Genau; man kann das auch positiv sehen.
Die Clinton wäre ja auch scheiße gewesen; da scheint es keine zwei Meinungen zu geben.
Aber beim Trump besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß er sich dermaßen aufführt, daß sie ihn schon nach ein oder zwei Jahren wieder rausschmeißen. Wäre dem Bush ja auch passiert, wenn dem nicht im letzten Moment ein grandioser Helfer beigesprungen wäre; namens Osama bin Laden. Nur diesem haben wir acht Jahre Bush zu verdanken; sonst hätte der schon seine ersten vier Jahre nicht vollgemacht.
Da hast du Recht aber innenpolitisch interessiert mich die amerikanische Politik nur am Rande. Sollen sie machen was sie für richtig halten.
In Sachen Klimaerwärmung setze ich darauf, dass Elon Musk und Gefährten sich an den Geschäftsmann in Trump richten und ihm grüne Technologien von z.B. Tesla schmackhaft machen.
Das linksliberale Establishment hat keine Antworten auf die wirklichen Fragen dieser Zeit. Die Konservativen und neuen Rechten auch nicht. Aber da gibt es einige, die zumindest nicht in ihrer verzerrten Traumwelt leben und die wahren Probleme und Sorgen des kleinen Mannes zumindest erkannt haben (und sich zu Nutzen machen).
Die westliche Welt (dh. auch der Kapitalismus) kann sein Wohlstandsversprechen vom ungebremsten Wachstum und steigendem Wohlstand für alle nicht mehr erfüllen, was aber der Kerngrund für den „Sieg“ im kalten Krieg war („remember: wir haben das bessere System…“). Das sieht man daran, dass die Reallöhne seit ca. 20 Jahren sinken (Inflation eingerechnet), es keine vernünftige gesicherte Rente mehr gibt (Rentenbericht der Bundesregierung: Geringverdiener werden mal so wenig staatliche Rente bekommen, dass sie Geld zur Seite legen und privat vorsorgen müssen. Wie das für Geringverdiener und bei den heutigen Zinsen verbunden mit der Inflation gehen soll, wird nicht erwähnt.), und immer mehr einst stabile Länder (Südeuropa, Italien war noch in den 90ern und frühen 00ern eine gute Volkswirtschaft) können ihrer Jugend keine Perspektive mehr geben (äußert sich auch in Landflucht -> Überalterung und Tristesse auf dem Land sowie steigende Mieten in den Großstädten). Die Globalisierung und Industrie 4.0 fressen immer mehr Arbeitsplätze auch in den Industrienationen (hört mal dem Siemens-Chef Joe Käser und seinen Zukunftsprognosen zu). Speziell für das derzeit noch blühende Deutschland kommt hinzu, dass die für uns essentielle Autoindustrie vor einem Strukturwandel zur E-Mobilität steht (+ Abgasskandal an der Backe), von dem noch nicht bekannt ist, wie er ausgehen wird. Das fällt halt nur dem Leiharbeiter auf, der wie im Falle von VW jetzt schon gefeuert wird damit auch ja keine Stammbelegschaft abgebaut wird (was schlechte Presse gibt, Leiharbeiter interessieren irgendwie niemanden…).
Wer in einer pulsierenden Metropole wohnt und Geld hat (so wie ca. unsere gesamte „Elite“), spürt die Vorboten halt weniger als der „doofe und beschränkte Hinterwäldler“, der gerade seinen Job verloren hat oder der trotz Vollzeitjob kein anständiges Leben mehr führen kann. Natürlich hat dieser (wie es Onlinemedien wie Zeit oder Spiegel nennen würden, alte dumme weiße) Mann immer noch ein besseres Leben als 90% der Weltbevölkerung. Allerdings kann die westliche Welt sein Wohlstandsversprechen ihm gegenüber nicht mehr einhalten, und den eigenen Lebensstandard zurückzufahren ist immer schwieriger als diesen von vornherein nicht zu haben (denkt an die Zeit ohne Smartphone, als Beispiel…).
Jetzt ist es aus Sicht der „Abgehängten“ (ich mag den Begriff nicht, weil er irgendwie negativ besetzt ist. Tatsächlich handelt es sich ja meistens um hart arbeitende Menschen) nur legitim, einen Systemwechsel zu fordern. Der liberale Großstädter mit Topverdienst, der jeden Monat ein anderes Land bereisen kann, versteht das natürlich nicht und will identitätsstiftende aber seiner Meinung nach veraltete Gebilde wie den Nationalstaat überwinden und strebt nach höherem (zB Vereinigte Staaten von Europa, die hauptsächlich eine Idee der Eliten sind und nicht des gemeinen Volkes. siehe das kollektive mediale Gejammere und Staunen nach dem Brexit). Ist vielleicht ein bisschen mit nationalstaatlichen Bewegungen von vor 150 Jahren vergleichbar, als durch die höhere Mobilität (Eisenbahn) und Industrialisierung die Entfernungen geringer wurden. Damals waren es auch die Gebildeten die was von der Welt gesehen haben, die diese Gebilde im Kopf hatten. Geführt hat uns dieses ganze von Fanatismus getriebene Nationalstaatenzeugs in zwei Weltkriege. Helfen kann meiner Meinung nach nur die Rückkehr zu kleineren stabilen und leicht zu durchschauenden Gebilden (wie zB in unserem Fall ein bairischer Staat), die relativ unabhängig voneinander vor sich wurschteln und sich abschotten (so ein hässlicher Kampfbegriff). Fragt mal einen EU-Begeistersten in eurem Freundeskreis, ob er alle EU-Staaten aufzählen kann oder euch erklären kann, wer in der EU Gesetze vorschlagen, abstimmen und einführen kann. Die Antworten werden erschreckend entlarvend sein. Jedenfalls spürt der kleine, dumme weiße Mann gerade als erstes die Auswirkungen von Globalisierung, Digitalisierung verbunden mit zunehmender Migration zwischen den einzelnen Staaten.
Resultat ist, dass Donald Trump tatsächlich Präsident der USA geworden ist (weil die Demokraten nicht erkannt haben, dass Bernie Sanders ebenfalls viele Probleme erkannt hat; dazu wäre er nicht so untragbar wie Trump gewesen). Homophobie, Rassismus, Islamophobie (was ist das eigentlich ?) und alles interessieren derzeit einfach niemanden außerhalb des Establishments. Das sind Diskussionen wie sie nur in wohlstandsverwöhnten Gesellschaften geführt werden, was sich wie gesagt derzeit ändert. Da hat Öttinger mit seiner derben Rede übrigens genau ins Schwarze getroffen, die Vorgehensweise der Chinesen betreffend. Da kann man jetzt über Ungerechtigkeit schimpfen wie man mag und die sprachliche Verrohung anprangern, im Kern hat er aber Recht. Jeder, der zB auf die (zugegebenermaßen leicht kriminell angehauchten) Unternehmen wie VW schaut, sollte mal den Blick in eine chinesische Firma wagen. Dagegen ist der biedere VW-Konzern eine Hippiekommune…
Jedenfalls, solange die Linksliberalen nicht auf die Leute setzen die ihre Probleme zumindest begreifen und dazu nicht rassistisch (und im Fall von Trump durchaus auch widerlich) sind (Sanders in den USA, bei uns würde ich das noch am ehesten Sara Wagenknecht bescheinigen), werden die Leute die Rechtspopulisten wählen. Die Aussagen nach den vergangenen Ereignissen zeugen allerdings eher davon, dass einfach niemand irgendwas verstanden hat. Jetzt steht Italien kurz vor dem EU-Austritt, in der Niederlande und Frankreich gibt es ähnliche Bestrebungen, und beim Gedanken an einen Wahlkampf „zwischen“ Sigmar Gabriel und Angela Merkel grausts mir jetzt schon.
Nur so am Rande dein schöner Bairischer Staat lebt mehr von Export als irgend ein andere Staat auf dieser Welt ( Audi/BMW/Siemens/Adidas/Puma nur die großen zu nennen) wenn die nicht mehr exportieren können gehen in Bayern 50 % der Arbeitsplätze verloren, da die ganzen Zulieferer auch in Bayern sitzen…
Auf den rest geh ich gar nicht ein, macht kein sinn sowas wie wieder aufzurollen…
Wenn ich der Elite eins auswischen will, wähle ich kein Milliardär man sieht ja nun wenn er da alles in sein Boot nimmt, ex GoldenSachs seine reichen Freunde, so gut Politik für die Armen .
Das ist eine Momentaufnahme, die noch 50 Jahre andauern kann, noch 100 Jahre oder vielleicht auch nur einen Konjunkturzyklus. Die Autobauer setzen übrigens zunehmen auf das schlanke Unternehmen (weniger Stammbelegschaft, mehr Leiharbeiter zu natürlich schlechteren Konditionen), Siemens hat kürzlich erst in Ruhstorf am Inn 700 von 1300 Stellen gestrichen und das war erst der Anfang (in wirtschaftlich guten Zeiten). Darüber hinaus wurden viele Stellen durch Zuwanderer besetzt, ob aus anderen Ländern oder aus Restdeutschland. Ich jedenfalls finde es falsch, seinen gesamten Wohlstand auf die extrem schnellebige Autoindustrie zu wetten. Das hat bei uns in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Autoindustrie mit der Politik schalten und walten kann wie sie will. Globalisierung ist immer nur solange gut wie man auf der Gewinnerseite steht, wenn das mal nicht mehr der Fall ist trifft einen die volle Härte. Die Arroganz der Deutschen mit ihrer 35h-Woche die meinen dass ihnen das nie passieren kann, spricht Bände. War ja für VW und Audi schon ein Realitätsschock, dass man sie in Amerika nicht hofiert hat sondern ihr Verhalten vielmehr als unkooperativ und respektlos aufgefasst hat. Wer schonmal Bilder aus Flint, Michigan gesehen hat oder die wirtschaftliche Situation von Italien seit dem schleichenden Niedergang von FIAT kennt, weiß wovon ich spreche. Niemand hat je gesagt dass Trump ein Mann aus dem Volk ist. Er und die Clintons sind so ziemlich dieselbe Klientel. Nur dass der Trump ein Asso vor dem Herrn ist, aber zumindest die Sorgen und Probleme der kleinen Bürger kennt. Dass er sie lösen will, unterstelle ich ihm gar nicht. sie sind für ihn die Triebfeder zum Erfolg und nichts weiter. Aber die Probleme die er erkannt hat, hätten andere lösen können. Ich weiß dass ich das alles vollkommen richtig sehe. Wir können uns gern nochmal nach der nächsten Bundestagswahl sprechen - wenn du über das Wahlergebnis jammern wirst.
Er kann sich halt die real existierenden Probleme einer breiten Bevölkerungsschicht zunutze machen (weil er die Probleme auch ganz klar erkannt hat). Das macht Killary auch, allerdings bei einer anderen Bevölkerrungsschicht (zB Latinos). Und zwar garantiert nicht aus Menschenliebe, sondern weil diese ein großes Wählerpotential für die Demokraten darstellen. Die Haltung zu den mexikanischen Einwanderen hat sich bei Familie Clinton in den 90ern nämlich auch komplett anders angehört.
Du kannst dich noch 10 mal im Kreis drehen und behaupten dass die AfD keine Lösungen hat, aber die sind zumindest näher dran an den einfachen Leuten (weil sie zT wirklich einfache Leute sind, im Vergleich zum Beamtenparlament). Die Zeiten als der Fabrikarbeiter oder Handwerker für die SPD ins Parlament eingezogen sind, sind halt auch vorbei. Dazu brauchts heute schon ein (echtes oder gefaketes, oder echtes mit gefaketem Doktortitel) Jurastudium. Naja, und Lösungen, die haben Gabriel, Merkel und Co. auch nicht. Denen haftet aber halt zusätzlich noch so sehr der Muff des Establishments an, dass sich im Vergleich dazu sogar der miefige Wind von der AfD frisch anfühlt
Klimawandel gibt es nicht, die Evolutionstheorie ist auch Blödsinn, weil in der Bibel was anderes steht. Und Homosexualität ist eine Sünde, deshalb müssen Schwule und Lesben bekehrt werden.
Aber im Ernst, da kommen gemischte Zeiten auf uns zu. Putin, Erdolf, Orbán, dieser polnische Kampfzwerg und nun noch Trump. Und nächstes Jahr sind Wahlen in Frankreich und den Niederlanden mit nicht zu unterschätzenden Chancen für Madame LePen und diesen ekligen Wilders. Von den Österreichern noch garnicht gesprochen.
Die können bald nen Club aufmachen. Verstehen sich bestimmt allesamt bestens…
Bei den Amis ist grundsätzlich immer Alles möglich. Könnte auch gut sein, dass sich jemand daran erinnert dass er noch ne Barrett Caliber.50 oder ähnliches Geschütz im Schrank stehen hat und dem Irrsinn aus größerer Entfernung ein Ende setzt, bevor er richtig begonnen hat. Oder die CIA nimmt sich der Sache an, mit ähnlichem Resultat…
Aha, die Gesundheitsreform wird doch nicht zurückgenommen. Die Wahl liegt noch keine Woche zurück und der Kerl fängt schon an Wahlversprechen zu brechen. Was unterscheidet ihn jetzt nochmal von bisherigen Politikern?
Langsam aber sicher checkt sogar der lustige Donald, was er sich da eingebrockt hat.
In der Nacht nach der Wahl lag er in seinem goldenen Bettchen und hat so vor sich hingelabert:
„Ja bist du deppert, was issn jetzt los? Ich hab echt alles dafür gemacht, dass eine Wahl praktisch ausgeschlossen war.
Ich hab sie alle beleidigt, die Weiber, die Homos, die Ausländer, die Merkel…eigentlich ALLE. Ich war vulgär, rassistisch, erniedrigend
und hab mich pausenlos verhalten wie der absolute Ghetto-Assi.
Und trotzdem wähln die Vollpfosten mich jetzt, sind die alle total behämmert?
Mei oh mei oh mei, wie komm ich jetzt aus der Nummer wieder raus, i hab doch nur Spaß gmacht.
Fuck, jetzt bin ich Präsident von dem Kaff. Was machtn so ein Präsident eigentlich? Hmmm, muss ich mal googeln.“<<<
Ne, jetzt mal ernsthaft.
Meine „geheimen Informanten“ ;-) in den USA sind ähnlicher Meinung wie ich, nämlich dass Trump
gar nicht unbedingt Präsident werden wollte. Klingt doof, hat aber durchaus Potenzial sich zumindest Gedanken darüber zu machen.
Trump war und ist ein absoluter Selbstdarsteller, ein Entertainer, ein Macho und Comedian, und nebenbei Geschäftsmann.
So, und was braucht so ein Freak? Richtig, er braucht die PERFEKTE BÜHNE, er braucht die absolute Aufmerksamkeit für seine
billige, inhaltlose Show. Und diese Bühne war die US Wahl. Und das hat er genossen und er hat seine perfide Show perfekt inszeniert.
Ein politischer Quereinsteiger, der von Politik (insbesondere von Weltpolitik) nicht mal den Hauch von Ahnung hat.
Zudem hat er jede Menge an Bauprojekten am Laufen (sagt man zumindest, ich selbst weiß es nicht), will er also weiterhin
als Immobilien-Gigant arbeiten und nebenher Präsident der USA sein?
Vielleicht sollte ihm auch endlich mal jemand sagen, dass er seine bescheidene 2-Zimmer-Wohnung im Januar verlassen muss,
das wird den Donald kaum erfreuen, so geile Parties wie im Trump-Tower wirds im Weißen Haus eher selten geben.
Ich hab den ganzen Wahlkampf lange und intensiv verfolgt, für mich war es eine absolute Farce, gekrönt durch TV-Duelle, die an Hohn nicht zu toppen waren.
Die Präsidentschaftswahl in den USA war für mich die größte Slapsticknummer, die die ich je gesehn habe. Dick & Doof in Perfektion.
Wenn le Pen und wilders nächstes jahr die Wahlen gewinnen, dann ist die Welt wie wir sie kennen zu ende in europa. die zukünftige durch trumps Wahl und sein negieren des Klimawandels und negieren des Pariser Abkommens auch. all hail China!
Wer jetzt nicht die Zeichen der Zeit erkannt hat und weiter den Biedermeier gibt, dem ist auch nicht zu helfen. mehr denn je müssen wir unsere Demokratie und Freiheit, unsere offene Gesellschaft verteidigen und uns dafür einsetzen, uns mit denjenigen, die rattenfängern hinterherlaufen auseinandersetzen und endlich etwas gegen die soziale Kluft unternehmen , den globalisierungsverlierern auf dem Land und in der Provinz unter die Arme greifen. wenn wir das nicht tun und uns weiter um Kleinigkeiten streiten und politische Spielchen betreiben, zerfällt nicht nur Europa, sondern auch din Bundesrepublik mit ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zurück in die schlimmsten Zeiten dieses Kontinents.
Und das mit den größten überwachungsmöglichkeiten aller Zeiten. die nsa in Händen eines Faschisten wie Trump, may god help us all…
Erschreckend für mich wie manche Trump wegen seiner großen Bürgernähe feiern. Hitler hatte auch große Bürgernähe und „verstand die kleinen Leute“. Und zwar so, dass er erkannt hat, dass sie ein Feindbild brauchen. Für mich ist er ein Faschist. Gut, Hillary ist auch scheisse. Aber immerhin kein Faschist. Bernie wär’s gewesen, damit wäre vielleicht wirklich mal was ANDERS geworden.