So ziemlich jeder wünscht sich eine grundlegende Änderung des Status Quo. Die einen meinen, ein Abstieg sei eine Chance für den Neuanfang, die anderen sehen das Gegenteil. Als ob es ein Wunschkonzert wäre, ob man sich nun für das eine oder für das andere entscheiden könnte.
Es kann sehr gut sein, dass uns die Realität am Ende der Saison die „Entscheidung“ (die keine ist) abnimmt. Wenn ich sehe, welche Gräben sich auftun, dann wären diese ein brutaler Malus für einen möglichen Wiederaufbau.
Ich habe sowohl Verständnis für die Position „Neuanfang durch Abstieg“ als auch für die entgegengesetzte Haltung. Mein Herz sagt immer lauter „Raus egal wie!“, während der Kopf nach wie vor „Ob ein Wiederaufbau klappt, steht völlig in den Sternen, vor allem bei einem Verein wie Sechzig!“ entgegenhält.
Wenn wir uns jetzt wieder gegenseitig zerfleischen, weil wir über den Weg, den wir sowieso nicht selbst in der Hand haben, streiten wie die Kesselflicker, dann kann es so oder so nichts werden. Die Guter-Fan/Böser-Fan-Debatten haben noch nie irgendwas gebracht. Wenn es wirklich runtergeht, dann brauchen wir jede und jeden, um aus der Scheiße wieder rauszukommen.
Gräben die nie jemand zugeschüttet hat. Man hat sie nur nicht gesehen wie Gletscherspalten über denen nur eine dünne Schneewehe liegt. Aber tragfähige Schnee oder Eisschicht.
Dafür sprechen die Kameradschaft und das Löwenherz.
Dagegen sprechen Eigeninteressen und Missgunst.
Was hat wohl mehr Aussicht sich durchzusetzen?
Das ist jetzt schon arg weg von der Diskussion über Benno Möhlmann aber off-topic kann ich auch ganz gut.
Ich gebe mich keiner Illusion hin dass wir bei einem Abstieg viele Fans erstmal verlieren werden. Die einen weil 2. Liga für sie das Minimum darstellt und die anderen weil Fußball ohne Arena für sie nicht attraktiv genug ist oder die Nähe zum FCB fehlt. Gibt es ja umgekehrt auch (Fans welche keinen Fuß in die Arena setzen wollen).
Wie man damit umgeht kann ich nicht sagen. Prinzipiell finde ich es schade dass der Verein sich Entscheidungen quasi aufzwingen lässt anstatt zu versuchen mit einer Aufbruchstimmung möglichst viele Fans mitzunehmen und auch Dinge selbst zu gestalten. Ich habe schon ein wenig Bammel vor einer Geschäftsführung welche immer nur wartet, und wartet und wartet und sich dann wundert dass nichts passiert ist.
12.500 Zuschauer, eine verhunzte Ostkurve, eine kaputte West, ein nicht funktionierendes Stadion Catering, kein Online Ticketing, wenig Werbemöglichkeiten, kein VIP Gedöns, keine Parkplätze. Wenn Du da kein Management hast welches endlich anpackt (statt Powerpoint Folien in Auftrag zu geben), Sponsoren organisiert und Verhandlungen über Umbauten aufnimmt dann holst Du Dir auf Jahre hinaus nur die Almosen ab. Letztendlich sind wir dann wieder in einer Position in der wir nur lästig sind weil wir fordern aber nichts bieten können.
Zum Thema Benno Möhlmann. Irgendwann werden wir uns mit der 3. Liga beschäftigen müssen und da muss die Frage erlaubt sein ob ein Benno Möhlmann bereit ist Aufbauarbeit zu leisten und ob sich der Verein das überhaupt leisten kann (und will). Wir sind doch im Sturm am Saisonende völlig blank. Mugosa, Simon, Liendl und Claasen sind fast die einzigen Offensivkräfte welche überhaupt einen Vertrag über den 30.06 hinaus besitzen. So kann man meiner Meinung nach keinen 2. Liga Verein führen und in Konsequenz werden wir dann irgendwann runter müssen.
Eine Aufbruchstimmung hätte man im Anschluss an das Kiel-Spiel schaffen können. Da gab es rund um die Löwen ein Interesse, eine Euphorie, wie ich es seit dem vierten Platz mit der CL-Quali nicht mehr erlebt habe. Wir alle wissen, was im vergangenen Frühsommer daraus geworden ist. Der Verein hatte eine riesige Chance - und hat es in einer Weise verkackt, wie ich es eigentlich an besagtem Abend, als 65000 mit glänzenden Augen das Bülow-Tor gefeiert haben, niemals für möglich gehalten hätte. Alles, was seitdem über uns hereingebrochen ist, ist nur konsequent und selbstverschuldet. Da hilft es auch nix, auf einen Fußball-Gott zu schimpfen. Wenn es diesen tatsächlich geben sollte, hätte ich jedes Verständnis dafür, wenn er uns diesmal runterschicken würde. Nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen.
Das seh ich ganz genauso.
Das Kiel-Spiel wäre die Riesenchance für den Verein gewesen.
Eine ausgezeichnete Chance, die Aufbruchstimmung war da. Wir hätten garantiert mit dem Abstieg nichts zu tun, wenn unsere Protagonisten, allen voran unser ahnungloser Investor, nicht in vollem Umfang versagt hätten.
So geht das Leiden weiter, Woche für Woche.
Wenn Möhlmann die Fans kritisiert, die zu den Auswärtsspielen fahren und die auch stimmgewaltig unterstützen, kann ich nur lachen. Es ist ihr gutes Recht mal Dampf abzulassen.
Der Möhlmann soll sich selber lieber mal hinterfragen oder zurücktreten. Aber das nur nebenbei.
Mittlerweile ist es mir auch egal, ich würde mir halt eine Löwenmannschaft wünschen, die egal in welcher Liga mitkämpft und mitspielt. Soll es halt dann die Regionalliga sein. Ich kauf mir eine Dauerkarte für das Grünwalderstadion. Was sich alle 14 Tage in der Arena abspielt, ist nur noch Elend pur.
Wer hätte sich im Jahr 2000, als wir die Roten Säcke zweimal geschlagen haben träumen lassen, dass es mal so weit kommt, dass 60 jedes Spiel verliert, wirklich jedes und dass die Roten wirklich jedes Spiel gewinnen. Für einen Löwenfan kann eigentlich Fußball keinen Spaß mehr machen. Es ist unerträglich.
Dass der Arenabau die Hauptschuld an der Entwicklung trägt, daran gibt es mittlerweile wohl keine Zweifel mehr.
Gleichzeitig scheint sich eine Art Fluch über uns gelegt zu haben, wie der Jompi auch geschrieben hat. Weil dass alle Versuche mit allen Mannschaften, mit allen Trainern so dermaßen in die Hose gehen, ist eigentlich nicht mehr wirklich erklärbar.
Oft hab ich so das Gefühl, dass die gleichen Spieler, die wir haben, jeden Sonntag für den SV Sandhausen spielen würden, hätten die schon längst 25 oder 30 Punkte.
Seit 1965 bin ich jetzt jede, wirklich jede Saison bei Heimspielen dabei, manchmal mit Dauerkarte, manchmal nicht.
Mein 51. Jahr als Löwenfan ist mein erstes, in dem in noch nie im Stadion war kein einziges mal. Ich kann einfach nicht mehr, ich kann das alles nicht mehr ertragen.
Ich hab überhaupt keine Ahnung von dem Lizenz-Kram!! Warum bist du dir so sicher, dass wir die Lizenz für Liga 3 nicht bekommen? Alles wieder eine Frage des Geldes vermutlich, oder?
Jetzt stell Dir mal vor, wir kommen wieder in die Relegation und bleiben nach einem Sieg vor 65 000 drin! Ich könnte fast wetten, dass es dann wieder exact so laufen würde wie im letzten Jahr. Es werden ein paar Spieler geholt, ein paar werden abgegeben und im Oktober kommt dann ein neuer Trainer …
Ich sehe im Moment keine Anzeichen, dass irgend etwas anders laufen wird … Vielleicht werden die FB Posts des Investors ein wenig anders aussehen, aber nicht viel …
Meiner Meinung nach, und da lass ich auch eigentlich nicht mit mir diskutieren, ist seit Jahren das wahre Problem, dass es Sportdirektoren und Trainer nicht schaffen eine gute, funktionierende Mannschaft zu auf bzw einzustellen ( was abseits des Platzes passiert, wie zB die Probleme mit Ismaik, sollten einen Spieler eigentlich wenig interessieren oder, wenn sie Angst um ihre Zukunft haben, eigentlich nur Ansporn sein dem Verein zu helfen / sich für andere Vereine zu empfehlen ). Kreuzer nehme ich hier aussen vor da er zu kurz im Amt ist um ihn wirklich beurteilen zu können, mit seinen Deals zur Winterpause hat er aber gezeigt, dass er ein Gewinn für uns sein könnte. Und Möhlmann? Von dem halte ich nichts. MMn hatte der Kader schon zu Beginn der Saison das Potenzial besser dazustehen als wir es aktuell tun, dann bekommt er zur Winterpause auch noch neue Spieler / genug Zeit das Team einzustellen und ich bzw wir müssen uns trotzdem wieder diesen Krampf wie ggn Union Berlin geben. Nicht einmal das Simpelste der Welt, das sich Aussernspieler gegenseitig unterstützen, klappt bei uns nicht ist aber äussert wichtig. Ein Bülow, dem ich zwar unendlich dankbar für sein Tor ggn Kiel bin der aber ein grottenschlechter Kicker ist, darf immer wieder ran obwohl es weitaus bessere Alternativen gäbe ( Degenek / Stahl / eve Kagelmacher ) … für mich eigentlich schon genug Gründe um den überbewerteten Trainer Möhlmann zu feuern.
Keine Leistung = unzufriedene Fans / Funktionäre / Sponsoren. Ich an Ismaiks Stelle wäre auch p*ssed wenn ich dem Verein gern mehr helfen würde es aber nicht darf die die es aber dürfen nichts auf die Reihe bekommen ( möchte hier keine Diskussion um Ismaik anfangen aber mMn wird er oft schlechter gemacht als er eigentlich ist ). Was möglich wäre, wenn wir endlich mal wieder gut kicken würden hat man ja erst wieder ggn Nürnberg gesehen: Voll Hütte/n … und niemand würde mehr über’s Grünwalder reden.
Passend dazu komm ich auch zu meinem letzten Punkt: Die Aktion einiger Fans pro Grünwalder Stadion. Da wird immer gemeckert wegen allen möglichen Nebenkriegsschauplätzen und wie schlecht die doch der Mannschaft tun würden … und dann wird so eine Aktion gebracht die nur ein weiterer Nebenkriegsschauplatz ist und der Mannschaft kein Stück hilft … die aber die Unterstützung der Fans braucht … sry aber das ist alles andere als klug.
Bin eigentlich positiv in die Rückrunde gegangen und ich hoffe natürlich, dass ich mich täusche aber mit dem Trainer hab ich nicht das Gefühl als würden wir das noch packen. Btw wer glaubt, dass uns der Abstieg gut tun würde irrt … da wären wir erst einmal für lange, lange Zeit weg vom Fenster … und das ist nie gut für einen Verein.
Ich stimme dahingehend zu: Diese Einschätzung kann man temporär haben.
Sofern man noch dem Irrglauben aufsitzt, dass ein Klassenerhalt mittel- und langfristig eine Besserung der Gesamtsituation mit sich führen könnte. Irrglaube deshalb, weil Erfahrungswerte schlichtweg dagegen sprechen.
Möhlmann gibt den Spielern also frei weil er sie nicht laufen lassen
will. Aha - aber wie wäre es wenn man einmal ein paar Standardsituationen
wie Freistöße und Ecken üben lassen würde ? Oder mal Torschüsse die den
Namen auch verdient haben ? Wenn ich Defizite habe dann kann ich diese
nur durch Üben beheben, das ist schon in der Schule so.
Wenn es nicht langt muss ich halt etwas tun um mich zu verbessern und
da lasse ich auch nicht gelten „das man den Kopf freibekommen muss“.
2 Stunden trainieren kann man auch so, ich arbeite auch 10 Stunden am
Tag. Aber gut, so trifft man sich nach dem freien Dienstag halt am
Mittwoch um 15.00 Uhr gemütlich zu einer 1,5 stündigen Trainingseinheit
und wundert sich wenn am Sonntag gegen Bochum wieder nichts
gescheites herauskommt.
Wohlfühloase !