Satzung: Fragen, Änderungen, Diskussionen

Echt, jetzt habe ich zwar auch nur ein mittelmäßig gutes Gedächtniss, aber da fällt mir doch glatt eine Satzungsänderung ein als die Delegierten sich selbst abgeschaft haben und den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben haben selbst den Verwaltungsrat in Einzelwahl zu wählen und beliebig viele Kandidaten für den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Wie schnell so was vergessen wird ist aber nicht typisch für 1860, sondern praktisch überall so, leider. :-(

Und die du maßgeblich vorangetrieben hast. Respekt dafür.

Dass das Thema „Präsident wird vom VR vorgeschlagen“ halt nicht jeder so optimal findet das weißt du. Und falls du nur mehr als einen Beitrag gelesen haben solltest war das VR Casting der Ausgangspunkt der Diskussion (der Fred läuft ja mit einem durchschnittlichen Beitrag in der Woche recht langsam). Nämlich dass einem im Casting durchgefallenen Kandidaten bzw einer ihn unterstützenden Interessengruppe (die solls bei 60 geben) in Zukunft halt nur das öffentliche Jammern bleibt.

Mach dir doch ein Bier auf oder einen guten Wein und verarbeite deinen Weltschmerz so, auf die „Undank ist der Welten Lohn“ Diskussion, und „so läufts halt die Welt in der wir heute leben“ hab ich keine Lust.

Für die Glaskugel: Der Verwaltungsrat wird wohl Stimoniaris nicht als nächsten Präsidentschaftskandidaten nominieren, sondern Reisinger. Was aus einem einzigen Grund sehr schade ist, denn so kann Stimoniaris nicht von den Mitgliedern nicht gewählt werden. So entsteht die nächste Dolchstoßlegende und der Unfriede geht weiter. Aber was meckere ich schon wieder, ich bzw besser man/frau generell sollte doch dankbar sein.

Eben! Absurd. Genau daher auch mein Kommentar, der Herberts Unwillen ausgelöst hat:

… Bereits mit einem mittelmäßig gutem Gedächtniss hat man in der Regel übermäßig viel Spaß die waghalsigen Wendemanöver rückwärts zu beobachten…

Und auch ich bin hier nicht ganz schlüssig, welche Lösung besser ist. Warst Du bei den diversen Treffen bzgl. der Satzungsänderung dabei? Dort wurde genau dieses Thema nicht nur einmal sehr intensiv besprochen. Evtl. vergesse ich jetzt auch was (ist ja doch schon etwas her), aber folgende Vor- bzw. Nachteile / Aspekte wurden diskutiert:

Warum macht es Sinn, dass die Verwaltungsräte nur einen Präsidenten bzw. nur ein „Team“ von Präsident incl. Vizepräsidenten vorschlagen:

  • die Verwaltungsräte werden einzeln auf Vorschlag der Mitglieder gewählt und haben dadurch eine hohe demokratische Legitimation (im Vergleich zu vorher über die Wahl durch die Delegierten), aber nach der neuen Satzung nicht viel zu sagen, so lange sich das Präsidium an die Regeln und den Haushaltsplan hält. Daher wollten wir zumindest das wichtige Thema „Auswahl des Präsidiums“ dem Verwaltungsrat übertragen.
  • ein Verwaltungsrat hat mehr Möglichkeiten, vor allem nichtöffentlich, die Kandidaten auf Eignung, Zeit, etc. zu prüfen und auch den Kandidaten (die oft gar nicht wissen auf was man sich mit einem Amt bei Sechzig einlässt) Infos zum Amt, Aufgaben, Zeitbedarf, etc. zu geben. Dies geht bei einer Vorstellung in einer Versammlung gebenüber den Mitgliedern nur sehr bedingt und dann läuft die Wahl eher nach Sympathie als nach echten Infos. Gut sieht man das an der Wahl der Verwaltungsräte, die sich zwar Fragen auf der Mitgliederversammlung stellen, aber wenn sich jeder Kandidat nur 10 Minuten und das ist echt wenig an Infos, vorstellt, dann noch mal 5-10 Minuten Fragen beantwortet, dann sind wir bei 30-40 Kandidaten ganz schnell bei einer recht langen Versammlung (was für mich kein Problem wäre, aber evtl. sehen das andere Mitglieder auch anders)
  • bei einer Möglichkeit Kandidaten „wahllos“ vorschlagen zu dürfen würde sich ein zusammengewürfeltes Präsidium ergeben. Hier hat der Verwaltungsrat bei einer Auswahl im Vorfeld die Möglichkeit die Kandidaten zusammen zu bringen und die „Kompatibilität“ auszutesten. Beim Verwaltungsrat macht es Sinn, wenn auch konträre Meinungen vertreten sind, beim Präsidium, das doch eher „operativ“ tätig ist wäre das nicht sinnvoll. Ähnlich wie in einer Geschäftsführung eines Unternehmens sollten hier zumindest die groben Ziele gleich sein. Dies kann man bei einer Einzelwahl von wahllos vorgeschlagenen Kandidaten nicht gewährleisten und man hätte dann sehr schnell wieder die Problematik, dass sich einer „nicht durchsetzt“ und dann „bockig“ zurück tritt, mit allen Folgen bis zu einer außerordentlichen neuen Versammlung.

Evtl. kann noch jemand anderes hier weiter ergänzen, mir langen die drei Punkte und ich hab jetzt am Sonntag auch noch was vor. ;-)

Vielleicht könnte man dem organisatorischen Problem entgegenwirken indem man z.B. die Zahl der Kandidaten für den Verwaltungsrat pro Abteilung begrenzt (z.B. auf 14). Dann gäbe es z.B. in der Abteilungsversammlung der Fußballer eine Vor(aus)wahl und man bekommt die Zahl der Kandidaten zumindest unter 20 (aus den anderen Abteilungen dürfte der Andrang begrenzt sein) . Ich bin ja mit dem Mitgliedersystem nicht allzu glücklich, insofern halte ich mich ansonsten lieber zurück.

Damit die Diskussion im Stimoniaris-Fred nicht untergeht, habe ich hier mal einen neuen Fred eröffnet!

Alles valide Punkte, und ich will gar nicht dagegen an diskutieren. Du wirst auch zumindest im lf keinen finden, der den damals Beteiligten unterstellen würde, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten oder voreilig etwas zusammengeschustert hätte. Das Dumme mit Satzungen ist, dass es analog etwa zur Geldanlage oder der Energiepolitik nicht DIE Beste Strategie gibt. Es gibt schlechte Konzepte, und die müssen geändert werden. Zu diesen schlechten Konzepten bzw Ansätzen hätte ich auch unsere alte Satzung gezählt.

Soweit so gut. Aus den gewählten Analogien kann man also ableiten, dass die für 60 optimale Satzung sich an den Zielen ausrichtet, die man erreichen will und den Risiken, die man eingehen will. Und da wird es dann interessanter in der Diskussion.

Ich fasse mal etwas vereinfacht zusammen was den Müttern und Vätern der neuen Satzung wichtig war:

  • Klare demokratische Legitimation des Verwaltungsrats
  • Die Handlungsfähigkeit des Präsidiums als ein Team

Was nun leider die letzten Jahren passiert ist, ist dass der Graben, den wir seit 25 Jahren bei 60 sehen nicht kleiner geworden ist. Und was diese Satzung und die Struktur unserer Gremien nicht unterstützt ist Diversität zu erzeugen und Minderheiten ein Sprachrohr oder gar eine Representation zu geben. Dass ein Präsidium aus einem Guss sein solte unterstütze ich weiterhin. Aber die Rolle des Verwaltungsrats muß aus meiner Sicht neu definiert werden.

Welche Situation haben wir bezüglich des VR heute? Es gibt -wie von dir beschrieben- eine Vielzahl von Kandidaten, die wenn formal wählbar von den Mitgliedern gewählt werden können. Wer viel Zeit investieren kann sich vorher über die Kandidaten informieren. Aber gerade neue Kandidaten sind unbeschriebene Blätter, die Vorstellungen austauschbar und kratzen maximal an der Oberfläche. Aus gutem Grund gabs ja dann auch wieder Wahlempfehlungen, wobei hier eine Empfehlung die nächste nach sich zieht. Das Ergebnis representiert dann die Meinung der Mitglieder in etwa so, als würde jeder Landtagsabgeordnete einzeln gewählt Und Markus Söder grinst danach in die Kamera, dass die echten Bayern halt 100% CSU Abgeordnete im Landtag stzen haben wollen.

Und dann? Dann castet dieser VR das neue Präsidium und hält ansonsten das Maul (erinnert auch an unseren Landtag). Und ganz ohne inhaltliche Diskussion bitte, sollte einer der VR bestimmte Dinge nicht mittragen zu wollen, wird er als Wistler Blower insoliert, inhaltlich weigert man sich auf solche Dinge überhaupt einzugehen.

Zu was führt das? Genau dazu, was wir momentan beobachten können. Es fördert Lagerdenken, reißt Gräben auf und verhindert jede offene, kontruktive aber auch kritische Diskussion. Und es kommt zu Auswüchsen, wie sie dann über Internetportale wie db24 angeheizt und final dann von Interessengruppen instrumentalisiert werden.

So und nun? Auch wenn es paradox klingt- aus meiner Sicht könnte man die vorhandenen Gräben damit am besten bekämpfen wenn man sie zuallererst akzeptiert. Ich würde tatsächlich Listen mit jeweils 9 oder zehn Kandidaten bevorzugen. Dise könnten als Liste gewählt werden und die VR SItze würden prozentual vergeben werden. Details dann tbd. So hätte man dann eine Verteilung von zwischen Frahtin A und B von 5:3 und sogar jemand von der Liste C wäre drin. Diesem VR würde man dann die Nominierung von maximal 2 Mannschaften zur Wahl des Präsidiums überlassen.

Ob das besser ist als die jetzige Satzung. Nein. Aber ich bin 100% dass so ein Prozess besser für 60 in der aktuellen Verfassung ist.

Ich befürchte, dass sich die Gräben im Verein nicht durch die Ausgestaltung der Satzung schließen lassen. Als PRO 2006 ganz satzungskonform die Delegiertenmehrheit bekommen hatte, hieß es danach sofort, dies würde nicht dem Mehrheitswillen der Mitglieder entsprechen, da ja nur ein geringer Anteil der Mitglieder gewählt habe. Das wird seitdem bei jeder Wahl oder Abstimmung, die nicht den gewünschten Ausgang hat, z.B. auch von O.G. so wiederholt. Selbst wenn die Satzung so wäre, dass zwei Kandidaten für das Amt des Präsidenten zur Wahl antreten könnten, würde sich daran nicht ändern. Man stelle sich vor, bei einer MV stehen Reisinger und Stimoniaris beide zur Wahl, es sind sogar mehr Mitglieder als sonst auf der Versammlung, sagen wir 2000, und Reisinger würde die Wahl mit 1150 Stimmen gewinnen. Es würde keine 1860 Sekunden dauern, bis O.G. die Legitimität des Wahlergebnisses mit dem üblichen Hinweis auf die „schweigende Mehrheit“ anzweifeln würde.
Die Frage nach dem richtigen Weg bei 1860 ist längst zur Glaubensfrage geworden und Differenzen bei Glaubensfragen lassen sich nicht Verfahrensordnungen lösen.

Schon klar. Aber diese Griss’sche Argumentation ist doch, da sind wir uns, denke ich mal, einig, kompletter Humbug. Wenn ich als Vereinsmitglied nicht in der Lage oder willens bin, einmal im Jahr zur MV zu fahren und dort von meinem Stimmrecht Gebrauch zu machen, dann kann ich das doch nicht denjenigen anlasten, die selbiges tun.

Natürlich gibt es auch Vereine, die in ihrer Satzung verankert haben, dass minimum 50% der Mitglieder bei einer MV anwesend sein müssen, sonst keine Beschlussfähigkeit. Sowas kannst Du aber nur bei kleinen, lokalen e.V.s machen, aber doch niemals bei einem Fußballverein unserer Größenordnung. Da käme NIE eine beschlussfähige MV zusammen…

Geht es nach db24 sollte vermutlich Herr Ismaik bestimmen wer Präsident wird und wer im Verwaltungsrat sitzt. So wie bei RaBa Leipzig. Damit würde ich mich ehrlich gesagt nicht zu lange aufhalten wollen.

Es geht nicht darum, wer nach DB24 Präsident wird oder wer im VR sitzt.

Solange es 50+1 gibt wird sich hier nichts ändern. Der VR und der Präsi wurden demokratisch auf der MV gewählt. (also der Präsi wurde bestimmt und dann eben bestätigt).

Aber solange es einen Investor gibt, der eben darauf beharrt seine Anteil zu beahlten, wird sich eben nichts ändern. Aber da muss ich hier nichts sagen, es ist halt derzeit alle auf Stillstand geeicht.

Ich bin immer noch der Meinung das es damals genügt hätte die Satzung nur auf Bezug der Abschaffung des Delegiertensystems zu ändern. Was hat sich denn wirklich seither verändert? Außer das Mitgliederversammlungen jetzt 10 Stunden oder noch mehr dauern :wink: Die Satzung ist komplizierter wie vorher. Und viele Köpfe haben viel sinnlose Zeit und auch Nerven vergeudet!

Servus zusammen,

ich da eine Frage zur Mitgliedschaft.
Ich bin außerordentliches Mitglied seit letzten Jahr, und ich Möchte gerne meine Mitgliedschaft ändern
zu einen ordentlichen Mitglied (stimmberechtigt).
Das online Abzuändern scheint nicht zu funktionieren, oder ich dafür nicht begabt genug ;).
Hat wer die Kontaktdaten zu der entsprechenden Stelle?

Danke schon mal im voraus. :slight_smile:

Ich wüsste nicht, wie man das online ändern könnte. Aber wende Dich an Frau Grübel (regine.gruebel@tsv1860.org), sie ist dafür zuständig

super danke dir :slight_smile:

Nachdem es ja wieder eine Diskussion über die Brief oder online Wahl gibt…und ich eigentlich ein Gegner der ganzen Sache bin habe ich mir trotzdem ein paar Gedanken zu dieser leidlichen Geschichte gemacht…die in folgende Idee mündet:

Brief oder Online Wahl ja, aber…nur auf Antrag des Mitgliedes selber bzw. Folgende Vorraussetzungen:
mind 5 Jahre Mitgliedschaft und mind. 2 besuchte JHV…
Bei 10 Jahren mind. 4 besuchte MV usw.

Die Besuche der JHV könnten in der Mitgliederverwaltung hinterlegt werden. Es wird ja schließlich auch eine Anwesenheitsliste an der MV geführt.

Die MV ist aber nicht (nur) als Wahlveranstaltung zu verstehen. Es gibt aktuelle Berichte des Präsidiums, des Schatzmeisters und aus den Abteilungen. Es werden Anträge gestellt, es gibt Wortmeldungen, Gegenreden etc. Das ist elementar in einem Vereinswesen und auch Vereinsleben. Und dann wird gewählt, eben auch mit der Einschätzung aus der stattgefundenen MV.

Abgesehen davon, dass so eine angesetzte Online Wahl, im Vorfeld noch viel mehr eine entsprechende Schlammschlacht und über die Medien transportiert erzeugen würde. Inkl. Schaden am Verein!

[sup]Bevor du loslederst hättest du dich auch erkundigen können an welcher JHV ich in den letzten 20 Jahren gefehlt habe…und lies genau…das sind sehr hohe Hürden für eine solche Wahl…[/sup]

gibt es eigentlich in Deutschland irgendeinen Verein, welcher eine Onlinewahl durch seine Mitglieder ermöglicht?

Gibt es tatsächlich (ich hab da vor einem halben Jahr mal kurz geschaut), aber die Vereine, die ich fand, sind eher von regionaler Bedeutung. Und nicht zwingend im Fußball präsent.