiner glauben oder nachvollziehen können, weil… das ist einfach irre, ach pfeiffadeckl: des ist total endsvollkrass! Stellts euch vor:
Wenn ich mit den Negern oder Negerinnen sprech, die ich kenne, dann red ich die einfach mit ihrem Namen an.
Wenn ich über die Neger oder Negerinnen, die ich kenne, mit Dritten spreche, dann bezeichne ich die auch einfach mit ihrem Namen.
Zu Neger oder Negerinnen, die ich nicht kenne, sag ich einfach „Du“ oder „Sie“, je nachdem.
Gegenüber Dritten sprech ich über Neger und Negerinnen, die ich nicht mit Namen kenne, quasi wie von jemand oder jemandin. Wenn die Hautfarbe inhaltlich relevanter Teil des Gesprächs ist, sag ich halt „Schwarzer“ oder „Schwarzin“.
Komischerweise taucht bei mir der Ausdruck Neger nur im Hirnstüberl auf, wenn ich an Schaumküsse denke. Komischerweise taucht der Ausdruck Schaumküsse nie in meinem Hirnstüberl auf, wenn ich an Neger denke.
Ihr merkt schon, das ist alles sehr verrückt. Aber ich kann mir einfach kaum eine Situation im Alltagsleben vorstellen, in dem mir der Ausdruck Neger so zwingend erforderlich scheint, dass er mir dann auf Teufel komm raus fehlen würde.
Anderen gehts da scheints anders. Die scheinen gar nicht ohne auskommen zu können. Die fühlen sich wie ein Fisch in der trockenen Badewanne, wenn man ihnen das Negern verbieten wöllte. Kalter Entzug nach lebenslangen Äthylabusus scheints nix dagegen, so wie die gleich deswegen Tobsuchtsanfälle gegen sowas wie die PC kriegen. Muss wirklich schlimm sein und ich bedauer das sehr. Weil ich will ja nicht, dass irgendwer leiden muss. Und ich weiß leider auch nicht, was man da machen kann. Das ist alles so furchtbar kompliziert…
Der Ausdruck Neger stört mich eigentlich gar nicht so sehr. Ist halt ein Ausdruck. Mit dem bin ich aufgewachsen, mit dem verbind ich Negerküsse, also was Feines. Wegen mir darf der Begriff weiter verwendet werden, wenn er z.B. in einem kulturellen Kontext steht, in dem dieser Ausdruck eine beschreibende Funktion des Kontext innehat. Beispielsweise in der Übersetzung des angesprochenen Theaterstücks. Oder wenn sich ein Schwarzer in seinem Buch selbst ironischerweise Neger oder seine wohlgesonnene Leserschaft Negerfreunde nennt. Auch in einem freundschaftlichen Kontext kann man von mir aus den Neger nennen. Colaweizen… ja mei… man muss nicht alles so eng sehen, wie ein glücklicher Asiate die Welt - PC hin oder her.
Aber sonst - mir fällt echt nix ein, wofür man das Wort Neger sonst brauchen könnte oder noch müsste.
Mich stören vor allen Dingen die Leute.
Die Leute, die jemanden als Neger bezeichnen, obwohl sie den Namen des Negers kennen (z.B. max, dem wir die Diskussion verdanken). Die Leute, die die Bezeichnung Neger in einer despektierlichen Absicht gebrauchen. Die Leute, die Neger als Kennzeichnung einer „Rasse“ gebrauchen, weil sie die Person dahinter in erster Linie auf diese „Rasse“ reduzieren. Und die Leute, die Neger aus reiner Faulheit oder aus Gründen der Provokation (z.B. wegen ihrer PC-Hysterie) gebrauchen, obwohl sie genau wissen, dass das von den Bezeichneten als beleidigend empfunden wird oder werden kann.
Die Leute, die das Wort in dieser Art gebrauchen, stören mich so sehr viel mehr, als das Wort selbst.
Und falls es jemand grad gemerkt hat: gebrauchen. BRAUCHEN! Wie ein Fisch das Wasser. Wie ein Astronaut im Weltraum den Sauerstofftank. Überleben ohne das Wort Neger in keiner Situation möglich. Anders ist die Hysterie bei denen eigentlich nicht zu erklären. Keine Ahnung, wie man die von diesem Turkey runterbringt. Dass es geht, sogar schmerzfrei, das beweisen zig Millionen andere Menschen tagtäglich. Irgendwer sollte endlich mal was unternehmen, weil die leiden unter ihrer Unfähigkeit wirklich sehr und das find ich persönlich wiederum schier unerträglich.
Ich bin ein jämmerlicher Misanthrop, weil ich mit so armen und hilflosen Leuten immer gleich Mitleid hab - egal wie sehr sie mich stören. Um als solcher mir selbst gegenüber noch einigermaßen glaubwürdig zu bleiben, verachte ich mich dafür. Ach, das ist alles so scheißkompliziert…