Unser Ex-Trainer: Daniel Bierofka

Da es in den letzten Jahren immer mehr bergab ging kann man durchaus sagen, dass früher alles besser war…

@ Jompi

Also richtig schlecht wurde es eigentlich erst in der vorigen und in dieser Saison, mit dem Abstiegskampf in der 2. Liga hatte 60 bis 2014 regelmäßig wenig bis nichts zu tun. Wir starteten jede Saison aufs neue mit Aufstiegshoffnungen. Aufgeregt haben wir Fans uns damals eher darüber, dass meist frühzeitig absehbar war, dass 60 mit dem Aufstieg nix mehr zu tun haben würde und wir spätestens ab dem 30. Spieltag nur noch um die goldene Ananas spielten. Man könnte fast Sehnsucht kriegen nach diesen goldenen Zeiten der goldenen Ananas, obwohl das damals schon frustrierend genug war.

Richtig schlecht wurde es erst, nachdem der Poschner Sportdirektor geworden war.

Grueni, die Zeitschiene musst Du eigentlich bis vor den Bundesligaabstieg ziehen. Ab dem Zeitpunkt wurden die meisten Entscheidungen zur Unzeit und/oder völlig plan- und konzeptlos getroffen. Was m.E. ziemlich klar dafür spricht, dass in den Entscheidungsgremien zumeist zu wenig Sach- und Fachverstand vorhanden war und ist. Mit wenigen Ausnahmen ist es mit jeder getroffenen Entscheidung - egal ob Entlassung oder Einstellung - schlechter geworden. Hinzu kommt, dass es so zu sein scheint, dass jeder, der zu Sechzig kommt - egal ob auf Spieler-, Trainer- oder Funktionärsebene - mindestens eine Stufe schlechter als „normal“ performen zu scheint.

Und der Moniz Trainer.
Und der Mayerhofer Präsident.
Und PRO 1860 die Regierung.

(Scheiße; jetzt hab ich mir die Finger verbrannt. ;-)

Dieses Phänomen ist so rätselhaft, so esoterisch.
Aber so deutlich zu beobachten. Man sollte es erforschen. Dringend! Denn wenn man dafür die Ursache findet, hat man auch das Rezept in der Hand, den weiteren Niedergang zu bremsen. Wirklich; davon bin ich überzeugt; keine Ironie. Denn dieses Phänomen ist dermaßen markant, daß es gar nicht nebensächlich sein kann!

Es kommt mir manchmal so vor, als schwebe über unserem Verein ein Credo wie „Alles kann, aber nichts muss“. Oder „Mach ich’s heute nicht, mach ich’s morgen“. Wenn man Bock hat, hängt man sich rein. Wenn nicht, dann halt nicht. Wenn jeder so eine Einstellung wie Vallori oder Bülow an den Tag legen würde, würden wir nicht da stehen, wo wir jetzt stehen. Es wird den Leuten in allen Bereichen offenbar zu leicht gemacht, nicht immer die bestmöglichen Leistungen zu bringen. Offensichtlich ist es einigen (zu vielen) nicht klar, was es bedeutet, für Sechzig arbeiten zu dürfen. Kommt es nur mir so vor oder durfte man in den letzten Jahren (Beispiel Taxiaffäre) mehr als einmal das Gefühl haben, dass gerade die, die von Sechzig teilweise üppig bezahlt werden, den Verein nicht wirklich ernst nehmen?

Dieses Gefühl durfte man sehr oft haben.
Allerdings hat gerade besonders die Taxiaffäre gezeigt, wie dieser Anschein auch täuschen kann, denn hier waren genau deutliche Gegenbeispiele beteiligt. Adlung, Eicher, (auch Weigl…)

Ja, aber wenn der Taxifahrer nicht gelogen hat, dann haben auch die von Dir Genannten, die ich als Spieler schätze, nicht gut von unserem Verein gesprochen. Vielleicht ja sogar, weil sie ähnliche Ansichten hatten über das, was in diesem Verein seit vielen Jahren abgeht.

Eben; ganz genau.

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Ich kann da keine große Verklärung der Vergangenheit sehen, wenn jemand sagt, dass sich seit der Entlassung nichts, aber auch gar nichts verbessert hat. Weder der Tabellenstand noch die Spielweise, noch sonst was. Dementsprechend könnte man sagen, man hätte sich das Geld für die Trainerentlassung, die Anstellung eines neuen Trainers sowie die Verpflichtung diverser Spieler sparen können. Ganz unsentimal und ohne die Vergangenheit besser zu machen als sie ist.

Abstieg tut immer weh. Egal ob das unter Torsten Fröhling oder eben jetzt, mit großer Wahrscheinlichkeit, unter Benno Möhlmann passiert. Der Unterschied ist, dass ich bei Torsten Fröhling das Gefühl hatte, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg war und nur die Ernte noch nicht eingefahren werden konnte. Der Fußball sah am Ende seiner Amtszeit teilweise tatsächlich nach Fußball aus, die Mannschaft verdiente die Bezeichnung Mannschaft. Benno Möhlmann wollte zurück zum ‚Die-Null-muß-stehen-und-vorne-hilft-der-liebe-Gott-Fußball‘. Dieses Stevens/Rammelow’sche Konzept ist krachend in die Hose gegangen, denn offensichtlich scheint der Herr im Himmel das Ansinnen falsch verstanden zu haben: Die Null stand, aber leider auf der falschen Seite. Und hinten wurde aus einem relativ soliden Tiroler Bergkäse ein löchriger Emmentaler.
Daher würde ich in meiner letzten Zwischenbilanz vor dem endgültigen Kassensturz mal behaupten: Unter Torsten Fröhling wären meine körperlichen und psychischen Qualen vielleicht doch etwas erträglicher gewesen. Der Mann passte zu Sechzig, dem hätte man wesentlich mehr verziehen als dem entzauberten Meister der alten Schule. So wie es gerade aussieht, hat die überstürzte Demission nur Verlierer gezeugt. Schade, aber leider irgendwie auch vorhersehbar.

Ich kann das Trübsal blasen nicht ganz nachvollziehen. Duisburg ist so gut wie weg, Paderborn macht auch nicht gerade Anstalten uns mit Vollgas zu überholen und beim FSV Frankfurt kommt das Theater vermutlich erst noch. Der KSC hat von den letzten 10 Spielen 2 verloren, das ist keine Laufkundschaft.
Torsten Fröhling war sicherlich ein Trainer der mich emotional begeistern konnte aber letztendlich hat er uns vielleicht auch nicht so gut getan weil er das Sommertheater einfach geschluckt hat. Wir brauchen leider einen Trainer der nicht alles mit sich machen lässt und sich auch gegen Wiederstände positionieren kann. Wenn Torsten Fröhling Pech hat steigt er diese Saison quasi zweimal ab, wobei ich nach wie vor bei uns relativ entspannt bin.

Benno Möhlmann hält also nichts davon die Mannschaft jetzt „kaputt zu trainieren“. Manchmal meine ich, er
will es nicht verstehen.
Es geht doch gar nicht darum nun jeden Tag 4 Stunden durch den Perlacher Forst zu laufen. Es geht darum,
Laufwege einzustudieren, taktisches Verhalten zu trainieren und von mir aus auch ein paar Torschüsse und
Zweikämpfe. Videoanalyse gehört sowieso dazu.
Und das alles kann machen sehr gezielt und effizient machen, ohne das die Spieler am Freitag
mausetot auf den Platz laufen.

Einem Spieler der keinerlei Spielintelligenz besitzt, kannst auch in 10 Jahren Training nicht beibringen dass er im Spiel Taktiken flexibel anwendet.
Und wennst davon ned nur Einen hast, sondern 22, dann hast halt das Problem, dass die egal wie das Spiel steht oder läuft, 90 min den gleichen Stiefel spielen.
Und das ist bei uns hoch und weit, bevorzugt aus dem Halbfeld auf Okotie oder Mölders. Okotie kann den Ball keine 3 Sek halten, dann isser weg oder dahin weitergeleitet wo seit Wochen keiner mehr war.
Mölders kann das schon eher, aber da im Mittelfeld ja recht selten einer ist(also von uns jedenfalls), bleibt ihm nur der Abschluss gegen drei Mann oder Okotie. Der aber nur trifft wenn man ihn so anschießt, dass der Abpraller rein geht.
Sogar CL-Vereine haben mittlerweile erkannt, dass er dafür gar nix kann dass er ned trifft. Unsere Mittelfeld- und Außenspieler können nur nicht richtig schießen. Sie treffen ihn halt einfach ned richtig.

Insofern hast du Recht, dass Schusstraining ned ganz so verkehrt wäre.
Aber dann is der rot-weiß-rote Stehgeiger am WE auch wieder kaputt.
Ein Teufelskreis!

Da muss ich dir leider massiv widersprechen: Die Spielweise hat sich verändert.

Leider halt zum Schlechten hin. Und das obwohl die Dynamak des Spielverlaufs und das Glück bei Standards unter Möhlmann „echte Löwen“ waren.

Ich gebe jetzt einfach mal den mutigen Tipp ab, dass bei 0 Punkten gegen Fürth und einer Leistung wie in den letzten beiden Spielen BM beurlaubt wird. Einfach um nichts unversucht zu lassen in den folgenden fünf Endspielen gegen allesamt schlagbare Gegner.

Egal ob man das will oder nicht … sollte gegen Fürth kein Punkt rauskommen, dann tickt i.d.R. der Fußball eben so.

Die 3-Siege-am-Stück-Woche mal außen vor … da war/ist nicht viel unter´m Benno.

Wie sagte er noch so schön am 1. Tag am Trainingsgelände: „Heute gibt´s noch keine Punkte“. Leider sollte er auch für die Spieltage oft recht haben …

Aber bitte den Biero wirklich nur zum Interim machen und nicht zum Chef; auch, wenn er sich gut machen sollte. Bitte nicht den Biero auch noch verheizen!

Was soll man dem Benno denn nun raten?

Die Stehgeiger vom KSC-Grottenkick gnadenlos raushauen? Auf Classen, Karger, Rama, Hain, Mugosa-der-Ball-ist-nicht-mein-Freund setzen, also alles durcheinanderwürfeln?
Oder Bauchistreicheln und jedem einreden, alles wird gut?

Es mag Harakiri sein, jetzt im Endspurt alles und jeden in Frage zu stellen.
Doch sehe ich nur eine Möglichkeit, die Jungs mal zu motivieren. Da, wo´s wehtut: auf die Bank oder auf die Tribüne.
Die haben nur den Fußball, und als Bankdrücker stehst für Scouts anderer Vereine relativ schlecht da.

Ein Beister, ein Okotie, ein… sind nur Schatten ihrer selbst.

Ziggo hat sicher Recht mit der mentalen Schranke. Ich sehe diese Schranke aber a weng anders:
Die Mannschaft nimmt unseren Verein und das ganze Drumrum nicht ernst. Ein Job wie jeder andere.
Da fehlt es nicht nur am Selbstvertrauen. Da fehlt es an der kompletten Einstellung zur Situation, zum Fan, zur Selbsterkenntnis.

Hier liegt der Löwe begraben. Der Sehlöwe ist da schon auf der richtigen Spur. Es sind gar seltsame Strukturen in der ahnungslosen Führung,
im unmotivierten Kader, die uns seit Jahren im Hamsterrad drehen lassen. Nur Lippenbekenntnisse, die nix anderes als ohnmächtige Durchhalteparolen sind.

Vor dem KSC-Spiel hab ich irgendwo gelesen, dass Möhlmann einen Punkteschnitt von 1,1 geholt hätte, und Fröhling nur 0,6.
Stimmt das so?
Falls ja, immerhin ein Argument pro Möhlmann.