Rassismuskabarett

Nehmt doch auf beiden Seiten mal den Fuß vom Gaspedal.

Ich kann mich nicht erinnern den Schiri mal im Stadion so betitelt so haben.
Aber an „Blinder“ oder „wir wissen wo dein Auto steht…“ schon.
Bin ich nicht stolz drauf.
Werde aber deswegen auch keine Asche auf mein Haupt streuen.

Bei meinem ersten Stadionbesuch war ich zusammen mit dem Vater meines Kumpels (anno 78).
Der war ein höflicher, ruhiger und zurückhaltender Mann.
Aber nicht im Stadion. Mit stark gerötetem Gesicht hat er sehr lautstark und mit deftigen Worten das Spiel kommentiert… um danach wieder ein ruhiger, höflicher und zurückhaltender Zeitgenosse zu sein.

Eh Leute, wenn man im Stadion nicht mehr schimpfen darf und Emotionen zeigen, dann können wir gleich die Geisterspiele beibehalten.
Und ja, Sprache entwickelt sich. Dinge, die anno 78 nicht hinterfragt wurden, gehen heute gar nicht mehr. Das ist auch OK.

Aber hier einen Post melden, weil sich jemand dazu bekennt im Stadion den Schieri als … zu betiteln.
Ich weiß nicht.
Man darf ja jetzt nicht mal mehr „Schwarzfahrer“ sagen. Dabei hat der Begriff nix mit einer Hautfarbe zu tun: der Sprachwissenschaftler Eric Fuß sagte in deutschen Medien, dass der Ausdruck vom jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme und demnach Menschen bezeichnete, die zu arm waren, um sich ein Ticket zu kaufen.

Also: beim Schimpfen ruhig auch mal Nachdenken und das Vokabular mäßigen. Aber bitte nicht jeden, der eine sprachliche Verfehlung begeht, gleich in irgendwelche Schubladen reinstecken.

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