Auswärtsspiel Leipzig

die meisten fahren doch eh nur nach leipzig, weils ne „schöne Stadt“ ist, sie vielleicht noch nie dort waren, man toll übernachten und furtgehen kann und das stadion neu ist!

wo sind die ganzen lepizig-away-schreier denn in cottbus, sandhausen und paderborn?

Ist da die löwen-liebe nicht so groß an dem Wochenende?

„solo gli ultras vincon sempre!“

lionman und Menzinger so schauts aus!

Peterle167 hast du überhaupt einen Beitrag aus diesem Thread gelesen bevor du deinen Post geschrieben hast?

Das Problem ist WENN man sich entschließt nach Leipzig zu fahren, wie es schon einige Fanszenen gemacht haben, spielst du bei ihrem Spiel mit. Die Umstände vorort wurden schon von vielen Fans die dort waren scharf kritisiert. Dort herrscht eine Zensur durch RB und wenn die Gästefans dann doch zu laut sind dann wird halt ein Lautsprecher angemacht? Die können sich dort ihre Fußballparty perfekt zurecht richten, es fehlt nur meist der volle Gästeblock. Und diesen wollen zum Glück 90% der Fußballszenen nicht liefern.

Dass das Argument mit den Eintrittsgeldern Schwachsinn ist hatten wir bereits …

aus einem Artikel von die Blaue24.de

Was ich nicht verstehe und mir auch noch kein Boykottierer erklären konnte:
Wo waren denn die ganzen Proteste in den letzten 20 Jahren? In der Zeit
hat sich der Fußball nämlich kommerzialisiert und nicht jetzt durch 1 oder 2
Vereine, die letztlich nach den Regeln agieren, die sich der Fußball selbst gegeben hat. Diese
mangelnde Selbstreflexion geht mir auf den Keks. In der 1. Liga gibts
noch 2 e.V.'s und niemanden interessierts. Mitgliederbestimmung existiert bei uns und allen anderen Profiklubs auch nur aufm Papier. Der BVB ist ein börsennotiertes Unternehmen und wird noch
gefeiert, weil er ab und zu die Rote Fußball AG ärgert. Käffer wie Augsburg spielen Bundesliga weil sie einen Mäzen
hatten. Im Stadion wird man mit Werbung nur
so beschallt und Eckstöße von Sponsoren präsentiert (bei uns ja sogar die gelben Karten). In Freiburg vorgestern wurde wegen Schneefall auch
erst mal die Werbung freigeschaufelt und dann erst das Spielfeld.

Da hast du auch vollkommen Recht Berger2.0. Aber nur weil man in der Vergangenheit viel zu viel versäumt hat, muss man sich doch jetz nicht komplett ergeben bzw. mal anfangen etwas dagegen zu unternehmen… Warum das versäumt wurde liegt vielleicht daran, dass erst seit Einführung des Internets allen Fußballfans die nötigen Informationen zur Verfügung stehen um sich ein Bild über alles zu machen. Ausserdem ist die Kommerzialisierung weltweit ein rießiges Problem in meinen Augen und da wurde der Fußball logischerweise nicht verschont. Man sieht ja heute was das für ein Millionen- wenn nicht Milliardengeschäft ist.

Es gibt ja noch wirklich selbstreflektierende Szenen wie z.B. Stuttgart oder Gruppen wie Chosen Few aus Hamburg die in der Hinsicht noch extremer denken bzw. handeln.

Es liegt halt jetzt an den Fans ENDLICH eine Grenze zu setzen. Bis jetzt wurde alles mehr oder weniger hingenommen, ist ja auch alles wie gesagt im Laufe der Kommerzialisierung des Fußballs weltweit iiiiirgendwie noch zu verkraften. Nun kommt aber eine neue Dimension mit einer Firma die einen Verein zum Zwecke der noch weiteren Kommerzialisierung gegründet hat. fcbäh, bvb, golfsburg, hoppenheim, … nun geht geht’s darum diese Kette zu durchbrechen und nicht so weiterzuführen: … RB, McD, CocaCola, …

Da wären dann ie Leute gefragt die in diesen letzen 20 Jahren beim Fußball waren! Vor 20 Jahren war das Hauptinteresse dann aber doch eher auf Saufen oder Schlägern ausgerichtet!

Die große „Aufklärung“, der Trend, dass sich Fußballfans aktiv mit Thematiken auseinandersetzen, gibts ja erst seit ~10 Jahren!

Der Großteil der heutigen Ultras hat ja auch noch keine 10 Jahre Kurve auf dem Buckel!

Ich würde behaupten: Die Ultrasgruppen waren zu dem Zeitpunkt, wo’s richtig losging noch nicht soweit, die Tragweite der Kommerzialisierung zu sehen bzw. sich damit auseinander zu setzen, da man zu Anfang eher mit sich selbst und ihren Kurven beschäftigt waren!

Heutzutage sind die Kurven und Gruppen stabil genug sich so einer Thematik anzunehmen!

Mein Prinzip ist: Leben und leben lassen!
Ich kann mit dieser Schwarz/Weiß-Malerei einfach nichts anfangen.

Ein privates Beispiel:
Ich habe seit 10 Jahren einen Arbeitskollegen. Der war 39 Jahre lang ein (extremer!) Fleischliebhaber.
Die Qualität oder Herkunft war ihm dabei egal, hauptsache billig aber dafür viel (sein Traum war z.B. ein Tier, das nur aus Kruste besteht).
Kurz vor seinem 40. Geburtstag kam er in die Midlife-Crisis und er beschloss, sein ganzes Leben umzukrempeln.
U.a. hat er auch seine Ernährung auf „vegan“ umgestellt und ist keine tierischen Produkte mehr (naja, zumindest keine offensichtlichen. Naschen tut er schon noch gern… ;-))
Auf jeden Fall können/dürfen/müssen wir uns jetzt täglich seine Schimpftiraden anhören, dass wir alle herzlose Tiermörder sind und jeder, der Tiere isst dafür büßen wird usw…
Sachliche Diskussionen mit ihm sind unmöglich, er lebt in seiner Schwarz/Weiß-Welt und beansprucht die Meinungshoheit für sich.
Jeden sein Leben so führen zu lassen, wie es der jeweilige für richtig hält, lehnt er ab - denn er weis es besser und darum hat er Recht!
Ständig versucht er, anderen ihr Fehlverhalten aufzuzeigen um seine moralische Überlegenheit zu zementieren.
Das ist ziemlich anstrengend, das könnt ihr mir glauben…
Ist zwar jetzt ganz schön Off-Topic, aber ein paar Parallelen gibts doch…

@Menzinger:
Ich weis, dass die Ultras eher zur jüngeren Generation zählen. Daher verwundern mich halt manche Aktionen noch mehr.
Ich schätze, die meisten von denen sind mit Premiere-Konferenz-Schaltung aufgewachsen.
Und heutzutage wird von manchen RB-Boykottieren (wie selbstverständlich) zum gemeinsamen SKY(!)-schauen aufgerufen anstatt nach Leipzig zu fahren.
Um so ein Zeichen gegen Kommerzialisierung zu setzen?

Als ich mich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts für Fußball zu interessieren begann, da galt der Fußballsport auch schon als voll kommerzialisiert, die Zeiten eines Fritz Walter, Helmut Rahn oder auch noch Uwe Seeler waren schon damals längst vorbei. Fußballprofis waren Großverdiener, auch wenn die damaligen Spielergehälter im Vergleich zu den heutigen wie Peanuts wirken. Dieser Sport interessiert eben so viele Leute, dass damit ein Haufen Geld zu verdienen ist. Ich finde es irgendwie auch gar nicht so schlimm, wenn Firmen wie z.B. Red Bull oder Volkswagen dann zu Werbezwecken einen Fußballverein sponsern. Solange der sportliche Kern dieses wunderbaren Spiels davon nicht angetastet wird, hab ich dagegen nichts einzuwenden. Mehr Sorgen macht mir da schon die internationale Wettmafia, die immer wieder Spiele manipuliert, um hohe Wetterlöse zu erzielen. Wenn man da nicht aufpasst, könnte der Profifußball allmählich zu einer riesigen Fanverarschung mutieren.

Ich verstehe dieses Kommerz Argument nicht, mit dem man u.a. den Boykott rechtfertigen möchte.
Wer Selbigen konsequent boykottieren möchte, hat m.E. In Liga 1,2 und mittlerweile auch zum Teil in Liga 3 nichts mehr verloren.
Ohne Sponsoren, Investoren etc. funktioniert der Sport auf der Ebene nicht mehr. Das hat alles auch gar nix mehr mit dem realen Leben zu tun. Das nur auf die Retorten-Clubs zu schieben, ist falsch. es spiegelt einfach unser Gesellschatfsdenken von höher, schneller, weiter wieder.

Mir selbst ist RB Leipzig völlig egal, wie 98% der restlichen Vereine auch. Die haben weder meine Verachtung noch meine Bewunderung.
Als Löwenanhänger sollten wir aber die Klappe in puncto Geld, und wo es her kommt,nicht sooo weit aufreissen.

Dass wir uns für den sportlichen Erfolg verkauft hätten kann man uns aber beim besten Willen nicht vorwerfen… ;-)

Zum Unterschied zwischen einem Traditionsverein der sich einen Investor ins Boot holen musste um zu überleben (bzw glaubte dies tun zu müssen…) und einem Marketing-Projekt mit DFL-Lizenz wurde ja schon genug geschrieben.

Ich denke Teile der Kurve haben sich in diesem Punkt zuletzt sehr deutlich geäußert (mit der Betonung auf Teile). Ich denke wer gerade im e.V. die Entwicklungen verfolgt der wird nicht ignorieren können dass dort insbesondere die organsierte Kurve sehr klar ihre Wünsche artikuliert und auch bereit ist die Konsequenzen daraus zu tragen (ob das dann auch alle durchziehen wenn der Ernstfall eintreten würde lasse ich mal dahingestellt). Es sind in Summe dann eben nur zu wenig.

1 Punkt ist in der derzeitigen Verfassung sicherlich drin, ebenso wie eine Überraschung. Mein Tipp lautet 1:1

Warum so verallgemeinernd? Es gibt doch in der 1., 2. und 3. Liga durchaus viele Vereine, die noch ihren eigen Stadionnamen haben (1.FCK), ihre Profiabteilung nicht ausgelagert haben (SC Freiburg) und auch ohne Investoren sich (noch) in der 1. Liga halten können (Werder Bremen)

Ich geb die Hoffnung nicht auf, dass Fussball auch Profifussball in erster Line von Traditionsvereinen und für Fans da ist. Und keine Hobbys für Scheichs oder Marketingplattformen.

Deswegen finde ich auch muss man den Einzelfall prüfen. RBL ist in seiner Form so noch nicht dagewesen. Die argumente gegen RBl sprengen meine Mittagspause, daher: http://www.nein-zu-rb.de/

Und warum meinst du kann man nicht in einigen Bereichen unseres Leben mal das schneller, höher, weiter ablehen? Man muss halt nur mal konsequent sein!!

Viel mehr Vereine wirst auch nicht aufzählen können, auch Freiburg hatte seinen Stadionnamen schon vermarktet.
Bremen ist für mich jetzt nicht unbedingt ein gutes Beispiel, ich hätte auf alle Fälle ein grösseres Problem
wenn wir für Wiesenhof Werbung machen würden, als für Red Bull, Wiesenhof ist so ziemlich die letzte Firma
die ich bei uns sehen möchte.

Aaaalso, der FCK wäre min. genauso am Arsch wie wir wenn die Stadt sich nicht sehr kulant verhalten würde beim abbezahlen des Stadions.
Der SC Freiburg baut übrigens auch gerade ein neues Stadion. Kostet knapp 100 Millionen. Davon zahlt Freiburg aber nicht mal die Hälfte selbst. Die Rothaus Brauerei steuert u.a. eine 2-stelligen Millionen Betrag bei.
Werder gehört das Stadion auch nur zu 50%. Die andere Hälfte halten Fördervereine der öffentlichen Hand. Was passiert wenn Werder absteigen sollte - ?

So viel zum Deinen Beispielen.

Selbst die Roten sind formal nicht komplett unabhängig mit den Anteilsverkäufen der letzten Jahre. Das gleiche gilt für den BVB, Schalke und fast alle Anderen auch.

Wie Du Dein Privatleben ausrichtest, kannst Du ja selber bestimmen. Wenn Du allen Versuchungen und Zwängen der heutigen Zeit entkommen kannst, finde ich das toll. Und wünschte mir soviel Konsequenz auch für mich selbst.
Aber bitte mach Dir beim Profifussball nix vor. Wenn Du da ins Stadion/Arena gehst, machst Du das Spiel eben mit. Egal ob Du dort nix isst, trinkst etc. Du bist Teil des Events und somit teil vom Kommerz.

Werder hat seine Vermakrtungsrechte genauso wie wir verkauft. Wenn Infront uns morgen Wiesenhof präsentieren würde könnten wir gar nicht Nein sagen, genauso kann Werder auch nicht Nein sagen.

apollo1860 findest du deine Meinung nicht ein bisschen „schwarz/weiß“ wie man so schön sagt?

Quasi zum Fußball gehen und alles mitmachen, ist ja eh überall so oder gleich weg bleiben, weil man eh verloren ist? Das ist vielen halt zu einfach und deswegen kämpfen sie für ihre Werte/Meinung. Wie ich in einem früheren Beitrag schon geschrieben habe geht es vielen halt darum endlich mal einen Schlussstrich bzw. Grenze zu ziehen. Und das ist gut so. Fußballszenen sind eh eine der letzten lebenden (Sub-)Kulturen in diesem Land, macht weiter so!

Ich sag doch gar nicht dass Profifussball ohne Geld funktioiniert und ohne Sponsoren oder Funktionären die es gut mit einem meinen auch nicht.
Aber man muss doch bei der ganzen Kommerzialiserung beachten, dass nicht alle Vereine den gleichen Weg gehen, dass sich nicht alle Vereine restlos verkaufen. Es gibt einen gewaltigen unterschied zwischen Redbull-Leipzig und Bayer Leverkusen. das fängt bei dem Mitspracherecht der Mitglieder an und hört bei zumindest dubiosen Transfers zwischen Farmteams auf.

Viele Vereine der ersten und zweiten liga haben das Zepter noch selbst in der Hand, Kaiserslautern wird von der Stadt unterszützt ok, aber da gibt es wenigstens noch MV auf denen es zur Sache geht. Und sie haben nach wie vor ein Fritz-Walter Stadion.

Widersprechen muss ich dir auch beim letzten Punkt, ich seh mich nicht als jemand der den zirkus unterstützt, weil ich ein paar mal im Jahr auswärts fahre zum Bespiel nach Braunschweig, Berlin oder Duisburg. Aber zu RB fahr ich nicht, da hab ich wirklich das Gefühl ich mach mich zum Deppen/Lemming eines Konzerns genauso wie jeder Dosenfan.

und da ich selbstverständlich auch kein Sky habe, werde ich am Sonntag einfach selbst kicken :wink:

[quote=‚isarfighter‘,‚index.php?page=Thread&postID=74962#post74962‘]

[quote=‚apollo1860‘,‚index.php?page=Thread&postID=74955#post74955‘]

Für Auswärtsspiele magst Du ja recht haben. Sobald Du aber die AA betrittst unterstützt Du finanziell zum einen unseren Investor, zum anderen den Erzfeind. Ausser Du hast ne Freikarte uns lebst asketisch in der Arena.