Inwiefern das Geld, vor allem bestimmtes Geld (nicht das der „normalen“ Sponsoren, die, vereinfacht gesagt, Produktwerbeflächen kaufen), den Sport kaputt macht, habe ich hier schonmal angedeutet:
Diese Art von Geld, das Milliardäre und Greenwasher dort reinstecken, ist ein großes Problem, und dass dadurch die Ungleichheit zwischen den Vereinen/Klubs/Fußballfirmen größer wird, weil am Ende der sportliche Wettbewerb zu einem finanziellen Wettbewerb zwischen Oligarchen verkommt. Wer keinen Oligarchen oder Greenwasher hat, wird auf Dauer nicht bestehen.
Das US-Sport-System, in dem die Teams klar als Franchises benannt werden, wäre dann auch hier die logische Folge. Es gibt eine „Super League“, und der Rest kann schauen, wo er bleibt. Sportlichen Auf- und Abstieg gibts nicht mehr, man kann sich nur noch einkaufen.
DAS ist das Problem, nicht allgemein, dass die Spieler der höheren Ligen besser bezahlt werden.
Und der Löschzwerg ist immer noch der tiefsten Überzeugung, dass das Scheisshaus am Müllberg nicht gebaut wurde, um ewig graue Sitze zu haben und drum rumgedoens, das alle Woche ausgewechselt werden muss.
Wir würden aus politischen und finanziellen Gründen gebraucht, sonst hätte das Pack seine Gelddruckmaschine nie bekommen.
Das ist relativ unabhängig von den dann folgenden Supermännern beim TSV, die uns dahin gebracht haben wo wir jetzt sind.
Spätestens mit der krummen Wildmoser Junior Geschichte war doch offensichtlich, dass irgendwas am ganzen Projekt komisch war.
Das ist lange her aber halt mit das tiefste wurzelchen unserer Fehlentwicklung.
Kann man als Verschwörung abtun, vielleicht ist es eine, vielleicht keine.
Fakt ist , dass am Ende des , Achtung ,Prozesses, einer alles gewonnen und der andere alles verloren hat.
Für was dann diese Mediengleichschaltung, dieses kollektive brainwashing zum Volksentscheid?
Und es hat immer geheissen, Zuschüsse oder Vergünstigungen jedweder Art gibt’s nur, wenn dieses Vorhaben mehr als einem Verein dient.
So meine Erinnerung.
Warum ist man nicht hingegangen und hat gesagt, wir bauen eine WM Stadion und gut is…
Wenn ich mir die Gesellschaftersituation bei uns anschaue, dann geht es uns definitiv vergleichsweise nicht so gut. Dann sind wir nämlich ordentlich am Arsch. Das Sechzger und die Atmosphäre gleicht halt vieles aus, bzw. kann man sich da ein Stück weit leichter selbst belügen. Trotzdem kann man bei der KGaA wirklich nicht unbedingt von einer Vorzeigefirma sprechen. Wir haben keine Schwierigkeiten ohne Not Testspiele gegen Saudi Arabische Franchise Unternehmen zu veranstalten, kein Problem damit eigenen Fans den Zutritt zu verwehren, eigene Fans zu verklagen und wenn sich ein Scheich findet, der es mit Hasan aushält, holen wir uns auch sicher noch einen zweiten ins Boot. Wir gehen auch als Drittligist auf Promotiontour in die Staaten, wenn uns halt nur jemand das Geld dazu gibt und uns einlädt. Hauptsache Spielgeld zum verbraten.
Aber auch den e.V. kann man da durchaus differenziert betrachten. Was wir im reinen e.V. Bereich gut handhaben, klappt nicht wirklich in der Wechselwirkung als Gesellschafter zwischen Verein, KGaA und HAM.
Die Roten wollten ein Stadion bauen nur für den FC Bayern. Keine Sau wollte da mit Sechzig irgendwas zu tun haben.
Der FCB hatte dafür bereits 1997 umgerechnet 250 Mio Euro genehmigt.
Die Stadt hielt aber am Umbau des Oly fest und es begann das Gschiss um den Standort.
Von wegen wenn DIE was wollen dann geht das alles sofort. Zitat Franz: „Dann bau mas halt nach Ebersberg.“
Erst dann begann man sich bei der Stadt zu bewegen, weil man erkannte dass die es ernst meinen und der Landkreis Ebersberg gleich hinter dem Messegelände beginnt. Ja auch damals war der Standort Riem schon ein ernsthaftes Thema für ein Stadion.
Da der FC Bayern durchaus ein Wirtschaftsfaktor in der Stadt ist und man sich die Steuern die ein ständig ausverkauftes Stadion generiert nicht entgehen lassen wollte, hatte man damit begonnen umzuschwenken.
Sechzig hatte da noch an der Schwabl Arena rumgedoktert. Wobei die Stadt mit erheblichen Zahlungen in der Finanzierung eingeplant war. Sowohl beim Bau also auch beim Betrieb in der Folge. Das wurde seitens des Vereins nur verschwiegen.
Als Grundsatz hatte die Stadt dann festgelegt, dass es Förderungen über das normale Maß hinaus, nur für 1 Stadion geben kann oder gar nicht. Damit waren KHWs Pläne geplatzt, denn wie oben beschrieben wusste er, dass das Sechzgerstadion und auch jeder andere Gedanke an ein neues Stadion ohne die Stadt völlig utopisch war.
Der FCB hätte sein Stadion gebaut, so oder so - mit und ohne Stadt - mit und ohne die Löwen. Im Gegenteil. Es war KHW der sich da dann rangewanzt hatte und stur wie ein Panzer auf der 50:50 Beteiligung bestand, gegen die Warnungen von allen Seiten. Stadt FCB und auch Ude.
Allein schon die Berechnungen, die als Basis für die Finanzierung dienten, zeigten die tatsächlichen Verhältnisse, die den Realitätsverlust KHWs deutlich werden ließen.
So wurde zum Beispiel die Auslastung mit 80.000 Zuschauern pro Spieltag angesetzt, wobei für FCB 60.000Z und TSV 20.000Z als Schnitt angenommen wurden. Was eben genau das realistische Verhältnis von 75 zu 25% der Leistungsfähigkeit widergespiegelt hatte. Und was auch bei der Schwabl Arena schon deutlich wurde. Alles was über 60-70 Mio Euro ging war für Sechzig nicht bzw. nur mit größten Schwierigkeiten machbar.
Der Bürgerentscheid wurde deshalb notwendig, weil die Stadt die Zustimmung dafür brauchte sich an den Infrastrukturkosten zu beteiligen, die nicht von Bund oder Land getragen werden. Deshalb wurde natürlich, wie das bei allen anderen Bürgerentscheide üblich ist, entsprechend Werbung gemacht und Argumente dargestellt.
Was die WM betrifft, so ist es einfach so, dass man die Mittel die der Bund dafür, nicht nur für München sondern alle WM Spielorte zur Verfügung gestellt hat natürlich auch genutzt hat. Wie zum Beispiel der Ausbau der Nürnberger vom Mittleren Ring bis zum AK Nord, der schon lange zuvor beschlossen war und lediglich vorgezogen wurde. Aber eben nicht wegen dem FC Bayern, sondern weil die Stadt München das neue Stadion für die WM in der Bewerbung hatte. Hätte München auf dem Oly als Spielstätte bestanden und den Zuschlag erhalten, dann hätte es diesen Ausbau genauso gegeben, da das der Hauptzufahrtsweg zum Oly ist.
Der Stadt ging es damals einfach darum als WM Spieltort bestimmt zu werden, was mit dem alten Kasten Oly sehr unwahrscheinlich gewesen wäre. Denn die Kosten für Infrastruktur und Modernisierung des Oly wären mangels anschließender Nutzung in keinem Verhältnis gestanden. Allein schon wenn man die fehlende Komplettüberdachung betrachtet. Da im Rahmen der WM aber alle relevanten Standorte in ihren Bewerbungsunterlagen modernste vollüberdachte Stadien mit Logen hatten, blieb München nichts anderes übrig als mit eben dem Stadionneubau ins Rennen zu gehn.
Und Sechzig? Tja, da war es wie eigentlich fast immer. Wenig Weitblick in der Führungsetage gepaart mit einer traditionellen Beratungsresistenz. Das Ergebnis ist bekannt.
In der Summe ist es nämlich so, dass weder die Stadt und schon gar nicht der FCB, die Löwen für irgendwas gebraucht hätten um ein Stadion zu bauen. Wenn schon, dann war das genau andersrum, nur Sechzig typisch eben amateurhaft ausgeführt.
Wobei es ich nach Außen hin schon besser anhört, dass die öffentlichen Gelder für den Ausbau der Infrastruktur ja 2 Vereinen zu Gute kommt.
Aber ansonsten hast Du natürlich völlig recht. KHW ist der Totengräber des Vereins. Das war und ist die Wurzel allen Übels. Seit knapp 25 Jahren(Bürgerentscheid) ist der Deckel drauf und wir kommen aus der Nummer nicht raus.
Irgendwie traurig das so zu lesen. Das ganze Konstrukt, mit welchem ich mir die Sache noch etwas schöngeredet habe, ist damit perdue.
Die Stadt ist schuld, die WM ist schuld, die Roten sind schuld, der Kaiser ist schuld oder der Ude ist schuld. Klatsch, alles nicht wahr. Einzig und allein wir sind schuld an unserer scheiß Lage. Bitter, sehr bitter. Konnte es in Teilbereichen immer mal wieder verdrängen, aber Du hast mich halt mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.
Natürlich. Es hört sich aber auch nicht nur besser an, es war faktisch ja auch nicht gelogen.
Das wäre bei 75:25% auch ned anders gewesen aber eben für Sechzig erheblich vorteilhafter.
Sehr interessant! Also kann man sagen, dass das „Schwablstadion“, welches immer als große Chance für die Zukunft verklärt wurde, die man damals leichtfertig vertan hat, auch nur ein Wolkenkuckucksheim war?