Also Norwegen, die sind zwar nicht in der EU aber im EWR, EFTA und Schengen, übernehmen auch noch fast alle EU-Richtlinien und Gesetze, ohne dabei mitbestimmen zu können. Ähnlich läuft das auch mit der Schweiz…
Was sind das dann noch für westeuropäische Länder? Andorra?
Zeit vor der EU? EWG. Zeit vor der EWG? … ach ja, da hat sich der Kontinent schön selbst vernichtet.
Wie schon am Anfang geschrieben, bin ich ein EU-Skeptiker, aber so einfach wie Du kann man es sich nicht machen. Solltest Du Kinder haben, versteh ich Deinen Ansatz nicht.
Nur weil das Ganze zu komplex geworden ist, einfach alles weg? Und dann?
Die Märkte sind Dir auch nur so lange egal, bis 1923 wieder eintritt und kein Brot auf dem Tisch liegt (absichtliche Überspitzung).
Was einen Kollaps der EU bedeutet, kann sich keiner ausmalen und will ich mir auch nicht ausmalen.
Mir gehts darum, das Rad nicht zurückzudrehen. Wir müssen einen Schritt nach vorne machen wollen und nicht einfach abhauen.
Konstruktiv bedeutet das, dass auch gern mal was kaputt gehen darf, bevor der nächste Schritt kommt, aber zurück in nationale Lager? Wollen wir das wirklich?
Das Schöne, das ich nun jeden Tag im Radio höre, ist dass die Leute hier aufgeweckt worden sind. Es wird endlich über Fakten diskutiert, die Lügen der Kampagne aufgedeckt und die Menschen merken plötzlich mehrheitlich, dass Sie doch Teil von etwas sein möchten.
Die EU hat viel Wohlstand und positives gebracht. Darauf sollte man aufbauen - in welcher Form dann auch immer, nur darf einem Farage, einer Le Pen oder von Storck niemals zu viel Raum gegeben werden, in Europa wieder zu zündeln. Dieser Raum ist extrem gewachsen (flankiert von Putin, Trump und Erdogan). Ich finde allein das Grund genug, dem Ganzen nicht den Rücken zu kehren.
Danke dafür. Diesen Ansatz haben anscheinend viele verdrängt, obwohl dies der Ursprungsgedanke der Union war.
Wenn man ganz objektiv auf die europäische Geschichte der letzten 150 Jahre schaut, fällt einem mit Sicherheit was auf.
Leider sind die meisten Menschen hier so satt, dass Sie das Essen auf dem Tisch nicht mehr sehen. Dankbarkeit und Demut?
Friede darf niemals als gegeben gesehen werden. Man muss es sich erarbeiten. Und ganz besonders müssen Ansichten respektiert werden.
Jemandem zuzuhören, der eine andere Meinung hat und diese Meinung zu respektieren, ist arbeit. Das ist essenziell für Frieden.
Wer die Briten, die für Leave gestimmt haben, jetzt denunziert als „doof“, „idiotisch“ oder gar „ungebildet“ hat rein gar nichts verstanden. Das ist Öl ins Feuer.
Ich bin guter Hoffnung, dass die losgetretene Debatte zu genau dieser Schlussfolgerung führen wird. Auch in Deutschland mit der AfD.
Ganz genau und die tun sich den Bürokratenschmarrn in Brüssel eben nicht an, treiben trotzdem Handel mit der EU und übernehmen für íhr eigenes Land die Gesetze die sich für sinnvoll erachten.
Müssig zu erwähnen, dass die Einwohner mit zu den zufriedensten in ganz Europa zählen.
Äpfel und BIrnen. Norwegen hat seinen ganzen Reichtum deren Ölreserven zu verdanken. Aus diesem Grund steht es jetzt auch vor der Rezession.
Deutschland hat seinen Reichtum der hiesigen Industrie und Maschinen zu verdanken, die auf einen weltweiten Marktzugang und Exporte angewiesen ist.
Und wenn du jetzt von früher fabulierst. Früher gab es z.B. die Konkurrenten aus Fernost auf dem (globalen) Markt noch nicht.
Und wer erstellt in Zukunft gemeinsame Richtlinien, die dann die ach-so-klugen Länder wie Norwegen einfach übernehmen, wenn es die EU nicht mehr gibt ?
Wieder ein Grund, weshalb mir die repräsentative Demokratie taugt ;-)
Finde dass Vergleiche vom Vereinigten Königreich mit Norwegen oder der Schweiz immer ziemlich hinken.
Norwegen hat nur 5 Millionen Einwohner und lebt rein vom Erdöl, die Schweiz hat auch 8 Millionen und lebt vom Bankenwesen. Beide Länder sind null auf Exporte angewiesen, haben aber im Gegenzug die Kohle, sich ihre Importe einiges kosten zu lassen. Die Schweiz ist nicht von ungefähr das teuerste Land der Erde, die Norweger haben mit Oslo immerhin die teuerste Stadt der Welt.
Haben bei uns im Unternehmen einen großen Lieferanten aus dem UK. Die haben schon angekündigt die Situation jetzt erstmal noch zu beobachten und dann - sollte der Austritt wirklich so durchgezogen werden - schnellstmöglich nach Irland abzuwandern. Denke mit dem Gedanken spielen viele, keine Sprachbarriere, gleiche Mentalität, Angestellte müssen nicht weit weg ziehen usw. In Irland könnte bald Goldgräberstimmung ausbrechen.
„Norwegen-Modell: Der seit 1994 bestehende EWR umfasst derzeit die EU-Staaten und die drei Efta-Staaten Norwegen, Liechtenstein und Island. Aus EU-Sicht ist er das Angebot der Wahl an Staaten, die den Binnenmarkt und nur den Binnenmarkt wollen. Er ermöglicht den drei letztgenannten Ländern den vollen Zugang zum und die Teilnahme am EU-Binnenmarkt, ohne dass sie sich an den übrigen Politikbereichen wie etwa der Agrar- und der Aussenhandelspolitik beteiligen. Träte Grossbritannien dem EWR bei, könnte es den Binnenmarktzugang einschliesslich der für London zentralen Finanzdienstleistungen sicherstellen. Allerdings müssen EWR-Staaten das umfassende EU-Binnenmarktrecht in nationales Recht übernehmen, ohne dass sie bei dessen Formulierung mitbestimmen können.
Zudem gehört zu den vier Binnenmarkt-Freiheiten auch der freie Personenverkehr. Ferner finanzieren die EWR-Staaten über einen speziellen Mechanismus Projekte in schwächeren EU-Staaten, womit sie die EU-Kohäsionspolitik unterstützen. Schliesslich überwacht die Efta Surveillance Authority ihre Anwendung des Binnenmarktrechts, und der Efta-Gerichtshof ist in ihrem Fall für die Interpretation des EWR-Abkommens zuständig.“
Ob das der Grieche auch so sieht (ich weiss es nicht)?
Rein egoistisch betrachtet hatte ich meine beste Zeit in der 80er/90er Jahren. Trotzdem geht es mir objektiv betrachtet zugegeben immer noch gut.An der EU liegt das eher nicht (weder dass es mir damals besser ging noch heute schlechter).
Ich bin aber auch früher schon nicht stundenlang im Stau an der Grenze gestanden. Darauf hatte ich keinen Bock und bin Nachts gefahren (oder altmodisch mit dem Zug bzw. Flugzeug).
Und was den Wohlstand betrifft so haben wir durch die Schuldenunion zugegeben eine quasi unbegrenzte Bonität aber noch kann glaube ich niemand abschätzen welche langfristigen Auswirkungen eine Negativzins und unbeschränkte Geldmarktpolitik hat. Durch Sparen kommt man als kleiner Mann/Frau jedenfalls nicht mehr zu Wohlstand. Berücksichtigt man die Inflation (bei Immobilien in Augsburg zum Beispiel Preisverdoppelung innerhalb von 5 Jahren für Kaufimmobilien) machen wir eine Wette auf die Zukunft.
Und was die repräsentative Demokratie betrifft. Ich hab ja jetzt verstanden dass es nur wenige Checker gibt. Man könnte das durch ein eingeschränktes Wahlrecht für Arme evtl. noch optimieren. Ich persönlich habe meine Zweifel ob ich einem Deutschlehrer unbedingt das Aushandeln des TTIP Abkommens überlassen möchte, auch wenn er sich immerhin als Popminister bereits für höhere Weihen qualifiziert hat.
Ob die Wirtschaftskrise in Norwegen wirklich kommt wird man sehen. Aber nachdem die z.B. in Ihrem Staatsfont anscheinend ein Vermögen von rund 700 Milliarden Euro verwalten (was bei etwas über 5 Mio. Einwohner schon eine Hausnummer ist) wäre ich vermutlich lieber ein Norweger in der Wirtschaftskrise als ein Deutscher mit zukünftiger Einheitsrente.
Das ist jetzt aber schon ein wenig weit vom Brexit weg, welcher ja meiner Meinung nach sowieso nicht kommen wird. Großbritannien hat die höchste Staatsverschuldung in Europa (in Summe, nicht verglichen mit der Wirtschaftskraft). Vielleicht ist es daher ganz gut wenn man da ein wenig auf Distanz geht (das meine ich jetzt nicht ganz ernst). Großbritannien wird durch einen EU Austritt ihre Probleme, welche zweifellos vorhanden sind, nicht lösen können und das ist für eine Demokratie immer problematisch.
Äpfel und Äpfel.
Ca. 3/4 der arbeitetenden Bevölkerung ist im Dienstleistungssektor beschäftigt(dort herrscht übrigens Fachkräftemängel, der vorwiegend mit EU Bürgern ausgeglichen wird). Ein direkte Abhängigkeit vom Öl würde ich demnach nicht unterstellen.
In Deutschland verhält es sich übrigens ähnlich. Die allermeisten Menschen arbeiten eben nicht im Machinenbau oder gar in der Industrie.
Die Norweger haben schon vor über 25 Jahren erkannt, das die Erdöl Reserven irgendwann erschöpft sind und haben entsprechend vorgesorgt um den Lebensstandard halten zu können.
Und das ist nur ein Beispiel von politischer Weitsicht, die ich der EU auch wünschen würde.
Es liegt im menschlichem Naturell, dass jeder für sich das Beste möchte. Im Falle der EU alle 27 Statten, bei wichtigen Entscheidungen, unter einen Hut zu bringen ist nahezu unmöglich.
Deshlab werden sich immer wieder Länder mit dem Exit auseinandersetzen. Vornemlich Handelsvölker wie z.B. die Holländer.
Europa ist nicht die EU!
Die Brüsseler Diplomaten können vielleicht den Krümmungsgrat der Banane regeln(mordswichtig!) aber bei den grossen Problemen unserer Zeit(Finanzkrise, Flüchtlingskrise) versagen sie auf ganzer Linie.
Aber Sanktionen verhängen, dass können Sie gut.
Wen juckts da schon, wenn Hunderttausende in ganz Europa gegen TTIP auf die Strasse gehen. Hauptsache wir machen den Amis die Aushölung unserer Standras und somit den Verkauf Ihrer Produkte leicht. Wer will diese Scheisse denn? Die Konzerne und ein paar Börsenheinis.
Das die VErhandlungen im Geheimen stattfinden, sagt doch schon alles.
Und jetzt kommst Du mit repräsentativer Demokratie. Leck mich fett!
Kommt es Dir villeicht in den Sinn, dass viele Briten sich nicht gegen Europa sonder eben gegen die EU entschieden haben?
Und wenn schon Volksabstimmungen, dann nicht mit einfacher Mehrheit für langfristig wichtige Themen wie die EU Mitgliedschaft. Aktuelle Stimmungsschwankungen dürfen nicht die Zukunft eines ganzen Landes bestimmen.
70% Wahlbeteiligung, 52% - 48% Ergebnis bei 1-2 Millionen Auslandsbriten die nicht mit abstimmen dürfen, davon eine Entscheidung von solcher Tragweite abhängig zu machen, find ich persönlich lächerlich.
passt zwar nicht so ganz zum Thema aber einer Frage: Kommt man da nicht auf die Idee, dass das System insgesamt am Arsch ist?
Das was Norwegen, Deutschland oder sonstwer an Mehr hat, hat der Afrikaner, Araber oder Asiate weniger.
Die Tatsache, dass Industrialisierung 4.0, Internet der Dinge oder wie man diesen überflüssigen Käse auch bezeichnet dazu führt, dass mittelfristig kein Arbeitsplatz mehr sicher ist, ist ja auch nicht wirklich schwierig zu begreifen. Aber immer alles schön gefallen lassen. Dann verdienen die Hanswursten im Sillicon Valley eben noch paar Billiarden mehr im Jahr und anderswo gibt es soziale Unruhen und im Zweifel werden Flüchtlinge oder „das Fremde“ (huhu) als Verantwortlicher ausgemacht. Ich versteh die Leute nicht die das alles widerspruchslos hinnehmen (ok manchen fällt wenigstens noch die Kinnlade runter :-))
Insbesondere die Jungend, das sind inzwischen unglaubliche Trantüten und zu gar nix mehr zu gebrauchen, ausser evtl ne Schlange zu bilden wenn es das neueste Iphone gibt.
Aber da schliesst sich der Kreis zum BREXIT wieder. Nicht abstimmen und dann hinterher blöd aus der Wäsche schaun. Typisch Arschlochjugend (sorry ich muss mich aufregen)
Dir ist aber bewusst, warum soviele im Dienstleistungssektor, wie z.B. Versicherungen, überhaupt erst arbeiten können ? Das Geld dafür wird eben hauptsächlich von der Autoindustrie mit ihrern Zulieferern nach Deutschland gespült.
Ahhhja Norwegen und die Niederlande können die Flüchtlingskrise alleine auf jeden Fall tausendmal besser lösen als diese plöde EU.
Und das obligatorische TTIP-Bashing darf natürlich nicht fehlen. Russland zu Sanktionieren geht auch mal gar nicht. Erinnert mich doch alles sehr an wütende Focus-Leserkommentare.
Kommt es dir vielleicht in den Sinn, warum wir die Bundesrepublik Deutschland und die EU und kein Fleckerlteppich mehr sind, wie im MIttelalter ?
Wenn wir jetzt die EU abschaffen, kommen die Bajuwaren, die sich über die Berliner Regierung beschweren. Bayern spaltet sich ab woraufhin sich die Franken über die Münchner Regierung beschweren, woraufhin sich diese wieder abspalten usw…
Etwas viel ZDF mit dem superneutralen und gar nicht dystopischen Titel „Schöne neue Welt“ geguckt? Das Potential an neuen Arbeitsplätzen wurde wie immer verschwiegen. German Angst olé
Immerhin wissen wir jetzt wie es ausgesehen hätte, wenn die Kutscher früher schon Internet gehabt hätten um gegen diese neuartigen Automobile zu stänkern. Aus heutiger Sicht wissen wir, dass es für unsere Gesellschaft ein Glücksfall war.
Naj, die Norweger an sich können ja nix dazu das Sie z.B. am Wasser leben oder Öl in Ihrem Hoheitsgebiet vorkommt. Allerdings kommt der Ertrag daraus der Bevölkerung zu Gute und nicht einigen wenigen Despoten wie größtenteils in Afrika.
Internet 4.0. Da könnt ich mich ewig drüber aufregen. Leisten können(oder wollen) sich das eh nur die Top 30 aus dem DAX leisten. Das unterm Strich Arbeitsplätze dadurch wefallen, dürfte wohl klar sein. Und genau das ist deren Motivation. Profitabilität über alles.
Ich hoffe unsere Regierung ist so schlau, dass zukünftig die Produktivität von Maschinen gemessen und entsprechend besteuert wird. Dann is ganz schnell wieder Ruhe mit dem Thema.
Und das unsere lieben Digital-Natives längst nicht dich bedenken haben sich im Netz komplett gläsern zu machen, wie ältere Semester, werden wir nicht mehr umkehren können.
Du bist ein typischer Vertreter der den Apologeten des Kapitalimus nach wie vor alles glaubt. Blind ins Verderben sag ich da nur.
Dann zähl mal auf, welche Arbeitsplätze das denn wären. Aber bitte dabei beachten, dass Arbeit die von KIs verrichten werden können (und das werden fast alle sein) nicht mehr von teuren, renitenten und krank werdenden Menschen verrichten werden. Erklär gleich noch wie 5 Millionen Arbeitsplätze die in den Industrieländern nur in den nächsten fünf Jahren (Prognose Weltwirtschaftsforum, ich finde das viel zu niedrig geschätzt) kompensiert werden.
Da stimme ich Dir zu aber die Regeln haben Die mit der repräsentativen Demokratie aufgestellt. Es gab ja diesbezüglich sogar eine Petition (relativ zeitig vor der Abstimmung).
@Schindluder
Das wäre jetzt eine Diskussion welche den Rahmen hier etwas sprengen würde aber ich will mal so sagen. In politischen Fragen geht es mir wie in der Vereinspolitik bei den Löwen. Die Positionen sind leider nicht mehrheitsfähig.
Unsere Regierung ist für den militärisch-industiellen Komplex zuständig (bzw. dieser Komplex ist die Regierung hinter der Regierung). Menschen interessieren nur soweit es den Interessen (also auch der kapitalistischen Logik) nicht entgegen läuft und natürlich kurz vor der Wahl steht der Mensch auch mal im Mittelpunkt. Steuern, also das Abschöpfen von Gewinnen, läuft der kapitalistischen Logik immer entgegen und darum wird es sie auch nicht geben. Höchstens als Wahlversprechen welches dann wieder kassiert werden wird. Totschlagargument wird sein: wie sollen wir denn da international konkurrenzfähig bleiben?