ich finde ihn in Summe einen schrecklichen Trainer. Anfangs war der Kontrast zum Dampfplauderer Köllner ganz angenehem, aber die Installation als Trainer von ihm schon mehr als fragwürdig.
Spieler sagen dir unter der Hand, aber teils auch öffentlich (wie Willsch oder auch Wein), dass er mit den Spielern eigentlich nicht kommuniziert.
Er bereitet sich sicher akribisch auf jedes Spiel vor und passt sein System an dem des Gegners an, deshalb wirkt es anfangs auch immer ganz passabel. Sobald der Gegner auf das Spiel durch Auswechslung oder Systemumstellung reagiert, ist unser Trainer blank.
Und mich stört im Speziellen auch noch diese veraltete Motivationsscheisse. Wer sich davon motivieren lässt, findet wahrschenlich auch Erfolgsseminare mit Maschmeyer ein Gewinn für sein Leben.
Der Iemma ist ein Clown, der das Trainingslager eher auf tragikkomische Weise aufgelockert hat. Ähnliche Aktionen bringt der Coach auch beim Training unter. Es verwundert nicht, dass seine vorherigen Stationen entweder nicht oder nicht lange von Erfolg gekrönt waren, da sich diese Art sehr schnell verbraucht.
Hab mich hier im Forum noch belehren lassen müssen dass der Tiefenpsychologe ist. Wobei ich vermute dass man sowas als Profi einfach an sich abprallen lässt und sich seinen Teil denkt.
Ich möchte noch nicht den Stab über ihn brechen. Er arbeitet viel, kommuniziert offen, der Kader hat seine Stärken und bisher ist sportlich auch noch nichts kaputt.
Das halte ich für eine erstaunliche These. „Tiefenpsychologe“ war etwa C. G. Jung, aber wohl nicht Giovanni Lemma. Von Jung (übrigens auch in der Schweiz lebend) sind m. W. keinerlei Dokumente bekannt, aus denen ersichtlich ist, dass er mit seinen Patienten in Kreis gestanden wäre und gebrüllt hätte „WER HAT`S ERFUNDEN? DIE SCHWEIIIZER!!!“.
Soweit würde ich nicht gehen. Diese Art, vor allem von solch einem Schrank vorgebracht, kommt zumindest in Leitungsfunktionen gut an, vorzugsweise, um die eigene Ratlosigkeit der Führungskräfte zu bemänteln.
Vielleicht ist Motivationstrainer nicht der richtige Begriff. Ich denke, dass man im mentalen Bereich arbeiten muss. Es geht darum, die trainingsleistung in einem entscheidenden Spiel auf den Platz zu bekommen. Die berühmte Kopfsache. Da brauche ich aber keine Leute, die wild rumspringen und Tschakka schreien. Das kann man über längere Zeit gut trainieren. Wenn man einen guten Mental Trainer verpflichten kann, kann das der Entwicklung einer Mannschaft einen Schub geben. Da geht es aber nicht um Motivation.
Da bin ich komplett bei dir. In meinen Augen braucht es eigentlich für jede Profimannschaft studierte Psychotherapeuten, auf die die Mannschaft zurückgreifen kann. Und das Angebot sollte proaktiv vom Verein kommen.
Selbsternannte Mentaltrainer und Coaches seh ich eher kritisch.
In diesem Fall sollte dies bei fast jedem Unternehmen ebenso ein gängiges Angebot sein. Diese Sichtweise, Fussballprofis würden einem „immeeeenseeen Druuuuck“ (O-Ton Kahn) unterliegen, welcher ungleich höher als in fast allen anderen Berufen sei, halte ich für eine Überhöhung der Fähigkeit, ein rundes Spielgerät weitgehend unfallfrei über eine Wiese zu befördern…
Das kuriose ist doch, dass viele Profis und viele Vereine meinen, dass so so etwas nicht brauchen. In meinen Augen ist der gewaltige Unterschied zwischen einem guten BL Spieler und einem Superstar die mentale Stärke. Wenn man in der Ausbildung der Spieler und später beim Training auf diesen Aspekt nicht eingeht, verspielt man viel Potential.
Es geht in dem Vorschlag vom Malik nicht um eine Art Betriebspsychologen sondern um einen Psychotherapeuten - also sozusagen das Gegenstück zur Massagebank die seelische Massagecouch.
Grundsätzlich setzt dies die Vorstellung voraus, jeder Fussballprofi (und nicht nur die verhaltensauffälligen) benötigen eine Reparatur irgendwelcher psychischen Defekte. Mit der Vermittlung „mentaler Stärke“ (eines meiner Lieblingsbegriffe in Interviews nach deftigen Niederlagen) hat dies wenig zu tun.