Das einzige, was mich an diesem Plakat stört ist, dass es nicht bei uns in der Kurve hängt. Klar steckt da auch ne Portion Provokation drin.
Wer sich aber deshalb gleich in ein Volksgem . . . äh Fangemeinschafts-Boot mit den Nasen setzen lässt, weil man das Plakat auch so verstehen kann, dass es alle Löwen meint, ist halt selber schuld. Im übrigen macht es mich garnicht traurig, wenn das Plakat zumindest noch den ein oder anderen mehr trifft. Weil diese ganze Verharmlosungs-Scheiße nervt schon wieder so dermaßen.
-„Die anderen haben aber auch Nazis“
-„Politik raus aus dem Stadion“
-„Es sind doch nur ein paar Deppen“
-„Scheiß St. Pauli“/„Links ist aber auch doof“
-„Auch Nazis haben ein Recht auf Meinungsfreiheit“
-„Die plöde Presse“
Das alles haben wir jetzt schon hunderte male gehört! Kannste schon nen Saufspiel draus machen.
Ergebnis von zu vielen Saufspielen kann dann allerdings sein, dass man nicht mehr zwischen Verharmlosungen und sinnvollen Argumenten zu differenzieren vermag…
Ich sehe das Plakat recht emotionslos. Es wäre in Ordnung, wenn es dazu aufruft, die entsprechden Leute (ohne Diskussion, wie viele es sind) aus dem Stadion zu entfernen. Wenn es also Solidarität bekunden sollte, weil uns dieses tHema alle angeht.
Ich glaube aber, es ist die übliche Häme, die über einen Verein ausgeschüttet wird, wenn er negative Schalgzeilen bekommt. Wer sich wegen so etwas beleidigt fühlt, sollte schon über eine Therapie nachdenken …
Es wäre schön, wenn man neben den üblichen Themen im Stadion (die anderen sind die Hurensöhne, A…löcher u.s.w.), die einfach dazu gehören, ein paar Gemeinsamkeiten finden könnte, um die Gewichtung der Fans etwas zu stärken.
Neben dem Rasissmusthema, das jeden Verein in Deutschland (natürlich auch ausserhalb …) gibt es noch die Themen Phyrotechnik, Stadionverbote, Polizeieinsätze (siehe Schalke), Zutrittskontrolle (siehe Bayern), die im Prinzip alle Fans betreffen. Nur wenn man da ein wenig besser zusammen hält, kann man etwas erreichen.
Wir regen uns darüber auf, weil wir wieder einmal in der Presse waren und die anderen Fans sich darüber lustig machen. Eine Woche später ist der nächste dran und wir machen uns darüber lustig. So erreichen wir gar nichts und alle Probleme werden weiterhin auf die Fans geschoben.
Du magst es so interpretieren, und ich eben anders. Über meine obige Argumentation hinaus, darfst du es von mir aus auch auf meinen Instinkt schieben, dass das Banner anders gemeint war, als du es gern verstanden haben möchtest.
Was nun stimmt, werden wir nicht ergründen können. Ich würde mir ja wünschen, dass du recht hättest, aber wenn meine Interpretation richtig wäre, will ich auch nicht über ein breites Kreuz diskutieren, oder ob ich zu dünnhäutig bin. Ich bin in diesem Punkt einfach nur hochsensibel. Einer der wichtigsten und einflussreichsten Menschen meines Lebens war im Dachauer KZ. Ich will mit diesem Dreck auch als Löwe nicht in einen Topf geworfen werden, denn es ist eine der schlimmsten Beleidigungen, die man in die Welt setzen kann. Schon allein deshalb sollten sie ganz genau überlegen, wie sie mit solchen Begriffen umgehen, um Missverständnisse zu vermeiden.
„Volle Kante gegen Nazis“ wäre es gewesen. Am besten sogar als konzertierte Aktion in sämtlichen Stadien der drei Profiligen.
Hast recht. Wir werdens nicht zweifelsfrei ergründen und wie wir es deuten und empfinden hat wohl sehr viel mit uns selbst und unseren jeweiligen Erfahrungen zu tun. Auch auf SP gibts wie überall genügend Leute mit einem eindimensionalen Weltbild, die auch mit gutgemeinten Aktionen komplett an der Realität vorbeispinnen oder sich grundsätzlich für was besseres halten, nur weil sie für die eine richtige Sache trommeln. Ich will da nix prinzipiell verteidigen und mich auch gar nicht lang mit diesem Banner groß beschäftigen. Egal wie sie es gemeint haben, sie hättens ruhig eindeutiger ausdrücken können. Aber auch das ist im Grunde genauso egal wie die Richtung, aus der heraus man es wie auch immer deutet - weil wichtig ist nur, was man selbst daraus macht. Und da find ich
einen sehr guten Ansatz. Nicht weil damit irgendjemandem irgendwas bewiesen werden soll im Sinne von „Aber schaut doch, wir sind gar nicht alle so doof!“ - das wär affig und hat man auch nicht nötig. Sondern weil solche Selbstverständlichkeiten leider immer noch regelmäßig wiederholt werden müssen, solangs organisierte Nazisgruppen oder einzelne Nasen, die ihren Kloakenschlund aufreissen, in der Kurve gibt. Die Adressaten sind all die „Unpolitischen“, denen das Thema noch zu sehr am Arsch vorbeigeht. Und die Nazis, die gefälligst am eigenen Leib spüren sollen wie sich Ausgrenzung anfühlt. Von mir aus sollen die zu den FCB-Basketballern gehen :D
Sehr schöne Sache und großes Lob an die Verantwortlichen!
Erinnert im Design ein wenig an
aber das macht nichts. Im Gegenteil: Ist prima, dass man eine solche Aussage im eigenen CD transportiert und sich dadurch richtig zu Eigen macht. Wäre jetzt noch primaer, wenn auf der offiziellen Homepage so ein Banner permanent oder (so wie der ticketing-Banner) immer wieder mal eingeblendet platziert würde. Dafür sind solche Internet-Banner ja da. Und wenn dann nach dem Draufklicken auch noch ein grundsätzliches Statement des Vereins (quasi als fester Bestandteil der Website, der nicht aufgrund aktueller Fortentwicklungen wie bei den News im Archiv verschwindet) zu lesen erscheint, dann wärs am primasten.
Schaut auf jeden Fall gut aus. Ich habs mir gleich mal für die Signatur geklaut und ein bisserl nach meinem Geschmack optimiert. Weil ich finde, dass manches schon auch direkt, quasi persönlich, benannt werden sollte. Da ich auch faul bin, hab ich dafür einfach einen erst kürzlich aufgetauchten Spruch adaptiert 8)
Jetzt samma 100% beinand. Letztlich geht es sowieso einzig um die gute Sache, und das ist eine nazikeimfreie Fankultur. Eigentlich in allen Stadien, aber Sechzig steht mir persönlich natürlich in jeder Beziehung am nächsten.
Bis vor einigen Monaten hatte ich das Naziproblem bei Sechzig echt unterschätzt (bin halt fast nie in dieser fremden AA). Erst der „Braune Ruf“-Thread führte mir diese traurige Wahrheit drastisch vor Augen. Ich hätte freilich wissen müssen, dass wir keine Ausnahme sein können, denn die braunen Gesinnungsverbrecher sind überall. Und leider scheinen sie sich in Deutschland, wenn nicht weltweit, schon wieder stramm auf Vormarsch zu befinden. Und auch wenn Fußball idealerweise unpolitisch sein sollte, so darf man sich das nicht so leicht machen. Die zunehmende Anwesenheit von Nazis bei Sechzig IST bereits politisch. Und wenn wir dieser Strömumg freien Lauf lassen, machen wir uns schuldig durch Passivität. Das hatten wir in diesem Land schon zur Genüge bzw. buchstäblich bis zur Vergasung. Also wehret den Anfängen! Wir alle müssen ihnen das Leben im Stadion so schwer wie möglich machen.
ein „gegen nazi[size=18][size=18]s[/size][/size][size=10] - loewen“ als aufforderung an uns waere ja ok gewesen, auch wenn gerade st.pauli sich jegliche einmischung in andere fanstrukturen verbitten sollte. so aber hatte das spruchband auch bei mir nur den anschein ihren schickifreunden gemaess den zweck uns loewen anzugiften zu wollen.[/size]
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[size=10]ansonsten gilt, da habts recht [/size][size=18]Wir alle müssen ihnen das Leben im Stadion so schwer wie möglich machen.
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Nach dem Zeigen des Anti Rasissmusplakates auf der Anzeigentafel wurde Guns n’ Roses eingespielt. Die hohen moralischen Ansprüche, die man an die Fans stellt, gelten also nicht für Axl Rose.
Ludwig van Beethoven Opus 73 wäre besser gewesen - da hätte man wenigstens ein paar Minuten gutes Flügelspiel gehabt.
Ist es wirklich ein hoher moralischer Anspruch, auf rassistische Ausfälle zu verzichten?
Ok, gemessen am ständig gezeigten sportlichen Anspruch magst du Recht haben.
[size=8][color=#999999]… und nein, die Texte eines 26-jährigen US-Musikers mit exzessivem Alk- und Drogen-Hobby (ich nehme an, du zielst auf »One in a Million« ab) muss man nicht auf die Goldwaage legen, finde ich (die Goldwaage wird eh anderweitig gebraucht in diesem Fall)[/color][/size]
[color=#000000]Kleine Frage in die Runde: bin ich eigentlich der einzige, dem das fett-blau geschriebene »[color=#0000ff]FÜR RASSISMUS[/color]« erst einmal eine ganz andere Botschaft rübergebracht hat?[/color]
Seine Musik darf gespielt werden, weil sein Rasissmus wegen seinem Alter und dem Alkohol nicht so sehr ins Gewicht fällt. Jede unbedachte Äusserung eines Fans wird auf die Goldwaage gelegt.
Dabei zieht sich das durch das Program, wie ein roter Faden:
Als wir das letzte Mal genötigt wurden, rote Karten gegenRasissmus hoch zu halten stand der Schachner, ein ausgewiesener Freund von Haider am Spielfeldrand. Dieses Mal spielt man die Musik, eines bekennenden Rasissten bei der Präsentation des Antirasissmusplakates.
Ich finde schon, dass man hier von den Fans Dinge erwartet, die man nicht bereit ist, selbsr zu leisten.
Das ist weder eine Entschuldigung für Axl Rose noch entlarvend. Er knallt sich gerne zu und macht Musik - den muss ich nicht wirklich für voll nehmen, jedenfalls nicht die Texte intellektuell auswerten. Ich stehe weder auf G&R noch auf Motörhead, aber für wirklich bedenklich halte ich andere - Landser, Störkraft, von mir aus Merle Haggard.
Sorry, wer so viel H in sich reinhaut wie A. R., den nehme ich nicht ganz ernst.
Ich hätte seine Musik zu der Einblendung garantiert nicht gespielt, ich hätte gar keine gespielt. Aber wenn Idioten am Werk sind … noch dazu hoch bezahlt, dann sind solche Peinlichkeiten unausweichlich. Stimmt, man hätte sein Trallala zu dieser Einblendung nicht spielen sollen, aber zu so einer Entscheidung müsste man nachdenken können.
Die »Rote-Karte«-Aktion ist einer der dümmsten, die es je gab – unproduktiv, bescheuert. So ein Ding kann der fressen, der mich nötigen will, das hochzuhalten.
Wenn der TSV einen Trainer einstellt, der auf Haider steht, dann ist das entweder als peinlich zu werten oder als Signal, dass ‚Rechts-Außen‘ beim TSV eine Heimat hat.
Ok, das unterschreibe ich.
Man muss sich entscheiden. Entweder für die Proll-Variante, die Rassismus usw. gerne duldet, oder für eine andere Variante (also Fußball für alle).
Der TSV hat sich bislang noch nicht entschieden, und ich denke, er wird das in absehbarer Zeit auch nicht tun.
Zitat Tower: Als wir das letzte Mal genötigt wurden, rote Karten gegenRasissmus hoch zu halten stand der Schachner, ein ausgewiesener Freund von Haider am Spielfeldrand.
Ohne mich da einmischen zu wollen, das mit Schachner war mir neu. Kann mich komischerweise auch nicht erinnern, seinerzeit hier dazu was gelesen zu haben.