Tatsächlich der beste Kommentar den ich seit Monaten gelesen hab. Ich stelle bei AfD-Wählern (oder Leuten die damit liebäugeln) in der Arbeit oder im familiären Umfeld immer wieder fest, dass ihnen schlicht egal is ob es stimmt worüber sie sich aufregen. Es geht um die ständige Empörung an sich, da bringt auch der Versuch einzelne Punkte zu widerlegen nix.
Deswegen gibt es ja auch diesen Themenmix aus Corona, Klimawandel, Gendern, Migration, bald kommt der ganz große Blackout, Russland ist im Recht etc., an einem einzelnen Thema könnte man sich nicht laufend aufhängen um die Empörung ständig hochzuhalten, es braucht ständig eine Dosis von „neuem Stoff“.
Das passiert doch schon längst. Hast du den Erfahrungsbericht hier vom Löwe 1860 gelesen? Hast du den Post vom Berger2.0 „Autoritäre Rhetorik“ gelesen? Wie wärs, wenn du die Aufforderung zur Mäßigung mal an die Partei, die du wählen willst, weitergibst.
Wie war das bei Herrn Merz, Kreuzberg ist nicht Deutschland. Kreuzberg ist dabei als Synonym gedacht, für hohen Migrationsanteil und Multikulti, für sozial Benachteiligte und für ein links-alternatives Grossstadtmilleau. Ausländer, Arme und politisch Andersdenkende gehören also für den Vorsitzenden der CDU nicht zu diesem Land. Damit hat Herr Merz auch mir die Zugehörigkeit zu Deutschland abgesprochen. Und das ganze Bierzelt hat gejubelt. Und ich soll mich in meiner Einschätzung über diese Leute mäßigen? Wir sind auf dem besten Weg in einen Kulturkampf wie in den USA. Befeuert wird das von ganz rechts und von den Konservativen, da gibt es sie wirklich, die schwarz-braune Blase. Ich will diesen Kulturkampf weiß Gott nicht. Aber wenn die, die du wählen willst, und ein nicht unerheblicher Anteil ihrer Anhänger ihn befeuern, und das tun sie, dann sollen sie ihn haben.
Ich hatte es heute mittag wieder mit einem Kollegen. Er ist tatsächlich nett und auch empathisch, aber bei manchen Themen denkt man, man sitzt mit einem AfD-Mann zusammen.
Es ist ermüdend. Denn sie selbst werden nie einen Beleg für irgendwas bringen. Man selbst widerlegt deren Standpunkte und muss sich anhören, dass das eh nur erfunden ist.
„Ermüdend“ ist genau der passende Begriff. Ich halte mich (klassisch Rheinländer halt…) für einen durchaus kommunikativen Menschen, ich diskutiere gerne und viel, gerade auch mit Leuten, die andere Meinungen vertreten als ich.
Aber bei diesem Personenkreis ist das irgendwie vollkommen sinnbefreit. Da kann ich mich auch mit ner Parkuhr auseinandersetzen. Und da ich inzwischen ja auch schon ein alter Sack bin, verbleibt mir nicht mehr genügend Lebenszeit um sie mit derart aussichtslosen Unterfangen zu vergeuden.
Das deckt sich ganz exakt mit meinen Erfahrungen, die ich hier schon niedergeschrieben hab.
Man empört sich aus Prinzip.
@Xanderl
Im Großen und Ganzen liegen wir auf einer Linie.
Mein Anliegen wäre es eben, diese empörten CSU und FW-Wähler nicht zuverlieren.
Isoliere ich mich hier selbst.
Wenn sie mal durch die AFD-Tür gegangen sind, sind sie wohl verloren und kommen eher nicht mehr zurück.
Und mittlerweile seh ich schon eine Gefahr am Horizont, dass ich hier nicht mehr leben will.
Haha, ja ich komme gegebenenfalls auf dein Angebot zurück.
Wollte noch ergänzen, dass es Ebenen gibt, wo ich mit den Leuten oder Kumpels hier bestens auskomme.
Es geht humorvoll zu, einer nimmt den anderen auf die Schippe, man tauscht Alltagserfahrungen aus, Stimmung ist gut und beschwingt.
Aber wie gesagt, immer öfter werden bei den usus gewordenen Empörungen rote Linien überschritten.
Der Hass streift dich und man überlegt, ob man die Kontakte brechen soll.
Der rais würde wohl eher sagen, nein, auf keinen Fall.
Der Xanderl würde wohl meinen, nein das geht auf keinen Fall so weiter, servier diese Leute mit den braunen Streifen ab.
Persönlich fühle ich mich in einer Zwickmühle, im Moment aber eher auf Rückzug.
Der Xanderl weiß aus seiner Jugend sehr genau, wie das so ist, wenn man sich da isoliert bzw. isoliert wird, und lebt unter anderem genau deshalb nicht mehr in so einem Umfeld.
Danke für deinen Post.
Dass er mir inhaltlich nicht gefällt, kannst du dir denken.
Wir werden uns aus geographischen Gründen kaum über den Weg laufen.
Theoretisch wäre es aber denkbar, dass wir uns mal auf einer Demo gegen braun sehen.
Denn, dass die Zeiten gruseliger werden und die Demokraten zusammen stehen werden müssen, das glaube ich.
Ich bin dann der politisch heimatlose Ex-Linksliberale, der immer für die Meinungsfreiheit kämpfen wird, die gerade auch Andersdenkende in Anspruch nehmen wollen.
Nein, sowas wissen die Rentenversicherungen in der Tat nicht. Woher auch? Soll jetzt jede Schule oder jede Schule für jedes Schuljahr datensätze an die rentenversicherungen melden?
Und dass der Datenschutz generell so ne Höhe Rolle/hürde spielt, hat sich das deutsche Volk gemeinschaftlich über 100 Jahre selbst erarbeitet, zuerst über Datenmissbrauch durch Geheimdienste und dann über Proteste etc gegen z.b. volkszählungen oder vor dem bundesverfassungsgercht.
Meine Hoffnung ist ja nachwievor, dass wenn die Leute sich über die Standpunkte der AFD und anderer Parteien tatsächlich informieren, der wählerkreis der AFD wieder kleiner wird. Aber dass es genügend Leute gibt, die afd-standpunkte teilen, ist unbestritten. Nur die gab’s schon immer, 15-20 Prozent des deutschen Volkes sind laut der Bertelsmann Studie etc schon immer rechtsextrem, antisemitisch, rassistisch und antidemokratisch eingestellt. Die AFD nutzt dieses Potenzial nun halt tatsächlich aus. Erschreckend dagegen ist, dass viele Protestwähler, z.b. die 35 Prozent in Sachsen, denen auch auf den Leim gehen. Weil dann ist die Gefahr der Implosion der deutschen Demokratie tatsächlich groß.
Neben meiner Garagenausfahrt ist an einem Baum ein Wahlplakat angebracht, das mich in der Sicht beim rausfahren auf die Staße enorm behindert.
Kann man das reklamieren?
Auch das strikte Abschieben straffälliger Ausländer ist oft ein Thema.
Wenn das nur halbwegs funktionieren würde, wäre die Stimmung im Land eine andere und die AFD unter 10 %.
Aber da kommen nur Ankündigungen von den regierenden Parteien und passieren tut viel zu wenig.
Ja, die Demokraten müssten zusammen stehen, aber das tun sie aktuell nicht, ganz im Gegenteil. Und Aiwanger ist dafür das Paradebeispiel, aber bei weitem nicht der einzige.
